DE560605C - Verfahren zur Herstellung einer UEberzugsmasse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer UEberzugsmasse

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DE560605C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/02Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with cellulose derivatives

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer überzugsmasse Um .bei der Herstellung von Firnissen, Lacken und ähnlichen Überzugsmassen die Vorzüge von Firnislacken, nämlich den hohen Glanz, die Widerstandsfähigkeit gegen Licht und Luft und vor allem die Biegsamkeit des Lackfilms, mit den Vorzügen von Nitrocelluloselacken, nämlich der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung und dem schnellen Trocknen aufgetragener Anstriche, zu vereinigen, hat man schon versucht, solche Lacke aus Auflösungen von trocknenden Ölen und Nitrocellulose in einem gemeinsamen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch herzustellen. Es hat sich aber gezeigt, daß solche Lacke mindestens 8 bis zo Teile Öl auf r Teil Nitrocellulose enthalten müssen, weil sonst die Nitrocellulose unmittelbar oder während des Auftrocknens der Lackschicht ausgefällt wird, ein homogener Lackfilm also nicht erzeugt werden kann. Außerdem hat das Öl das Bestreben, sich aus dem entstandenen Lackfilm wieder auszuscheiden, so daß dieser im Laufe der Zeit hart und spröde wird, was beispielsweise bei der Herstellung von Kunstleder durch Lackieren von Gewebe ganz unzulässig ist.
  • Noch geringer ist das Ausmaß, in dem sich Nitrocellulose zu Auflösungen von geblasenem oder durch bloßes Erhitzen polymerisiertem trocknendem Öl beimischen läßt, ohne die genannten schädlichen Begleiterscheinungenhervorzurufen. Zur Herstellung von Lackleder hat man zwar schon vorgeschlagen, einer Auflösung von Leinölfirnis, der durch längeres Erhitzen von Leinöl mit Sikkativen auf 270 ' erhalten wurde, gewisse Mengen Nitrocellulose (Pyroxylin) beizumischen, allein dieser Lack enthält erst auf etwa 18 Teile des gekochten Öls z Teil Pyroxylin, so daß dieses auf die Eigenschaften des erhaltenen Lackes keinen erheblichen Einfluß ausüben kann. In der Tat muß das gestrichene Leder für längere Zeit in einen Trockenofen gebracht werden, bevor ein zweiter Anstrich erfolgen kann.
  • Bekannt ist es auch, zur Herstellung von Linoleum ein Gemisch von Nitrocellulose, Füllmitteln und Farbstoffen, Weichmachungsmitteln (Trikresylphosphat) und oxydiertem Öl auf Walzengängen zu verarbeiten. Über die Beschaffenheit des dabei verwendeten oxydierten Öls ist nichts weiter bekannt, doch ist es offensichtlich, daß die gegenseitige homogene Mischbarkeit von Leinöl und Nitrocellulose bei einem solchen Verfahren keine Rolle spielen kann.
  • Schließlich ist auch schon vorgeschlagen worden, aus Celluloseäthern unter Zusatz oxydierter Öle Öllacke herzustellen, allein über die Art der Oxydation des Öls und über das dabei zulässige Mischungsverhältnis ist nichts Näheres bekannt.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß die Mischbarkeit von Nitrocellulose und anderen Cellttloseestern einerseits und trocknendem 01 anderseits ganz bedeutend, unter Umständen sogar bis zum Mischungsverhältnis i : i gesteigert werden kann, wenn man das Öl bei einer 2500 nicht übersteigenden Temperatur durch Einblasen von Luft oder anderen sauerstoffhaltigen Gasen nur teilweise oxydiert. Bei dieser Behandlung steigert sich nämlich die in Betracht kommende Mischbarkeit allmählich bis zu einem Maximum, vermindert sich aber danach wieder, um schließlich bis unter die Mischbarkeit des Rohöls zu sinken.
  • Die Einhaltung der angegebenen Temperaturgrenze ist insofern wesentlich, als bei höheren Temperaturen eine Polymerisation oder sonstige Veränderung des Öls vor sich geht, die seine Mischbarkeit mit Celluloseestern ebenfalls sehr ungünstig beeinflußt.
  • Das so erhaltene, teilweise geblasene Öl wird erfindungsgemäß Nitrocelluloseesterlösungen zugesetzt, und zwar in einem von dem beabsichtigten Verwendungszweck abhängigen Mengenverhältnis. Besonders biegsame Lacke erfordern mehr Öl, besonders rasch trocknende und mechanisch widerstandsfähige Lacke hingegen mehr Nitrocellulose, deren Menge unter Umständen ebenso groß gemacht werden kann wie die Olmenge, ohne Fällungen oder Ausscheidungen befürchten zu müssen. Untersuchungen solcher Lackschichten haben gezeigt, daß sie aus einer durchwegs homogenen Mischung ihrer Bestandteile bestehen. Damit stimmt überein, daß die Nitrocellulose aus solchen Schichten nicht mehr herausgelöst werden kann, im Gegensatz zu solchen Schichten, die in üblicher Weise mit nitrocellulosehaltigen Firnislacken hergestellt wurden.
  • Wie weit man mit der Oxydation des Rohöls zu gehen hat, hängt .ebenfalls von dem Verwendungszweck des Lacks ab. Ein geeignetes Maß für den Grad der Oxydation des Öls ist seineViskosität, und die günstigste Mischbarkeit mit Celluloseestern liegt dann vor, wenn eine Stahlkugel von 6,3 mm Durchmesser eine 3o5 mm hohe, auf a5 bis 30° C gehaltene Schicht des geblasenen Öls in etwa 2o bis 8o, vorzugsweise 6o bis 75 'Sekunden, durchsinkt.
  • Sofern es erwünscht wird, können dem so erhaltenen Lack auch noch Farbstoffe, zweckmäßig in einer mit Öl (Rizinusöl) angeriebenen Form, ferner Trockenmittel (Sikkative), Harzlösungen und unter Umständen auch kleinere Mengen ungeblasener, ja selbst nichttrocknender Öle zugesetzt werden.
  • Im einzelnen gilt folgendes: Jedes trocknende oder halbtrocknende 01 ist für die Zwecke der Erfindung verwendbar, beispielsweise Sojabohnen-, Fiberrinden-. Perilla-, Maifisch-, insbesondere aber Leinöl. Die Oxydation erfolgt, indem man durch das erhitzte, aber zwecks Vermeidung von Polymerisationen unter 25o' gehaltene Öl Luft oder ein sonstiges sauerstoffhaltiges Gas in möglichst feinen Strahlen hindurchbläst, bis der gewünschte, an der Viskosität erkennbare Oxydationsgrad erreicht ist. Bei einer Temperatur etwas unterhalb 25o1 dauert die Behandlung etwa 6 bis r2 Stunden, das Öl läßt sich dann zwischen Daumen und Zeigefinger in Fäden ziehen. Eine genauere Bemessung des gewünschten Oxydationsgrades gestattet die bereits erwähnte Kugelprobe. Wird das Leinöl durch andere trocknende oder halbtrocknende Öle teilweise oder völlig ersetzt, so ändern sich die angegebenen Sinkzeiten in einem durch Versuche leicht zu ermittelnden Ausmaß.
  • Das so erhaltene, teilweise oxydierte Öl weist eine hervorragende Mischbarkeit mit Nitrocellulose- und anderen Celluloseesterlösungen auf. Ob es zweckmäßig ist, die gesteigerte Mischbarkeit des Öls mit Celluloseestern voll auszunutzen, hängt von dem Einzelfall ab, in allen Fällen aber wird erreicht, daß der erzeugte Lackfilm vollkommen homogen ist und keinerlei Celluloseesterausscheidungen enthält. So lassen sich bei einem Verhältnis von Ölen zu Celluloseester von etwa 15 : i Lacke herstellen, die sich von gewöhnlichem Ölfirnislack durch besondere mechanische Widerstandsfähigkeit auszeichnen. Besteht der Lack aus nur 8 oder g Teilen Öl auf i Teil Celluloseester, so ist der Anstrich nach dem Verdunsten des angewandten Lösungsmittels schon genügend fest, um sogleich von neuem überstrichen werden zu können, was bei Firnis und Firnislacken sonst bekanntlich nicht zutrifft. Wird der Lack für starre Gegenstände benutzt, wird also auf eine besondere Biegsamkeit des Lackfilms kein Gewicht gelegt, so kann ein Verhältnis von 01 zu Celluloseestern von etwa i : i angewandt werden, was die vorzüglichen Eigenschaften von Celluloseesterlacken in.besonders hohem Maße auszunutzen gestattet. Für die meisten Zwecke am günstigsten erweist sich jedoch eine Auflösung von 3 bis q. Teilen des erfindungsgemäß behandelten Öls und i Teil Nitrocellulose in einem geeignetem Lösungsmittel.
  • Die Erfindung gestattet die Anwendung beliebiger Celluloseester, doch ist Nitrocellttlose, auch in Form von Schießbaumwolle, Celluloid, Filmabfällen u. dgl., bevorzugt. Am günstigsten ist eine Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von ii bis 12°1a, weil sie Lacke mit einem mittleren Grad der Viskosität ergibt. Höher nitrierte Cellulosen ergeben allzu viskose Lösungen.
  • Das angewandte Lösungsmittel muß sowohl den Celluloseester lösen als auch mit dem teilweise ozydierten Öl mischbar sein und besteht vorzugsweise aus flüchtigen Estern, beispielsweise aus Essigester, oder aus Amvlacetat, kann aber auch Zusätze von Benzol und denaturiertem Alkohol enthalten. Die günstigste Mischung besteht aus 3o Gewichtsteilen Essigester, 3o Teilen Benzol und .jo Teilen denaturiertem Alkohol. Empfehlenswert ist es, den Lack ziemlich konzentriert zu halten, etwa derart, daß sein Gehalt an Celluloseestern etwa 15'/" sein Gesamtgehalt an nichtflüchtigen Stoffen nicht, wie bisher üblich, nur 35 bis 4o°/o, sondern 4.o bis 54°/o beträgt.
  • Wie bereits erwähnt, können dem so erhaltenen Lack noch Anreibungen von Farbstoffen in Öl, ferner Trockenmittel (Sikkative), wie z. B. Mangan- oder Kobaltlinoleat, kleinere Mengen nichtgeblasener und sogar nichttrocknender Öle, ferner Harzlösungen und sonstige Zusatzstoffe beigemengt werden.
  • Neben den bereits genannten günstigen Eigenschaften des neuen Lackes ist noch zu bemerken, daß die Haftfähigkeit des Anstrichs auf der Unterlage mit. fortschreitendem Austrocknen nicht abnimmt, wie dies bei vielen derartigen Lacken der Fall ist, sondern im Gegenteil noch zunimmt. Daraus und aus seiner hohen Biegsamkeit ergibt sich auch seine vorzügliche Eignung zur Herstellung von Kunstleder, das dauernd biegsam bleibt und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung aufweist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer Überzugsmasse, die Celluloseester und oxydierte, trocknende oder halbtrocknende Öle in einem flüchtigen Lösungsmittel gelöst enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Öl, insbesondere Leinöl, verwendet, das zuvor bei einer 2501 nicht übersteigenden Temperatur mit sauerstoffhaltigen Gasen, wie z. B. Luft, nur so lange behandelt (geblasen) wurde, bis es eine gegenüber dem Rohöl hinreichend gesteigerte Mischbarkeit mit Celluloseestern aufweist, insbesondere bis zu einer Viskosität, bei der eine Stahlkugel von 6,3 mm Durchmesser eine 305 mm hohe, auf 25 bis 30'> gehaltene Ölschicht in 2o bis 8o Sekunden durchsinkt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Celluloseester Nitrocellulose, zweckmäßig in gelöster Form, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einer Lösung von i Teil Celluloseestern, vorzugsweise Nitrocellulose, 3 bis 5 Teile des teilweise geblasenen Öls und gegebenenfalls noch Trockenmittel, Farbstoffe, Harzlösungen u. dgl. zusetzt.
DEA55366D 1927-09-23 1928-09-16 Verfahren zur Herstellung einer UEberzugsmasse Expired DE560605C (de)

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