DE716913C - Belag oder Unterbau fuer Strassen, Gehwege und aehnliche begeh- und befahrbare Verkehrswege - Google Patents

Description

• Belag oder Unterbau für Straßen, Gehwege und ähnliche begeh- und befahrbare Verkehrswege Zur Herstellung von Wegen und Pfaden hat man bereits Hochofenschlacke verwendet, entweder in der Form von Steinen für Fußpfade oder als unregelmäßige Stücke für den Wegeunterbau oder in granulierter Form besonders für Fahrradpfade. Die Hochofenschlacke hat sich für diesen Zweck mit Rücksicht auf ihre Festigkeit und ihren Widerstand gegen Abnutzung als sehr geeignet erwiesen. Bei der Verwendung an der Oberfläche eines Weges oder eines Pfades, an trockenen, sonnigen Stellen behält sie jedoch auf die Dauer keinen ausreichenden Zusammenhang, so daß der Deckstoff locker wird, sich versetzt und auch zum Teil zerstäubt. Diese unerwünschte Erscheinung hat man dadurch behoben, daß Zement oder Kalkmilch als Bindemittel zugesetzt worden sind. Mit dieser Maßnahme hat man gute Ergebnisse erzielt. Die Herstellungskosten solcher Pfade sind jedoch erheblich höher als diejenigen, bei denen Schlackengranulat allein verwendet wird.
• Nach der Erfindung wird beabsichtigt, den gleichen Zweck in weniger kostspieliger Weise dadurch zu erreichen, daß ein Baustoff verwendet wird, der bis jetzt im wesentlichen als Abfall des Hochofenbetriebs betrachtet worden ist und entweder in der Nähe des Betriebs aufgehäuft oder gegebenenfalls ins Wasser abgeführt worden ist, nämlich der sogenannte Hochofenschlamm, der beim Auswaschen des feinsten, durch vorhergehende Abscheider nicht ausgeschiedenen Staubes aus Gichtgasen entsteht.
• Versuche haben nämlich gezeigt, daß ein Gemisch von Schlacken und Schlamm in einem zweckmäßigen Verhältnis, z. B. ,4 : r, einen vorzüglichen Baustoff für Pfad- und Wegebedeckung bildet. Der Schlamm verhindert nicht nur das Austrocknen der granulierten Schlacke, so daß die Bedeckung auch auf die Dauer in ausreichendem Maße ihren Zusämmerihang ' beibehält, sondern es zeigt sich auch, daß er außerdem eine mit der Zeit anwachsende Festigkeit der Bedeckung herbeiführt.
• Bekannt ist, Gichtstaub durch Zufügung eines Bindemittels, z. B. Hochofenschlacke, brikettierbar zu machen, das aber nur zu dem Zweck, den Staub wieder in verhüttungsfähigen Zustand zu bringen.
• Ein zusätzlicher Vorteil, der bei Anwendung der Erfindung erzielt wird, besteht darin, daß die genannten Bestandteile sich mit technischen Hilfsmitteln leicht in ausreichendem Maße zu einer homogenen Masse verarbeiten lassen, und auch - darin, daß das Mischen ohne weiteres außerhalb des Werkes und somit z. B. an dem Ort stattfinden kann, wo diese Bestandteile entstehen. Die erhärtende Wirkung tritt erst dann ein, nachdem das Gemisch zusammengedrückt, -gewalzt oder -gepreßt ist. Obgleich die Schlacken vorzugsweise in granulierter Form verwendet werden, ist die Erfindung nicht an diese Form der Schlacken gebunden. Auch größere Stücke kann man zum vorliegenden Zweck verarbeiten, besonders z. B. in einem Wegunterbau. Auch kann man das Gemisch vorher zu Steinen oder Blöcken zusammenpressen und diese für die Bedeckung oder den Unterbau des Weges verwenden. _ Als zusätzliche Bestandteile kommen z. B. Steinschlag, Kies, Sand usw. in Betracht. Die Mischung läßt sich mit gleichem Erfolg zu ähnlichen Zwecken. beispielsweise zur Herstellung von Fabrikfußböden u. ,dgl., ver«,enden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Belag oder Unterbau für Straßen. Gehwege und ähnlichen begeh- und befahrbare Verkehrswege, bestehend aus einer auf die Unterlage aufgebrachten und verdichteten Mischung von Hochofenschlacke und Gichtschlamm, gegebenenfalls mit Zusätzen von Gesteinsstoffen.