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Zündvorrichtung für miteinander durch ein schwimmfähiges Tau verbundene
Seeminen. Die Erfindung betrifft eire Zündvorrichtung durch ein schwimmfähiges Tau
miteinander verbundener Minen, die in die Bahn eines Schiffes oder Geschwaders zu
Wasser gebracht und an ihrem Verbindungstau von einem darauffahrenden Schiffe mitgezogen
werden sollen, damit sie sich an die Schiffsseiten anlegen.
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Der Gegenstand der Erfindung unterscheidet sich von den bekannten
Zündvorrichtungen hauptsächlich dadurch, daß die Auslösung der Sperrung des Schlagbolzens
lediglich infolge der Mitnahme der Minen durch das Schiff erfolgt. Zu diesem Zweck
ist nach der Erfindung das Sperrglied für den Schlagbolzen an einem Hebel angebracht,
dessen Ende mit einem auf eine Haspel aufgewickelten und mit einem Schleppanker
versehenen Tau verbunden ist. Wird das Verbindungstau der Minen durch ein in Fahrt
befindliches Schiff mitgenommen, so übt der Schleppanker eine Zugwirkung aus, unter
der das Tau von der Haspel abgewickelt wird und die nach völliger Abwicklung die
Auslösung des Schlagbolzens und die Explosion der Mine bewirkt.
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Auf der eine Ausführungsform der Vorrichtung veranschaulichenden Zeichnung
ist Fig. i ein Teilschnitt durch das untere Ende der Mine mit der Zündvorrichtung
in der Bereitstellung und Fig. 2 eine ähnliche Darstellung bei ausgelöster Schlagbolzensperrung.
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Die Mine i beliebiger Bauart ist mit einer durch ihren Boden hindurchtretenden
Zündleitung 2 versehen, die in ihrem unteren Ende ein in einem Gewindepfropfen ¢
gehaltenes Zündhütchen 3 trägt.
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An der unteren Wandung 5 der Mine sind Platten 6, 7 befestigt, die
zwischen sich eine Haspel aufnehmen. Die Nabe 8 dieser Haspel ist mit Seitenwangen
9 versehen, die in Aussparungen der Platten 6 und 7 drehbar sind. Die Nabe 8 ist
hohl und enthält einen Kolben io, der auf einer Seite den Schlagstift i i und auf
der anderen Seite eine Stange 12 trägt. Diese Stange tritt durch eine Führungsscheibe
13 hindurch, die in einen mit Gewinde versehenen 'feil i.1 eingeschraubt ist, so
daß sie verstellt werden kann. Eine Feder 16 stützt sich einerseits gegen die einstellbare
Scheibe 13 'und andererseits gegen den Kolben io. Das eine Ende der hohlen Nabe
ist durch einen Gewindepfropfen 15 verschlossen.
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An ihrem anderen Ende enthält die Nabe 8 einen Zylinder 17 mit einem
Geschoß 18, dessen Ende sich gegen eine Patrone i9 legt, die sich in der Bahn des
Schlagstiftes i i befindet. Dieses Ende der Nabe 8 ist durch eine aus Weichmetall
bestehende l.letallkappe 2o verschlossen. Die Achse dieser Kappe fällt mit
der
Achse des das Zündhütchen 3 überdeckenden Gewindepfropfens 4 zusammen.
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Die Nabe 8 ist an ihrem Umfang mit einer Längsrinne 21 versehen, in
der um einen Zapfen 23 ein Hebel 22 drehbar ist. An dem Hebel 22 ist ein Sperrglied
24 angelenkt, das durch eine Öffnung 25 der Nabenwandung in dem Hohlraum der Nabe
hindurchtritt und (Fig. i) in die Bahn des Kolbens io hineinragt. Eine Dichtung
verhindert den Eintritt von Wasser in das Innere der Nabe B.
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Am Ende des Hebels 22 ist ein Tau 26 befestigt, das auf die Haspel
aufgewickelt ist und über eine Führungsstange 27 geht (Fig. i). Am anderen Ende
des Taues 26 ist ein Schleppanker von zweckmäßig hohlkegelförmiger Gestalt befestigt.
Ist das Tau aufgewickelt, so hält es den Hebel 22 in der Nut 2I fest und dadurch
wird jede vorzeitige Bewegung des Kolbens io mit dem Schlagstift ii verhindert.
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Wenn die Minen ausgelegt sind, hängen die Schleppanker mittels nicht
dargestellter Einrichtungen an ihnen, wobei das Tau 26 die in Fig. i der Zeichnung
dargestellte Lage einnimmt. Nimmt nun ein Schiff das Verbindungstau der beiden Minen
mit, so veranlassen die Anker 28, die ihrer Fortbewegung im Wasser einen bestimmten
Widerstand entgegensetzen,. das Abwickeln der Taue 26 unter Drehung der Haspel.
Die Minen legen sich während dieser Zeit an die Schiffsseiten an.
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Sobald das Tau 26 vollständig abgewickelt ist, wird der Hebel 22 in
die Lage nach Fig. 2 nach außen gezogen und gibt den Kolben io frei, der dann durch
die Feder 16 vorgeschnellt wird und durch den Schlagstift II die Explosion der Patrone
i9 veranlaßt, so daß das Geschoß 18 ausgetrieben wird. Dieses Geschoß durchschlägt
dann die Kappe 2o sowie den Pfropfen 4 und trifft auf das Zündhütchen 3 auf, das
die Mine zur Explosion bringt.