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Man hat bereits vorgeschlagen, das Abietinol sowie dessen durch Hydrieren, Veräthern oder ähnliche Massnahmen erhältliche Derivate als Lösungs-, Weichmachungs-, Gelatinierungs-, Plastifizierungs-oder Quellungsmittel für plastische Massen aller Art zu verwenden. Das Abietinol sowie dessen Derivate sind zur Herstellung von Lacken, Spachtel-, Belag-und Imprägnierungsmassen, Kunstharzen, Folien, Fäden, Formstücken und andern geformten Massen geeignet. Diese Massen können ganz oder teilweise aus Cellulosederivaten, wie Celluloseestern und-äthern, Kunstharzen, z. B.
Glyptalharzen oder andern organisehen Kunstmassen, ferner aus Naturharzen, wie Kolphonium oder Kopal, gehärteten Eiweissstoffen, Fetten und deren Hydrierungsprodukten, gehärteten, gechlorten oder geschwefelte Ölen, festen Destillaten von Mineralölen bzw. festen Paraffinen, Natur-und Kunstwachsen, natürlichen und künstlichen Kautschuk-und Asphaltprodukten usw. bestehen.
Ausser dem Abietinol sind die teilweise oder vollkommen durch Hydrierung gesättigten Abkömm- linge des Abietinols verwendbar. Unter den Derivaten des Abietinol können ferner dessen Äther mit niederen aliphatischen Alkoholen, wie der Methyl-, Äthyl-, Oxyäthyl-, Propyl-und Dioxypropyl-oder Butyläther, sowie die Äther gesättigter und ungesättigter ein-und zweiwertiger Fettalkohole, wie der
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oder Tranfettsäuren bzw. deren Estern oder von Wachsen erhältlich sind. Ferner können die Abietinol- äther der Naphthenalkohole und Harzalkohole verwendet werden. Schliesslich kann auch der durch Wasserentziehung aus zwei Molekeln Abietinol gewonnene Äther verwendet werden.
Für die gleichen Zwecke hat man ferner vorgeschlagen, die Ester des Abietinols mit Säuren, z. B. das Chlorid, Phosphat, Carbonat, Formiat, Acetat, Glykolat, Lactat, Butyrat, Lauroat, Ricinolat, Stearat, Öleat usw., sowie Abietinolester von Harz-und Naphthensäuren zu verwenden. Die durch Verseifen aus gehärteten oder ungehärteten Fetten und Ölen, wie Cocosöl und Palmkernöl, erhältlichen natürlichen Fettsäuregemische sind gleichfalls als Säurekomponenten in Abietinolestern geeignet.
Auch der Abietinsäureester des Abietinols ist verwendbar. Ferner sind für diese Zwecke vorgeschlagen worden die Abietinolester mehrwertiger Säuren, beispielsweise die Ester der Phthalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Zitronensäure, Cyelohexandiessigsäure, Diglykolsäure u. dgl.
Es wurde nun gefunden, dass die im vorstehenden beschriebenen Effekte zum mindeten in gleichem, zuweilen sogar noch in erhöhtem Masse mit den von natürlichen Harzen oder Harzsäuren, wie technischem Kolophonium, Kopalen, Damarharzen, Sandarak, Tallöl usw., sich ableitenden Alkoholen, insbesondere dann, wenn dieselben in völlig abgesättigter Form zur Anwendung gelangen oder auch mit deren durch Veräthern, Verestern u. dgl. erhältlichen Derivaten zu erhalten sind. Diese Produkte sind ausgezeichnete Lösungs-, Weichmachungs-, Gelatinierungs- und Quellungsl1littel für die Bereitung von Lacken, Filmen, Folien, Fäden, Formstücken, plastischen Massen u. dgl.
Die Harzalkohole lassen sich aus den genannten Rohstoffen durch Reduktionsprozesse, insbesondere durch katalytische Hochdruckreduktion, leicht gewinnen und stellen farblose, lichtbeständige, harte bzw. zähflüssige Massen dar, die gegenüber den als Lackrohstoffen bekannten Naturharzen den Vorteil aufweisen, dass sie stets gleichbleibende Qualität
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besitzen, sich nicht verfärben und auf Grund ihres alkoholischen Charakters ausserordentlich leicht in höchste Verteilung zu bringen sind. Diese Vorteile besitzen auch die Derivate dieser Alkohole, von denen Kolophoniumharzalkohol, Damarharzalkohol, Kongokopalalkohol, Sandarakalkohol, Tallölalkohol besonders erwähnt sein mögen, wie sie in ähnlicher Weise wie die Derivate des Abietinols durch Veräthern, Verestern oder Acetalbildung erhältlich sind.
Die vorgeschlagenen Produkte können in gleicher Weise wie das Abietinol und seine oben genannten Derivate zur Herstellung von Lacken, Spachtelmassen, Kunststoffen verwendet werden, da sie sich in der mannigfachsten Weise mit Cellulosederivaten, künstlichen und natürlichen Harzen, Eiweissstoffen, Fetten, Mineralölen, Wachsen, Kautschukund Asphaltprodukten vereinigen lassen.
Beispiel 1 : 5 Gew.-TI. Damarharzalkohol (farblos, durchsichtig, Säurezahl 0, Verseifungzahl 6, Acetylverseifungszahl 120, Schmelzpunkt 88-90 C) werden in 60 Gew.-Tln. Toluol unter Erwärmen gelöst. Nach Zugabe von 70 Gew.-Tln. Benzol und 50 Gew.-TIn. Tetrahydronaphthalin werden der Lösung 35 Gew.-TI. Benzylcellulose zugefugt und die Masse unter schwachem Erwärmen bis zur völligen Lösung der Benzylcellulose durchgerührt. Der erhältliche Lack liefert einen festhaftenden, geschmeidigen, farblosen, lichtbeständigen Film.
An Stelle des Damarharzalkohols lassen sich in gleicher Weise und mit gleichem Effekt auch die durch katalytische Hochdruckreduktion aus Manilakopal, Kongokopal usw. erhältlichen Harzalkohole verwenden.
Beispiel 2 : Verestert man den aus technischem Kolophonium durch Reduktion erhältlichen Harzalkohol (Säurezahl 0, Verseifungszahl 5, Aeetylverseifungszahl 151, Tropfpunkt 60-65 C) in bekannter Weise mit Stearinsäure, so erhält man ein hellgelbes, flüssiges Produkt (Säurezahl 2, Ver-
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der einen gut haftenden, elastischen Anstrich liefert.