DE102009019566B3 - Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe - Google Patents

Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe, bei denen ein zwischen zwei Piratenbooten gespanntes Seil den Kurs des zu enternden Schiffes schneidet und vom Schiffsbug beaufschlagt wird, wodurch die beiden Piratenboote durch das Seil und die Fahrt des Schiffes seitlich an das Schiff herangezogen werden und längsseits in eine Position gehen, aus der das Schiff geentert werden kann. Die Vorrichtung umfasst eine am Schiffsbug (2) angeordnete Trennvorrichtung (4, 4') zum Durchtrennen oder Kappen des Seils (6) bei dessen Auflaufen oder Auftreffen auf den Schiffsbug vor dem Längsseitsgehen der Piratenboote. Die Trennvorrichtung (4, 4') weist ein stationäres Untermesser (8, 8') und ein von einer oberen Ausgangsposition (10, 10') in eine Schneidposition (12, 12') herunterfahrbares Obermesser (14, 14') auf. Das freie Ende des Obermessers (14) bzw. das obere Ende (22) des Obermessers (14') ist mit einem Zugseil (24, 24') verbunden, welches über eine Umlenkrolle (26, 26') zu einer Seilwinde (28, 28') geführt ist. Die Seilwinde (28, 28') ist in der Ausgangsposition mit aufgewickeltem Zugseil (24, 24') und hochgefahrenem Obermesser (14, 14') in einem über eine Sensorik steuerbaren Auslösemechanismus arretierbar, welcher nach Betätigung das Obermesser (14, 14') für einen Trennvorgang freigibt.

Description

  • In letzter Zeit häufen sich die Meldungen, dass Handelsschiffe vor der Küste Ostafrikas aber auch in Südostasien von bewaffneten Piraten gekapert werden. Die Handelsschiffe nebst Besatzung werden in der Regel nur gegen hohe Lösegelder wieder frei gegeben.
  • Die Piraten benutzen zum Entern der Handelsschiffe sehr häufig eine Technik, die darin besteht, dass sie zwischen zwei Piratenbooten ein Seil spannen, das den Kurs des zu enternden Schiffes schneidet. Sobald der Bug auf das Seil trifft, werden die beiden Piratenboote durch die Fahrt des Schiffes an das Schiff herangezogen und gehen dabei automatisch längsseits. Aus dieser längsseitigen Position ist es dann für die Piraten relativ einfach, mit Hilfe von Seilen und Enterhaken das Schiff zu entern und in ihre Gewalt zu bringen. Bisher bekannte und verwendete Verfahren, das Entern der Schiffe zu verhindern oder zumindest zu erschweren, umfassen das Zuschweißen von Durchgängen und Luken, das Streuen von Glassplittern auf Deck, das Verteilen von Schmierseife auf Deck, die Verwendung von Wasserwerfern und die Beschallung mit hohem Schalldruck.
  • Das Zuschweißen von Luken sowie auch das Streuen von Splittern oder Verteilen von Schmierseife soll den Piraten den Zugang zu den Räumlichkeiten, in denen sich die Mannschaften oder wichtige Steuerungselemente befinden, erschweren, bis Hilfe von Marineeinheiten kommt. In den meisten Fällen konnten die oben erwähnten Abwehrverfahren das Einnehmen von Schiffen nicht verhindern.
  • Auch die Verwendung von Wasserwerfern ist letztlich nicht optimal geeignet, Piratenangriffe zu verhindern, da die Piraten in der Regel ausreichend bewaffnet sind. Gegen Beschallung helfen schon übliche Lärmschutzeinrichtungen, wie sie z. B. auf Baustellen von Bauarbeitern verwendet werden.
  • Die Chancen, Piratenangriffe erfolgreich abzuwehren sind gering einzuschätzen, wenn die Piraten das Schiff bereits betreten haben.
  • Aus der DE 103 08 166 A1 sind ein Verfahren oder eine Anordnung zur Abwehr und Bekämpfung von Piraten bekannt. In das bekannte System setzt ein Ortungssystem ein, mit dem der Angreifer erfasst wird. Die Ortungssignale werden durch ein automatisches Identifizierungssystem ausgewertet und dem Schiffspersonal über einen Monitor angezeigt. Anschließend wird manuell oder automatisch eine Steuer- und Vorschalteinrichtung geschaltet, die mittels einer intermittierenden Pulsspannungserzeugung eine oder mehrere Blitzlampen aktiviert, um Blitzlichtimpulse oder Blitzlichtimpulsblöcke in Richtung eines Angreifers zu senden. Zusätzlich ist vorgesehen zur Behinderung der Manövrierfähigkeit des angreifenden Schiffes vom Heck oder von den Seiten des zu schützenden Schiffes aus ein Netz auszulegen oder auszuwerfen und über oder unter dem Angreifer auszubreiten. Dieses bekannte System ist technisch relativ aufwendig und dürfte auch nicht den erhofften Erfolg zeigen.
  • Aus der DE 317 334 A ist ein Minenräumer bekannt, der mittels Fanghaken, welche mittels Druckflüssigkeit vom Schiff aus bewegte Schneidwerkzeuge aufweisen und waagerecht oder senkrecht am Schiff an Außenlegern befestigt sind, welche zum Bug des Schiffes führende Leitseile tragen.
  • Aus der DE 22 62 527 A ist eine Vorrichtung zum Durchtrennen der Ankerkette einer Seemine bekannt. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse, das von einem Kabel geführt werden kann, das quer zu dem zu überstreichenden Weg bewegt wird, wobei das Gehäuse in einem Stück Führungsglieder aufweist und eine Sprengladung aufnimmt, die gezündet werden kann zum Durchtrennen einer Minenankerkette. Das Durchtrennen der Minenankerket te erfolgt mit einer Sprengladung, die eine geformte, gerichtete Ladung enthält oder alternativ aus einer solchen besteht, die nahezu im rechten Winkel zu den Führungsgliedern gerichtet ist, wobei die Richtung der Wirkung der geformten Ladung vom Kabel wegführt. Die Handhabung der Vorrichtung unter Verwendung von Sprengladungen birgt für das die Vorrichtung bedienende Personal eine gewisse Gefahr.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine wirkungsvolle Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe anzugeben.
  • Moderne Handelsschiffe haben aus strömungstechnischen Gründen unterhalb der Wasserlinie am Bug eine praktisch halbkugelförmige Ausbuchtung, Bugwulst oder Taylorwulst genannt, so dass ein zwischen zwei Piratenbooten gespanntes Seil bei Beaufschlagung durch das Schiff oberhalb dieses Bugwulstes auf den Bug aufläuft und im Wesentlichen auch dort stabil verbleibt, d. h. nicht nach unten abrutscht – unabhängig von der Beladung des Schiffes.
  • Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe schlägt die Erfindung vor, am Schiffsbug eine Trennvorrichtung zum Durchtrennen oder Kappen des Seils bei dessen Auflaufen oder Auftreffen auf den Schiffsbug vor dem Längsseitsgehen der Piratenboote anzuordnen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass das zwischen den beiden Piratenbooten gespannte Seil kurz nach dem Auftreffen auf den Schiffsbug durchtrennt wird, so dass ein Heranziehen der Piratenboote an das Schiff und damit das Längsseitsgehen unterbunden wird, wodurch der Piratenangriff abgewehrt werden kann, bevor die Piraten nahe genug an das Schiff herankommen, um dieses zu entern. Das durch die Erfindung bewirkte frühe Durchtrennen des Seiles hat ferner den Vorteil, dass damit auch gewisser Schutz gegen Beschuss mit leichten Waffen erreicht wird, da die angreifenden Piraten beim Durchtrennen des Seiles noch weit genug vom Handelsschiff entfernt sind, so dass ein Eingreifen der Mannschaft an Deck zum Abwehren des Piratenangriffs nicht erforderlich ist.
  • Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem stationären Untermesser und einem von einer oberen Position in eine Schneidposition herunterfahrbaren Obermesser.
  • Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung ist gemäß einer Ausgestaltung in Form einer „Schlagschere” oder gemäß einer anderen Ausführung in Form eines „Fallbeiles” bzw. einer „Guillotine” ausgebildet.
  • Bei Ausbildung der Trennvorrichtung nach Art einer Schlagschere ist das Untermesser ortsfest mit dem Schiffsbug verbunden, insbesondere verschweißt, und ist das Obermesser in einem am Schiffsbug angeordneten Gelenk schwenkbar gelagert. Das Untermesser erstreckt sich vorzugsweise von diesem Gelenk aus nach unten wenigstens bis zu der Stelle des Schiffsbugs, an der sich das gespannte Seil der Piratenboote einfindet. Die Länge des schwenkbaren Obermessers entspricht etwa der Länge des stationären Untermessers. Das Obermesser und das Untermesser sind leicht nach unten gewölbt ausgebildet.
  • Bei Ausbildung der Trennvorrichtung nach Art eines Fallbeils bzw. einer Guillotine, ist das Obermesser in einem entlang dem stationären Untermesser angeordneten Gleitlager verschiebbar angeordnet.
  • Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich des freien Endes des Obermessers bei einer Trennvorrichtung nach Art einer Schlagschere ein Zugseil befestigt, welches über eine Umlenkrolle zu einer Seilwinde geführt ist, auf die das Zugseil aufwickelbar ist und von der das Zugseil abwickelbar ist.
  • Bei der nach Art eines Fallbeils ausgebildeten Trennvorrichtung ist am oberen Ende des Obermessers ein Zugseil befestigt, welches ebenfalls über eine Umlenkrolle zu einer Seilwinde geführt ist, auf die das Zugseil aufwickelbar ist und von der das Zugseil abwickelbar ist.
  • Die Seilwinde steht mit einem Auslösemechanismus in Wirkverbindung, durch den die Seilwinde in der Ausgangsposition mit aufgewickeltem Zugseil und hochgeschwenktem Obermesser (Prinzip Schlagschere) oder nach oben verschobenem Obermesser (Prinzip Fallbeil) arretierbar ist. Die Arretierung ist über den Auslösemechanismus zur Freigabe des Obermessers für einen Trennvorgang aufhebbar.
  • Hierzu ist im Bereich des Untermessers eine Sensorik vorgesehen, die das Auftreffen eines die Piratenboote verbindenden gespannten Seiles am Schiffsbug erkennt und daraufhin den Auslösemechanismus zur Freigabe des Obermessers zum Trennen des Seiles betätigt.
  • Nach dem Trennvorgang wird die Seilwinde zum Hochziehen des Obermessers in die Ausgangsposition für einen nächsten Trennvorgang betätigt.
  • Die Auslösung des Auslösemechanismus kann zeitlich verzögert sein, um zu erreichen, dass auch mehrere zwischen den Booten gespannte Seile nacheinander auf das Untermesser auftreffen können und dann durch einen einzigen Trennvorgang auftrennbar sind.
  • Die Umlenkrolle ist vorzugsweise an einem Ausleger über den Schiffsbug hinaus und vor dem Schiffsdeck angeordnet, derart, dass der Winkel des Zugseiles bei nach unten gefallenem Obermesser schräg nach unten weist. Auf diese Weise ist gesichert, dass das die beiden Piratenboote verbindende Seil unter das Obermesser rutscht, das dann wieder hochgezogen werden kann und erneut fallen kann, um auch ein solches Seil sicher zu kappen. Hierdurch ist gesichert, dass auch in dem Zeitintervall, in dem das Obermesser gefallen ist, sich kein Seil oberhalb des Obermessers verfangen kann, wodurch die Gefahr bestünde, dass das Obermesser nicht mehr hochgezogen werden könnte bzw. das zu kappende Seil nicht auf das Untermesser rutschen könnte. Vorzugsweise ist dafür ferner vorgesehen, dass sich das bewegliche Obermesser bis in einen Bereich erstreckt, in dem die Krümmung des Schiffbugwulstes bereits wieder nach vorn gerichtet ist.
  • Nach dem Durchtrennen des Seils wird das Obermesser vorzugsweise abgebremst mit Hilfe bspw. eines im Bereich des unteren Endes des Obermessers vorgesehenen Puffers, bspw. eines Stoßdämpfers oder über eine Bremsvorrichtung für die Seilwinde, wodurch verhindert wird, dass das Obermesser auf Metall trifft und schnell stumpf wird.
  • Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung ist relativ kostengünstig herstellbar. Schiffe können leicht mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgerüstet werden.
  • Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert werden. Es zeigen
  • 1 bis 3 schematisch drei aufeinander folgende Phasen einer von Piraten verwendeten Entertechnik,
  • 4 schematisch eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen an einem Schiffsbug montier ten Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe mit einer Trennvorrichtung in einer Ausgangsposition,
  • 5 eine schematische Draufsicht auf die Trennvorrichtung nach 4,
  • 6 schematisch eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen an einem Schiffsbug montierten Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe mit einer Trennvorrichtung in einer Ausgangsposition,
  • 7 eine schematische Draufsicht auf die Trennvorrichtung nach 6 und
  • 8 eine schematische Seitenansicht der Trennvorrichtung nach 7.
  • Die Zeichnung zeigt in den 13 schematisch drei aufeinander folgende Phasen einer häufig verwendeten Entertechnik von Piraten, die darin besteht, dass die Piraten zwischen zwei Piratenbooten 1 und 3 ein Seil 6 spannen, das den Kurs eines zu enternden Schiffes 5 schneidet, vgl. 13. Sobald der Bug 2 des Schiffes auf das Seil 6 trifft, werden die beiden Piratenboote durch die Fahrt des Schiffes 5 an das Schiff herangezogen, vgl. 2 und gehen dabei automatisch längsseits, wie dies in der 3 schematisch dargestellt ist. Aus dieser längsseitigen Position kann das Schiff 5 dann relativ leicht mit Hilfe von Seilen und Enterhaken geentert werden.
  • Die 48 zeigen schematisch den Verlauf eines Teils des mit einem Bugwulst 2' versehenen Schiffsbugs 2 mit daran angebrachter, vor zugsweise angeschweißter Trennvorrichtung 4 in einer ersten Ausführungsform (4 und 5) und einer zweiten Ausführungsform 4' (68) zum Durchtrennen oder Kappen des zwischen den zwei Piratenbooten 1 und 3 gespannten Seils 6, bei dessen Auflaufen oder Auftreffen auf den Schiffsbug 2, bevor die Piratenboote 1, 3 längsseits gehen können. Die Trennvorrichtungen 4, 4' sind vorzugsweise am Schiffsbug 2 angeschweißt, vgl. Schweißnaht 7, 7' in 5 und 6.
  • Die Trennvorrichtungen 4, 4' umfassen jeweils ein stationäres Untermesser 8, 8' und ein von einer oberen Position in eine Schneidposition herunter fahrbares Obermesser 14, 14'.
  • Die Trennvorrichtung 4 (4 und 5) kann nach Art einer Schlagschere ausgebildet sein, mit einem Obermesser 14, das mit einem Ende in einem am Schiffsbug 2 angeordneten Gelenk 16 schwenkbar gelagert ist.
  • Bei einer nach Art eines Fallbeils ausgebildeten Trennvorrichtung 4' (68) ist das Obermesser 14' in einem entlang dem stationären Untermesser 8' angeordneten Gleitlager 18 verschiebbar angeordnet.
  • Im Bereich des freien Endes 20 oder des oberen Endes 22 des Obermessers 14 oder 14' ist ein Zugseil 24 oder 24' befestigt, welches über eine Umlenkrolle 26 oder 26' zu einer Seilwinde 28 oder 28' geführt ist, auf die das Zugseil aufwickelbar ist und von der das Zugseil wieder abwickelbar ist, vgl. 4, 6.
  • Die Seilwinde 28, 28' ist in der Ausgangsposition mit aufgewickeltem Zugseil 24, 24' und hoch geschwenktem bzw. hoch gefahrenem Obermesser 14, 14' in einem Auslösemechanismus (nicht dargestellt) arretierbar ausgebildet.
  • Im Bereich des Untermessers 8, 8' ist eine Sensorik, bspw. unter Verwendung eines Sensorschlauchs 30, 30' vorgesehen, der über eine Signalleitung (nicht dargestellt) mit dem Auslösemechanismus verbunden ist und über den das Auftreffen eines die Piratenboote verbindenden gespannten Seiles 6 auf den Schiffsbug 2 erkannt wird und der Auslösemechanismus zur Freigabe des Obermessers 14, 14' zum Trennen bzw. Kappen des Seils 6 angesteuert wird.
  • Nach dem Trennvorgang wird die Seilwinde 28, 28' in Aufwickelrichtung zum Hochziehen bzw. Hochfahren des Obermessers 14, 14' in die Ausgangsposition für einen nächsten Trennvorgang betätigt.
  • Der Auslösemechanismus wird vorzugsweise mit einer vorgebbaren zeitlichen Verzögerung betätigt, wodurch sicher gestellt ist, dass mehrere gespannte Seile 6 zeitlich nacheinander auf den Schiffsbug 2 auftreffen können und dann gemeinsam durch Betätigung des Auslösemechanismus durchtrennbar sind.
  • Die Umlenkrolle 26, 26' ist vorzugsweise an einem Auslegerarm 27, 27' über den Schiffsbug 2 hinaus und ausreichend weit vor dem Schiffsdeck angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass sich in dem Zeitintervall zwischen Auslösen des Obermessers 14, 14' für den Trennvorgang und dem Trennvorgang selbst kein zwischen den Piratenbooten 1, 3 gespanntes Seil 6 oberhalb des Obermessers 14, 14' verfangen kann, so dass das Obermesser 14, 14' nicht mehr hochziehbar wäre und das zu kappende Seil nicht auf das Untermesser 8, 8' zu liegen käme. Durch diese Anordnung der Umlenkrolle 26, 26', die insbesondere von Bedeutung ist bei der Trennvorrichtung 4, s. 4, wird erreicht, dass der Winkel des Zugseils 24 bei gefallenem Obermesser 14, 14' schräg nach unten weist, so dass das zu kappende Seil 6 stets unter das Obermesser 14, 14' rutscht, dass dann wieder hochgezogen werden kann und erneut ausgelöst werden kann, um auch ein solches Seil 6 sicher zu kappen. Das beweglich angeordnete Obermesser 14, 14' reicht dabei vorzugsweise wenigstens bis in den Bereich, in dem die Krümmung des Schiffsbugwulstes 2' bereits wieder nach vorne gerichtet ist.
  • Es ist eine Puffereinrichtung oder Bremsvorrichtung vorgesehen, die das Obermesser 14, 14' nach Durchtrennen des Seils 6 abbremst. Die Puffer- oder Bremseinrichtung kann durch einen zwischen Obermesser 14, 14' und Untermesser 8, 8' wirkenden Stoßdämpfer 32 (dargestellt nur für die Ausführungsform nach 5) oder durch eine die Seilwinde 28, 28' bremsende Feder (nicht dargestellt) gebildet sein.
  • Das Obermesser 14 kann bei der nach Art einer Schlagschere ausgebildeten Trennvorrichtung 4 mit einem zusätzlichen Gewicht 34 versehen sein, um die Auftreffgeschwindigkeit des Obermessers 14 auf das zu kappende Seil 6 zu erhöhen, vgl. 4.
  • 1, 3
    Piratenboote
    2
    Schiffsbug
    2'
    Bugwulst
    4, 4'
    Trennvorrichtung
    5
    Schiff
    6
    Seil
    7, 7'
    Schweißnaht
    8, 8'
    Untermesser
    14, 14'
    Obermesser
    16
    Gelenk
    18
    Gleitlager
    20
    freies Ende
    22
    oberes Ende
    24, 24'
    Zugseil
    26, 26'
    Umlenkrolle
    27, 27'
    Auslegerarm
    28, 28'
    Seilwinde
    30, 30'
    Sensorschlauch
    32
    Stoßdämpfer
    34
    Gewicht

Claims (14)

  1. Vorrichtung zum Schutz von Handelsschiffen gegen Piratenangriffe, bei denen ein zwischen zwei Piratenbooten gespanntes Seil den Kurs des zu enternden Schiffes schneidet und vom Schiffsbug beaufschlagt wird, wodurch die beiden Piratenboote durch das Seil und die Fahrt des Schiffes seitlich an das Schiff herangezogen werden und längsseits in eine Position gehen, aus der das Schiff geentert werden kann, gekennzeichnet durch eine am Schiffsbug (2) angeordnete Trennvorrichtung (4, 4') zum Durchtrennen oder Kappen des Seils (6) bei dessen Auflaufen oder Auftreffen auf den Schiffsbug (2) vor dem Längsseitsgehen der Piratenboote (1, 3).
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (4, 4') ein stationäres Untermesser (8, 8') und ein von einer oberen Position in eine Schneidposition herunter fahrbares Obermesser (14, 14') aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermesser (14) mit einem Ende in einem am Schiffsbug (2) angeordneten Gelenk (16) schwenkbar gelagert ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermesser (14') in einem entlang dem stationären Untermesser (8') angeordneten Gleitlager (18) verschiebbar angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des anderen freien Endes (20) oder des oberen Endes (22) des Obermessers (14, 14') ein Zugseil (24, 24') befestigt ist, welches über eine Umlenkrolle (26, 26') zu ei ner Seilwinde (28, 28') geführt ist, auf die das Zugseil (24, 24') aufwickelbar ist und von der das Zugseil abwickelbar ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilwinde (28, 28') in der Ausgangsposition mit aufgewickeltem Zugseil (24, 24') und hochgefahrenem Obermesser (14, 14') in einem Auslösemechanismus arretierbar ausgebildet ist, welcher nach Betätigung das Obermesser für einen Trennvorgang freigibt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Untermessers (8, 8') eine Sensorik vorgesehen ist, die das Auftreffen eines die Piratenboote (1, 3) verbindenden gespannten Seiles (6) am Schiffsbug (2) erkennt und den Auslösemechanismus zur Freigabe des Obermessers (14, 14') zum Trennen bzw. Kappen des Seils (6) betätigt.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik einen entlang dem Untermesser (8, 8') verlaufenden Sensorschlauch (30, 30') aufweist, der über eine Signalleitung mit dem Auslösemechanismus verbunden ist und das Auftreffen des Seils (6) auf den Schiffsbug (2) sensiert und bei Sensierung des Auftreffens den Auslösemechanismus betätigt.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Trennvorgang die Seilwinde (28, 28') zum Hochfahren des Obermessers (14, 14') in die Ausgangsposition für einen nächsten Trennvorgang betätigt wird.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus zeitlich verzögert betätigbar ist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (26, 26') an einem Ausleger (27, 27') über den Schiffsbug (2) hinaus und vor dem Schiffsdeck angeordnet ist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermesser (14) mit einem zusätzlichen Gewicht (34) versehen ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Puffereinrichtung oder eine Bremsvorrichtung vorgesehen ist, die das Obermesser (14, 14') nach Durchtrennen des Seils (6) abbremst.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Puffereinrichtung oder Bremsvorrichtung durch einen zwischen Obermesser (14, 14') und Untermesser (8, 8') angeordneten Stoßdämpfer (32) oder durch eine die Winde (28, 28') bremsende Feder gebildet ist.
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