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Geschütz für Flugzeuge, Ballons und dgl.
Es ist bewiesen, dass die Luftschiffahrt unter normalen atmosphärischen Bedingungen praktisch ausführbar ist, und wenn sie auch für gewöhnliche Verkehrszwecke bisher noch zu gefährlich und von Zufällen abhängig ist, so sind nichtsdestoweniger Luftfahrzeuge bereits wesentliche Teile der militärischen Ausrüstung der meisten zivilisierten Nationen geworden. und zwar sind die Flugmaschinen als besonders nützlich, sowohl für Marine wie für militärische Zwecke, anerkannt.
Sie haben jedoch bisher keinen oder nur geringen Angriffswert entwickelt, da es praktisch
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verwundbaren Punkt eines Forts oder sogar ein grosses Gebäude zu treffen. indem man einfach Sprengstoff aus grosser Höhe herabfallen lässt. Dieses wäre möglich, wenn sich das Luftfahrzeug nahe beim Ziel befindet, doch würde solche Nähe die Gefahr mit sich bringen, dass auf den Luftschiffer ebenfalls geschossen wird, während andererseits beim Abwerfen von grosser Höhe das
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Gegenstände an dessen Bewegung teilnehmen.
Weiterhin würde das einfache Hinabwerfen von starken Sprengstoffen auf das Deck eines Schiffes oder auf ein Fort nur sehr wenig Schaden anrichten, denn die Kraft der Explosion würde gewöhnlich an Bord des Schiffes auf die Teile oberhalb des geschützten Decks beschränkt sem und die Explosion nur wenig Schaden anrichten.
Um die Geschwindigkeit zu erreichen, die erforderlich Ist. um auch dicke Panzer oder irgend eine beliebige geschützte Stellung zu durchschlagen, muss der Sprengstoff in ein Gfschoss ein- geschlossen sein und dieses Geschoss mit genügender Geschwindigkeit abgefeuert werden, um den genannten Panzer zu durchschlagen. Es würde praktisch unmöglich sein. Sprengstoffe aus einer derart grossen Höhe herabfallen zu lassen, dass unter dem Einfluss der Schwerkraft allein die gewünschte Geschwindigkeit erreicht wird. und ausserdem wäre es auch undurchführbar ein
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Die kann nur durch Abfeuern des Geschosses aus einem Geschütz geschehen.
Wenn ein Geschütz für solche Zwecke wirkungsvoll und anwendbar sein soll, muss es folgende Bedingungen erfüllen :
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m'siehe Schisse, die aus einer Entfernung von 2000 m und mehr abgefeuert werden, zu gestatten.
3. die Anordnung muss so getroffen sein, dass der Rückstoss keine oder nur geringe Verzerrung der Teile des Flugzeujes mit sich bringt.
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nach Linie 3-3 der Fig. 2 in Richtung der Pfeile gesehen. Fig. 4 zeigt die Vorrichtung in der Anwendung auf einen Einde ('ker. Fig. 5 zeigt eine abgeänderte Form, bei der das Rohr nicht zurückläuft und Fig. 6 einen Schnitt durch das Rohr der Fig. !).
A stellt einen Zweidecker dar, der die gebräuchlichen Tragflächen B, das gebräuchliche Rahmenwerk mit dem Höhensteuer a und dem nicht dargestellten Seitensteuer und Antriebsschraube trägt. Die Konstruktion der eigentlichen Flugmaschine ist nicht Gegenstand dieser Erfindung, Ihre Bauweise kann ganz beliebig sein.
C stellt die Plattform des Flugzeuges dar, auf der Stützen D angeordnet sind, in denen die Zapfen b der Hülse G gelagert sind : dieses Rohr wird durch eine geeignete Höhenvorriehtung um einen kleinen Winkel gehoben und gesenkt. Die Höhenrichtmaschine besteht aus einem Zahn-
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eingreift und dem Handrad e3.
F stellt das Zielfernrohr dar. das an der Seite der Hülse auf beliebige Weise befestigt ist.
Irgend ein geeignetes Fernrohr kann zu diesem Zweck verwendet werden, vorzugsweise eines mit Fadenkreuz.
Die Hülse G ist normal um einen gewissen Winkel geneigt, da sich die Geschützplattform immer in einer ziemlichen Höhe und einer beträchtlichen Entfernung vom Ziel befinden wird.
Um das Flugzeug vor Beschädigung durch den Schuss oder den Rückstoss des Rohres zu schützen, erstrecken sich beide Enden der Hülse über das Rahmenwerk des Flugzeuges hiraus. Bei einem Zweidecker muss die obere Fläche von vorn nach hinten geschlitzt sein. um den Durchtritt der Hülse G zu ermöglichen und zu gestatten, dass die Hülse die notwendige Schwingbewegung um ihre Zapfen zur Erreichung der gewünschten Neigung ausführen kann. Bei einem Eindecker kann die Hülse kürzer gemacht werden und es dürfte nicht notwendig sein, die Fläche zu schlitzen.
Diese Hülse so ! ! vorzugsweise aus leichtem Metall hergestellt werden, muss jedoch stark genug sein. um eine sichere Lagerung des Rohres zu ermöglichen, die Insassen des Flugzeuges vor Verletzungen durch die seitliche Ausbreitung der Pulvergase zu schützen und das Flugzeug selbst vor Entzündung infolge des Abfeuerns der Kanone zu bewahren.
In dieser Hülse ist ein Geschützröhr H gelagert. das mit der Hülse nachgiebig, vorzugsweise durch Reibung, verbunden ist, z. B. durch Vermittlung der Feststellschraube g1. Dieses Rohr
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und festen Metalles, wie etwa Vanadiumstahl, und es ist nicht notwendig, dass das Rohr viel mehr wiegt als das Geschoss mit seiner Sprengstoffladung, das Gewicht kann sogar das gleiche sein. Der Unterschied zwischen dem äusseren Durchmesser des Rohres und dem inneren Durchmesser seiner Hülse ist derart, dass das erstere sich frei in der letzteren bewegen kann. selbst dann. wenn es durch den Druck der Entladung ausgedehnt wird.
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Schalter Q geschlossen wird.
Das Pulver in dem Rohre A'treibt das Geschoss M vorwärts, dessen Kammer mit starken Sprengstoffen N gefüllt ist und welche einen behebigen Aufschlagzünder 11 hat.
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Rohr gegen den Boden des Rohres drücken und es durch das Ende der Hülse hinaus und hinter das Flugzeug treiben, so dass das Rohr zusammen mit dem Geschoss bei jedem Schuss verloren ist.
Durch diese Anordnung, bei der das Rohr und das Geschoss nach entgegengesetzten Richtungen tliegen, wird ein verhältnismässig geringer Stoss auf das Rahmenwerk des Flugzeuges ausgeübt
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im Rohre erteilt wird. hinzutritt : da ausserdem noch die Schwerkraft die Geschwindigkeit des Geschosses erhöht, genügt eine verhältnismässig kleine Ladung und ein verhältnismässig leichtes Rohr. Gleichzeitig kann ein Geschoss verwendet werden, das eine genügend grosse Sprengladung aufnehmen kann und das auch die 14enügeùde Kraft hat, einen Panzer zu durchschlagen.
Es ist klar, dass die beschriebene Vorrichtung auch auf dem hinteren Teil eines Luftschiffes angebracht werden kann. wobei dann die Hülse nach hinten herausragt und an der Gashülle oder anderen Teilen des Schiffes vorbeigeht.
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mit einer Kraft hinausfliegt, die derjenigen entspricht, die das Geschoss nach vorwärts treibt, so dass nur ein geringer Stoss auf das Rohr in der Vorw rts- oder Rückwärtsrichtung ausgeübt wird. Dies kann auf verschiedene Weise bewirkt werden, z. B. indem das Bodenstück T in dem Rohr durch eine Reibungsverbindung t oder auf beliebige andere Weise gehalten wird, wie es in der Artillerie allgemein bekannt ist.
Das Geschütz wird mit Hilfe der elektrischen Zündvorrichtung S und der Trockenbatterie, wie oben, abgefeuert.
Um das Geschütz so leicht wie möglich zu machen, wird das Rohr vorzugsweise nach dem Ende und der Mündung zu konisch gestaltet, wie aus der Fig. 6 hervorgeht.
Es ist klar, dass die Stützen D wegfallen können und Hülse und Rohr unmittelbar auf dem Rahmenwerk der Maschine drehbar gelagert sein können.
Es ist ebenfalls ersichtlich, dass Hülse und Rohr fest mit dem Rahmenwerk der Maschine verbunden sein können und das Richten mittels der Steuerung bewirkt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Geschütz für Flugzeuge, Ballons und dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Explosion der Pulverladung sich in einem beiderseits offenen Rohr nach entgegengesetzten Richtungen m Bewegungsenergie umsetzt, um den Rückstoss auszugleichen.