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Verfahren zur Herstellung neuer Küpenfarbstoffe der
Dianthrimidcarbazolreihe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung neuer, wertvoller Küpenfarbstoffe der Dianthrimidcarbazolreihe der allgemeinen Formel l :
EMI1.1
worin mindestens ein X eine Carbonsäureamidgruppe, vor allem eine Aroylaminogruppe, die durch ihr Stickstoffatom an das Chromophor gebunden ist, die andern X Wasserstoffatome oder übliche Substituenten wie Halogenatome, Alkyl- oder Alkoxygruppen oder Reaktivgruppen, wie Chlortriazinyl- oder Chlorpyrimidylgruppen und die Symbole Y Halogen-oder Wasserstoffatome bedeuten und worin mindestens eine Carbonsäureamidgruppe ein bis zwei Sulfonsäuregruppen aufweist.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffe gewinnt man durch Acylierung der entsprechenden Aminodianthrimidcarbazolen mit Acylierungsmitteln, die eine Sulfonsäuregruppe oder eine in eine Sulfonsäuregruppe übergehende Gruppe, z. B. eine Sulfohalogenidgruppe aufweisen, die während oder nach der Acylierung verseift wird.
Als solche Acylierungsmittel kommen z. B. Sulfocarbonsäurehalogeniden z. B. Sulfofurancarbonsäure- chlorid, Sulfothiophencarbonsäurechlorid, Sulfonaphthalincarbonsäurechlorid, Sulfobenzoylchlorid in Betracht.
Neben diesen Sulfocarbonsäurehalogeniden kommen als Acylierungsmittel hiebei ebenfalls Dihalogenide von Sulfocarbonsäuren wie das Sulfobenzoesäuredichlorid in Betracht, während bei Verwendung von Carboxyarylsulfonsäurehalogeniden in tert. Basen auch die gewünschten Sulfoaroylaminodianthrimidcarbazole der Formel (1) entstehen, wenn Aminodianthrimidcarbazoie acyliert werden. Als solche Carbazole sind z. B. folgende zu erwähnen :
EMI1.2
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Die erfindungsgemässe Umsetzung der erwähnten Acylierungsmittel mit den aminogruppenhaltigen Dianthrimidcarbazolen kann in einem indifferenten organischen Lösungsmittel, beispielsweise Nitroben- zol, Chlorbenzol oder o-Dichlorbenzol bei erhöhter Temperatur erfolgen.
Es ist in vielen Fällen aber vor- teilhaft, die Umsetzung in tertiären Basen wie Pyridin und/oder in Gegenwart säurebindender Mittel, wie z. B. Nairiumacetat, Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat durchzuführen. Man wählt die Molverhält- nisse der Komponenten zweckmässig derart, dass auf eine acylierbare Aminogruppe des zu kondensieren- den Farbstoffes mindestens 1 Mol des gewählten Acylierungsmittels zur Anwendung kommt.
Die erfindungsgemäss erhaltenen Küpenfarbstoffe eignen sich zum Färben der verschiedensten Ma- terialien wie synthetischer oder natürlicher Farbstoffe, insbesondere aber zum Färben und Bedrucken von
Textilmaterialien aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, nach den üblichen Küpenfärbe-und Druck- verfahren. Die damit erhaltenen Färbungen und Drucke sind in der Regel chlorecht und zeichnen sich durch ausgezeichnete Licht- und Nassechtheiten, insbesondere eine gute Sodakochechtheit, aus.
Die mit den erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffen erzielten Färbungen sind auch trockenreinigungsecht und migrationsecht. Die gefärbten Gewebe können daher mit Kunstharzen, beispielsweise mit
Polyvinylchlorid, beschichtet werden, ohne dass der Farbstoff in den Kunststoff hineinmigriert, was be- sonders bei der Herstellung von Kunstledern wichtig ist.
Gegenüber den klassischen Küpenfarbstoffen weisen die erfindungsgemäss erhältlichen, permanent wasserlöslichen Küpenfarbstoffe den Vorteil eines besseren Egalisier-und Durchfärbevermögens auf ; in der Apparatefärbereigeben sie auch bei auftretender Schaumbildung keine Fehlfärbungen durch Ausscheidung vonreoxydiertem Farbstoff, und die in der Färbung von Wickelkörpern, z. B.
Kreuzspulen oder Tricots auf der Haspelkufe, mit klassischen Küpenfarbstoffen nötige Pigmentierung fällt bei den erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffen weg ; sie können ferner in den rasch verlaufenden Foulardierverfahren in Form von Lösungen verwendet werden und brauchen keine fein disperse Handelsform und auch keine spezielle Teigform, so dass die damit verbundenen Nachteile (Instabilität des Teiges, Staub und Notwendigkeit eines oder mehrerer Arbeitsgänge zur Herstellung von fein dispersen Pulvern) verschwinden. Schliesslich lassen sie sich in der Regel sehr leicht, oft schon bei Raumtemperatur und gegebenenfalls mit milden Reduktionsmitteln verküpen.
Sie weisen eine sehr gute Löslichkeit in der Küpe. auf, und speziell auf regenerierter Cellulose werden kräftige und sehr egale Färbungen erhalten, die die gleiche Nuance wie die entsprechenden Baumwollfärbungen aufweisen.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gew.Teile, die Prozente Gew.-%, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen einem Gew.-Teil und einem Vol.-Teil besteht das gleiche Verhältnis wie zwischen Gramm und Milliliter.
Beispiel 1 : 22, 1 Teile Benzoesäure-p-sulfochlorid werden in 200 Teile wasserfreies Pyridin eingetragen und auf 1000 erhitzt. Dann werden 11, 4 Teile 5, 5'-Diamino-l, l'-dianthrimidcarbazol eingetragen und das Ganze unter Rühren während 4 h auf 100 - 1100 erhitzt. Das auskristallisierte Produkt wird durch Filtration isoliert, in 1500 Teilen Wasser bei 60 - 700 suspendiert und mit Natriumhydroxydlösung genau neutralisiert. Zur neutralisierten Lösung gibt man 300 Teile Natriumchlorid zu, filtriert und trocknet den so isolierten Filterkuchen. Der so erhaltene neue Farbstoff entspricht als freie Säure der Formel
EMI2.1
und ist mit gelber Farbe vollständig wasserlöslich.
Verwendet man in diesem Beispiel an Stelle von Benzoesäure-p-sulfochlorid die gleiche Menge Benzoesäure-m-sulfochlorid oder Benzoylchloridsulfosäure oder die äquivalente Menge Thiophen-2-carbon- säure-5-sulfochlorid, so erhält man ähnliche Farbstoffe, die Baumwolle ebenfalls in ausgezeichnet echten goldorangen Tönen färben.
Färbevorschrift : 0, 2 Teile Farbstoff werden in 50 Teilen Wasser gelöst. Die erhaltene gelbe Lösung wird in eine 500 warme Lösung von 2 Raumteilen 30 Xoiger Natriumhydroxydiösung eingegossen ; es wird
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sofort mit 10 Teilen Baumwolle eingegangen und während 45minbei 500 unter Zusatz von 12 Teilen Natriumchlorid gefärbt. Nach dem Färben wird oxydiert, ausgewaschen, abgesäuert, gut gespült und kochend geseift.
Beispiel 2 : 2 Teile des Farbstoffes der Formel
EMI3.1
erhalten durch Diacylierungvon 5, 5'-Diamino-1, l'-dianthrimidcarbazol mit dem Dichlorid der p-Sulfo-
EMI3.2
Luft eingeleitet.
Nach Zugabe von 10 Teilen Natriumchlorid wird das ausgefallene Produkt durch Filtration isoliert, mit einer wässerigen, 5'7a. gen Natriumchloridlösung gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Der so erhaltene wasserlösliche Farbstoff entspricht der Formel
EMI3.3
und gibt goldorange Färbungen von ausgezeichneten Echtheiten.
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