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Verfahren zur Herstellung von 7.'F- (P, p'-Dioxydiaryl) -7., -dialkyl-äthylen- und -äthan- verbindungen
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gangs-oder Zwischenprodukte verwendet, in welchen die phenolischen Hydroxylgruppen mittels Alkyl-oder Acylgruppen blockiert sind.
Es hat sich nun gezeigt, dass man die genannten Verbindungen mit sehr guten Ausbeuten darstellen kann, ohne dass man die phenolischen Hydroxylgruppen der Ausgangs-oder Zwischenprodukte schützt. Der Prozess wird hiedurch, im Vergleich zu den bekannten Verfahren, vereinfacht, da die Einführung bzw. Wiederabspaltung derartiger schützender Gruppen wegfällt und die einzelnen Reaktionsstufen unter milderen Bedingungen und mit besseren Ausbeuten vollzogen werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Darstellung von i, r,- (p, p'-Dioxydiaryl)--f, r-dialkvl- äthylenverbindungen sowie der denselben entsprechenden Dihydroverbindungen (Äthanverhindungen).
Als Ausgangsverbindungen werden p-Oxyarylalkylketone (Formel I, R-Alkyl), die nach bekannten Methoden leicht zugänglich sind, angewandt. Es ist bekannt, dass solche Ketone mit Hilfe von Aluminiumamalgam in organischen Lösungsmitteln zu den entsprechenden Pinakonen reduziert werden können ; die Ausbeute bei diesen Reduktionen ist jedoch nicht zufriedenstellen. Es hat sich nun gezeigt, dass die Überführung der genannten Ketone in die Pinakone (Formel II) quantitativ erfolgt, wenn man die Reduktion in alkalischer, wässeriger Lösung mittels Natriumamalgam vollzieht.
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Es hat sich weiterhin gezeigt, dass sich an Pinakonen vom Typ II die Pinakolinumlageiung unter besonders milden Bedingungen vollzieht.
Diese Umlagerung erfolgt z. B. rasch und quantitativ schon bei Zimmertemperatur, wenn man Chlor-oder Bromwasserstoff auf das Pinakon einwirken lässt. Unterwirft man hierauf das erhaltene Pinakolin (Formel III) einer Reduktion mit Natrium und Alkohol, so erhält man in praktisch quantitativer Ausbeute den entsprechenden Pinakolinalkohol (Formel IV).
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Pinakolinalkohole geben bekanntlich unter der Einwirkung von wasserabspaltenden Mitteln die sogenannte"Retropinakolinumlager-ung". Nach der vorliegenden Erfindung verläuft diese Umlagerung bei Pinakolinalkoholen mit p-Oxyaryl- gruppen (vgl. Formel IV) mit überraschender Leichtigkeit. Sie tritt bereits bei Zimmertemperatur mit grosser Geschwindigkeit ein.
Als wasserabspaltende Mittel haben sich u. a.
Mineralsäuren, z. B. Halogenwasserstoffsäuren, als geeignet erwiesen. Leitet man z. B. gasförmigen Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff in eine Lösung des Pinakolinalkohols ein, so bildet sich mit sehr guter Ausbeute die gewünschte Äthylenverbindung (Formel V). Verwendet man dagegen Jodwasserstoff als wasserabspaltendes Mittel, so vollzieht sich in ein und derselben Operation eine Hydrierung der primär gebildeten Äthylenverbindung (Formel V) zur entsprechenden Äthanverbindung (Formel VI). Zur Durchführung der letztgenannten Reaktion ist es zweckmässig, bei höherer Temperatur zu arbeiten und ausser Jodwasserstoff noch roten Phosphor zuzusetzen.
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Die Äthanverbindung (VI) wird natürlich auch erhalten, wenn man zuerst nach dem Voranstehenden die Äthylenverbindung isoliert und diese hierauf mittels Jodwasserstoff und rotem Phosphor zur Äthanverbindung reduziert.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die genannten Äthylen-und Äthanverbindungen mit Hilfe leicht ausführbarer Reaktionen und in besonders guten Ausbeuten herzustellen. Die Verbindungen sollen auf Grund ihrer hohen ostrogenen Wirksamkeit therapeutische Verwendung finden.
Beispiel l : 50 Teile p-Oxypropiophenon
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amalgam geschüttelt. Das Na-Salz des Pinakons, das hiebei ausfällt, wird mit Eisessig umgesetzt, wobei das freie Pinakon erhalten wird (Schmelzpunkt 205-210'C, nach Reinigung 215-217 C). Die Ausbeute beträgt 950 n der Theorie. Das Pinakon wird in Äther aufgeschlämmt und gasförmiger Chlorwasserstoff eingeleitet, wobei sich Wasser abscheidet und das gebildete Pinakolin sich im Äther löst, aus dem es durch Eindampfen als viskoses Öl (Diacetat Schmelzpunkt 91'C) erhalten wird.
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Natrium versetzt. Man zerlegt mit Wasser und extrahiert den gebildeten Pinakolinalkohol aus der neutralisierten Losung mit Äther. Der Pinakolinalkohol ist ein zähes Öl, das durch ein Dibenzoat vom Schmelzpunkt 172"C charakterisiert ist.
Die Ausbeute beträgt 95" der theoretischen.
Eine Lösung von 30 Teilen Pinakolinalkohol in Äther wird bei Zimmertemperatur mit Chlorwasserstoff gesättigt und die Ätherlösung hierauf mit Bicarbonat ausgeschüttelt. Sie hinterlässt nach dem Eindunsten das rohe Diäthylstilböstrol
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das, aus Benzol umkristallisiert, bei 170-171 C schmilzt. Die Ausbeute beträgt 75% der be- rechneten. Die Gesamtausbeute an Diäthylstilböstrol, berechnet auf p-Oxypropiophenon, beträgt 68% der Theorie.
Beispiel 2 : 30 Teile Pinakolinalkohol, hergestellt nach Beispiel 1, werden in 25 Teilen Eisessig gelöst und nach Zusatz von 20 Teilen Jodwasserstoffsäure (D = 1-94) und 5 Teilen rotem Phosphor 30 Minuten auf 135-140 C erhitzt. Man filtriert, giesst die Lösung in Wasser, extrahiert mit Äther und wäscht die Ätherlösung mit Bicarbonat. Das nach dem Abdestillieren des Äthers zurückbleibende Öl wird in Chloro-
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B e i s pie 1 3 : Diäthylstilböstrol, dargestellt nach Beispiel 1, wird mittels Jodwasserstoff und rotem Phosphor in Eisessig nach Beispiel 2 reduziert. Hexöstrol (Schmp. 1850 C) entsteht in einer Ausbeute von 22 .
PATENTANSPRÜCHE.
1. Verfahren zur Herstellung von'X, - (p, p'- Dioxy-diaryl)-T-dialkyläthylen-und-äthanver- bindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man p-Oxyarylalkylketone mit Reduktionsmitteln in die entsprechenden Pinakone, diese mit Wasser abspaltenden Mitteln in die Pinakoline überführt, daraus durch Reduktion die entsprechenden Alkohole gewinnt und auf diese Pinakolinalkohole wasserabspaltende Mittel, insbesondere Mineralsäuren, einwirken lässt, wobei sämtliche Reaktionsschritte ohne Verätherung oder Veresterung der phenolischen Hydroxylgruppen durchgeführt werden.