DE479219C - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus bituminoesem Beton von hoher Bestaendigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus bituminoesem Beton von hoher Bestaendigkeit

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DE479219C
DE479219C DEP48976D DEP0048976D DE479219C DE 479219 C DE479219 C DE 479219C DE P48976 D DEP48976 D DE P48976D DE P0048976 D DEP0048976 D DE P0048976D DE 479219 C DE479219 C DE 479219C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

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  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus bituminösem Beton von hoher Beständigkeit Die vorliegende Erfindung hat die Bereitung eines Betons zum Gegenstande, dessen mechanische Widerstandsfähigkeiten denen des Zementbetons zum,-mindesten gleich, in manchen1Punkten sogar überlegen sind.
  • Gemäß der Erfindung werden als Bindemittel für den Sand und das steinige Material schmelzbare, nicht hydraulische Körper, wie.die verschiedenartigen Pechsorten, verwendet, so Gasteerpech, Pech aus Kokereien, Braunkohlenpech, Stearinpech, Mineralölpech, Holzteerpech und andere Peche, die von irgendeinem Destillationsrückstand herrühren, ferner Bitumensorten und Asphalt, wobei diese Körper jedoch so ausgewählt oder so behandelt werden müssen, daß die damit bereiteten Betons bei allen Temperaturen, denen die fertigen Betongegenstände später ausgesetzt werden, fest bleiben und nicht etwa halbflüssig werden.
  • Es sind bereits zahlreiche Versuche gemacht worden, bei Betons, z. B. bei solchen, die zur Herstellung von Kanalisationen bestimmt sind, als Bindemittel natürliche oder künstliche Asphalte oder Peche zu verwenden. Alle diese Versuche sind jedoch als gescheitert anzusehen, da die so hergestellten Gegenstände keine Belastung aushielten und leicht ihre Form verloren, und zwar nicht nur, wenn sie der Sonne ausgesetzt wurden, sondern öfter auch schon mit der Zeit bei gewöhnlicher Temperatur, wenn sie belastet waren.
  • Wie die Erfinder auf Grund zahlreicher Versuche .festgestellt haben, sind diese Mißerfolge auf die bisher verwendet en Bindemittel zurück zuführen. Es wurde nämlich festgestellt, daß sich diese Bindemittel, wie Asphalte und Peche, unterhalb ihres Schmelzpunktes nicht bei jeder Temperatur wie feste Körper verhalten und auch beim Erwärmen nicht unmittelbar von dem festen Zustand in den flüssigen übergehen, sondern während ihrer Erwärmung einen zwischen fest und flüssig liegenden Zustand annehmen, so daß man sie als halbflüssig oder als halbfest bezeichnen kann. Die Zeit, während der die Körper in diesem Zwischenzustand bleiben,- schwankt je nach der- Natur der Körper-.
  • Dieser eigenartige Zwischenzustand konnte durch die-bisher bekannten Methoden der Bestimmung des Erweichungspunktes in keiner Weise festgestellt werden.
  • So kommt es, daß man ein Pech mit einem Erweichungspunkt nach Kremer & Sarnow von 85' handelsüblich als Hartpech bezeichnet, obgleich es bei Sommertemperatur unter einer geringen Belastung seine Form verliert oder sich abplattet. Obwohl also das Pech als harter Körper bezeichnet wird, kann es doch in strengem Sinne nicht als solcher angesprochen werden.
  • In der Literatur findet man eine Bestätigung des vorstehend Ausgeführten z. B. in dem Werke von M ar c u s s o n »Die natürlichen und künstlichen Asphalte« (192z, Seite 73), der auseinandersetzt, daß die natürlichen oder künstlichen Asphalte, d. h. die Peche, im Winter nicht zu hart werden dürfen und im Sommer nicht schmelzen dürfen. Man soll also darauf achten, daß die Peche bei den Temperaturen, mit denen man in unseren Gegenden zu rechnen hat, sowohl im Winter als auch im Sommer einen halbflüssigen Zustand aufweisen müssen.
  • Die Erfinder haben nun festgestellt, daß zur Herstellung eines Betons, dessen Festigkeitseigenschaften denen des Betons aus Portlandzement nicht nur gleichen, sondern sie übertreffen, es im Gegensatz zu den früheren Verfahren absolut notwendig ist, die Anwendung von Bindemitteln, die diese Halbflüssigkeit aufweisen, strengstens zu vermeiden; das Bindemittel darf also bei Temperaturen, bei denen die fertigen Gegenstände verwendet werden sollen, nicht halbflüssig werden. Als Temperaturintervall kommen im allgemeinen, z. B. bei Kanalisationsröhren, Temperaturen von 2o' C Kälte bis 7o' C Wärme in Frage, damit die Röhren z. B. vor ihrem Gebrauche im Sommer an der Sonne ruhig übereinanderliegen können, ohne daß sie durch Erweichen des Bindemittels ihre Form. verlieren. Bei der Herstellung von Behältern, die kochendem Wasser widerstehen sollen, muß natürlich das Temperaturintervall bis auf zoo ° C erhöht werden.
  • Um Bindemittel der gekennzeichneten Art zu ermitteln, war bisher keine Methode bekannt. Die Erfinder haben aber in der Methode von Brinell, die bisher nur zur Bestimmung der Härte von Metallen angewendet wurde, eine Methode ermittelt, die es gestattet, sicher festzustellen, welche Bindemittel für den vorliegenden Zweck benutzt werden können. Nach dieser Methode legt man auf den Probestein aus Mörtel, den man durch warmes Zusammenmischen des zu prüfenden Peches mit Steinpulver und Sand und nachheriges Erkaltenlassen hergestellt hat, eine kleine Stahlkugel von bekanntem Durchmesser, auf die man einen bestimmten Druck ausübt. Man mißt dann den Durchmesser des Eindruckes, den die Kugel in dem Probestein hinterlassen hat.
  • Wenn man die so festgestellten Härtekoeffizienten sowie die dazugehörigen Temperaturen graphisch darstellt, so erhält man Kurven, die bis zu einem gewissen Temperaturpunkt gerade sind, dann aber plötzlich scharf abbiegen, wie beispielsweise die folgenden Angaben zeigen.
    Temperatur: Brinellgrade
    o ° 20,5
    Io° 20
    20, =g,2
    40 ° 17,5
    500 =6,5
    6o° =5,5
    70° 6
    80° 3
    Man sieht aus vorstehenden Zahlen, daß das Erzeugnis bis zu der Temperatur von 6o' hart bleibt, an welchem Punkte die Härte plötzlich erheblich ' abnimmt. Trotzdem erscheint das Erzeugnis auch noch bei 8o' vollständig hart, wenn man es auf andere Weise prüft, und sein Erweichungspunkt ist bei Anwendung der Prüfungsmethode von Marbery und Sieplein oder der von Kremer und Sarnow bei dieser Temperatur noch nicht erreicht.
  • Bei weiteren Untersuchungen, die mit verschiedenen Pech- und Bitumensorten vorgenommen wurden, mußte festgestellt werden, daß die oben angeführte charakteristische Kurve für die einzelnen Peche verschieden ist. Beispielsweise liegt bei gewöhnlichem Petroleumpech mit einem Erweichungspunkt von 68' nach Kremer und Sarnow der Knickpunkt der Brinellliurve (hier der Einfachheit halber der kritische Punkt genannt), bei 5 °, während gewöhnliches Gashartpech mit demselben Erweichungspunkt seinen kritischen Punkt bei 23' hat. Da der kritische Punkt und der Erweichungspunkt in keinem Verhältnis zueinander stehen, so kann durch die bisher verwendete Methode der Schmelzpunktbestimmung der kritische Punkt nicht bestimmt werden. Mit der Methode von Brinell kann man jedoch, wie gezeigt, diese Temperatur mit einer für die Praxis durchaus genügenden Genauigkeit bestimmen. Ebenfalls kann man, wie die Erfinder festgestellt haben, mit Sicherheit sagen, daß jeder'Beton, der mit einem Bindemittel bereitet worden ist, dessen nach der Methode Brinell bestimmter Erweichungspunkt oberhalb der Temperatur liegt, bei der der Beton schließlich später Verwendung finden soll, sich wie ein wirklicher Beton erweisen wird, d. h. mit anderen Worten, dieser Beton wird sich bezüglich seiner mechanischen Widerstandsgrade bis zu der so bestimmten Temperatur durchaus beständig verhalten.
  • Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht also darin, zur Herstellung von Beton aus Pechen wirklich harte und keine halbflüssigen Bindemittel zu verwenden. Die Methode von Brinell hat sich hierbei als geeignet zur Bestimmung der Temperatur, bei der ein Pech halbflüssig wird, erwiesen.
  • Um aus handelsüblichen Teeren bzw. Pechen solche Peche zu erhalten, die den vorstehend angegebenen Bedingungen entsprechen, muß man sie einer Destillation unterziehen, um praktisch alle in ihnen enthaltenen öle zu entfernen. Man darf sich also nicht, wie bisher, damit begnügen, nur einen Teil der vorhandenen Öle herauszudestillieren. Tatsächlich haben die Erfinder festgestellt, daß selbst, wenn man Hartpech einer Destillation unterwirft, dieses eine Ölmenge abgibt, die durchaus nicht vernachlässigt werden darf. Die anderen Bestandteile dieser Betons sind: sehr feines Steinpulver, Sand, Kies oder Steine, vorzugsweise Steinschotter.
  • Diese mineralischen Körper müssen so ausgewählt werden, daß sie in Mischung mit dem geschmolzenen Bindemittel einen Brei ergeben, in dem die zerkleinerten Steine oder der Kies in der Schwebe gehalten werden, also nicht untersinken. Stoffe, wie z. B. Kalksteinpulver oder gemahlener Quarz sind besser verwendbar als poröse Stoffe, wie Ton, die große Mengen Bindemittel aufsaugen.
  • Es ist klar, daß die Herstellungskosten des Betons sich in dem Maße vermindern, als man die Menge der mineralischen Stoffe im Verhältnis zu der des Bindemittels erhöhen kann. Gleichzeitig wird dadurch auch die Festigkeit des Betons erhöht, und die Gefahr wesentlich vermindert, daß sich, namentlich bei Gegenständen von großen Ausmessungen und unregelmäßigen Formen, Risse und Spränge bilden.
  • Der Zusatz von feinen Pulvern hat nicht etwa den Zweck, den der Sand bei gewöhnlichem Beton erfüllt, d. h. Hohlräume auszufüllen, sondern vielmehr den Zweck. der blasse eine ausreichende Viskosität zu erteilen, die die zerkleinerten Steine am Einsinken in die Masse verhindert, so daß sie also in der Masse an ihrer Stelle verbleiben. Man kann so bei genügender Durchmischung einen Beton bereiten, in dem ein Ausscheiden einzelner Bestandteile nicht mehr stattfindet. Für die Gegenstände des gewöhnlichen Bedarfes, so z. B. für gewöhnliche Abflußrohre, kann man Steinpulver und Kalksteine verwenden. Zur Herstellung von Gegenständen, die mit Säuren in Berührung kommen sollen, benutzt man z. B. Kieselerde, Quarz, Granit usw.
  • Zur Herstellung des Betons erhitzt -man das Pech auf Zoo bis 25o° C und trägt dann unter Umrühren das Steinpulver, den -Sand und die Steine ein. Das Pulver kann zuerst eingetragen werden oder auch zu gleicher Zeit mit dem Sand und den Steinen. Die aus dem Beton hergestellten Gegenstände kann man auch, ebenso wie bei Zementbeton, mit Eisen armieren: Ein auf diese Weise hergestellter Beton kann etwa folgende Zusammensetzung aufweisen
    Pech von geeigneten Brinell-
    graden .................... 95 Teile,
    Feines Quarzpulver .. .. ....... 305 -
    Kieselsand . .. . . . . . . .. . . . . . . . . 270 -
    Ouarz oder Granitschotter .... 330 -
    i ooo Teile.
    Diese hier nur als Beispiel angegebenen Mengen können natürlich je nach Gestalt und Dicke der zu , gießenden Gegenstände abgeändert werden; ebenso kann man den Feinheitsgrad der zur Verwendung kommenden mineralischen Stoffe sowie die Qualität des Peches abändern.
  • Im Eidgenössischen Versuchs-Laboratorium zu Zürich wurde folgendes festgestellt: Ein Beton aus Portlandzement, enthaltend q.oo kg Zement pro Kubikmeter Beton, zeigte einen Widerstand gegen Bruch von 242 kg auf i qcm (nach 43 Tagen) und einen Widerstand gegen die Biegung von ¢7 kg auf i qcm. Bei einem gemäß dem vorliegenden Verfahren hergestellten Beton konnte dagegen ein Widerstand gegen Bruch von 52o kg auf i qcm und gegen das Biegen von 82 kg auf i qcm festgestellt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Beton (auch armiertem Beton) mit hoher Beständigkeit gegen mechanische und chemische Beeinflussungen, insbesondere gegen Wärme und Chemikalien, unter Verwendung von Steinmaterial und Pech als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß man. Steinpulver, Sand, grobzerkleinerte Steine o. dgl. einem solchen Peche oder ähnlichen Bindemittel einverleibt, dessen Erweichungspunkt (kritische Temperatur), gemessen nach der Methode von Brinell, höher liegt als diejenige Temperatur, der die Betongegenstände bei ihrem Gebrauch ausgesetzt werden sollen, zum Zwecke, eine Deformierung der Gegenstände bei Temperaturerhöhungen sicher zu vermeiden.
DEP48976D 1923-02-13 1923-02-13 Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus bituminoesem Beton von hoher Bestaendigkeit Expired DE479219C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743966C (de) * 1940-10-27 1944-01-06 Erich Koy Beschwerungsformkoerper fuer Fundamente u. dgl.

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DE743966C (de) * 1940-10-27 1944-01-06 Erich Koy Beschwerungsformkoerper fuer Fundamente u. dgl.

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