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Zündvorrichtung für Seeminen. Bei den bekannten Zündvorrichtungen
für Seeminen, bei denen beim Anstoßen eines Schiffes der Minenkörper infolge seiner
Steigkraft eine Bewegung gegenüber dem Ankertau ausführen kann, durch die der Schlagbolzen
gespannt und freigegeben wird, war es bisher .üblich, das Ankertau unmittelbar an
dem Schlagbolzen der Zündvorrichtung angreifen zu lassen. Diese Maßnahme brachte
den Nachteil mit sich, daß zur Spannung der Schlagbolzenfeder eine verhältnismäßig
große Steigkraft und damit entsprechend große Abmessungen der Mine erforderlich
waren.
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Durch die Erfindung ist dieser Übelstand dadurch behoben, daß der
Angriff des Ankertaues am Schlagbölzen nicht mehr unmittelbares sondern unter Zwischenschaltung
einer Hebelverbindung von solchen Abmessungen erfolgt, daß die Steigkraft der Mine
in Übersetzung auf den Schlagbolzen Überträgen wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Fies. i ist eine Gesamtansicht der Mine. Fig.-ia ist die Darstellung
eines Teiles des Minenkörpers. Fig.2 ist ein Schnitt durch einen Teil der Zündvorrichtung
in größerem Maßstabe. Fies. 3 ist ein bis zur Hälfte dargestellter Grundriß der
Fig.2.
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Der Minenkörper a ist mit Spitzen oder Vorsprüngen b versehen, die
vorzugsweise in gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind, damit die Mine
durch: ein darau.fstoßendes Schiff sicher in Drehung versetzt wird. Auf dem Minenkörper
sind Schwingarme c angebracht, deren jeder einen mit Vorsprüngen versehenen Kopf
e (Fig. i) trägt und mit der Klinke d (Fig. 2) eines Sperrades
f verbunden ist, das einen Stützring g mit einer Aussparung h hat. An diesem
Stützringe liegt ein Vorsprung i eines Kolbens j, der in einem Zylinder
k geführt und. durch eine sich gegen den Deckel des Zylinders h stützende
Feder m belastet ist. An dem Kolben j sitzt eine Stange n, die durch eine wasserdichte
Verschlußkappe o nach außen tritt und einerseits durch ein Gleitstück p, anderseits
durch einen am Minenkörper drehbaren, unnachgiebigen Bügel q geführt wird.
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Das Ende r der Stangen steckt in einem Loch s eines
Querstückes t, an dem der Schäkel u des nicht dargestellten Ankertaues der Mine
befestigt wird. Die Enden v die&es Querstückes sind an die längeren Arme x von
drehbaren Winkelhebeln w, x angelenkt, die auf in festen Lagern z drehbaren
Zapfen y aüfgekeilt sind. Die Steigkraft der Mine wird demnach durch Vermittlung
der Stange n, y von dem unnachgiebigen, unmittelbar am Minenkörper drehbar
gelagerten Bügel q aufgenommen.
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Der kürzere Arm w j edes Winkelhebels w, x
liegt mit einem entsprechend
geformten Ende i an einem Anschlag 2 eines durch eine Feder 4 belasteten Kolbens
3 an, der in einem festliegenden Zylinder 5 geführt wird. An dem inneren Ende des
Kolbens 3 ist ein Schlagstift 6 gegenüber einer Zündpille 7 angebracht, die in der
Nähe des in der Sprengladung der Mine liegenden Detonators 8 befestigt ist, -
Wie
insbesondere Fig. 2 zeigt, ist die Sprengladung von einem Zylinder 9 vollkommen
umschlossen, der mit dem Minenkörper nicht fest verbunden ist, sondern durch eine
Platte io in seiner Lage gehalten wird, die auf den Zylinder mit Blattfedern i r
drückt und am Minenkörper unter Zwischenlage eines Dichtungsmittels befestigt ist.
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Wenn die Teile die Stellung nach Fig. i und 2. einnehmen, in der die
Stange n in dem Querstück t steckt, wird der Schäkel is des Ankertaues an
dem Auge dieses Querstückes befestigt. Dann wird die Mine ausgeworfen, deren für
die Zündung in Betracht kommenden Teile im Wasser die in den Fig. 2 und 3 dargestellte
Lage der Wirkungsbereitschaft einnehmen. Der Kolben j wird entgegen dem Drucke der
Feder m durch den Stützring g in seiner in Fig. 2 dargestellten Läge festgehalten.
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Wenn ein fahrendes Schiff auf .die Mine stößt, ruft es durch Vermittlung
der Spitzen oder Vorsprünge b eine ununterbrochene Drehung der Mine hervor, so lange
die Berührung dauert; bei jeder Umdrehung kommen dann die Arme c in Berührung mit
der Schiffshaut und empfangen dabei einen Stoß, durch den sie zur Seite bewegt werden,
so daß sie bei jeder Berührung das Sperrad f und mit ihm den Stützring g ein Stück
weiterdrehen. Bei der Drehung der Mine kann diese auch selbst in Schwingung geraten
und dabei mit den Armen c gegen die Schiffshaut stoßen, wodurch ebenfalls Zugwirkungen
auf die Klinke d ausgeübt werden.
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Nachdem die Arme c eine bestimmte Anzahl Schwingungen ausgeführt haben,
deckt sich die Aussparung 1z mit dem Vorsprung i,
so daß unter der Wirkung
der Feder m der Kolben j kräftig in die strichpunktiert gezeichnete Lage gedrückt
und dabei das Ende r seiner Stange n aus dem Loch s des Querstükkes t gezogen wird.
Nunmehr steigt die Mine infolge ihres Auftriebes, da die Verriegelung durch die
Stange n aufgehoben ist. Das Querstück t dreht sich zusammen mit den Hebeln x, indem
diese Hebel mit dem Schädel u und dem Bolzen v eine gerade Linie zu bilden
suchen.
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Die Hebel w, x führen hierbei um ihre Zapfen y eine Teildrehung
aus, bei der die Enden z des Armes w die Anschläge 2 des Kolbens 3 zurückdrücken
und dabei die Feder q. kräftig spannen. Die Hebel w, x setzen ihre Drehung noch
weiter fort und lassen die Anschläge 2 in einem bestimmten Augenblick los, so daß
der Kolben 3 unter der Wirkung seiner Feder q. heftig vorgestoßen wird und der Schlagstift
6 auf die Zündpille 7 trifft, wodurch die Mine zur Explosion gebracht wird.