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Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zum Bekleiden von Straßendecken
geeigneten Masse Die Asphaltsteine, die bei Verwendung für die Straßenverkleidung
erhebliche Widerstandsfähigkeit aufweisen, werden bekanntlich aus äußerst feinen
Kalksteinteilchen hergestellt, die durch Bitumen gebunden werden. Für Bitumenbekleidungen,
bei denen keine Asphaltsteine Verwendung finden, hat man bereits vorgeschlagen,
sehr feine feste Teilchen, wofür sich die Bezeichnung »Mehl« eingeführt hat, künstlich
in Bitumina oder Pech einzuverleiben. Dadurch gewinnt die Bekleidung an Körper;
sie wird außerdem widerstandsfähiger und gegenüber Temperaturänderungen weniger
empfindlich.
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Die Einverleibung dieses Mehls bringt aber Unzuträglichkeiten mit
sich. Ist das Mehl kalk- oder kieselartig, so muß es vollkommen trocken sein; anderenfalls
ist die Adhäsion zwischen dem Mehl und dem Bindemittel ungenügend. Man kann diesen
Übelstand, wie bereits in der französischen Patentschrift 6o i 177 vorgeschlagen,
durch Verwendung eines aus Kohle bestehenden Mehls vermeiden.
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Bei den bisher bekannten Verfahren ist es aber nicht gelungen, ein
flüssiges Erzeugnis herzustellen, das, wie gewöhnlicher Teer, durch Zerstäuben ausgebreitet
werden kann und das eine in der Kälte beständige Suspension von fein pulverisierter
Kohle enthält. Man hat bisher wegen der hohen Temperatur, die die Auflösung der
Kohle erfordert, nur gehärtete Erzeugnisse gewonnen, die mehr für die Herstellung
von Preßkohlen als für Straßenbedeckungen geeignet waren.
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Die vorliegende Erfindung gibt ein Mittel an die Hand, um diesen Übelstand
zu vermeiden; gleichzeitig ermöglicht sie es, für die Bekleidung von Straßen ein
Erzeugnis von gesteigerter Adhäsionsfähigkeit und Festigkeit zu ,gewinnen.
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Es ist bekannt, daß die Adhäsion der öle, Bitumina oder Kohlen durch
die Feuchtigkeit nicht beeinträchtigt wird, und daß man K ohleteilchen durch eine
Art Buttervorgang in Wasser mit öl umgeben kann, wobei man das unter dem Namen Trentsche
Butter bekannte Erzeugnis erhält.
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Der Erfinder selbst hat in seiner französischen Patentschrift 6oi
177 ein Mittel zur Gewinnung einer Abart der Trentschen Butter angegeben,
bei der die Menge des an der Kohle haftenden öls sehr viel geringer ist als bei
der ,gewöhnlichen Trentschen Butter.
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Die vorliegende Erfindung gibt ein Mittel zur Gewinnung eines Erzeugnisses
zur Bekleidung von Straßen mit einem Gemisch von Teer oder bituminösem öl mit feinen
Teilchen eines verbrennbaren Minerals. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die bituminösen Teile mit Trentscher Butter, und zwar entweder in ihrer ursprünglichen
Form oder
in der in der französischen Patentschrift 6o i 177 ins
Auge gefaßten abweichenden Form gemischt werden. -Diesem Gemisch kann gegebenenfalls-
eine gewisse -Menge Staubkohle zugesetzt werden.
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Dies Verfahren ermöglicht nicht nur die Vermeidung des Trocknens des
Mehls, es ergibt vielmehr ein außerordentlich beständiges Gemisch des flüssigen
Kohlenwasserstoffs mit dem Mehl; es macht ferner jede zufällige Trennung unmöglich
und verbessert die Eigenschaften. der Straßenbekleidung.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin,
daß man unbedenklich unreine Kohle verwenden kann. Sie kann eine große Menge Asche
enthalten, von der ein Teil bei der Behandlung ausgeschieden wird. Braunkohle und
.sogar Torf können nach einer geeigneten Behandlung die Kohle ersetzen. Das Kohlenwasserstoffbindemittel
kann aus Teer mit oder ohne Zusatz von Pech (Steinkohlen- oder Erdölpech) bestehen.
Der Teer selbst kann durch ein Erdöl ersetzt werden, und an Stelle des Peches können
Bitumina oder Asphalt treten.
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Der Erfinder verwendet die unter der Bezeichnung Trentsche Butter
oder Trentsches Amalgam bekannte plastische Masse, die man dadurch erhält, daß man
sehr fein. gemahlene Kohle in Gegenwart von Öl in Wasser buttert. Diese Masse wird
aus Kohleteilchen gebildet, von denen im allgemeinen mehr als 5oa1o durch ein Sieb
von 1 oo Maschen gehen; sie enthält 15 bis 25 Gewichtsprozent öl. Dieser
Anteil kann aber gemäß der französischen Patentschrift 6o1177 herabgesetzt werden.
Die Masse wird in einer geheizten Knetmaschine mit einem Kohlenwasserstoffbindemittel
gemischt, das aus Teer allein oder aus Teer unter Zusatz von Pech oder aus Erdölerzeugnissen
oder schließlich aus einem Gemisch dieser Stoffe besteht. Dem Gemisch kann Staubkohle
zugesetzt werden. Die Mischung erfolgt im allgemeinen in solchen Verhältnissen,
daß die Eindringung bei z5°, gemessen mit dem Penetrometer von D o w, je nach dem
Klima, der Größe der Steine in der Straßendecke und der Stärke des Verkehrs 3o bis
15° beträgt.
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Die gemäß der Erfindung gewonnenen Erzeugnisse können bei Makadamstraßen
im Wege der Zerstäwbung, des Ausbreitens durch die Wirkung der Schwere, des Tränkens
oder der Mischung benutzt werden sowie auch bei mit Stein oder Holz gepflasterten
Straßen. Im letzteren Falle bildet das Material die Fugen zwischen den Steinen oder
Klötzen und außerdem ,gegebenenfalls eine Überzugsschicht. Es kann ferner für die
Herstellung von Bürgersteigen benutzt werden sowie als Ersatz für Asphaltsteine.
Das Aufbringen kann in diesem Falle auf geeignetem Wege, z. B. durch Rammen, Abstreichen
in warmem Zustande o. dgl., erfolgen. Die gemäß der Erfindung gewonnenen Erzeugnisse
können schließlich für adle Arten Bekleidungen, beispielsweise solche von Betonbehältern,
von Rohren, von Bottichen und Metallbehältern usw., benutzt werden.