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Einrichtung zur Abwehr von Unterseebooten. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung, welche es ermöglicht, Unterseeboote zur Übergabe
zu zwingen oder zu vernichten.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, daß jedes Boot; welches die
den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung passiert, durch ein Zeichen kenntlich
gemacht und schließlich gezwungen wird, an die Wasseroberfläche zu steigen.
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In den Zeichnungen ist Fig. i die Darstellung der Gesamtanlage einer
Ausführungsform im Querschnitt; Fig. 2 zeigt ein Unterseeboot nach erfolgter Abfassung
in schaubildlicher Darstellung, Fig. 3 eine Längsansicht durch die Anordnung in
größerem Maßstabe, Fig. q. bis ii zeigen Einzelheiten, und zwar ist Fig. q. ein
Schnitt durch den Schwimmer im Aufriß, Fig. 5 ein Grundriß desselben, Fig. 6 ein
Schnitt nach A-B von Fig. q., Fig. 7 eine Ansicht durch die Spannrolle für die Netzleinen,
Fig. 8 eine Seitenansicht des Zerstörschwimmers im Aufriß, Fig. g ein Grundriß von
Fig. 8, Fig. io eine Einzelheit des Zeitzünders für den Zerstörschwimmer im Schnitt,
und Fig. ii zeigt eine allgemeine Form des Schwimmers in schaubildlicher Darstellung.
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Die dargestellte Ausführungsform der Einrichtung zur Ausübung des
neuen Verfahrens besteht im allgemeinen in folgendem Über die Wasserstrecke, welche
gegen den Zutritt feindlicher Unterseeboote und anderer Boote gesperrt werden soll,
werden in Abständen von etwa ioo bis Zoo m verankerte Schwimmtonnen a, die zweckmäßig
hinsichtlich der Tiefe eine selbsttätige Verankerung erfahren, versenkt, derart
also, daß sich sämtliche Tonnen z. B. 3 m unter dem Wasserspiegel befinden. Zwischen
den Kabeln b dieser Schwimmtonnen werden Netze ausgespannt, welche aus horizontalen
Leinen c bestehen und aus zwischen diesen befindlichen Zwischenleinen d. Die wagerechten
Leinen e sind an den Kabeln b durch Schwimmer e
festgehalten. Die sämtlichen
Leinen sind zweckmäßig aus Hanf oder dem üblichen Material für Fischereizwecke hergestellt
und durch Korkstücke f oder ein sonstiges Material, welches leichter als Wasser
ist, derart im Gleichgewicht erhalten, daß ihnen eine soweit wie möglich gleichbleibende
Lage im Wasser gesichert ist. Die wagerechten Leinen erhalten dabei zweckmäßig eine
Spannung, die so bemessen ist, daß ein unbeabsichtigtes Loslösen der Leinen von
den Tonnenkabeln bzw. der Befestigungsklammer nicht stattfindet; die Regelung dieser
Spannung kann durch Spann= rollen g (Fig. 7) stattfinden, um .eben eine nahezu konstante
Entfernung der Leinen zu gewinnen. Zwischen diesen Leinen c sind Zwischenleinen
d in der Weise angeordnet, daß diese mit einer etwa parabolischen Krümmungnach oben
verlaufen, was dadurch herbeige führt wird, da.ß im Scheitel der Zwischenleinen
kleine Schwimmtonnen h vorgesehen werden können. Diese können untereinander und
mit
den wagerechten Leinen wieder in beliebiger Weise durch Versteifungsleinen
16 in Verbindung stehen, um eine Erhaltung des ganzen Netzwerkes in der gewünschten
Lage, wie sie aus Fig. i besonders anschaulich hervorgeht; zu sichern. Dadurch -wird
auch die Zahl der Angriffspunkte bzw. der für das passierende Boot gefährlichen
Punkte erhöht.
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Um eine völlige Sicherhaltung des Netzes bei etwaigen Strom- oder
Sturmbewegungen zu sichern, kann man die Zwischenleinen noch an den Kabeln mittels
gewöhnlicher federnder Klammern 18 festhalten (Fig. 3).
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Wie schon auseinandergesetzt, stehen die wagerechten -Leinen mit den
Kabeln durch die Schwimmer e in Verbindung; sie werden an den Kabeln durch Taucher-angebracht
und stehen auf der einen Seite mit der Leine durch Vermittlung einer Zwischenstange
14 in Verbindung. Die Zwischenstange 14 steht zugleich mit einem Höhensteuer 15
in Verbindung, welches den Zweck hat,-die Höhenlage des Schwimmers e zu sichern.
An ihrem dem Kabel zugewendeten Ende befindet sich die Befestigungsvorrichtung,
die gleichzeitig mit der Auslösevorrichtung für die Anzeigetonne in Verbindung steht.
Das Festhalten des Schwimmers e am Kabel b erfolgt durch federnde, aus nichtrostendem
Material hergestellte Klammern i, die auf einer Achse k sitzen, auf welcher ebenfalls
eine Stange L aufgebracht ist, die in eine Gabel m endigt (Fig. 4 und 5).
In die Gabel in
greift ein Verschlußriegel u. Dieser Riegel befindet sich
nahezu am Ende der .etwa ioo m langen Schnur o, welche auf die Rolle p aufgewickelt
ist. Das Ende der Schnur ist befestigt an der Anzeigetonne q. Diese ist so konstruiert,
daß sie das Bestreben hat, wenn sie freigegeben, raschest an die Wasseroberfläche
zu gelangen und natürlich auf der Oberfläche zu verbleiben. Die Tonne kann zweckmäßig
mit einer Fahne y ausgestattet sein, um deutlicher sichtbar zu werden. Um die Tonne
auch im Dunkeln, also während der Nacht, bemerkbar zu machen, enthält sie in ihrem
Innern eine elektrische Glühlampe s mit Reflektor. Die Lampe ist in eine Leitung
t eingeschaltet, die dadurch geschlossen wird, daß beim Aufwärtssteigen der Tonne
eine Feder zc sich ausdehnt wegen des abnehmenden Druckes der Wassersäule und einen
Kontakt v in die Verschlußstellung schiebt. Die Tonnen sind numeriert, und zwar
so, daß die Hauptzahl (in Fig. 6 ist beispielsweise IV angegeben) die Ordnungsnummer
der zugehörigen Horizontalleine anzeigt, während die Nebenzahl (in der Zeichnung
ist c gewählt) das senkrechte Feld des Netzes angibt. Das hat den Zweck, die getroffene
Stelle zu bezeichnen, so daß die Einführung von Ersatzteilen erleichtert ist. Der
Schwimmer e kann z-,trecklnäßig Ballast w aufnehmen, so daß man sein Verbleiben
in einer einmal gewählten Lage vuverlässig sichern kann.
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Fig, 8 bis io zeigen die Ausführung eines solchen Schwimmers für den
Fall, daß die Vernichtung des passierenden Schiffes stattfinden soll. In diesem
Fall wird in dem Innern des Schwimmers Explosionsmaterial, z. B. Dynamit, untergebracht.
Die Entzündung dieses Explosionsstoffes kann in beliebiger Weise erfolgen, sei es
durch Aufschlagrohre x, die auf elektrischem Wege die Zündung herbeiführen, sei
es durch Zünder (Fig. ro). Die letztere Ausführung kann gewählt werden, wenn eine
Zeitzündung gewünscht ist. . Die Darstellung dieser Ausführung folgt bei der Schilderung
der Wirkungsweise.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist die folgende Die Befestigung
des Netzes geschieht in der Weise, daß zunächst die Schwimmtonnen a, die sämtlich
selbsttätig auf eine bestimmte Distanz unterhalb des Wasserspiegels sich verankern
und sich mit Vertikalsteuern 13 in die Richtung etwaigen Stromes einstellen, ausgebracht
werden. Die wagerechten Leinen c werden dann von Tauchern an den Tonnenkabeln
b mit den Schwimmern e bzw. deren Klammern i befestigt. Alsdann werden
zwischen den wagerechten Leinen die Zwischenleinen d angebracht; die Spannung der
Leinen c wird durch Spannrollen g (Fig. 7) geregelt, welche sich auf einer Seite
in nächster Nähe der Verbindungsstelle zwischen Leine und Zwischenstange 14 befinden,
um vom Taucher bequem erreicht werden zu können. Diese Rollen sind in bekannter
Weise konstruiert. Das Spannseil y wird mittels einer Kurbel z aufgedreht. Die Sperrklinke
2 verhindert eine Rückwärtsbewegung des Seiles. Die Entfernung zweier wagerechter
Leinen ist dabei so zu bemessen, daß zuverlässig mindestens eine von den beiden
Leinen c und jedenfalls die eine Zwischenleine d von dem durchtretenden Unterseeboot
erfaßt werden, so daß sich mindestens drei Angriffspunkte ergeben (Fig. 2). Man
sieht hier einen ganz einfachen Fall der Wirkung des Netzes. Das Unterseeboot ist
gegen das Netz, und zwar in drei Punkten (Fig. i), einmal mit dem Bug gegen eine
Leine c und ferner mit dem Turm gegen eine Zwischenleine d und eine Versteifungsleine
16 gestoßen. Beim Auftreffen auf das Netz wird also mindestens eine wagerechte Leine
von der Verbindung mit den Kabeln der Tonne gelöst. Die Klammern i, die in ihrer
Verschlußstellung durch eine Feder 3 gehalten werden, öffnen sich. Durch das Öffnen
erfolgt ein Zusammendrücken der Feder 4 und damit ein Zurückziehen. der Stange i
und der Gabel in. Infolgedessen wird der Riegel n frei und die
Tonne
q am Ende der Schnur o steigt an die Wasseroberfläche. Die Gabel bzw. die Stange
L sind verhindert, in die Ursprungslage zurückzugehen, beispielsweise durch eine
Verschlußfeder 5.
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Die Schwimmer kann man mit einem Steuer 6 ausstatten, das zweckmäßig
geneigt zur Mittelachse des Schwimmers angeordnet sein kann (gestrichelte Linien,
Fig. 5), um zu sichern, daß die Schwimmeer in Richtung des Schiffes verbleiben,
aber in einem bestimmten Abstande, um eben zu verhindern, daß etwa die Leine sich
in der Schiffsschraube verwickelt oder sonst unwirksam würde.
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Während nun die beiden Anzeigetonnen q nach oben steigen, werden sich
die mit ihnen in Verbindung stehenden Schwimmer e in die Richtung des Schiffes bewegen,
so daß die i Tonnen hinter dem Schiffe, und zwar auf der Oberfläche des Wassers
mitgezogen werden. Sie zeigen also dem Wachschiff (Fig. 2) deutlich das Vorhandensein
eines Unterseebootes nicht nur an, sondern auch seine Fahrtrichtung. Das Unterseeboot
ist außerstande zu flüchten oder sich zu verbergen; es ist gefangen, und es bleibt
ihm nur übrig, zu steigen und sich zu übergeben, wenn es nicht der Vernichtung anheim
fallen will. .
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Die Explosionsschwimmer (Fig. 8 bis io) werden zweckmäßig nur an der
obersten wagerechten Leine c angebracht, um Aufseeschiffe an dem Passieren der gesperrten
Stelle zu verhindern. Fahren diese über die oberste Leine, die, wie schon bemerkt,
etwa q. m unter dem Wasserspiegel sich befindet, so wird die: e oberste Leine abgerissen
bzw. die an ihrem Ende befindlichen Schwimmer von den ' Kabeln b gelöst. Hier ist
im Gegensatz zu den anderen Schwimmern ein Steuer 8 senkrecht zum Schwimmer an der
Außenseite angebracht, was die Wirkung hat, daß der Schwimmer mit großer Geschwindigkeit
notwendig gegen den Schiffskörper getrieben wird. Haben sich nämlich die Klammern
i gelöst, so wird, wenn man die Zeitzündung gewählt hat (Fig. io), die Stange 9
zurückgezogen unter Zusammendrückung der Feder io. In dem Augenblick, wo die Stange
9 aber wieder freigegeben ist, schlägt sie auf die Zündkapsel ii auf, die in bekannter
Weise einen Zeitzünder 12 bedient. Ist die Ausführungsform. nach Fig. 8 und 9 gewählt,
also elektrische Zündung, so tritt deren Wirkung in bekannter Art, etwa wie bei
den Zündern von Minen, in Wirksamkeit.
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An diesen Schwimmernist jenseits des Kabels b ein Ballon 17 angebracht,
der beim Abreißen der Klammern aufschwimmt und wie bei den anderen Tonnen q Ordnungszahlen
aufweist, die die Stelle. anzeigen, wo das Boot auf das Netz gestoßen ist.