AT123386B - Öllacke und Verfahren zu deren Herstellung. - Google Patents

Öllacke und Verfahren zu deren Herstellung.

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    Öllaeke   und Verfahren zu deren Herstellung. 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Massen von   harzartigem   Charakter und insbesondere auf flüssige Überzugsmassen oder auf Firnisse, die solche enthalten, und auf das Verfahren zur Herstellung derselben. 



   Die   zum Überziehen von Metall   oder Holz bisher allgemein benutzten Firnisse gehörten hauptsächlich dem Typus an, der als wesentlichen Bestandteil ein trocknendes Öl enthält, das durch Trocknen an der Luft in einen zähen, gelatinösen und undurchdringlichen Film übergeht. Seit einigen Jahren hat ein anderer Typus von Überzugsmassen ausgedehnte Anwendung gefunden, nämlich die Lacke, die aus Nitrocellulose oder andern Cellulose-Estern in geeigneten flüchtigen Lösungsmitteln hergestellt werden. 



  Diese Lacke geben einen homogenen, trockenen Film, unmittelbar nach Verdampfen des Lösungsmittels an der Luft, so dass die bei Benutzung von Ölfirnissen notwendigen grossen   Trocken-bzw. Lagerräume   und das staubfreie Arbeiten überflüssig werden. 



   Die   Nitrocelhdose-Lacke   trocknen zwar schnell, doch sind sie den Ölfirnissen entschieden unterlegen hinsichtlich der Haftfähigkeit, der Durchdringlichkeit durch Wasser und Gase. Elastizität usw. und indem sie im klaren (mit Pigmenten nicht versetzten) Zustand an der Sonne schnell   beschädigt   werden. 



  Infolge der löslichen Natur der Nitrocellulose-Filme ist es ferner nicht möglich, eine zweite Laeksehieht auf die erste aufzubringen, ohne die erste Schicht bis zu einem gewissen Grade zu zerstören. Gibt man anderseits den Celluloselaeken trocknende Öle in solchen Mengen zu, dass nicht oder fast nicht durchdringliche Filme entstehen, so wird dadurch die   Eigentümlichkeit   des schnellen Trocknens, der diese Lacke ihre Beliebtheit verdanken, ziemlich beseitigt. 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sieh auf Überzugsmassen, die das charakteristische Verhalten von Lacken zeigen, indem sie Filme hinterlassen, die schnell, staubfrei und hart auftrocknen und daneben. ebenso wie Ölfirnisse, einen ausgezeichneten Glanz, Haftfähigkeit, Undurchdringlichkeit und Wider- standsfähigkeit gegen Licht zeigen.

   Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass man. anstatt zu ver- suchen, den Lacken die Eigenschaften von Ölfirnissen durch Zusatz von trocknenden Ölen oder deren Äquivalenten zu verleihen, die schnelle Lufttrocknung und andere Eigenschaften der Lacke in mehr oder minder weitgehendem Grade den Ölfirnissen im allgemeinen und mit besonderem Erfolg solchen Firnissen, die, ausser die wünschenswerten Eigenschaften von Ölfirnissen zu besitzen, noch andere charakteristische
Eigenschaften zeigen, in der nachstehend beschriebenen Weise verleihen kann. 



   Die Ölfirnisse enthalten einen harzartigen oder äquivalenten Bestandteil, aus dem sich der Film bildet, und die synthetischen Phenol-Formaldehyd-Harze sind für diesen Zweck nutzbar gemacht worden durch Schmelzen mit einem natürlichen Harz, wie z. B. Kolophonium, wobei sie in den öllöslichen Zustand übergehen (s. U.   S. -Patent : Nr. 1,   191.   390   vom 18. Juli 1916 Berend). Da die Härtung solcher Firnisse durch Oxydation vor sieh geht, gehören sie zu dem langsam trocknenden Typus. Es ist aus der amerikanischen Patentsehrift Nr. 1, 590.079 von Byck bekannt, dass man aus fetten Ölen, insbesondere
Tungöl und Phenol in Gegenwart eines Reaktionsvermittlers eine harzartige Masse herstellen kann. Hiebei entsteht eine komplexe Phenolverbindung, der man so viel eines methylenhaltigen Körpers, z. B.

   Formaldehyd zusetzt, dass das Phenol gebunden wird, zusammen mit schwankenden Mengen eines Phenol nicht enthaltenden Harzes, wie z. B. Kolophonium oder Kopal.   Dise mischung   wird so lange erhitzt, bis ein klares Produkt entsteht. Dieses Produkt zeigt einerseits die Eigenschaft einer Öl-Harz-Masse, indem es in
Toluol, Xylol od. dgl. löslich ist, anderseits zeigt es ein   abweichendes   Verhalten insofern, als das Öl mit dem harzartigen Bestandteil chemisch verbunden ist, und der Firnis oder die Lösung durch Verdampfen der Lösungsmittel unmittelbar zufriedenstellende Filme liefert,   ohne   von der Oxydation abhängig zu sein. 



   Es wurde gefunden, dass die Trockenzeit aller solchen Firnisse wesentlich abgekiirzt und die Eigenschaften des Films verbessert werden können, wenn man den   Öl-Harz-Firnissen   und insbesondere den komplexen Phenol-Firnissen der beschriebenen Art geeignete Mengen Nitrocellulose oder andere CelluloseEster zusetzt. Man verwendet diese Zusätze vorteilhaft in geringen Mengen von etwa 5 bis 10% der gesamten Trockensubstanz und nicht mehr als   20%.   Verwendet man   nämlich   grössere Mengen, so werden die wünschenswerten Eigenschaften der Ölfirnisse entsprechend geschwächt, ohne die charakteristischen Eigenschaften der Lacke in wesentlichem Grade zu verstärken.

   Bei Verwendung in geringen Mengen haben die Cellulose-Ester die deutliche Wirkung, die Klebrigkeit der frischen Filme zu vermindern oder zu beheben, wodurch eine Beschleunigung der Trocknung und eine Förderung in der Erreichung des harten Zustandes erzielt wird. Dies kann dadurch erklärt werden, dass der Zusatz der Ester die Eigenschaften des Films ändert, ohne ihn so weit porös zu machen. dass auch die andern Eigenschaften sich ändern würden, so lange der Zusatz sich in den angegebenen Grenzen hält. Aus Firnissen von komplexen Phenoltypus erhält man durch Zusatz von Nitrocellulose Produkte, die hinsichtlich der Trocknungsgeschwindigkeit mit Lacken vergleichbar sind, jedoch die Eigenschaften von Ölfirnissen haben, was die Widerstandsfähigkeit   gegen Sonnenlicht. Wasserundurelhdringlielhkeit usw. betrifft.   

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   Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Cellulose-Ester mit dem Firnis oder der Harzkomposition durch Lösen zu vereinen. Man löst z. B. 45 Gewichtsteile der beschriebenen komplexen Phenolharzmasse in 55 Teilen Toluol. Ebenso werden 10 Gewichtsteile Nitroeellulose von niedriger Viskosität in 40 Teilen Butylacetat und 50 Teilen Butylalkohol gelöst, worauf man die beiden Lösungen vereinigt. Man kann auch andere Lösungsmittel benutzen, doch müssen die Lösungsmittel so gewählt sein, dass genügend Lösungsmittel für Nitrocellulose vorhanden ist, um Ausscheidungen zu verhindern, und die Verdampfung muss so ausgeglichen werden, dass aus der Mischung ein klarer und homogener Film entsteht.

   Es ist sehr zweckmässig, die beschriebenen Überzugsmassen vor der Benutzung einige Tage altern zu lassen, da sonst in   dem Film Trübungen erscheinen können   ; doch kann man die Trübung auch in anderer Weise vermeiden, z. B. durch Zusatz von 1 bis 2% Butylphtalat oder andere geeignete und für diesen Zweck in der Lackindustrie bekannte Mittel
Eine höchst nützliche und überraschende technische Wirkung, die der Zusatz von Cellulose-Estern zu den Firnissen zeigt, besteht in dem Aussehen der Überzüge, die man gemäss der Erfindung erhält. 



  Ölfirnisse und komplexe Phenol-Harz-Firnisse geben blanke und glänzende Schichten, die für die meisten Zwecke ein Polieren oder Abtönen verlangen. Der Esterzusatz beseitigt die Blankheit und verleiht den Überzügen ein atlasähnliches gefälliges Aussehen, ohne die charakteristische Stumpfheit zu erzeugen, die Lacke mit einem hohen Gehalt an Nitrocellulose zeigen. Eine weitere nützliche Eigenschaft besteht in der genügenden Widerstandsfähigkeit gegenüber den Lösungsmitteln, die man bei schnelltrocknenden 
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 können, ohne auf die darunter liegenden Schichten schädlich einzuwirken. Man kann infolgedessen dauerhafte Filme in jeder gewünschten Dicke herstellen. 



   Bei der Benutzung von komplexen Phenolharzmassen zur Herstellung der Firnisse gemäss der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt der erzeugte Film nicht nur eine schnelle Trocknungfähigkeit und die andern erwähnten Eigenschaften, sondern auch Biegsamkeit und Zähigkeit in einem solchen Grade, dass es nicht nötig ist, zwecks Sicherung der Dauerhaftigkeit Plastizierungsmittel zuzusetzen. In dieser Hinsicht ist die erfindungsgemäss benutzte Komposition den Lacken überlegen, da der Zusatz von Plastizierungsmitteln und die damit zusammenhängenden Massnahmen, die in der Herstellung von Lacken üblich sind, vermieden werden können. 
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Pressmischungen. An Stelle von Nitrocellulose kann man auch andere Celluloseverbindungen, wie z. B. 



     Benzyleellulose,   Celluloseacetat, Celluloseformiat u. dgl. verwenden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Öllack, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Lösungsmitteln bzw. deren Gemischen, CelluloseEstern, z. B. Cellulosenitrat, und an Reaktionsprodukten, die man aus den Einwirkungsprodukten von Phenolen und fetten Ölen, wie z. B. Holzöl, sowie Formaldehyd oder ähnlichen, härtend wirkenden, aktive Methylengruppen enthaltenden Körpern erhält, sowie gegebenenfalls an Kolophonium oder andern Naturharzen.

Claims (1)

  1. 2. Ollack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Cellulose-Esters etwa 20% oder weniger der in der Lösung enthaltenen festen Bestandteile beträgt.
    3. Öllack nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass er etwa 45 Gewichtsteile eines harzartigen Reaktionsproduktes aus Phenolen, Holzöl, methylenhaltigen Körpern und Kolophonium oder anderen Naturharzen enthält, das in etwa 55 Teilen Toluol gelöst ist, sowie etwa 10 Teile Cellulosenitrat, gelöst in etwa 40 Teilen Butylacetat und etwa 50 Teilen Butylalkohol 4. Verfahren zur Herstellung der Ollacke nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Phenol, ein fettes01 und einen aktive Methylengruppen enthaltenden Körper, gegebenenfalls unter Zusatz von Kolophonium oder andern Naturharzen, aufeinander einwirken lässt, die harzartigen Reaktionsprodukte in einem geeigneten Lösungsmittel löst und die Lösung eines Cellulose-Esters zusetzt.
AT123386D 1929-09-18 1929-09-18 Öllacke und Verfahren zu deren Herstellung. AT123386B (de)

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