DE2207557A1 - Hohlladungsminen fuer multiplen einsatz - Google Patents

Hohlladungsminen fuer multiplen einsatz

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Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGHRT. DIPLOMCHEMIKER
5 KOLN-LINDENTHAI, PETER-kINTGEN-STkASSE 9.
Köln, den 17-Februar 1972 Eg/Stü
Dynamit Nobel, 521 Troisdorf, Postfach 12o9 Hohlladungsminen für multiplen Einsatz
Die Erfindung betrifft Hohlladungsminen mit Positionierungselementen und mindestens zwei Sensor systemen für multiplen Einsatz, insbesondere als Panzermine.
Derartige Hohlladungsminen sollen mehrfache Einsatzmöglichkeiten bieten und zur Vereinfachung der Logistik bei Hohlladungswirkkörpern beitragen.
Es sind bereits Hohlladungspanzerminen bekannt, die aus Flugkörpern, Flugzeugen, Geschossen oder anderen Trägersystemen abgesetzt werden und sich nach einer vorwählbaren Zeit nach dem Auftreffen auf dem Boden so positionieren, daß die Wirkungsrichtung der Hohlladungsmine auf das anzusprechende Objekt zeigt. Zum anderen sind Hohlladungswirkkörper, die von oben auf das zu bekämpfende Ziel auftreiben sowie Hohlladungsflugkörper und Hohlladungsgeschosse bekannt, die bei direktem Auftreffen auf das Ziel wirksam werden.
Diese bekannten Hohlladungskorpejr^boten bisher jeweils nur eine Einsatzmöglichkeit, so daß die Logistik sich mit der Vorratshaltung und dem Nachschub verschiedener Hohlladungswirkkörperarten belasten mußte.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Vielzahl der Hohlladungswirkkörper zu vermindern und damit deren Lagerhaltung und Nachschub zu vereinfachen.
309845/0528
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Hohlladungspanzerminen mit Positionierungselementen und einem bekannten Sensorsystem mit mindestens noch einem weiteren bei direkter Trefferlage wirkenden sekundären Sensorsystem ausgerüstet werden, so daß eine zusätzliche Verwendung ermöglicht wird.
Die Hohlladungsmine wird zunächst als Hohlladungswirkkörper an das zu bekämpfende Objekt herangetragen und kommt aufgrund eines geeigneten primären Sensorsystems bei guter Trefferlage zur Wirkung. Im Falle der Zielverfehlung wird die Mine dann automatisch durch die Positionierungselemente in die gewünschte Stellung gebracht und gleichzeitig das sekundäre Sensorsystem funktionsfähig gemacht.
Zum Herantragen der erfindungsgemäßen Hohlladungsminen an das zu bekämpfende Ziel können die verschiedensten Trägersysteme Verwendung finden. Sie können zum Beispiel aus Flugzeugen, Flugkörpern, Geschossen oder von Hand abgesetzt werden. Dabei richtet sich das primäre Sensorsystem nach der Wirkrichtung bzw. Auftrefflage der Hohlladungsmine, wie zum Beispiel nach der direkten Auftrefflage bei Geschossen oder nach dem Auftreffen von oben bei Bomben, und nach der Art des zu bekämpfenden Objekts. Im Falle der Panzerbekämpfung kann zum Beispiel ein auf Metalle ansprechender bekannter primärer Näherungssensor verwendet werden, der nach der Verfehlung des Ziels beim Positionieren der Mine gegebenenfalls entschärft wird, während der sekundäre Sensor gleichzeitig geschärft wird.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß die Vielzahl der Hohlladungswirkkörpertypen reduziert werden kann und für mehreie Verwendungszwecke ein Hohlladungswirkkörper zur Verfügung steht, der aufgrund der Kombination zweier Sensorsysteme zu einer Entscheidung befähigt ist.
309845/0S28
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur 1 im folgenden näher erläutert:
Die in Figur 1 dargestellte Panzerhohlladungsmine ist für den Abwurf aus Flugkörpern bestimmt. Sie besteht im wesentlichen aus dem Minenkörper 8, dem sekundären Berührungssensor- und Zündsystem 6 und den Aufrichtungselementen 5* die die Mine nach dem Auftreffen auf dem Boden aufrichten, wobei gleichzeitig der sekundäre Sensor ausfährt und die Mine schärft.
Die Mine besitzt zur Verminderung der Fallenergie einen Fallschirm 1 und zur Verminderung der Beschleunigungskräfte beim Aufprall auf dem Boden und damit zur Schonung der Sprengladung und der übrigen Elemente eine elastische Kalotte 2, die sich oberhalb der Hohlladung 2 mit Einlage 4 befindet. Der Fallschirm ist an der Hohlladungsmine derart angeordnet, daß die Hohlladung während des Fallens auf das zu bekämpfende Objekt gerichtet ist. Die Aufrichtungselemente 5 und das Berührungssensorsystem 6 sind während des Abwurfs eingeklappt. Das primäre Sensorsystem 7, das z.B. aus einem elektronischen Näherungsschalter besteht, befindet sich an der elastischen Kalotte 2 (während des Fallens nach unten gerichtet). Derartige Schalter sprechen in einer Entfernung von Io bis 5o mm auf Metalle an und lösen die Hohlladungsmine bei direkter Trefferlage aus. Trifft die Mine nicht auf das metallische Ziel, sondern auf den Boden auf, so wird sie nach vorgegebener
bestimmt
Zeit'durch einen Zeitschalter, der beispielsweise im wesentlichen aus einem RC-Glied bestehen kann und der wahlweise ein- und ausgeschaltbar ist , durch die Positionierungselemente aufgerichtet und das sekundäre Sensorsystem, das auf fahrende, von unten zu bekämpfende Ziele anspricht, ausgefahren. Gegebenenfalls wird gekoppelt mit dem elektrischen Impuls zum Aufrichten der Hohlladungsmine der Näherungsschalter außer Betrieb gesetzt.
30 9 846/052 8
Ebenso kann beispielsweise ein gelenkter oder ungelenkter Flugkörper mit einer Hohlladung als Gefechtskopf ausgerüstet sein, der gleich oder ähnlich den vorstehend beschriebenen Wirkkörpern au-fgebaut ist. Als primäres Sensorsystem kann ein bekannter Aufschlagzünder oder einer der erwähnten Näherungsschalter dienen. Derartige Gefechtsköpfe lösen sich nach dem Auftreffen auf dem Boden vom Nutzlastkörper (Flugkörper, Schwanzteil, usw.) und fahren die Positionierungselemente und einen Berührungssensor als sekundäres Sensorsystem aus. Gleichzeitig kann das primäre Sensorsystem außer Betrieb gesetzt werden.
Zur Steigerung der Wirkung können insbesondere größere Flugkörper mit mehreren Hohlladungsminen ausgestattet werden, wobei eine mit einem Aufschlagzünder ausgerüstet ist und im Falle eines direkten Treffers detoniert. Auf diese Weise können mehrere Minen gleichzeitig an die zu bekämpfenden Objekte herangetragen werden.
Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die Kombination der beschriebenen Sensorsysterne, sondern es kann jede mögliche Kombination je nach Einsatzart der Hohlladungsmine gewählt werden. Außerdem finden die erfindungsgemäßen Hohlladungsminen nicht nur zur Bekämpfung von Landzielen Verwendung, sondern sie eignen sich ebenso zur Bekämpfung von Unter- und Überwasserfahrzeugen, wobei sich die Mine im ersten Fall auf dem Meeresboden positioniert und im zweiten Fall schwimmfähig ausgebildet wird. Die Positionierung bei der Bekämpfung von Überwasserfahrzeugen kann dabei mit der in Abbildung 1 dargestellten elastischen Kalotte 2 erfolgen, die gegebenenfalls außerdem die Schwimmfähigkeit der Hohlladungsmine gewährleisten kann.
309845^0528

Claims (8)

Patentansprüche
1.) Hohlladungsnlne mit Fositionlerungselementen und einem Sensorsystem, gekennzeichnet durch mindestens ein weiteres bei direkter Trefferlage wirkendes sekundäres Sensorsystem.
2. Hohlladungsmine nach Anspruch lf dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der Sensorsysteme aus einem Näherungsschalter und einem Berührungssensor besteht.
J5. Hohlladungsmine nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen einstellbaren Zeitschalter zum Schärfen des Sekundärsensorsystems.
4. Hohlladungsmine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärsensorsystem1 durch den Zeitschalter entschärfbar ist.
5. Hohlladungsmine nach Anspruch 5 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitschalter im wesentlichen aus einem RC-Glied besteht.
6. Hohlladungsmine nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß die Mine einen Fallschirm 1 besitzt.
7. Hohlladungsmine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine aufprallseitig angeordnete elastische Kalotte 2.
8. Hohlladungsmine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem wasserdichten, schwimmfähigen Körper besteht.
3G984S/0528
Leerseite
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