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Kalt aufbringbare Belagmasse für Strassenbelag, Fussbodenbelag od. dgl.
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Es wird bemerkt, dass die Erfindung insbesondere für die Verwendung von gröberen Steinmaterialien von Bedeutung ist, wie z. B. in der Natur vorkommenden, nicht zerquetschten, kiesel- säurehaltigen Steinmaterialien, wie Quarz, Quarsit, Granit, Gneis, Basalt, Flint od. dgl., von einer Korngrösse über etwa 3 mm, indem Beläge, die derartige gröbere Steine enthalten, gewöhnlich poröser
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für die Belagmassen zu verwenden, um rauhe Strassenbeläge zu erzielen, hat die Erfindung eine be- sondere Bedeutung dadurch, dass sie die Ausnutzung solcher gröberen Steinmaterialien für kalt auf- bringbare Strassenbelagmassen ermöglicht.
Aber auch bei Belagmassen, die feinere Steinmaterialien (z. B. unter 3 mm Korngrösse) enthalten, ist die durch die Erfindung verbesserte Klebfähigkeit selbst- verständlich gleichfalls von grösster Bedeutung.
Ausser dem wesentlichen Vorteil, welcher in der Verbesserung der Klebfähigkeit liegt, ergibt der Zusatz insbesondere von Torf- oder Braunkohlenpulver noch andere Vorteile infolge der guten
Eigenschaften dieser Stoffe als Füllmaterialien in kalt aufbringbaren Belagmassen, nämlich dass sie hydrophobe Materialien sind, da sie sieh besser mit Ölen, Apshalt u. dgl. verbinden als mit Wasser, dass sie weiche Materialien im Verhältnis zu den Steinkörnern des Belags sind und dass sie einen stabi- lisierenden Einfluss auf das Bindemittel haben, da dessen Härte, Schmelzpunkt und Festigkeit durch
Zusatz fein vermahlenen Torfs oder Braunkohle erhöht werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines zur Verwendung in Strassen- belagmassen oder ähnlichen Massen, besonders der oben erwähnten Art, bestimmten, präparierten
Steinmaterials, d. h. eines Materials, welches für die Herstellung der fertgien Belagmasse noch mit
Asphalt, Strassenteer, Teeröl, Mineralöl, Emulsion od. dgl. gemischt werden soll, welches Verfahren sich auf die gleichen, der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien stützt, indem das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass das Steinmaterial vorzugsweise in trockenem Zustand mit Strassenteer, Apshalt oder einem ähnlichen, bituminösen Bindemittel und humushaltigen, natürlichen Produkten oder andern
Stoffen, welche Huminsäure u. dgl.
enthalten, gegebenenfalls reinen Huminstoffen, insbesondere Humin- säure, vermischt wird, so dass auf dem Steinmaterial ein Überzug aus den betreffenden Stoffen gebildet wird. Die Mischung kann in verschiedener Weise, entsprechend wie oben für die Herstellung der Belag- masse angegeben, geschehen.
Zur Erläuterung der Voraussetzungen für die Erzielung dieses Steinmaterials wird folgendes ausgeführt.
Bei Oberflächenbehandlungen und Oberschichtfüllungen von Strassen und der Herstellung von Mischungen von Emulsion und Steinmaterialien für Strassen werden gewöhnlich rauhe und oft feuchte Steinmaterialien benutzt, die, wenn es sich um Oberflächenbehandlung handelt, auf die im voraus mit Emulsion oder mit flüssigem Strassenteer oder Asphalt behandelten Strassenoberflächen geworfen werden, während die rohen Steinmaterialien bei Emulsionsmischungen mit Emulsion in einer Mischmaschine oder in andern Weisen gemischt werden, bevor sie auf die Strassenoberflächen gebracht werden.
Diese Verfahren haben sich indessen als unbefriedigend erwiesen, da die Steinmaterialien und das bituminöse Bindemittel, zum Teil infolge der Feuchtigkeit der Steinkörner, nur schlecht zusammen- kleben, so dass es z. B. oft recht leicht möglich ist, die einzelnen Steinkörner aus der Belagmasse heraus- zuschälen. Zur Verbesserung der ungenügenden Klebfähigkeit ist es vorgeschlagen worden, das zur
Mischung mit bituminöser Emulsion bestimmte Steinmaterial einer Vorbehandlung mit Ölen, Bitumen oder Emulsion zu unterwerfen, wodurch jedoch gleichfalls nicht völlig befriedigende Resultate erhalten worden sind.
Indessen wird durch das oben angegebene Verfahren, d. h. durch Benutzung humushaltiger
Stoffe, ein präpariertes Steinmaterial erzielt, welches mit einer sehr festhaftenden Haut oder Schicht von Bindemittel überzogen ist.
Das Steinmaterial selbst kann an sich beliebiger Art sein, als Beispiel können Steinschutt oder
Schotter, in der Natur vorkommende Steine, Kies oder Grus, Hochofenschlacken, Stahlofenschlacken u. dgl. erwähnt werden.
Die zur Präparierung des Steinmaterials angewendete Bindemittelmenge mit zugesetztem Pulver von Torf, Braunkohle od. dgl. kann verhältnismässig gering sein, d. h. nur einige wenige Gewichtsprozent der Steinmenge betragen, so dass die Steine nur einen ganz dünnen Überzug erhalten, oder sie kann
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Präparierungsmittels eingepackt werden.
Die auf diese Weise mehr oder minder schwach präparierten (bituminisierten) Steinmaterialien können später zur Herstellung einer kalt aufbringbaren Belagmasse der oben erwähnten Art entweder in einer Mischmaschine oder auf der Strassenoberfläche selbst mit einer weiteren Menge Bindemittel, wie Strassenteer, Asphalt, Teeröl, Mineralöl, Emulsion od. dgl., gemischt werden ; sie können während kürzerer oder längerer Zeit gelagert werden, sie können über lange Abstände transportiert werden, ohne Schaden zu nehmen, bis sie schliesslich zur Herstellung einer Strassenbelagrnasse, einer Emulsionsmischung oder zu Oberflächenbehandlung benutzt werden.
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Die Behandlung der Steinmaterialien nach der Erfindung geschieht gewöhnlich mittels eines
Bindemittels, das bei niedriger Temperatur flüssig ist, jedoch besteht kein Hindernis, dass man die
Steinmaterialien mit einem harten Strassenteer oder Asphalt (zusammen mit Torf-oder Braunkohlen- pulver od. dgl. ) vorbehandelt, der eine verhältnismässig hohe Temperatur erfordert, um mit den Stein- materialien gemischt werden zu können, wobei man dann entweder sofort oder später, wenn die : Ma- terialien angewendet werden sollen, sie mit einem in kaltem Zustand leicht flüssigen Teer oder Asphalt,
Teeröl, Mineralöl od. dgl. nachbehandeln kann, so dass die Materialien dadurch klebrig und leicht in kaltem Zustand aufbringbar werden.
Selbst bei Vorbehandlung des Steinmaterials mit einem harten Strassenteer oder Asphalt od. dgl. in warmem Zustand (plus Torf-oder Braunkohlenpulver od. dgl. ) ist es also möglich, kalt aufbringbare
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Abstände ertragen können, indem die vorbehandelten Steinmaterialien nur unmittelbar vor dem
Gebrauch in oberwähnter Weise nachbehandelt zu werden brauchen, so dass sie klebrig und leicht aus- legbar werden, als ob sie direkt aus einer Mischmaschine gekommen wären.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kalt aufbringbare Belagmasse für Strassenbelag, Fussbodenbelag od. dgl., deren Haupt- bestandteile Steinmaterialien, z. B. in der Natur vorkommende gröbere Gesteine, und ein beispiels- weise aus Strassenteer oder Asphalt bestehendes, gegebenenfalls mit einer geeigneten Menge von Teeröl, Mineralöl od. dgl. verschnittenes, bituminöses Bindemittel sind, welches Bindemittel derart beschaffen ist, dass es nach einer Erwärmung auf höchstens 130 C eine Mischung mit den Steinmaterialien gestattet, dadurch gekennzeichnet, dass der Belagmasse trockenes oder getrocknetes, fein vermahlenes
Pulver von Torf beigemischt ist.