-
Abschußgerät für Leucht- oder Signalmunition Zum Abschießen hochsteigender
Leucht-und Signalmunition oder für ähnliche Zwecke wurde bisher der Granatwerfer
verwendet, der aber so schwer ist, daß @er die volle Tragkraft eines Mannes für
sich allein in Anspruch nimmt, insbesondere wenn @es sich um den Transport im Gefechte
handelt. Auch die mit dem Granatwerfer bisher verschossenen Granatsignale sind für
den Truppengebrauch zu schwer. Sie wiegen in der heute üblichen Herstellung aus
Stahl etwa zwischen 0,7 bis 1,3 kg, was ebenfalls den Transport genügender
Mengen Signalmunition sehr erschwert. Dazu kommt, daß nach dem Ausstoßen der Leucht-
und Signalkörper die aus etwa 300 m herabfallenden Teile sehr gefährlich
sind, so daß man diese Granatsignale für hbungen der Truppen im Gelände nicht verwenden
kann, weil man sonst Gefahr läuft, die Truppe oder Unbeteiligte zu verletzen. Diese
Granatsignale sind nur beim Schießen auf abgesperrtem Gelände benutzbar. Deshalb
werden bei Übungen in Verbänden als Ersatz Signalbomben verwendet; es ergibt sich
dadurch zweierlei Munition, was aus verschiedenen Gründen unerwünscht ist.
-
Die Erfindung betrifft nun ein solches Abschußgerät für Leucht- und
Signalmunition o. dgl., welches geringes Gewicht hat und dabei leicht zerlegbar
und so ausgebildet ist, daß es bequem von einem Mann ohne Gefährdung desselben oder
Dritter transportiert werden kann. Es ist für dieses Abschußgerät eine besondere
Munition ausgebildet, die ohne Gefahr jederzeit bei jeder Übung verschossen werden
kann, so daß nur eine Munitionsart zur Verwendung gelangt.
-
Die Erfindung besteht nun darin, daß der Lauf des Abschußgerätes mit
seinem Verschlußstück unmittelbar auf einem den Rückstoß aufnehmenden und mit Befestigungsdorn
versehenen Teller angebracht ist. Die Ausbildung des Befestigungsdorns und des Laufs
erfolgt derart, daß der Dorn im Lauf untergebracht werden kann, um beim Transport
Verletzungen des Trägers oder Dritter zu verhüten.
-
Gemäß einer besonderen Ausbildungsform der Erfindung ist der Lauf
über das Verschlußstück aufschiebbar, in welches der Befestigungsdorn eingeschraubt
ist. Vorzugsweise ist dabei der Lauf mit dem Verschlußstück durch einen Bajonettverschluß
verbunden, als dessen Sperrstifte der Abzug und der Spannbügel wirken. Die Munition
für dieses Abschußgerät erhält Einsatzhülsen bzw. Verschlußdeckel aus Aluminium,
aus welchem Material vorzugsweise auch die Patrone hergestellt wird.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
in Fig. i einen senkrechten Längsschnitt durch die gebrauchsfertig zum Schießen
zusammengestellte Vorrichtung mit eingeladener Munition, während Fig. 2 einen um
annähernd 9o° zu Fig. i
geführten senkrechten Querschnitt der Vorrichtung
zeigt, wobei die Teile sich in der Transportstellung befinden.
-
Das Abschußgerät weist ein Verschlußstück a auf, in dessen mittlerer
Längsbohrung der Federbolzen b gleitbar ist, der unter dem Einfluß der Schlagbolzenfeder
h steht, die ihn nach oben zu drücken sucht. In eine Ausnehmung b' des Federbolzens
greift die exzentrisch sitzende Nase e' des Spannhebels e, der durch einen Handgriffe"
betätigt wird, dessen Grundriß in Fig. i in strichpunktierter Linie angedeutet ist.
Dieser Spannhebel weist eine Ringnut g auf, in welche eine unter dem Einfluß einer
Feder stehende Naser eindringt, um ein seitliches Verschieben des Spannhebels e
zu verhüten. Auf der der Ausnehmung b' entgegengesetzten Seite weist der Federbolzen
ein Loch b" auf, in welches die unter dem Einfluß einer Feder stehende Nase i' der
Abzugsvorrichtung i eindringen kann. Die letztere ist in einer Hülse s verschiebbar
gelagert, die in dem Verschlußstück a eingeschraubt ist. Gegen den Kopf des Verschlußstückes
legt sich der Schlagbolzen h, der in einer zentralen Bohrung des Verschlußstückes
geführt ist. Durch Drehen des Spannhebels,e um einen entsprechenden Winkel wird
das Verschlußstück so weit abwärts bewegt, daß das Loch b" vor der Nase i' liegt,
so daß letztere in das Loch .eindringt und das Verschlußstück in dieser Stellung
sperrt. Wird dann die Abzugsvorrichtung herausgezogen, so wird das Verschlußstück
b freigegeben und durch die Federte kräftig aufwärts gedrückt, wodurch der Schlagbolzen
h in das Zündhütchen der Munition eindringt.
-
In dem Boden des Verschlußstückes a ist vorzugsweise mit Gewinde c'
ein Dorn c befestigt, dessen hohler Innenraum zur Aufnahme der Schlagbolzenfeder
h und zur Führung des unteren Endes des Federbolzens dient. Auf das Gewinde e' ist
ferner ein Rückstoßteller d aufschraubbar.
-
Der Lauf L weist am unteren Ende eine kleine Ausbauchung auf und ist
mit zwei Bajonettverschlußführungen t versehen, die über die entsprechenden Teile
des Spannhebelse bzw. der Abzugsvorrichtungi greifen und diese Teile als Sperrstifte
benutzen.
-
Nach Einführen der Munition in den Lauf i wird das Verschlußstück
a in das hintere Ende des Laufs eingeführt und durch die Bajonettverschlußführungen
t verriegelt. Es .erfolgt dann das Spannen bzw. Sperren des Verschlusses und schließlich
das Abfeuern.
-
Soll das Abschußgerät transportiert werden, so wird der Riickstoßteller
d abgeschraubt. Das Verschlußstück it mit dem daran befestigten Dorn c wird aus
den Bajonettverschlüssen t herausgeführt und um Co' herumgedreht, so daß die Spitze
des Dorns nunmehr in den Lauf eingeführt wird, wie Fig. z erkennen läßt. Durch Schließen
des Bajonettverschlusses t wird dann das Gerät in dieser Stellung verriegelt. Die
Spitze liegt also im Lauf geschützt, kann nicht beschädigt werden bzw. kann bei
dem Träger oder Dritten keine Verletzungen hervorrufen; auch wird das Gerät dadurch
zum Tragen kürzer und handlicher. Zweckmäßig wird am Lauf ein nicht dargestellter
Bügel angeordnet, der in einen Gurt eingehängt werderb kann. Zweckmäßig wird man
ferner den Rückstoßteller d mit einer Bohrung versehen, so daß er mittels eines
Karabinerhakens am Koppel getragen werden kann. Der Rückstoßtellerd kann aus Stahl.
hergestellt werden. In Rücksicht auf möglichste Gewichtserleichterung wird man ihn
aber zweckmäßig aus Aluminium mit einer dünnen aufgelegten Stahlplatte und eingesetztem
Stahlgewinde herstellen. Zum Schießen wird das Verschlußstück mit dem Dorn 6 in
die Stellung nach Fig. i gebracht. Die Vorrichtung ist somit leicht transportabel,
leicht zerlegbar und handlich.
-
Die Munition besteht aus einer Kartusche oder Patrone m mit
einer Einsatzhülse it, welche die Leucht- oder Signalmunition aufnimmt. Diese Einsatzhülse
mit ihrem Verschlußdeckel it' wird aus Aluminium ausgeführt; vorzugsweise wird auch
die Kartusche oder Patrone m aus dem gleichen Material hergestellt. Infolgedessen
wird die Munition sehr leicht, und les kann dadurch sehr viel mehr Munition von
einem Mann mitgeführt werden. Außerdem bilden die herabfallenden Teile keine Gefahr
mehr, so daß eine :einheitliche Munition verwendet werden kann, gleichgültig ob
es sich um abgesperrtes oder freies Gelände handelt.