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Vorrichtung zum Versenken von Schiffen. Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Versenken von Schiffen, bei der bewegliche, mit Explosivstoffen
gefüllte Körper verwendet werden, die mit Fangseilen untereinander verbunden sind.
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Es sind bereits ähnliche Vorrichtungen bekannt, die aber den. Übelstand
aufweisen, daß die Fangseile dazu benutzt werden, die Sprengkörper an das zu versenkende
Schiff heranzuführen. Eine solche Einrichtung bedingt mit Rücksicht auf die hier
in Frage kommenden Massen recht starke Fangseile, die der Beobachtung vom gefährdeten
Schiff aus nur schwer zu entziehen sind; wenn man bedenkt, daß sie zum mindesten
bei ruhiger See ohne weiteres sichtbar sein werden, unter allen Umständen aber dem
gegenfahrenden Schiff einen so großen Widerstand entgegensetzen, daß ein merkbarer
Rückstoß auf das Schiff erfolgen muß.
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Dem gegenüber bietet die Ausführung gemäß der vorliegenden Erfindung
den Vorteil, daß hier das Fangseil nicht als Mitnehmerorgan für die schweren explosiblen
Körper dient, sondern nur benutzt wird,, um diese 'Körper in die jeweils erforderliche
Richtung einzustellen, und um eine Abschußvorrichtung zu betätigen. Bei entsprechender
Wahl der Richtungs- und Abschußvorrichtung kommt man also hier mit ganz geringen
Kräften und daher auch mit einem recht dünnen Seil aus, wodurch sämtliche oben erwähnten
Nachteile vermieden werden.
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Die Erfindung ist in den Fig. z bis 12 dargestellt.
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Fig. x zeigt einen Vertikalschnitt durch einen, die Gesamtanordnung
enthaltenden Meeresabschnitt. Fig. 2 die Gesamtanordnung von oben. A sind die auf
dem Meeresgrunde liegenden Anker, B sind Ankertaue, an denen Schwimmer S befestigt
sind, welche mit Explosivstoff gefüllte Körper G und den Abschußmechanismus M enthalten.
F ist ein Fangseil, das von kleinen Schwimmkörpern N getragen wird.
Sch ist der vordere Teil eines Schiffskörpers, der in der Richtung des Pfeiles
sich fortbewegt und das Fangseil mehr und medr anspannt. Fig. z zeigt punktiert
die Gesamtanordnung im Augenblick, wo der Schiffskörper das Fangseil eben erst berührt
und ausgezogen die Anordnung einige Sekunden später. Der Winkel cp zwischen dem
angespannten Fangseil F und der Richtung des Körpers G rührt davon her, daß der
Schwimmer S nur allmählich die neue Richtung des Fangseiles annehmen kann. Dieser
Winkel darf um so größer sein, je größer die Geschwindigkeit ist, die dem Körper
G erteilt wird. Ist diese Geschwindigkeit bedeutend größer als diejenige des Schiffes
Sch, so empfiehlt es sich unter Umständen, den Winkel cp durch künstliche Mittel,
z. B. durch Anordnung von Scheiben C (Fig. 5 und 6) zu vergrößern.
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Fig. 3 bis 8 zeigen verschiedene beispielsweise Ausführungsformen
des Schwimmers S mit Abschußvorrichtung M und Geschoßkörper G. Der Schwimmkörper
besteht hier aus Holz. Er kann aber ebensogut als Hohlkörper ausgebildet sein. Im
Schwimmer befindet sich ein Abschußrohr R zur Aufnahme des Geschoßkörpers G. Fig.
3 ist ein Vertikalschnitt, Fig. q. zeigt den Schwimmer von oben. Die Fangseile F
werden über Rollen D und durch Ringe H geführt. Die Enden sind zu
einem schwachen Seilstück z geführt, das vermittels eines Ringes 1 den
Bolzen
Q entgegen der Wirkung einer Feder W nach außen zieht. Erreicht die Zugspannung
des Fangseiles einen gewissen Wert, so reißt das Seilstück z und gibt den
Bolzen Q frei, so daß der Bolzen Q durch die Feder W mit seiner
Spitze gegen eine Zündkapsel K geschleudert wird, so daß diese explodiert und die
Pulver-. Ladung L entzündet. Dadurch wird der nach Art einer Granate ausgebildete
Körper G .in Bewegung gesetzt. Vorn besitzt der Körper G eine Perkussions-Zündvorrichtung,
so daß er beim Auftreffen auf den Schiffskörper explodiert.
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Fig. 5 und 6 zeigen den Schwimmer mit, Scheiben C versehen in Vorder-
und Seitenansicht. Durch die Scheiben C wird der Winkel cp vergrößert. Das gleiche
Resultat wird erzielt durch Verbreiterung der Ringe H.
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Fig. 7 und 8 zeigen eine andere Abschußvorrichtung M. Hier ist das
Fangseil F an einem um Y drehbaren Hammer J befestigt. Durch das Anspannen
des Fangseiles wird eine Feder W gespannt. Bei einer gewissen Spannung reißen die
schwachen Seilstücke z, so daß die beiden -Hämmer J gegen die Zündkapseln h( geschleudert
werden Fig. 9 zeigt eine Abschußvorrichtung, bei der kein schwaches Seilstück z
notwendig ist,' Hier wird durch das Fangseil F der um X drehbare Hebel La
entgegen der Wirkung der Feder W so lange gedreht, bis der andere Hebelarm-den um
Y drehbaren und unter der Wirkung der Feder w stehenden Hammer J freigibt, so däß
er gegen die Zündkapsel K geschleudert wird.
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Bisher wurden Anordnungen beschrieben, bei denen der Geschoßkörper
G nach Art einer - Granate abgeschossen wird. Die Anordnung kann jedoch auch so
getroffen werden, daß nach Art eines Torpedos der Geschoßkörper G in seinem Innern
ein geeignetes Triebmittel enthält. Ist dieses Triebmittel ein fester - oder flüssiger
Körper, der vergast wird (Pulver, flüssige Luft), so ergibt sich gleichzeitig der
Vorteil, daß der Geschößkörper einen zunehmenden Auftrieb erhält, wodurch die Wirkung
seiner Schwere ausgeglichen wird. Die Auslösung der Triebkraft kann beispielsweise
so- geschehen, daß die Abschußvorrichtung der Fig. 3 bis 9 auf eine am Geschoßkörper
selbst vorgesehene Zündkapsel, oder einen Stift mit Reibsatz oder -gemäß Fig. io
auf ein Ventil Y wirkt.
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Der Geschoßkörper G kann aber auch gleichzeitig oder nacheinander
beiden Arten von Triebmitteln unterworfen werden.