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Verfahren zur Herstellung von Holzpflasterdecken Die Verwendung von
Holz als Straßenbaustoff ist seit alten Zeiten vielfach und auf mannigfache Weise
versucht worden, ohne zu befriedigenden Ergebnissen hinsichtlich Festigkeit und
Haltbarkeit bei erträglichem Kostenaufwand geführt zu haben. So sind z. B. Pflasterungen
aus sorgfältig bearbeiteten, mit Bitumen o. dgl. imprägnierten, ähnlich dem Kopfsteinpflaster
mit parallelen Fugen versetzten Holzwürfeln ausgeführt worden, die im wesentlichen
an Stellen vorgesehen wurden, wo es auf besondere Geräuschlosigkeit und Elastizität
ankam.
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Vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer dem modernen Verkehr
genügenden Holzpflasterdecke, welche hinsichtlich ihrer Herstellungskosten besonders
in holzreichen Gegenden den Wettbewerb mit einer Steinstraße aufzunehmen vermag.
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Das soll gemäß der Erfindung durch eine neuartige Festlegung der auf
Länge geschnittenen Holzklötze auf der Straßenbettung erreicht @verden, und zwar
bei Verwendung von Holzklötzen von kreisrundem oder eckigem Querschnitt, wie man
sie als Abschnitte von dünnem Holz oder als Spaltstücke von Abschnitten stärkeren
Holzes erhält.
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Solche Holzklötze lassen sich in gewöhnlichem Erdreich nicht immer
mitErfolg durch bloße Pflasterung festlegen oder nur in Form von Pfählen, die in
das Erdreich eingetrieben werden, und dann einen großen Aufwand an Holz und Arbeit
erfordern.
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:Ulan hat daher die Festlegung der Klötze durch Verwendung von mancherlei
Kittstoffen zu erreichen gesucht, z. B. von Misch.ungen aus Eisenpulver und Schwefel
oder von Bitumen oder auch durch Bündelung einer Vielzahl von Klötzen vermittels
Umschließungsdrähten. Um zu einer Festlegung der Holzklötze zu gelangen, hat man
diese auch auf einer Sand- oder Kiesschicht oder auf einer Unterlage z. B. aus Holzbohlen,
mit und ohne Zwischenschaltung einer Sandschicht, versetzt und die Fugen mit Sand
oder Kies ausgefüllt. Eine Fugenfüllung mit Sand oder Kies ergibt jedoch, wie festgestellt
worden ist, keine unbedingt feste Verankerung der Holzklötze, da die Reibung der
Sand- und Kieskörner aneinander und an den Holzklötzen nicht immer groß genug ist.
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Abweichend von solchen vorbekanntenArten der Festlegung der Holzklötze
auf dem Straßenbett erfolgt die Festlegung gemäß der Erfindung vermittels des bei
Schotterstraßen bekannten Mittels der Einwalzung der Klötze in eine auf dem Straßenbett
ausgebreitete Schicht von Steinsplitt. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß
auf einer Splittschicht von beiläufig 5 cm Dicke lose versetzte zylindrische Holzklötze,
die an ihrer Setzfläche angespitzt sind, sich durch Walzung mit einer üblichen Straßenwalze
in dem hochsteigenden Splitt in aufrechter Stellung in dem Maße festlegen lassen,
daß sie auch den Beanspruchungen eines starken Verkehrs gewachsen bleiben, wenn
man den nicht durch den hochsteigenden Splitt ausgefüllten Teil der Fugen nach dem
Walzen durch eingeschlämmtes Steinmehl, gegebenenfalls unter Zusatz von Zement,
Traß u. dgl., verschließt und darauf nochmals walzt. Es bedarf denn nur noch eines
wasserdichten
Fugenverschlusses, der nach oberflächlichem Einkehren
von Splitt durch Übergießen mit heißer Bitumenemulsion erfolgen kann.
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Zur Herstellung der Straßendecke benu. " man zweckmäßig schwaches
grünes Holze einer Stärke von etwa 6 bis i¢ cm, so 3 auch Knüppelholz für den Straßenbau
AP wendurig finden kann. Stärkeres Holz ist in Spaltstücke zu zerlegen.
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Die Splittlage ist vorzugsweise aus einer Splittmischung herzustellen,
welche so zusammengesetzt ist, daß sie den geringstmöglichen Hohlraum aufweist.
Es hat sich gezeigt, daß .die Verwendung einer solchen Splittmischurng die beste
Festlegung der darin eingewalzten Holzklötze ergibt. Die Dicke der Splittschicht
ist der Länge der Holzklötze anzupassen. Bei Holzklötzen von etwa io cm Länge ein.
pfiehlt sich die Anwendung einer Splittschicht in einer Stärke von etwa 7 cm.
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Die von Hand in der Splittschicht versetzten Holzklötze werden vermittels
einer schweren Straßenwalze in die Splittschicht eingewalzt, bis der Splitt in den
Fugen bis etwa Höhe hochgestiegen ist. Dias Hochsteigen des Splitts hängt von dem
Durchmesser der Holzklötze ab. Wenn stärkere Holzklötze nur eine geringe An:spitzung
.erfahren haben, kann man dem nicht genügenden Hochsteigen des Splitts durch Einfüllen
von Splitt von oben nachhelfen. ` ach dem trockenen Walzen wird in die im N
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oberen Teil offenen Fugen Mehl aus hartem Gestein, z. B. Busaltmehl, .dem
Zement, Traß oder Bitumenzement beigemischt sein kann, mit viel Wasser eingeschlämmt,
bis die Fugen satt geschlossen sind, wobei gleichzeitig das Walzen fortgesetzt wird.
Das Einschlämmen des Steinmehls hat noch die besondere Aufgabe, daß die Holzklötze
dabei unter Wasseraufnahme quellen, so daß ein späteres Quellen unter dem Einfluß
der Witterung nicht mehr nachteilig in die Erscheinung treten kann. Nachdem Naßwalzen
erfolgt ein wasserdichter Fugenverschluß, welcher zweckmäßig in der Weise durchgeführt
wird, daß man die Fugen mit Steinsplitt vollkehrt und die ganze Fläche mit heißer
Bitumenemulsion übergießt. Zum Schluß wird mit Hartsteinsplitt abgesplittet und
erneut abge-,valzt. Bei dieser Ahwalzung wird der Splitt in die Stirnseite des Holzes
eingedrückt. Der Splitt veranlaßt eine .dauernde Rauhigkeit des Holzpflasters, das
andernfalls glitschig werden würde.
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Die heiße Bitumenernulsion wird vorzugsweise an der Baustelle selbst
in bekannter Weise dadurch hergestellt, daß man bis zu etwa 150° erhitztes geschmolzenes
Bitumen bzw. ein Bitumen-Teer-Gemisch in kochendes Wasser eingießt. Es ergibt sich
bei Verwendung einer nur geringen Menge von Emulgator eine emulsionsähnliche Mischung,
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iäiit. Die Dünnflüssigkeit der heißen Emulsion ermöglicht ein Eindringen in .die
feinsten Hohlräume und auch in die Risse und Poren des Holzes.
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Obwohl der Splitt schon für sich in Verbindung mit .dem Übergießen
der Straßenoberfläche mit der heißen Emulsion einen guten Schutz gegen Fäulnisdes
Holzes ergibt, kann noch für einen zusätzlichen Fäulnisschutz gesorgt wenden. Zu
diesem Zweck werden die grünen Holzklötze zweckmäßig einer Behandlung mit Imprägniersalz
nach dem Diffusionsverfahren unterworfen. Das Imprägniersalz dringt dann in .die
Poren des Holzes .ein und ergibt einen zusätzlichen Schutz gegen Pilzzerstörung.
Diese Imprägnierung mit keimhinderndem Salz hindert in keiner Weise die nachträglicheAufnahme
auch noch von Teerölen o. dgl. beim Übergießen der Straßendecke mit der heißen Emulsion.