DE613599C

DE613599C - Patronenzufuehrungs- und Patronenrahmenauswerfvorrichtung fuer selbsttaetige Handfeuerwaffen

Info

Publication number: DE613599C
Application number: DEW89668D
Authority: DE
Original assignee: WHITE AUTOMATIC GUN CORP
Current assignee: WHITE AUTOMATIC GUN CORP
Priority date: 1930-01-08
Filing date: 1931-01-08
Publication date: 1935-05-27
Also published as: BE376325A; DE619284C; GB376294A; FR708858A; CH154857A; GB376316A; US1907164A

Description

Die Erfindung schlägt für Handfeuerwaffen mit einer Gasdruckselbstladevorrichtung eine neue Patronenzuführungs- und Patronenrahmenauswerfvorrichtung vor, die sich durch Einfachheit und den weiteren Vorteil auszeichnet, daß das Magazin mit seiner Einrichtung besonders kurz und gedrängt gebaut werden kann. Damit erreicht die Erfindung eine größere Betriebssicherheit, als sie bisher bestand, und zugleich auch eine Gewichtsverminderung, die bei solchen Waffen sehr wertvoll ist. Mit ebenso einfachen Hilfsmitteln wird dafür gesorgt, daß die (gefüllten) Patronenrahmen in beliebiger Hochkantstellung in das Magazin eingeführt werden können und daß mit Hilfe eines einfachen, von der Patronenzuführung beeinflußten Sperrhebels das Schloß nach dem Abschuß der letzten Patrone selbsttätig in seiner Offenstellung ge-

ao sperrt wird.

Für das Zubringen der Patronen, das Auswerfen des Patronenrahmens und das selbsttätige Sperren des Verschlussses oder Schlosses verwendet die Erfindung als Betätigungs-

as mittel einen einzigen überaus einfachen Teil, nämlich eine kräftige zweischenklige Blattfeder, die am Boden des Magazins befestigt ist. Der eine Schenkel derselben erstreckt sich über den ganzen Magazinboden nach rückwärts und greift dort mit seinem Ende unter den Patronenrahmen. Der andere Schenkel erstreckt sich über den ganzen Boden nach vorn und greift dort unter einen Stützhebel des Patronenzubringers, mittels dessen die Feder außerdem die Verschlußfalle oder Sperrvorrichtung beeinflußt.

Es sind Vorrichtungen bekannt, die den Patronenrahmen nach dem Verfeuern der letzten Patrone selbsttätig auswerfen, um das Magazin ohne weiteres für das neue Laden frei zu machen. Solche Vorrichtungen besitzen jedoch die Schwäche, daß sie sehr verwickelte Hilfsmittel von großer Empfindlichkeit und Betriebsunsicherheit aufweisen. Die Erfindung verzichtet, um die einfache Lösung der Aufgabe zu ermöglichen, auf ein sofortiges selbsttätiges Auswerfen des Rahmens. Hierdurch entsteht keinerlei Nachteil, denn der Zeitaufwand wird in anderer Weise ausgeglichen. Ferner sind zum Einführen eines neuen Patronenrahmens und zum Lösen der Verschlußfalle ohnehin einige Handgriffe er-

forderlich, und bei der neuen Vorrichtung· ist nur ein leichter Fingerdruck nötig, um den leeren bis dahin gesperrten Rahmen durch die Blattfeder auswerfen zu lassen. Man hat bei Magazingewehren ohne Selbstladevorrichtung bereits Patronenrahmen durch eine Klinke gesperrt, diese aber mit dem Zubringerhebel durch eine Stange verbunden, um sie selbsttätig auszulösen. Dabei ίο sind zwei Federn erforderlich, und eine sichere Wirkung kann nicht erreicht werden, weil die Gefahr des vorzeitigen Auslösens der Klinke besteht. Bei anderen Magazingewehren ohne Selbstladevorrichtung ist eine von außen zu drückende Sperrklinke für den Patronenrahmen vorhanden, jedoch sind hier ebenfalls besondere Federn ausschließlich je für den Zubringer und den Rahmen erforderlich. Auch die Verwendung einer einzigen Feder für beide Zwecke ist schon versucht worden. Eine in einer engen Bohrung des Zubringerhebels untergebrachte kleine Schraubenfeder wirkt dabei gleichzeitig auf den Hebel zum Auswerfen des Rahmens. Die Anordnung und die Gestaltung sind jedoch so ungünstig, daß die durch das Gewicht und die Reibung der zu bewegenden Teile entstehenden Widerstände von der schwachen Feder nicht überwunden werden können. Bei der neuen Vorrichtung handelt es sich dagegen um eine zweischenklige Blattfeder, die den ganzen Magazinboden einnimmt und infolgedessen bei geringstem Raumbedarf sehr kräftig gestaltet werden muß, so daß sie nicht nur das selbsttätige Zubringen der Patronen und bei ausgelöster Sperrung das Auswerfen des leeren Rahmens, sondern zugleich auch das selbsttätige Einklinken der Verschlußfalle ohne weiteres besorgen kann. Der geringfügige Zeitaufwand für das Auslösen der Sperrklinke des Patronenrahmens wird reichlich durch eine größere Zeitersparnis beim Einsetzen des neuen vollen Rahmens aufgewogen. Der Patronenrahmen besitzt an seiner Rückwand zwei Vorsprünge für den Eingriff mit der Sperrklinke. Sie sind in der Höhenrichtung einander entgegengesetzt gerichtet und seitlich gegeneinander versetzt. Man braucht also nicht erst zu prüfen, ob der einzuschiebende Patronenrahmen die richtige Hochkantstellung hat, sondern einer der beiden Vorsprünge kommt immer genau mit der Sperrklinke zum Eingriff.

Die Verschlußfalle besteht aus einem einfachen Sperrhebel mit Handabzug und einem Sperrhaken, an dem sich ein Seitenvorsprung befindet, der in die Bahn eines Stützhebels des Patronenzubringers hineinragt. Ist die letzte Patrone verfeuert, so stellt die Zubringe- und Auswurffeder den Eingriff des Sperrhakens in die Gasdruckstange selbsttätig her.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es sind

Fig. ι ein Schnitt durch den Schloßkasten mit Magazin usw. bei geschlossenem Verschluß,

Fig. 2 eine ähnliche Darstellung bei geöffnetem Schloß,

Fig. 3 ein Querschnitt durch das Magazin und

Fig. 4 bis 7 Darstellungen von Einzelheiten. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, überragt das mittels der Schraube 11 am Gewehr befestigte Magazin 110 den durch die Schrauben 97 und 149 befestigten Schloßkastenboden 70 nach unten. Im Innern des Magazins befindet sich der Patronenrahmen 112, dessen Einrichtung aus Fig. 4 und 5 hervorgeht und der bei geöffnetem Verschluß von oben her in das Gewehr eingeschoben wird.

Auf dem Magazinboden ist eine Feder 120 zum Zubringen der Patronen, Auswerfen des Rahmens und Sperren des Schlosses befestigt. Sie besteht gemäß Fig. 1 und 6 aus einer kräftigen zweischenkligen Blattfeder 120-121-122, deren einer Schenkel, 122, sich von vorn nach rückwärts erstreckt und dort mit seinem Ende unter den Patronenrahmen 112 greift. Der andere Schenkel, 121, ist etwa doppelt so lang und geht zunächst von vorn nach rückwärts, von wo er nach vorn zurückgebogen ist. Dort drückt er mit seinem Ende unter den Stützhebel 123 eines Patronenzubringers 126.

Der Patronenrahmen 112 kann für eine gewünschte Anzahl von Patronen, beispielsweise 10, eingerichtet sein, die in zwei Reihen nebeneinander aufsteigen (vgl. Fig. 3). Der Rahmen besteht aus zwei geneigten Seitenwänden 114 mit Führungslippen 116 am oberen und unteren Ende und aus einer Rückwand 115. An letzterer sind z. B. durch Herausdrücken zwei Vorsprünge 117 hergestellt, die gemäß Fig. 4 entgegengesetzt gerichtet und seitlich gegeneinander versetzt sind. Einer der Vorsprünge kommt beim Einschieben des Patronenrahmens mit einer unter dem Einfluß einer Feder 147 stehenden Klinke 119 in Eingriff, die durch einen Schlitz 146 hindurchgeht, von einem Vorsprung 148 (Fig. 1 und 7) in ihrer Lage gehalten wird und ein aus dem Schloßkasten herausragendes Daumenstück 145 besitzt. 'Der Vorsprung 148 befindet sich an der Grundplatte 69 des Patronenauswerfers 68. _

Die versetzte Anordnung und entgegengesetzte Richtung der beiden ' Vorsprünge 117 an der Rückwand des Patronenrahmens bietet den Vorteil, daß letzterer in beliebiger Hochkantstellung in das Magazin eingeschoben werden kann. Bei jeder der beiden möglichen Stellungen kommt die gerade Angriffskante

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desjenigen Vorsprunges nach oben, der mit der Klinke 119 in derselben Ebene liegt. Die in die Seitenwände 114 des Rahmens eingesickten Rippen U4^a greifen in die Ringnuten der Patronen, um diese in ihrer Lage zu sichern.

Der Stützhebel 123 des Patronenzubringers 126 liegt bei gefülltem Patronenrahmen 112 tief unten im Magazin auf dem Schenkel 121 der Feder 120. In Fig. 1 befindet sich nur noch eine Patrone im Rahmen; wenn diese ausgeworfen ist, trifft der Stützhebel 123 mit einer Nase 125 auf den Schloßkastenboden 70, so daß dann die Feder 121 den Hebel 123 nicht mehr heben kann. Der Patronenzubringer 126 ist bei 127 drehbar an den Hebel 123 angelenkt, auf den er sich mittels einer Feder 127° stützt. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie der Patronenauswerfer 68 eine von dem am ao Schloß sitzenden Auszieher mitgenommene leere Hülse (strichpunktiert) aufrichtet und auswirft.

Die jeweils oberste Patrone im Magazin 112 wird vom Verschluß in den Lauf des Gewehrs eingeschoben, und zwar im wesentlichen in einer geraden Linie. Die neue Vorrichtung gestattet einen besonders gedrängten Bau des Magazins usw., und um die Patronen dabei zuverlässig zu führen, sind besondere Hilfsmittel vorgesehen.

Wenn die letzte Patrone abgeschossen und ihre Hülse ausgeworfen worden ist, soll das Schloß selbsttätig aufgefangen und offengehalten werden. Die hierzu vorgesehene Schloß- oder Verschlußfalle besteht aus einem mit einem Handabzug 137 versehenen Sperrhebel 135, der in besonderer Weise mit dem Patronenzubringer bzw. dessen Stützhebel 123 zusammenwirkt. Der Hebel 135 kann um einen Bolzen 138 schwingen und liegt für gewöhnlich (Fig. 2) unterhalb der Gasdruckstange 28 der Selbstladevorrichtung, und zwar unter der Wirkung seines Eigengewichtes oder etwa einer ihn abwärts drückenden Feder. Die Gasdruckstange 28 besitzt einen Ausschnitt 141, der sich bei geöffnetem Verschluß im Bereich eines Hakens 144 des Sperrhebels 135 befindet.

Solange der Rahmen 112 noch eine Patrone enthält, bleibt der Hebel 135 mit seinem Sperrhaken 144 unterhalb der Stange 28 (Fig. ι und 2). Der Haken 144 besitzt jedoch einen Seitenzapfen 143, der sich immer oberhalb des Stützhebels 123 des Patronenzubringers befindet. Bei vollgefülltem Patronenrahmen ist der Haken 144 in seiner tiefsten Lage, und die Berührung mit dem Hebel 123 tritt erst bei den letzten abzuschießenden Patronen ein. Fig. 1 und 2 zeigen die Stellung des Hakens beim Vorhandensein von nur noch einer Patrone. Ist diese abgeschossen, so drückt die Feder 120, 12 r den Haken 144 dicht an die Gasdruckstange 28, und sobald das Schloß sich geöffnet hat, fällt der Haken in den Ausschnitt 141 ein. Die Stange 28 kann nicht wieder nach vorn schnellen; der Verschluß ist in der Offenlage gesperrt.

Nunmehr kann auch der Patronenrahmen ausgeworfen werden. Das soll jedoch nicht durch die Gasdruckladevorrichtung selbsttätig besorgt werden. Der Schütze drückt lediglich auf das Daumenstück 145 der Klinke 119, so daß deren Nase 118 den betreffenden. Vorsprung 117 freigibt, und die Feder 120-122 treibt den Rahmen 112 aus dem Magazin 110 heraus. Ist der neue Patronenrahmen eingeschoben, so zieht der Schütze den Abzug 137 des Sperrhebels 135 zurück. Der Haken 144 gibt die Gasdruckstange 28 frei; die Feder 30, die beim letzten öffnen des Schlosses gespannt wurde, holt letzteres wieder nach vorn und nimmt sofort die oberste Patrone mit. Das Gewehr ist wieder in Tätigkeit.

Claims

85 Patentansprüche:

1. Patronenzuführungs- und Patronenrahmenauswerfvorrichtung für selbsttätige Handfeuerwaffen mit gemeinsamer Einfederanordnung, bei welcher der Verschluß nach Leerung des Magazins selbsttätig in der Offenstellung gesichert wird und durch einen Handhebel entsichert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Magazinboden (110) eine kräftige zweischenklige Blattfeder (120-121-122) angeordnet ist, deren einer Schenkel (122) sich nach hinten erstreckt und dort unter den Patronenrahmen (112) greift, während der andere Schenkel (121) von etwa doppelter Länge zunächst nach hinten geht und dann nach vorn zurückgebogen ist, wo er unter den Stützhebel (123) des Patronenzubringers (126) drückt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Patronenrahmen (112) in an sich bekannter Weise durch eine von Hand zu bewegende Federklinke (119) mit Daumenstück (145) ge- no sperrt ist, also der Federschenkel (122) bei geöffnetem Verschluß den Rahmen (112) erst nach der Entsicherung auswerfen kann, wobei die federnde Sperrklinke (119) außerhalb der senkrechten Mittelebene des eingesteckten Patronenrahmens (112) angeordnet ist und an letzterem für den Angriff der Klinke (119) zwei Vorsprünge (117) versetzt und entgegengesetzt gerichtet angebracht sind, so daß der Rahmen in beliebiger Hochkantstellung eingesetzt werden kann.

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3· Vorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschlußfalle über dem Schloßkastenboden (70) ein Sperrhebel (135) mit Handabzug (137) angeordnet ist, der beispielsweise mittels eines Zapfens (143) in die Bahn des Patronenzubringerstützhebels (123) eingreift, welcher nach Abschuß der letzten Patrone den Zapfen (143) erfaßt und einen Haken (144) des Sperrhebels (135) unmittelbar in einen Ausschnitt (141) der den Verschluß bewegenden Gasdruckstange (28) hineinhebt und diese (bei geöffnetem Verschluß) sperrt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen