-
Verfahren zur Herstellung einer kalteinbaufähigen Belagmasse für Straßen
o. dgl. .,
Die vorliegende -Erfindtung betraft ein Ver- |
£ahren zur Herstellung einer kalteinbau rfähigen |
Belagmasse für Straßen, Fußböden o. dgl., |
die aus trockenem Gestein ,und ;einem unter |
q.o° C (nach -der Kugel- jund Ringmnethode) |
schmelzenden, bituminösen Bindemittel be- |
steht. Als Steirimateiial kommen z. B. Ba- |
salt, Granit, Gneis, Quarz, Quarzit, Flint, |
Kalkstein, Hochofenschlacken -und S.tahlofen- |
sclAackenr in: Betracht, während las bitu- |
minöse Bindemittel beispielsweise aus Straßen- |
teer aller Asphalt, dem gegebenenfalls eine |
geeignete Menge Teeröl,-- Mineralöl o. dgl-, zu- |
gesetzt ist, besteht. . |
Bei Belagnlassen dieser Art, - bei denenr |
das bituminöse Bindemittel nur - auf höch- |
stens-.,etwa z3ö° C erwärmt -zu werden braucht, |
um es mit den Steinmateriälien leicht mischen |
zu können, hat' es sich gezeigt, =da,ß die Kleb- |
fähigkeit des Bindemittels an den Steintnate- |
rialien recht schlecht ist, was sich dadurch |
zu erkennen gibt, daß .die an den einzelnen, |
Steinkörnern- :klebende Teer- oder - Asphalt- |
sebicht verhältnismäßig leichte von- Wasser- |
verdrängt werden kann. |
Dieser Umstand ist besonders -bei Anwen- |
dagg d& betreffenden Belagmassen -- a=ls |
Straßenbelag- seir-zinerwünscht; da fieser dem |
Einfluß#-van Wasser und Feuchtigkeit stark |
ausgesetzt ist.- Besonders in #der-,ersten -Zeit |
nach dem Aufbtingen solcher kalt aufgebrach- |
ter Straßenbeläge leiden diese stark 'unter |
der erwähnten Beeinflussung, da erst- -nach |
einiger Zeit die zu=gesetzten- Öle aus - 'der |
obersten Schicht -verdampft .sind und der Be- |
lag unter :dem Einfluß des Verkehrs fertig |
komprimiert ist. Durch Aufheben der Kleb.- |
fähigkeit unter dem Einfiuß - von Wasser |
können die :einzehien Steine bzw: Körner aus |
dem Belag unter .dem Einfluß der Verkehrs- |
beanspruchung leicht. herausgerissen werden; |
dadurch bilden sich. Schlaglöcher und nach |
und mach wird .der ganze Belag vollkommen |
zerstört. |
Entsprechend ungünstige Verhältnisse |
machen sich bei Anwendung -eines härteren. |
Straßenteers oder Asphalts nicht geltend, d. h,- |
eines solchen, --der einen Schmelzpunkt von |
über etriva 40'C besitzt, so daß es -notwendig |
ist, die Belagni.asse in warmem Zustande auf- |
zubringen. Die Kiebfähigkeit ist nämlich 5;n |
diesem Falle- weit größer, und das-- Wasser |
kann die Teer- :oder- Asphaltschichten: schwie- |
liger von den Steinoberflächen ve=rdrängen. |
Indessen ist es von wesentlicher Bedeutung, |
daß die Anwendung solcher harter Teere oder |
Asphalte .und also, die damit verbundeazestarke |
Erwärmung vermieden wird. Diürch. die* Er, |
$n,duung werden - nun die obererwähnten |
Schwierigkeiten überwunden,: und es wird.. |
durch sie die Klebfähigkeit zwischen den Steinmaterialien und dem
Straßentee, ver-. schnittenem Asphalt o. dgl. derart verbessert; daß :eine kalt
aufbrüigbare Belagmasse e1-1u#.1tenivird, in-welcher dieTeer- od@erAspbalt-' schickt
nicht vom Wasser verdrängt wird.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß die obenerwähnten Schwierigkeiten sich
besonders bei Straßenbelagmassen bemerkbar machen, die aus. verhältnismäßig groben
Steinmaterialien hergestellt sind, z. B. aus i1 i der Natur vor-11
nicht zerquetschten,
kieselsäurehaltigen Steinmaterialien, wie Quarz, Q:uarzit, Granit, Gneis, Basalt,
Flint o. dgl. Solche Beläge sind nämlich in Allgem:einbeit in der ersten Zeit nach
ihrer Aufbringwig poröser als Beläge, die .aus Steinmaterialien mit einer KoTngröß;e
unter 3 mm bestehen, so daß-Wasser oder Feuchtigkeit die Steinkörner in dem
Innern der Beläge leichter beeinflussen kann. Diese Verhältnisse sind gerade deshalb
ungünstig,: weil mehr und mehr zur Benutzung gröberer Steinmaterialien für die Belagmassen
übergegangen -wird, um muhe Straßenbeläge zu schaffen. Die Erfindung `ist .also
auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil durch sie die Ausnutzung solcher gröberen
Steinmaterialien für kalt aufbringbare Straß;enbelagmassen :ermöglicht wird. Selbst
bei solchen Belagniassen, die ausschließlich feinere Steinmaterialien (o bis 3-mm
Korngröße) enthalten, ist es jedoch auch von großer Bedeutung, , daß die Klebfähigkeit
verbessert wixd, so- daß Wasser nicht die Bindemittelhaut von den Steinoberflächen
ver drängenkann.
-
Nach der Erfindung werden alle diese üb:elstände durch den Zusatz
trockener hun einsäurehaltiger Stoffe zu dem Gemisch von Gestein und Bindemittel,
z. B. feiüvermahlenen Torfs oder Braunkohle, vermieden. Die Er-. findung beinrht
,auf der Erkenntnis, daß Torf-oder Braunkohlenpulver, das Huminsäure entfiält, bei
Zumischung zur Belagmasse eine erhöhte Klebfähigkeit nvischen den Steinmateri:alien
und dem Bindemittel bewirkt, so daß die Bindemittelhaut nicht von Wasser verdrängt
wird: -Es wird auf diese Weise sogar eine so gute Haftfestigkeit erzielt,. daß die
Verdräng mmg selbst bei sehr langer Lagerung im Wasser nicht stattfindet..
-
Das Torfpulver oder das,entsprechende Zusatzmittel - wird mit -dem
Steinmaterial uiid dem. Bindemittel @ent-,Änedier gleichzeitig gemischt, oder es
werden zuerst zwei beliebige Bestandteile gemischt und dann der dritte zugesetzt.
-
-Anstatt Torf- oder Braunkehlenplulver können auch, wie erwähnt, andere
huminsäureh,altigen Stuffe.benutzt werden, so gegebenenfalls, Humusstoffe oder Huminsä-uTe,
die z-B. aus: :Torf oder Braunkahle . beispielsweise durch Extraktion mit einem
geeigneten Lösemittel au§gezogen sind.
-
Es ist .an sich bereits bekaiuit, Torf in @@,erbindung mit Straßenbelagmaterialien
zu 'heautzen. ,Bei den betreffenden Vorschlägen handelt es sieh jedoch um verhältnismäßig
schwerschmelzbare Bindemittel, bei welchen der Schmelzpunkt wesentlich höher als
40° C liegt, so daß also nicht von kalteinbaufähigen Belagmassen die Rede ist.
-
Inn Gegensatz zu den biekannten Vorschlägen bezieht sich die Erfindung
"gerade auf kalt-:einbaufähige Belagmassen, bei denen der Zusatz trockener huminsäurehaltiger
Stoffe den obenenvähnten, besonderen Vorteil mit sich bringt, nämlich -eine .außerordentlich
gute Haftfestigkeit zwischen Bindemittel und Steinmaterialien zu erzielen, so daß
die Bindemittelhaut von der Steinoberfläche nicht von eindringendem Wasser verdrängt
werden kann.
-
Die Mischung der h rtuninsäurebaltig-en Stoffe mit Steinmaterial und
Bindemittel kann in beliebiger, geeigneter Weise, z. B. unter Anwendung dazu geeigneter
Mischapparate, geschehen. Die Menge der zugesetzten Stoffe im Verhältnis. zur Menge
des Büidemittels und des Steinmaterials kann je nach dem vorliegenden Fall verschieden.
sein, da das Mischungsverhältnis sich wesentlicli nach den Eigenschaften des angewendeten
Teers, Asphalts o. dgl. richtet.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindtuig kann gegebenenfalls ,auch uz der
Weise ausgeführt werden, daß das Steinmaterial zunächst mit einem unter 40° C schmelzenden
bituminösen Bindemittel und einem humushaltigen Stoff derart gemischt wird, daß
das Steinmaterial mit einer Mischung dieser beiden Stoffe über= zogen wird, und
daß dann dem so präparierten. Steinmaterial noch so viel Bindemittel entsprechender
Beschaffenheit zugesetzt wird,. daß eine -kaltaufbringbare Belagmasse entsteht.
Die zum Präparieren des Steinmaterials angewendete Bindemittelmenge mit zugesetztem
huminsäurelialtigem Stoff,. z. B. Torf- :oder Braunkohlenpulver, kann verhältnismäßig
gering sein, d. h. einige wenige Gewichtsprozente der Steinmenge, so daß die Steine
nur einen ganz dünnen Überzug erhalten, oder sie kann größer sein, so daß :die einzelnen
Steinkörner sozusagen in eine verhältnismäßig dicke Schicht des Präpariermittels
eingepackt werden.. _ Die auf diese Weise präparierten Steinmaterialien können später
zur Herstellung der fertigen kalteinbaufähigen Belagmasse nach der Erfindung entweder
in einer Mischmaschine .oder auf der Straßenoberfläche selbst mit der noch nötigen
Bindemittelmenge gemischt werden. Die präparierten Sbeinmaterialieil können auf
diese Weise während kürzerer
oder läAgerer Zeit gelagert werden,
sie können über große Entfernungen transportiert werden, ohne-ihre Eigenschaften
zu ändexn, bis sie 'schließlich zur Herstellung der Belagmasse bienützt werden.
-
Das Präparieren der Steinmaterialienschiebt im allgemeinen mittels
eines Bindemittels, das bei niedrigen -Temperaturen, d. h. bei etwa q.0° C, flüssig
ist.