DE573208C - Verfahren zur Herstellung von als Lackrohstoffe, Impraegnierungsmittel, plastische Massen u. dgl. verwendbaren Produkten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von als Lackrohstoffe, Impraegnierungsmittel, plastische Massen u. dgl. verwendbaren ProduktenInfo
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Description
Alle Bemühungen, nennenswerte Mengen fetter öle, insbesondere teilweise aber vollständigpolymerisierter
öle mit hochpolymeren Verbindungen, wie Cellulosederivaten,
polymeren Vinylverbindungen, ζ. Β. PoIyvinylestern, Polyakrylestern u. a., zu kombinieren·,
haben bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Auch die Verwendung der
durch das deutsche Patent 546 679 bekanntgewordenen niedrig dispersen Standölphasen
sind für den genannten Zweck vollkommen ungeeignet.
Es wurde nun ein Weg gefunden, die Kombination von Ölen mit den genannten Körpern
auf technisch bequeme und einfache Weise durchzuführen.
Das neue Verfahren besteht darin, daß man als Vereinigungsvermittler für die Komponenten
eine Polyvinylesterölkombination ver- ao wendet, die durch Polymerisation von Vinylestern
in Gegenwart polymerisierter pflanzlicher oder tierischer öle hergestellt ist und
/ nach den 'Angaben des Patents 548 151 er-
* halten werden kann.
Die Vereinigung von ölen mit Cellulosederivaten, Polyvinylestern u. dgl. kann z.~ B.
in der Weise vorgenommen werden, daß man eine Lösung von beispielsweise einem_Celhj^
loseester. oder von einem Gemisch eines Celluloseesters und eines Polyvinylesters
u. dgl. in einem geeigneten Losungsmittel direkt mit einer Lösung dieser Polyvinylesterölkombination
mischt. Diese beiden Lösungen bilden überraschenderweise eine homogene
Lösung, die man entweder direkt verwenden oder aus der man feste Körper gewinnen
kann. Da man bei der Herstellung der Polyvinylesterölkombination den öl-
halt beliebig hoch machen kann; und da man"
'e'rner Bezüglich "cJer^zuzusetzenden Mengen
zu den Lösungen der genannten hochpolymeren S toffe einen weiten Spjeljraum hat,
kann mjan auf diese WSseLÖsungenerzielen,
die große MengenOl und hochpolymere Stoffe nebeneinander enthalten.
Man kann die Kombination der Polyvinylesterölkombination mit dem Celluloseester,
Polyvinylester, Polyakrylester u. dgl. aber auch in Gegenwart von freien tierischen,
pflanzlichen oder mineralischen ölen vornehmen. Das freie öl geht dank der ver-jj
mitftelnden Wirkung der Polyvinylesteröl-j
kombination mit dem anderen Komponenten! in eine gemeinsame Lösung. »
Die nach dem neuen Verfahren herstellbaren Produkte können in mannigfacher
Weise technische Verwendung finden. Die Mischungen der Komponenten in Form von Lösungen können direkt als Lacke, z. B. als
Grundier- oder Decklacke, verwendet werden. Durch Zumischung von Pigmenten und Farbstoffen
aller Art lassen sich Farblacke, Spachtelmassen, Spachtelkitte, Rostschutzfarben
usw. herstellen. Manche dieser Lacke
sind wegen ihrer außerordentlichen Härte und Haftfestigkeit als Schleiflacke besonders
gut zu verwenden. Lösungen der genannten Art eignen sich' infolge der vereinigten Haftwirkung
der Polyvinylkomponente und. der wasserabstoßenden Wirkungen der übrigen
Komponenten besonders zum Imprägnieren I von Geweben, Papier, Leder, Holz, Kuustholz
usw. und somit auch zur Herstellung von ίο Wachstuch, Kunstleder, linoleumähniichen
Produkten, J^appfinslaiferw Kunstpapieren,
dl Di
J^pp p
Wandbelagen, Kammzugmassen u. dgl. Die Vereinigung der öle mit den Cellulosederivaten,
polymeren Vinylverbindungen und . ähnlichen hochpolymeren Stoffen kann auch
so geleitet werden, daß direkt technisch wertvolle feste Massen entstehen. Derartige Produkte
sind u. a. harte, schleifbare, feilbare, drehbare Massen von großer Hitzebeständig-
ao keit. Soweit die Massen wasserhell sind, eignen sie sich besonders gut zur Herstellung
von durchsichtigen Filmen aller Art und lassen sich demgemäß auch als Zwischenlagen
I bei der Herstellung von splitterfreiem Glas
!verwenden. Durch Zusätze, wie Schiefer-
!mehl, Korkmehl, Glaspulver, Cellulose, Faserstoffe, Harze, Farbstoffe, Weich- _
machung|rnittel usw., können ihre Eigerischaf-"""TerHaui
mannigfaltigste Weise variiert werden, so daß sich diese Massen zur Herstellung
von Preßartikeln jeglicher Art, z. B. für Gebrauchsgegenstände, wie Schirmgriffe u.dgl.,
ferner für Schallplatten usw. eignen. Die vorzüglichen elektrischen Eigenschaf ten dieser
Materialien sichern ihnen einen hervorragenden Platz als Isolierstoffe.
Eine Lösung von 6 kg einer nach Patent 548151 hergestellten Kombination aus 44Teilenniedrig
disperser Leinstandölphase von der Jodzahl 104 mit 56 Teilen Polyvinylacetat
in 14 kg Butylacetat wird beT Raumtemperatur gemischt_niit einer Lösung von
1,8 kg niedrig viskoser Niteowoj^Jn'^2 kg
Miichsäureäthylester. TEs-"entsteht eine klare
Lösung, die u. a. direkt als Lack verwendbar ist,
Eine Lösung von 5 kg einer nach Patent 548151 hergestellten Kombination aus
Tj Teilen niedrig disperser Leinstandölphase von der Jodzahl 103 mit 23 Teilen Polyvinyl-
55jicetaj^in 5 kg Butylacetat wird beFZimmertemperatur_^ejgiigcJit,
mit einer Lösung^ von 3,6 kg niedrig viskoser Nitrowolle In 16.4 kg
Miichsäureäthylester. Es "entsteht eine opaleszierende Lösung, die nach dem Auftragen
einen klaren, harten und elastischen Film ergibt.
Eine Lösung von 2,5 kg der in Beispiel 2 verwandten Kombination wird gemischt mit
einer Lösung von 10,8 kg niedrig viskoser Nitrowolle in 49,2 kg Miichsäureäthylester.
Es entsteht eine opaleszierende Lösung, die nach dem Auftragen· einen klaren, besonders
harten, elastischen und trotz des großen Gehaltes an Celluloseester ausgezeichnet haftenden
Film gibt.
4 kg einer nach Patent 548 151 hergestellten
Kombination aus 20 Teilen niedrig disperser Mohnstandölphase von der Jodzahl go mit 80 Teilen polymerem Vinylbutyrat werden
gelöst in 4 kg Essigester. Dazu fügt man eine Lösung von 4 kg niedrig viskoser Nitro-^
wolle in einer Mischung vorTlFcrk'g" TiutylaceiäiT
15 kg Essigester, 10 kg Butylalkohol und 25 kg Miichsäureäthylester. Es entsteht
eine klare Lösung, die, mit 4,5 kg Zinkweiß verrieben, einen ausgezeichneten, hochglänzeaden
Weißlack ergab.
3,6 kg niedrig viskose NitrowoHejwerden
in 16,4 kg MilchsäureäthyUster gelöst. Hierzu
fügt man 1,0 kg sikkativiertes Leinstandöl.
Es tritt hierbei weder eine Lösung noch eine homogene Vermischung ein. Die beiden
Komponenten bilden eine trübe Emulsion, die beim" Stehen in zwei Phasen auseinandergeht.
Gibt man zu dieser Emulsion 5 kg einer nach Patent 548 151 hergestellten Kombination
aus 62 Teilen niedrig disperser Leinstandölphase von der Jodzahl 120 mit 38 Teilen
Polyvinylacetat, gelöst in einer Mischung
von 2,5 kg Snyiacetat und 2,5 kg Aceton, so
tritt beim Umrühren eine Homogenisierung des ganzen Systems ein. Die erhaltene Lösung
ist u.a. ein fertiger Lack, der sich in>. folge seiner großen Haltbarkeit besonders gut
für Außenanstriche und Außenlackierungen eignet.
' 5 kg einer nach Paten-548 151 hergestellten
Kombination von 20 Teilen Leirtstandöl mit
80 Teilen Polyvinylacetat werden in der Knetmaschine mit 10 kg einer käuflichen Paste
von niedrig viskoser Nitrowolle so lange verknetet, bis eine durchsichtige, klare, gallertartige
Masse entstanden ist. Diese Masse wird in einer Schneidevorrichtung zu Filmen zerkleinert, die beim Lagern an der Luft das
Lösungsmittel abgeben. Die Filme sind glasähnlich, hart, wasserklär und elastisch.
ID
B ei sp i el 7
Die nach Beispiel 6 hergestellte gallertartige Masse wird mit 30% ihres Gewichts
an Schiefermehl und 2 % ihres Gewichts an Ruß in der Knetmaschine zu einer einheitlichen
Masse verarbeitet. Die getrocknete Masse ist formbar und mechanisch bearbeitbar.
S kg Po^invlacetat werden in 5 kg Butyl-/
acetat 'geüostT*r ΪΚετέΐ? fügt man 1 kg sikka-
tiviertes Leinstandöl. Die Flüssigkeit bleibt inhomogen und trennt sich beim Stehen in
zwei Phasen. Gibt man zu dieser Emulsion 4 kg einer nach Patent 548 151 hergestellten
Kombination aus 30 Teilen niedrig disperser Leinstandölphase von der Jodzahl 110 mit
so 70 Teilen ^Polyvinylacetat, gelöst in 4 kg Butylacetat, so wird~"3aTiSystern beim Umrühren
homogen. Die Lösung kann u. a. direkt zu Imprägnierungszwecken verwendet
werden.
B e i s ρ i e 1 9
Eine Lösung von 2 kg niedrig viskoser Jtfrtrowelleß. in Butylacetat wird, gemischt mit
einer" Lösung von 2 kg__PoJy^inylac^tat in
Aceton. Die Mischung wlrcf mft ΐ kg sikkativiertem
Leinstandöl versetzt. Die inhomogene Emulsion wird homogenisiert durch
Verrühren mit einer Lösung von 3 kg einer nach Patent 548 151 hergestellten Kombination
aus 50 Teilen niedrig disperser Leinstandölphase von der Jodzahl 110 mit 50 Teilen
Polyvinylacetat, gelöst in einem Gemisch von. Milchsäureäthylester mit. Butylacetat.
Die entstehende Mischung ist u·. a. ein vorzüglicher Grundierlack.
Außer der in den Beispielen angegebenen Nitrocellulose lassen sich auch andere
Celluloseester, wie Acetylcellulose, verwenden. Dasselbe gilt für die polymeren Vinylverbindungen.
Auch hier lassen sich - sinngemäß außer den erwähnten noch andere Verbindungen, wie Polyakrylsäureester usw., verwenden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von als Lackrohstoffe, Imprägnierungsmittel, plastische Massen, Klebmittel, Spachtel, Bindemittel für Preßmassen, Isoliermaterialien, Filme, Wandbelege u, dgl. verwendbaren Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß man polymere Verbindungen, z. B. Cellulosederivate, Polyvinylester, Polyakrylester oder Polystyrole, in An- oder Abwesenheit weiterer tierischer, pflanzlicher oder mineralischer öle mit den nach dem Verfahren des Patents 548151 erhältlichen Produkten kombiniert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE573208T | 1930-06-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE573208C true DE573208C (de) | 1933-03-29 |
Family
ID=34584631
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930573208D Expired DE573208C (de) | 1930-06-22 | 1930-06-22 | Verfahren zur Herstellung von als Lackrohstoffe, Impraegnierungsmittel, plastische Massen u. dgl. verwendbaren Produkten |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE573208C (de) |
FR (1) | FR718689A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE750603C (de) * | 1940-02-11 | 1945-01-23 | Kepec Chem Fab G M B H | Verfahren zum Herstellen chirurgischer Bandagen und orthopaedischer Gebrauchsgegenstaende unter Verwendung von Filz |
DE754840C (de) * | 1934-11-18 | 1953-06-15 | Aeg | Korrosionsfester UEberzug fuer elektrische, metallummantelte Kabel od. dgl. |
DE767897C (de) * | 1938-10-16 | 1954-09-27 | Westdeutsche Sperrholzwerke Hu | Verfahren zur Herstellung von Pressplatten, insbesondere Sperrholzmittellagen, aus zerkleinerten Holzabfaellen |
-
1930
- 1930-06-22 DE DE1930573208D patent/DE573208C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-06-15 FR FR718689D patent/FR718689A/fr not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE754840C (de) * | 1934-11-18 | 1953-06-15 | Aeg | Korrosionsfester UEberzug fuer elektrische, metallummantelte Kabel od. dgl. |
DE767897C (de) * | 1938-10-16 | 1954-09-27 | Westdeutsche Sperrholzwerke Hu | Verfahren zur Herstellung von Pressplatten, insbesondere Sperrholzmittellagen, aus zerkleinerten Holzabfaellen |
DE750603C (de) * | 1940-02-11 | 1945-01-23 | Kepec Chem Fab G M B H | Verfahren zum Herstellen chirurgischer Bandagen und orthopaedischer Gebrauchsgegenstaende unter Verwendung von Filz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR718689A (fr) | 1932-01-27 |
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