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Geschoß für Kanonen zum Erlegen von Walfischen Die Erfindung betrifft
ein Geschoß für Kanonen zum Erlegen von Walfischen mit im Kopfteil befindlicher
Kammer für ein vorzugsweise gasförmiges Tötungsmittel und bezweckt die Sicherung
des Fanges ohne Verwendung einer das Abschießen beeinträchtigenden Fangleine und
ohne daß der Wal aufgebläht zu werden braucht, was erhebliche Füllgasmengen erfordert.
Die Erfindung bezweckt ferner die Wiederverwendbarkeit des Geschosses auch im Falle
eines Fehlschusses.
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Diese Zwecke werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Hinterteil
des Geschosses als Kammer ausgebildet ist, die zur Aufnahme einer mit dem Geschoß
verbun-.denen aufgespulten Leine sowie einer mit der Leine verbundenen Boje dient,
die mit dem ablösbaren Bodenteil des Geschosses verbunden ist.
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Gin die Ablösung des Bodenteils und das Ausziehen der Boje nebst Leine
in der kurzen Zeitspanne zwischen Abschuß und Aufschlag zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß
der Bodenteil durch Scherschrauben mit dem Geschoßmantel verbunden und von einer
Druckfeder belastet.
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Vorteilhaft ist-die Boje zusammengefaltet in einer Papphülse angeordnet,
die mit dem Bodenteil durch einen wasserlöslichen Leim verbunden ist.
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Um hierbei ein rasches Füllen der Faltboje finit Auftriebgas zu ermöglichen,
weist erfindungsgemäß die Boje nahe der Befestigungsstelle der Leine eine Füllöffnung
zum Einsetzen einer Patrone auf, deren Außenende durch eine mit Rückschlagventil
verschließbare Durchtrittsöffnung für das Seewasser und deren Innenende durch einen
ins Innere der Boje ausstoßbaren Stopfen verschlossen ist und die eine bei Einwirkung
des Wassers Gase entwickelnde Füllung enthält.
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Um ein widerstandsloses Abspulen der Leine zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß
die Leine auf eine auseinanderziehbare Spulspindel
in Bi-Wicklung
aufgewickelt und ihre Mitte durch einen Papierklebestreifen gesichert.
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Das Geschoß gemäß der Erfindung wird je nach der erforderlichen
Schußweite mit, einer entsprechenden Kartusche aus der Kanone zum Abschuß gebracht.
Gegenüber den bekannten Walfang geschossen mit Explosivfüllung oder auch mit Gasfüllung
zum Aufblähen ues Wales bietet es den Vorteil einer wiederholten Verwendbarkeit,
leichten Erkennbarkeit des Standortes des treibenden Wales und bequemen Einholung
des Fanggutes mit Hilfe der Bojenleine.
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Ein Walgeschoß gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung im Längsschnitt
dargestellt. i bezeichnet den Kopfteil, der beispielsweise aus Stahlguß bestehen
kann, 2 den hohlen Schlagkolben, 3 einen Scherstift, d. einen Kreuzring, der das
Verstopfen des Schlagkolbens verhindert, 5 eine aus Kork oder Gummi bestehende Verschlußscheibe
im Halse des Füllgefäßes 6, das vorzugsweise aus Kunstharzpreßmasse besteht, 7 einen
Isoliermantel, beispielsweise aus Glaswolle oder Preßspan, für das Füllgefäß 6,
8 eine Isolierscheibe aus dem nämlichen Material, eine Messingkausch zur Befestigung
der Leine am Füllungsteil io des Geschosses, i i eine Ankerschraube für die Leine,
12 eine Ankerscheibe, 13 bzw. 13, die Spulenhalbteile, die zweckmäßig aus Buchenholz
bestehen, 14 die aufgespulte Bojenleine, die beispielsweise aus Phosphorbronze besteht,
15 den die Leinenmitte sichernden Papierstreifen aus dünnem Hartpapier, 16 einen
Schäkel für das Leinenende, 17 eine Schlauchklemme, welche den Füllhals der eingefalteten
Boje 18 umschließt, die beispielsweise aus Fischleder, Tierblase oder Kristallgummi
bestehen kann, i9 eine Papphülle für die Faltboje aus leicht löslichem Papier, 2o
eine in eine Ausnehmung des unteren Geschoßrandes eingesetzte Schraubendruckfeder,
die sich gegen das Bodenstück 22 anlegt, welch letzteres mit der Geschoßwandung
durch die Scherschrauben 2i lösbar verbunden ist. 24 bezeichnet den Boden der in
den Bojenhals einführbaren Patrone, auf welchem die Ventilscheibe 25 aus Pappe o.
dgl. aufliegt, und 26 einen Verschlußkorken am anderen Ende der Patrone. Der Bojen-
oder Langteil des Geschosses ist mit 23 bezeichnet.
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Nach dem Abschuß des Geschosses aus der Kanone finden folgende Vorgänge
statt: Die Öffnung des Bojenraumes geschieht in der Weise, daß der starke Auswurfdruck
der Pulvergase den Geschoßboden, der durch vier Scherschrauben gehalten wird, im
Augenblick. des Schusses so stark beschleunigt, daß die Scherschrauben abscheren.
Ist die Abscherung vollzogen, so drückt die vor dem Boden liegende Druckfeder das
Bodenstück heraus. Der Wirbelwiderstand, d. h. der Sog der Luft, reißt Bodenstück,
Boje und Bojenleine vollends aus dem Geschoß; damit die Spule sich frei vom Geschoß
abspulen kann, ist eine dreifache Leinenbucht vor der Spule eingelegt. Das schwere
Bodenstück, das, durch die Federspanne in Bewegung gesetzt, die ganze Bojeneinrichtung
herauszieht, zerreißt die Papiersicherung der Spule, so daß sie widerstandslos abspulen
kann. Es zieht mit seinem Gewicht die Boje unter Wasser, das durch die Öffnung der
Verschlußpatrone eindringt und die wirksame Füllung, z. B. Calciumcarbid, vergast.
Der in der Patrone entstehende Gasdruck schließt mit der Ventilscheibe die Einlaßöffnung.
Der Gasüberdruck treibt den Verschlußkorken heraus, und das Gas füllt die Boje,
während sich die Papphülle in der Leimung löst und das Bodenstück. absinken läßt.
Die grellstreifig bemalte Kugelboje gibt den Standort des geschossenen Wales leicht
zu erkennen.
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Bei jedem Schuß wird das Füllungsgefäß zerstört, die Spulenspindel
aus Buchenholz treibt ab, und das Bodenstück versinkt. Ebenso werden die Scherschrauben
des Bodenstückes und der Scherstift des Schlagbolzens zerschnitten.
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Beim Auftreffen des Geschosses auf den Wal wird der Schlagbolzenscherstift
durchschlagen und der Schlagbolzen in das Füllungsstück getrieben. Der Kolben des
Schlagbolzens drückt das Gefäß zusammen oder zerstört es, und sein Inhalt, z. B.
flüssiges Chlor, dringt durch den hohlen Bolzen in den Wal und bewirkt die sofortige
Tötung sowie auch einen Auftrieb des toten Wales. Um ein Verstopfen des Schlagbolzens
zu verhindern, ist die freie Durchbohrung, die während der Lagerung durch eine Schutzklappe
von außen verschlossen ist und beim Laden entfernt wird, von einem auf der Kolbenseite
einschraubbaren gewölbten Schutzkreuz gesichert. Die Gleitflächen des Kolbens sind
mit Labyrinthdichtung versehen. Der Scherstift, der beispielsweise auf 3 mm bemessen
ist, darf beim Abschuß nicht ganz durchschlagen werden, sondern muß eine geringe
Materialreserve für den Aufschlag behalten.