Ninenräumgerät mit am Ankerseil aufsteigender Patrone. Die Erfindung
betrifft ein Minenräumgerät, bei- dem eine an dem Ankerseil der Mine aufsteigende
Patrone entzündet wird. Das Gerät wird zu dem Zweck zwischen zwei Fahrzeugen (Suchschiffen)
angeordnet und von diesen in entsprechender Tiefe geschleppt. Trifft das Gerät auf
das Ankerseil einer Mine, so gleitet das Ankerseil in die vordere Mündung des Geräts,
schlüpft durch diese hindurch und nimmt beim Austritt aus der hinteren Öffnung eine
Patrone mit, welche sich nach einiger Zeit selbsttätig entzündet und die Mine zur
Entladung bringt. Das Neue besteht in der besonderen Ausbildung der Zündvorrichtung.
Die Zeichnung gibt eine beispielsweise Ausführungsform wieder. Das Gerät ist in
Fig. i von oben, in Fig. 2 von der Seite gesehen dargestellt. Fig. 3 ist der Schnitt
a-b nach Fig. i; Fig. q. zeigt die Anordnung der Klappe, Fig. 5 die der Patrone
mit Schwimmer, Fig. 6 die der Seilspange mit Schnepper und Schiebebolzen. Fig. 7
stellt die Seilspange mit Führungsstück der Patrone, Fig.8 den Schlagbolzen, Fig.
9 die Platten dar, die mittels Distanzstücke miteinander verschraubt sind. Das Gerät
besteht aus einer Durchschlüpfvorrichtung, die aus vier dünnen Eisenplatten
a, b, c, d hergestellt ist, welche durch Distanzstücke f, m,
1, e und k1 und k miteinander verschraubt sind. Zwischen den Eisenplatten
a, b, c, d ist die Scheibe n, die teilweise auf einer Seite ausgespart
ist, gelagert. Die Scheiben hat Urei Schlitze o, p, q, die im Winkel von 12o° zueinander
versetzt sind. Diese Scheibe ist zwischen den Eisenplatten c, d durch den Bolzen
r gelagert. An diesem Bolz@en r greift durch einen Schäkel s das Schleppseil
t an. Die Feder u (Fig. i), die zwischen den Platten c, d angebracht
ist, hat den Zweck, die Scheibe n festzuhalten, wenn sie nicht durch das Minenankerseil
gedreht wird. Der zweite Schäkel w, an dem das Schleppseil v an der
anderen Hälfte der Durchschlüpfvorrichtung angreift, ist bei x zweiteilig (Fig.
2). Der obere, größere Teil des Schäkels w hat nach Fig. 3 einen vorspringenden
Rand von segmentartiger Form, der in die Aussparung der Scheibe n eingreift und
so die Platten a, b und c5 d verbindet. Die Platten a, b und
c, d stehen so weit voneinander ab, daß eine Durchlaßöffnung y besteht, die
durch den Zug -der Seile und durch die Distanzstücke k1 und k, die über die Platten
hinausragen, aufrechterhalten wird. Wären die Stücke k' und k nicht vorhanden, dann
würde, wenn die Verbindungsleinen t und v straff werden, die Öffnung
y keilförmig zulaufen und vorn größer als der gerade mit ihr sich deckende Schlitz
o, p oder q sein, so daß das Ankerseil auf den Rand der Scheibe n stoßen könnte.
An den Platten a; b sind Verbindungsplatten z
und d aufgenietet, und
mit einem ()=Eisenrahmen b1 verbunden. An dem [J-Eisenrahmen b1 ist am freien Ende
eine Klappe cl, die durch eine Zugfeder dl geschlossen gehalten wird, welche am
[)-Eisenrahmen befestigt und durch einen Schlitz e1 (Fig. q.) in der Klappe cl mit
der Klappe in f1 verbunden ist. Der
[)-Eisenrahmen dient zur Aufnahme
mehrerer Sprengpatronen, von denen die erste gegen Ausweichen nach hinten durch
einen Stopper g1 mit Feder hl und Anschlagstift il gesichert ist. Die Feder
11 mit den Kopf stükken ml und n1 bringt die Patronen vor, wein die vorderste
Patrone das Gerät verläßt.
Die Patrone enthält drei Räume und ist in Fig. 5, 6, 7 und 8 besonders
gezeichnet. Der Schwimmer o1 ist durch Gewinde p1 mit dem Körper r1, der Körper
r1 mit dem Körper q1 durch Gewinde s1 verbunden. Der eigentliche Sprengkörper z1
ist kugelförmig und mit einem Ansatz t1, der im Innern einen Ansatz u1 und Gewinde
v1 enthält, versehen. Der Ansatz W nimmt einen zylinderförmigen Behälter w1 mit
Zündhütchen x1 auf. Durch das Gewinde v1 wird der Zündraumkörper q1 mit dem Sprengkörper
z1 verbunden. Fig. 6 gibt die Seilspange c2 mit dem Schiebebolzen a2 und dem Schnepper
b2 am Zündraumkörper y1 von, oben gesehen: wieder. Fig. 7 zeigt die Vorderansicht
des Zündraumkörpers r1 hinsichtlich der Führung im [)-Eisenrahmen b1 durch die Warzen
d2, e2, f2, g2 sowie seine unsymmetrische Form, welche dem Schnepper b2 mit der
Feder W genügend Raum zur Bewegung freigibt Der Schlagbolzen i2 (Fig. 8) hat -einen
Kolben k2, der im Zündraumkörper q1 in einen nach unten erweiterten Zylinder
11 geführt ist. Unter dem Kolben k2 ist der Schaft eingedreht, damit der
dünnere Teil rn2 gegen Ende der Bewegung des Schlagbolzens bei n2 leichter durchgellt.
Der Schlagbolzen ist an seinem oberen Ende p2 mit einer Durchbohrung q2 und einem
Schlitz y2 versehen. Die Durchbohrung q2 nimmt den Schiebebolzen a2 in der Ruhelage
auf, damit der- durch die Feder o2 gespannte Schlagbolzen .gehalten wird. Der Schlitz
y2 gibt bei vorgeschobenem Schiebebolzen a2, der bei r2 entsprechend abgeflacht
isst, den Schlagbolzen i2 frei. Als Sicherung gegen unerwünschtes Entzünden der
Patrone dient die Sicherheitsschraube s2, die entfernt wird, ehe die Patrone in
das Gerät gesteckt wird. Der Schiebebolzen a2 wird unter dem Druck der Schlagbolzenfeder
o2 durch Reibung in der Ruhestellung gehalten, außerdem gegen Herausfallen durch
den Schnepper b2 gesichert. Der nach unten erweiterte zylindrische Raum l2 im Zündraumkörper
q1 ist mit Öl gefüllt und durch Stopfbuchse zz@ abgedichtet, Der Schlagbolzen i2
mit Kolben k2, der eine kleine Durchbohrung t2 hat, wird nach Freigabe des Schlagbolzens
i2 durch die Feder o2 langsam nach unten gedrückt. Wenn das Öl durch die Kolbenbohrung
t2 getrieben ist und der Kolben k2 in die Zylinderaussparung gelangt, erfährt der
Kolben k2 eine Beschleunigung und schlägt auf das Zündhütchen. Die Verzögerung der
Bewegung des Schlagbolzens i2 hat den Zweck, daß Fahrzeuge und Gerät sich genügend
weit entfernen können, bevor die Entzündung erfolgt. Die Wirkungsweise ist folgende:
Trifft das Gerät auf das Ankerseil einer Mine, dann gleitet das Seil zwischen den
Verbindungsleinen t und v in die Öffnung y, stößt auf den Schlitz
q der Scheibe n und dreht die Scheibe n so lange, bis das Ankerseil der Mine die
D.urchschlüpfvorrichtung verläßt, dann ist der Schlitz q an Stelle des Schlitzes
p, Schlitz p an Stelle o und o wieder an die erste Stelle getreten, so daß ein zweites
Ankerseil durch die Durchschlüpfvorrichtung treten kann. Die Feder u ist
dann in den Schlitz p eingeschnappt. Das Ankerseil der Mine stößt auf die Distanzstücke
k und k1, drängt diese auseinander, drückt den Schnepper b2 an der Patrone nach
innen und treibt denn Schiebebolzen a2 nach vorn. Ist der Bolzen cal so weit nach.
vorn geschoben, daß er mit seinem Kopf anliegt, dann kann der Schnepper
b2
durch den Druck der Feder h= wieder seine ursprüngliche Lage einnehmen;
die Patrone wird,. da der Stopper g1 den Druck des Ankerseils auffängt und die Klappe
cl dem Druck nicht widerstehen kann; aus dem U-Eisenrahmen herausgerissen und bleibt
am Ankerseil hängen, weil der Schnepper b2 (Fig. 6) das Zurücktreten des Ankerseils
verhindert. Das Ankerseil befindet sich jetzt zwischen dem Schnepper b2 und dem
vorgeschobenen Schiebebolzen a2. Durch: den Auftrieb des Schwimmers o1 steigt die
Patrone an dem Ankerseil hoch, setzt sich unter das Minengefäß und kommt nach angemessener
Zeit zur Entzündung, denn der Schiebebolzena2, .der nachvorn geschoben ist, hat
den .Schlagbolzen i= durch seine abgeflachte Stelle r2 freigegeben. Die gespannte
Feder o2 drückt den Schlagbolzen i2 nach unten. Durch das vor dem Kolben k' befindliche
Öl wird der Kolben. k2 gebremst, der, da das Öl nur durch die kleine Öffnung t2
entweichen kann, nur langsam vorwärts geht. Sobald aber der Kolben k2 die Aussparung
seines Zylinders erreicht, erfährt er eine Beschleunigung und bewirkt so die Zündung_
Wenn die erste Patrone das Gerät verlassen hat, tritt die zweite an Stelle der ersten
usw. Es können also mehrere Minen ungehindert nacheinander beseitigt werden.