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Verfahren zur Herstellung neuer Küpenfarbstoffe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Küpenfarbstoffe, welche mindestens eine Sulfonsäuregruppe, mindestens eine Carbonsäureamidgruppe, vor allem eine Aroylaminogruppe, und 5 bzw. 6 aneinander kondensierte Ringe aufweisen. Der Begriff"Küpenfarbstoffe"umfasst Farbstoffe, die durch Reduktion in eine sogenannte Leukoform oder Küpe überführt werden, welche eine bessere Affinität für natürliche oder regenerierte Cellulosefasern aufweist als die nicht reduzierte Form, und die sich durch Oxydation wieder in das ursprüngliche chromophore System zurückführen lässt.
Es kommen also
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seien insbesondere diejenigen der Anthrachinonreihe genannt, beispielsweise solche, die einen 9, 10-Dioxoanthracenring und zwei oder drei ankondensierte carbocyclische oder heterocyclische Ringe, vorzugweise 6-gliedrige kondensierte Ringe enthalten oder aus mehreren verküpbaren Einheiten bestehen, die zusammen über eine 5 oder 6 aneinander kondensierte Ringe aufweisende Brücke verbunden sind, oder von denen mindestens eine 5 oder 6 aneinander kondensierte Ringe aufweist. Ausser mindestens einer Sulfonsäuregruppe, die auch in der Küpe an das Chromophor gebunden bleibt, können die Farbstoffe noch die in Küpenfarbstoffen üblichen Substituenten, wie z. B.
Halogenatome, Alkoxygruppen, oder Alkylgruppen sowie sogenannte Reaktivsubstituenten. (d. h. Substituenten, die durch Reaktion mit sich selbst
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einer aromatischen Carbonsäure ableitende Acylaminogruppe aufweisen. Besonders wertvoll sind die Küpenfarbstoffe der erwähnten Art, die Sulfonsäuregruppen als einzigen schwefelhaltigen Substituenten enthalten und die die Sulfonsäuregruppe in der Carbonsäureamidgruppe aufweisen.
Zu den neuen Farbstoffen gelangt man, wenn man einen Küpenfarbstoff, der mindestens eine Acylaminogruppe, mindestens 5 und höchstens 6 kondensierte Ringe und mindestens eine HS-Gruppierung,
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eineHS-CHworin mindestens zwei der angegebenen X Wasserstoffatome und das andere eine NH-Gruppe bedeuten, während A einen Phthaloylacridonrest und R einen Triazinrest oder eine Gruppe-CO-R'-CO-bedeuten, worin R' einen Arylenrest darstellt. Diese werden zur Überführung der Aminogruppe in eine Acyl- aminogruppe mit Carbonsäurehalogeniden acyliert.
Enthalten die als Acylierungsmittel zu verwendenden Carbonsäurehalogenide z. B. eine Cl-CH- Gruppe, so kann diese nach der Acylierung durch Umsetzung mit Thioharnstoff und Abspaltung der gebildeten Isothiuroniumgruppe mittels Alkali in eine HS-CH"Gruppe umgewandelt werden, die gemäss dem Verfahren in eine Sulfonsäuregruppe z. B. mit Wasserstoffsuperoxyd oxydiert werden kann.
Die gemäss dem Verfahren erhaltenen Farbstoffe sind neu. Sie eignen sich zum Färben der verschiedensten Materialien, insbesondere aber zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien aus natürlicher oder regenerierter Cellulose nach den üblichen Küpenfärbe- und Druckverfahren.
Die damit erhaltenen Färbungen und Drucke sind in der Regel chlorecht und zeichnen sich durch aus- gezeichnete Licht- und Nassechtheiten, insbesondere eine gute Sodakochechtheit, aus.
Die mit den erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffen erzielten Färbungen sind auch trockenreinigungsecht und migrationsecht. Die gefärbten Gewebe können daher mit Kunstharzen, beispielsweise mit Polyvinylchlorid, beschichtet werden, ohne dass der Farbstoff in den Kunststoff hineinmigriert, was besonders bei der Herstellung von Kunstledern wichtig ist.
Gegenüber den klassischen Küpenfarbstoffen weisen die erfindungsgemäss erhältlichen permanent wasserlöslichen Küpenfarbstoffe den Vorteil eines besseren Egaliseer- Durchfärbevermögens aus ; in der Apparatefärberei geben sie auch bei auftretender Schaumbildung keine Fehlfärbungen durch Ausscheidung von reoxydiertem Farbstoff, und die in der Färbung von reoxydiertem Farbstoff, und die in der Färbung von Wickelkörpern, z. B.
Kreuzspulen oder Tricots auf der Haspelkufe, mit klassischen Küpenfarbstoffen nötige Pigmentierung fällt bei den erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffen weg ; sie können ferner in den rasch verlaufenden Foulardierverfahren in Form von Lösungen verwendet werden und brauchen keine fein disperse Handelsform und auch keine spezielle Teigform, so dass die damit verbundenen Nachteile (Instabilität des Teiges, Staub und Notwendigkeit eines oder mehrerer Arbeitsgänge zur Herstellung von fein dispersen Pulvern) verschwinden. Schliesslich lassen sie sich in der Regel sehr leicht, oft schon bei Raumtemperatur und gegebenenfalls mit milden Reduktionsmitteln verküpen.
Sie weisen eine sehr gute Löslichkeit in der Küpe auf, und speziell auf regenerierter Cellulose werden kräftige und sehr egale Färbungen erhalten, die die gleiche Nuance wie die entsprechenden Baumwollfärbungen aufweisen.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen einem Gewichts- und einem Volumteil besteht das gleiche Verhältnis wie zwischen Gramm und Milliliter.
Beispiel :2,5Teile2-Mercapto-benzthiazolcarbonsäure-(6).25TeileThionylchloridund0,1Teil Dimethylformamid werden am Rückfluss erwärmt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Hierauf destilliert man das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum ab und löst das zurückbleibende 2-Mercapto-benzthia- zolcarbonsäurechlorid- (6) in 150 Teilen Trichlorbenzol unter Erwärmen auf 1000. Hierauf trägt man 3, 8 Teile 3'-Chlot-6'-amino-2,1(N)-1',2'(N)-anthrachinonbenzolacridon ein und kondensiert 16h unter gutem Rühren bei 140 - 1450. Nach dem Erkalten wird das Kondensationsprodukt der Formel
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durch Filtration isoliert und im Vakuum bei 70 getrocknet.
5 Teile der so erhaltenen Verbindung werden in 500 Teilen Wasser, enthaltend 10 Teile 30% igue Na- triumhydroxydlösung und STeileNatriumdithionit unter Verküpung bei 500 gelöst. Diese Lösung lässt man
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unter gutem Rühren in 500Teile 15'oigeWasserstoffperoxydlösung einlaufen und hält die Temperatur noch 3 h bei 400. Durch Zusatz von 100 Teilen Natriumchlorid lässt sich der Farbstoff der Formel
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leicht durch Filtration isolieren.
Baumwolle und regenerierte Cellulose werden aus der alkalischen Hydrosulfitküpe in weinrotenlichtund waschechten Tönen gefärbt.