DE185524C - - Google Patents

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DE185524C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B26/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
    • C04B26/003Oil-based binders, e.g. containing linseed oil

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
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  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description

PATENTSCHRIFT
. KLASSE 80*. GRUPPE
ISOLATORENFABRIK „PULVOLIT" G. μ. β. Η. in FRANKFURT a.^.-BOCKENHEIM.
Verfahren zur Herstellung von Kunststeinen.
Zusatz zum Patente 162858 vom 15. August 1903.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. August 1905 ab. Längste Dauer: 14. August 1918.
In der Patentschrift 162858 ist ein Verfahren beschrieben, um aus pulverförmigen Stoffen unter Benutzung von Ölen, Fetten und dergleichen als Bindemittel, welche die Eigenschaft haben, in dünnen Schichten an der Luft bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur zu erhärten, in kurzer Zeit künstliche Steine herzustellen. Hierbei werden die mit den Bindemitteln angefeuchteten Füllstoffe in Form eines lockeren, feuchten Pulvers eine Zeitlang bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur dem Einflüsse der Luft. ausgesetzt, wodurch eine derartige Ansteifung der Masse eintritt, daß diese schon nach kurzer Zeit zu Formstücken gepreßt werden kann, welche durch Erhitzen auf Temperaturen bis zu 200° schnell erhärten.
Es hat sich nun gezeigt, daß der Zusatz gewisser harzartiger Stoffe eine wesentliche Verbesserung dieses Verfahrens sowohl hinsichtlich der Ansteifungsdauer des als Zwischenprod.ukt bei demselben in Betracht kommenden pulverförmigen Preßgutes alsauch hinsichtlich- der mechanischen Eigenschäften der durch dasselbe erzeugten Produkte hervorbringt.
Es gibt gewisse Klassen harzartiger Stoffe, welche die Eigenschaft haben, sich in den Fetten und öligen Bindemitteln, welche bei dem Verfahren nach dem Patent 162858 in Betracht kommen, zu lösen und in der Lösung Sauerstoffaufnahme befördernd zu wirken, indem sie selbst begierig Sauerstoff aus der Luft aufnehmen und hierdurch die in dem Bindemittelgemisch stattfindenden Oxydationsvorgänge günstig beeinflussen, indem diese sich lebhafter gestalten und der Verharzungsprozeß wesentlich beschleunigt wird. In hervorragender Weise ist dies natürlich der Fall, wenn diese Lösungen in möglichst großer Oberfläche der Luft dargeboten werden. Es hat sich daher die Verwendung derartiger Zusätze besonders vorteilhaft erwiesen bei dem Verfahren des Patentes 162858, bei welchem die durch den Sauerstoff der Luft bewirkte »Ansteifung« der Bindemittel· als wesentliches Kriterium des pulverförmigen Zwischenproduktes zur Erzeugung steinartiger Massen patentiert ist. Setzt man solche harzartigen Stoffe den öligen und fettartigen Bindemitteln der Gemische nach Patent 162858 hinzu, so begünstigt gerade die lockere, pulverförmige Beschaffenheit der Mischungen, welche dem Zutritt der Luft eine außerordentlich große Oberfläche darbietet, die Sauerstoffaufnahme befördernde Wirkung derart, daß die chemischen Prozesse in sehr kräftiger Weise verlaufen.
Früheres Zusatzpatent 185272.
Mischungen, welche mit solchen Zusätzen hergestellt worden sind, und welche man aufgehäufelt bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft stehen läßt, erlangen in kurzer Zeit eine nur durch den kräftigen Verlauf der chemischen Prozesse bewirkte Temperatursteigerung auf etwa ioo° C. Noch stärker wird die Reaktion, wenn man gleichzeitig eine künstliche Steigerung der Temperatur
ίο anwendet.
Außer dieser wesentlichen Verbesserung und Beschleunigung des Ansteifungsverfahrens selbst besitzen die derart hergestellten Formstücke gegenüber denen nach dem Hauptverfahren hergestellten neben größerer Härte auch eine sehr große mechanische Festigkeit, so daß sie äußerst widerstandsfähig gegen kräftige Schläge mit dem Hammer sind. Da alle harzartigen Körper vorzügliche Nichtleiter
ao der Elektrizität sind, so sind die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Produkte vorzüglich geeignet für solche elektrotechnischen Zwecke, bei welchen es auf große mechanische Festigkeit und Isolierfähigkeit der betreffenden Erzeugnisse artkommt.
Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß die unter Anwendung desselben hergestellten Formlinge schon vor dem Härten eine ziemliche Festigkeit und Zähigkeit besitzen, wodurch Beschädigungen derselben beim Transport von der Presse nach der Härtekammer und bei den nach dem Pressen nötigen Hantierungen, wie Ausheben aus der Preßform, Abputzen des beim Pressen entstehenden Grates und dergleichen vermieden werden. Gegenüber dem im Patent 162858 beschriebenen Verfahren liegt also die Verbesserung des gegenwärtigen in der Beschleunigung des Ansteifungsprozesses durch die zugesetzten harzartigen Stoffe, in der Verminderung der anzusteifenden flüssigen Bindemittel infolge des teilweisen Ersatzes durch feste Harzstoffe und in der hieraus wiederum folgerichtig sich ergebenden weiteren Verkürzung der Ansteif ungsdauer.
Eine Verbesserung in den erhaltenen Produkten gegenüber dem Patent 162858 zeigt sich durch die Eigenschaftl der Formlinge, vor dem Härten ohne Gefahr des Abbröckeins gut transportfähig zu sein, in der größeren Härte der fertigen Formstücke, in ihrer größeren mechanischen Festigkeit, in ihrer hervorragenden Anwendung zu besonderen elektrotechnischen Zwecken, bedingt durch die dem harzartigen Körper innewohnende Eigenschaft, vorzügliche Nichtleiter der Elektrizität zu sein.
Zu den harzartigen Stoffen, welche die Eigenschaft haben, Sauerstoff aufzunehmen, gehören:
1. die in den in Betracht kommenden Bindemitteln löslichen echten Harze, als« Kolophonium, Fichtenharz, Damar, Kopal, Bernstein und dergleichen,
2. verschiedene harzartige Kunstprodukte, welche aus Harzen, sowie Harzsäuren und Fettsäuren, in Verbindung mit Metalloxyden sowie mit Alkoholen und anderen Kohlenwasserstoffverbindungen mit oder ohne Sauer-Stoffbehandlung nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden und unter den Bezeichnungen Hartharze, Kopalersatz, Schellackersatz, Resinate, Harzsäureester, Lackester, Firnispräparate, feste Sikkative und ähnlichen Bezeichnungen im Handel vorkommen und welche sämtlich in den in Betracht kommenden Bindemitteln löslich sind.
Allen diesen unter 1 und 2 genannten Stoffen ist die harzartige Beschaffenheit und die Sauerstoffaufnahme befördernde Wirkung gemeinsam.
Es sind allerdings Verfahren zur Herstellung von Massen bekannt, welche neben Füllstoffen und Harzen auch Öl, Wachs oder dergleichen enthalten, doch berühren diese Verfahren nicht das Wesen der vorliegenden Erfindung, da die. nach ersteren hergestellten Massen sich, was Zweck und Eigenschaften anlangt, mit der in der vorliegenden Anmeldung charakterisierten Masse in keiner Weise vergleichen lassen; denn es wird in diesen Fällen immer ein durch Schmelzen mehr oder weniger erweichter Kitt als Zwischenprodukt erhalten und auch zu erhalten beabsichtigt, weil die Arbeitsweise eine Verwendung der immer wieder schmelzbaren Masse in geschmolzenem oder erweichtem Zustand verlangt, während die nach vorliegenden Verfahren erhaltenen Produkte gerade durch Erhitzen gehärtet werden und dabei nicht schmelzen dürfen und auch nicht schmelzen. Bewirkt wird dies durch die (infolge der Ansteifung in lockerem, pulverförmigem Zustande) weitgehende chemische Beeinflussung des Preßgutes durch den Luftsauerstoff, welche die endgültige und durch und durch gleichmäßige Erhärtung der Formstücke in Temperaturen bis zu 200 °, wie in Patent 162858 angegeben, ermöglicht, während im Gegensatz dazu bei den bekannten Verfahren die Arbeitsweise die Lufteinwirkung auf die Massemischungen infolge der kittartigen Beschaffenheit derselben ausschließt, oder doch nur in sehr oberflächlicher, praktisch zu vernachlässigender Weise gestattet und deshalb nur zu Endprodukten führen kann, welche eine Temperatursteigerung von Belang nicht aushalten können, ohne wieder zu erweichen.
Um die harzartigen Stoffe mit den Bindemitteln zu vereinigen, löst man erstere ent-
weder in den erwärmten Bindemitteln auf oder man kann die harzartigen Stoffe auch den Bindemitteln in flüchtigen Lösungsmitteln gelöst zusetzen. Solche Lösungen finden sich auch fertig unter der Bezeichnung flüssiges Sikkativ7 Sikkativextrakt und dergleichen im
- Handel. Was die Menge anbelangt, die man den Bindemitteln zusetzt, so kann diese natürlich beliebig klein genommen werden,
ίο doch ist die Wirkung auch entsprechend gering. Sehr gute Resultate erzielt man mit Zusatzmengen von 30 "bis 50 Prozent. Man kann aber auch je nach Wahl der Bindemittel und Zusätze höher gehen. Die Grenze ergibt sich dadurch, daß das Bindemittel die Menge der zugesetzten harzartigen Stoffe noch auflösen und die Lösung sich noch mit Vorteil . mit den Füllstoffen zu einem feuchten, lockeren Pulver verarbeiten lassen muß. Dies ist dann noch der Fall, wenn die Mischung im kalten Zustande zwar schon dickflüssig ist, sich durch Erwärmen aber noch dünnflüssig genug machen läßt, um die Mischung mit den Füllstoffen zu ermöglichen. Das richtige Mischungsverhältnis muß für jeden harzartigen Zusatzstoff und jedes Bindemittel durch Versuche festgestellt werden. Für den weiteren Gang des Verfahrens ist die Beschreibung des Hauptpatentes 162858 maßgebend, ebenso wie die sämtlichen in dieser näher beschriebenen Füllstoffe und Bindemittel auch für das angemeldete Verfahren in Betracht kommen.
Beispielsweise löst man 50 Prozent Harz oder Resinat in Leinöl auf, feuchtet ein Pulver aus drei Teilen gemahlenem Quarzsand und zwei Teilen gemahlenem Ton mit Prozent dieser Mischung an, steift das feuchte, lockere Pulver bei 120 bis 1300 C. an, preßt es zu Formstücken und härtet diese bei einer Temperatur von 150 bis 1800C, wie im Hauptpatent 162858 angegeben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Kunststeinen nach Patent 162858, dadurch gekennzeichnet, daß man den öligen und fettartigen Bindemitteln solche Harze, harzartige Kunst- oder Abfallprodukte, harzartige Sikkative und dergleichen oder Lösungen solcher zusetzt, welche in dem Bindemittelgemisch aus der Luft Sauerstoff aufnehmen und dadurch den Ansteifungsprozeß des feuchten, lockeren Pulvers beschleunigen, wobei die Sauerstoffaufnahme befördernde Wirkung der Zusätze durch die lockere, pulverförmige Beschaffenheit der Mischung begünstigt wird. ' ■ ·
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743966C (de) * 1940-10-27 1944-01-06 Erich Koy Beschwerungsformkoerper fuer Fundamente u. dgl.
DE949634C (de) * 1953-02-07 1956-09-20 Hans Eggerath Dipl Ing Verfahren zur Herstellung von Fussbodenbelag

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743966C (de) * 1940-10-27 1944-01-06 Erich Koy Beschwerungsformkoerper fuer Fundamente u. dgl.
DE949634C (de) * 1953-02-07 1956-09-20 Hans Eggerath Dipl Ing Verfahren zur Herstellung von Fussbodenbelag

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