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Beschwerungsformkörper für Fundamente u. dgl. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Formkörper, wie sie zur Beschwerung oder zum Gewichtsausgleich
von Maschinen, insbesondere Kranen und Aufzügen, Schleudermaschinen, Akkumulatoren,
für Schiffe u. dgl. benötigt werden.
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Es ist bekannt, für diese Zwecke außer Formkörpern oder Packungen
aus Metallen auch solche aus schweren Gesteinsstoffen, insbesondere Schwerspat,
zu verwenden. Da es in .den meisten Fällen zweckmäßig ist, die Beschwerungsmassen
als fest gebundene Formkörper zu verwenden, so hat man in vielen Fällen besonders
Gesteinsstoffe durchZemente gebunden oder auch Schwefel und freien Schwefel enthaltende
Körper zugesetzt, um durch Erwärmung- oder Erhitzungsverfahren unmittelbar oder
mittelbar Bindungen dieser Stoffe untereinander oder mit gewissen Zusatzstoffen
herbeizuführen.
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In allen diesen bekanntenFällen erhält man aber entweder: sehr spröde
Körper, oder solche, die nicht seewasserbeständig sind, sich mit Wasser vollsaugen,
nachträglich schwer bearbeitbar sind, und deren spezifisches Gewicht schließlich
durch die verformenden Massen erheblich herabgesetzt wird. Dies gilt insbesondere
bei Verwendung von Gesteinsstoffen als eigentlichem Beschwerungskörper, da im allgemeinen
große Mengen an Bindemitteln erforderlich sind, die selbst- verhältnismäßig geringes
Gewicht haben, wie z. B. Schwefel, oder in verhältnismäßig großen Mengen zugesetzt
werden müssen, wie Zement und Sand.
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Auf einem von dem der Erfindung sehr fern liegenden Gebiet ist es
andererseits bekanntgeworden, einen wiederstandsfähigen Stoff, wie Schwerspat, mit
bituminösen Bindemitteln, wie mit Harzen verflüssigten Asphalt zu vermischen.
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Es handelt sich in diesem Fall um die Herstellung eines säurefesten
plastischen Mittels für Rohrverbindungen und Rohranstriche. Die Verwendung von Schwerspat
hat hierbei lediglich den Zweck, einen gegen Korrosion widerstandsfähigen Füllstoff
für die Kittmasse
zu erhalten. Diese plastischen und schmiegsamen
Kitte, die außerdem noch ein geringes spezifisches Gewicht haben, können aber keineswegs
als Beschwerungsformkörper für Fundamente Verwendung finden.
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Die geschilderten Nachteile des Bekannten werden gemäß der Erfindung
dadurch vermieden, daß der Formkörper aus Gesteinsstoffen, wie Schwerspat oder Gesteinen
ähnlichen spezifischen Gewichtes, und aus organischen klebfähigen Bindemitteln,
wie Bitumen, Harzen oder Pechen, in einer Menge von nicht mehr als io°/o besteht.
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In weiterer Ausführung der Erfindung können der Masse auch Metalloxyde,
Wasserglas, Sikkative oder Erweiterungsmittel, wie Öle, zugesetzt werden. Obwohl
Pech, wie z. B. Steinkohlenteerpech, Braunkohlenteerpech, Holzteerpech, Asphalt,
Goudron, Harze u. dgl. selbst ebenfalls spezifisch verhältnismäßig leicht sind,
ist ihr gewichtsmäßiger Einfluß auf herzustellende Formkörper außerordentlich gering,
da ihre Bindekraft sehr hoch ist und im allgemeinen io Teile derartiger Massen auf
go Teile der eigentlichen Beschwerungsmassen ausreichen, um vorzügliche Bindungen
zu erzielen, und vielfach, z. B. bei Teerpechen, 5 Teile auf 95 Teile ausreichende
Bindungen ergeben, ,nährend der Zement -- und Sandzusatz bei der Herstellung bisher
gebräuchlicher Schwerspatkörper im allgemeinen 20 und mehr Prozent ausmacht.
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Zu der ,weiteren oben aufgeführten Aufzählung der erfindungsgemäßen
Zusätze sind im besonderen noch folgende hinzuzufügen: Erze und Abfälle, z. B. Schwefelkies
oder auch Oxyde, ,nie Zirkonoxyd, auch Kiesabbrände und andere Rückstände, wie Hüttenschlacken,
Eiseninetallabfall, z. B. Späne, Draht, Blech usw.
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Zur Erhöhung der Hirte der erstarrenden Gemische eignen sich Zusätze
an Ätznatron, gegebenenfalls iniGeinisch mitHarzen, ferner Fett oder harzsaure Salze,
vorzugsweise des Mangans, sowie schließlich konzentrierte Lösungen von kieselsaurem
Kali. Ferner kann der Beschwerungsformkörper erfindungsgemäß mit Einlagen von Profileisen,
Drähten oder Stangen versehen sein. Hierdurchlassen sich auch Formkörper besonderer
Gestaltung herstellen, die besondere Festigkeit besitzen, d. h. sich ähnlich wie
arinierte Eisenbetonhörper verhalten, jedoch den Vorteil haben, daß sie in allen
Fällen seewasserbeständig sind und nachgearbeitet werden können durch Bohren, Gewindeschneiden,
Hobeln oder Drehen, und das Einbringen von Verankerungskörpern, wie Griffen, Haken,
verhältnismäßig leicht möglich machen, da es geniigt, z. B. eiserne Haken in erhitztem
Ztistand in die pechhaltige Masse einzudrücken, ,vorauf sie nach Erkalten fest im
Formkörper gebunden bleiben.
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Die Beschwerungskörper lassen sich als elastische Körper herstellen,
je nachdem man spröde oder weiche Peche u. dgl. verwendet, oder durch die Wahl weicherer
Peche bzw. durch entsprechende Zusätze an Kohlenwasserstoffen in an sich bekannter
Weise ,nieder erweichen. Man ist hierdurch in der Lage, Formkörper herzustellen,
die Schlag oder Stoß ausgesetzt oder geworfen werden können, oder solche, bei denen
ein höheres Maß an Härte in Rücksicht auf Temperatureinflüsse erwünscht, andererseits
aber nicht nachteilig ist infolge ihrer Lagerung, z. B. unter Wasser.
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Für die Herstellung der Formkörper geht man zweckmäßig von Schwerspat
oder ähnlich schweren und wohlfeilen Gesteinsstoffen in grober Körnung, d. h. bis
zu i cm, aus, die gemischt sind mit dem beim Zerkleinerungsvorgang anfallenden Pulver,
<1a durch die Benutzung gröberen Materials der Anteil an Bindemittel verringert
werden kann, durch die Zugabe der feineren Gesteinsstoffe die Gefahr der Bildung
von Hohlräumen wesentlich gemindert wird.
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Vorteilhaft erwärmt man zunächst das grobe Material und vermischt
hierauf dieses mit dein entsprechend verflüssigten und mit feinem Material vermischten
Bindemittel. Bei Benutzung von sprödem Pech wird dieses zweckmäßig mit dem zu zerkleinernden,
feinerem Mineralgut aufbereitet und unter langsamem Erwärmen innig vermischt, wobei
die Abgase sich für die Vorwärmung des groben Materials verwenden lassen.
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Die Formkörper selbst können aus der fertig vorbereiteten fließ- oder
gießfähigen Mischung ausgegossen werden, die Verformung kann auch in festen oder
Sandformen vorgenommen ,werden bzw. durch Stampfen, Pressen, z. B. mittels Strangpresse
oder durch Erwärmen der kalten Mischung in geeigneten Formen.
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In allen Fällen ist darauf zu achten, claß eine -gute Entlüftung stattzufinden
hat, um Porenbildungen, Blasenbildungen o. dgl. zu vermeiden. Gegebenenfalls können
die Forinen zur Erhöhung der Festigkeit und des Raumgewichtes gerüttelt werden oder
Rüttelvorrichtungen nach Art der sogenannten Senkrüttler in die Masse eingehängt
werden.