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Verfahren zur Herstellung von Schotterstraßen Vorliegende Erfindung
bezweckt die weitere Ausbildung der Steinschlagstraße gemäß Patent 42q.836, und
zwar einer Ausführungsform derselben, bei welcher Bruchsteine von unregelmäßiger
Form in das Splittbett eingewalzt werden und diese durch den in den Fugen hochsteigenden
und letztere teilweise ausfüllenden Splitt festgelegt werden.
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Die Erfindung bezweckt, derartigen Straßen trotz der Verwendung von
Bruchsteinen unregelmäßiger Form eine gute Standfestigkeit und möglichst ebene Oberfläche
zu verleihen und sie durch eine besondere Art des Fugenverschlusses unter sparsamer
Verwendung von Teerbitumen gut haltbar zu machen. Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung
durch das Zusammenwirken einer Reihe von Verfahrensmerkmalen Herreicht, welche für
sich in Verbindung mit abweichenden Verfahren zur Herstellung von Straßendecken
bekannt sind. Diese Verfahrensmerkmale betreffen einerseits die Anordnung der Schottersteine
in der Decke und anderseits die Ausfüllung der Fugen zwischen den Schottersteinen.
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Die ebene Oberfläche erfordert !ein Versetzen der Steine von Hand.
Aber nur eine bestimmte Art der Versetzung der Steine in einem Splittbett erfüllt
den erstrebten Zweck, Wenn die Schottersteinie im Splittbett mit parallelwandigen
Fugen versetzt werden, dann zeigen sie die Neigung, beim Einwalzen umzufallen. Demgemäß
bildet es ein wesentliches Merkmal des Verfahrens, daß die Steine im Splittbett
so versetzt werden, daß jede Steinkante möglichst auf die Mitte der Seitenfläche
des benachbarten Steines stößt. Wenn das Versetzen der Steine in dieser Weise geschieht,
dann entstehen keilige Stoßfugen, welche dem Splitt die Möglichkeit bieten, die
einzelnen Steine ziemlich gleichmäßig rings zu umfassen und, da sich die Fugen nach
oben verengen, sicher in derjenigen Stellung festzulegen, in welcher sie in das
Bett eingesetzt wurden. Die Verbreiterung der Fugen nach unten hin hat zugleich
die Folge, daß der Teer-Bitumen-Fugenverguß gegen Heraussaugen beim Fahrverkehr
gesichert ist.
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Die Herstellung des Steingerüstes der Straßendecke wird durch einen
Fugenverschluß ergänzt, bei dem zwei weitere an sich bekannte Merkmale zu neuartiger,
mit der Verwendung eines Splitthettes mit :eingewalzter Schotterschicht zusammenhängender
Wirkung verbunden werden. Diese sind die Fugenfüllung einerseits mit einer Stein-Schlamm-Masse
und anderseits mit einem Brei
aus heißer Teer-Bitumen-Emulsion und
Steinsplitt.
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Wichtig für die Erreichung des Endzweckes ist auch eine günstige Zusammensetzung
des Pflasterbettes, damit der beim Einwalzen der Steine in die Fugen hochsteigende
Splitt die einem Hohlraumminimum ,entsprechende Mischung der verschiedenen Korngrößen
aufweist. Das zur Erreichung des Zweckes geeignete Mischungsverhältnis der Splittkörnungen
ist etwa wie folgt: q.o % o bis 5 mm, 3 5 % 5 bis 15 mm, a 5; % 15 bis 25 mm. Bei
einem hiervon stark abweichenden Mischungsverhältnis würde das Hohlraumminimum nicht
erreicht werden.
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Der Fugenverschluß durch Einschlämmen von Steinmehl, vorzugsweise
Basaltmehl, dem auch .ein wenig Zement oder Traß zugesetzt sein kann, ergibt eine
Dichtung des Splittbettes, und der oberflächliche Verschluß der Fugen durch den
Brei aus heißer Bitumenemulsion und Steinsplitt ergibt eine wasserdichte Verkittung
der Steine unter sparsamem Materialverbrauch, weil unwirtschaftliches Abfließen
in das Splittbett durch die voraufgegangene Dichtung verhindert ist, und kann im
unmittelbaren Anschluß an die Herstellung des Steinmehl- o. dgl. Dichtungsverschlusses,
während diese Dichtungsmasse, nachdem sich das Wassereingezogen hat, noch naß ist,
bei beliebiger Witterung durchgeführt werden.
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Zu bemerken ist noch, daß es für die Erzielung eines guten Endergebnisses
wichtig ist, daß bezüglich der Splittmischung die für die Sicherung eines Hohlraumminimums
geltenden Regeln beachtet werden.
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Man führt den Fugenverschluß zweckmäßig so durch, daß zunächst in
die Fugen Steinsplitt eingekehrt wird und daß darauf die auf der Baustelle hergestellte
heiße Bitumenemulsion auf die Steindecke aufgebracht und mit einem Besen zugleich
mit dem auf der Decke ruhenden Steinsplitt ebenfalls in die Fugen eingekehrt wird,
wo sie sich mit dem Steinsplitt verbindet und nach unten bis zu dem Steinmehlverschluß
vordringt.
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Die Verwendung der Bitumenemulsion in heißem Zustande ist für das
Endergebnis von größter Wichtigkeit, insofern sie trotz des feuchten Zustandes der
Steine und des Fugenfüllmaterials bei Berührung mit den Steinen sofort ausfällt
und das Bitumen alsbald fest mit den Steinen verklebt und dadurch deren Verankerung
mit dem Fugenfüllmaterial sicherstellt, was in so weitgehendem Maße weder mit kalten
Emulsionen noch mit Heißteer oder Heißasphalt erreichbar ist," da insbesondere Heißteer
und Heißasphalt nur an gut gereinigtem, trockenem Gestein haften. Infolgedessen
können die letztgenannten Stoffe nur bei gutem Wetter mit Erfolg verwendet werden.
Da die Bitumenemulsion in vorliegendem Falle gewissermaßen nur ein Vergußmittel
für die Fugen bildet, so spielt bei ihr die Stabilität keine Rolle.