DE10126249B4 - Bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken zur Herstellung von Straßenfahrbahndecken sowie aus einem solchen Bindemittel hergestellte Heißeinbaudecken - Google Patents

Bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken zur Herstellung von Straßenfahrbahndecken sowie aus einem solchen Bindemittel hergestellte Heißeinbaudecken Download PDF

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

Abstract

Bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken für die Herstellung von Straßenfahrbahndecken, dadurch gekennzeichnet, dass es in Gewichtsanteilen enthält:
– 76 bis 92 % Reinbitumen,
– 2 bis 4 % Synthesepolymere aus der petrochemischen Industrie, und
– 6 bis 20 % gelöschten Kalk.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken zur Herstellung von Straßenfahrbahndecken.
  • Seit ihrem Aufkommen in den Vereinigten Staaten in den Zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts haben die Heißeinbaudecken für Grundschichten und Fahrbahndecken eine beträchtliche Entwicklung erfahren; z.B. sind in Frankreich mehr als 30 Mio. t Heißeinbaudecken in jedem Jahr für die Herstellung neuer Straßen und Autobahnen sowie für die Unterhaltung des bestehenden Netzes ausgebracht worden.
  • Solche Einbaudecken bestehen aus Gemischen einerseits von körnigen Materialien aus zerkleinertem Hartgestein, zu denen ein gewisser Anteil Sand oder sogenannte Feinzuschlagteilchen hinzugefügt sind, die ein Sieb von 80 μ durchlaufen, und andererseits von Bitumen, einem Rückstand der Rohöldestillation in den Raffinerien.
  • Diese Heißeinbaudecken werden in Heißeinbaudeckenproduktionsanlagen hergestellt, d.h. in ortsfesten oder in beweglichen Anlagen, die entsprechend den Baustellen verlagerbar sind; diese sind schematisch aufgebaut aus:
    • – einer Anordnung von Vordosierern, die jeweils einen Anteil des körnigen Materials aufnehmen, das in die Zusammensetzung der Decke eingeht;
    • – einem Kaltförderer, die körnigen Materialien in eine Trockentrommel fördert, wo sie auf eine Temperatur von 150-180°C gebracht werden;
    • – einer Knetvorrichtung, in der das auf eine Temperatur in der gleichen Größenordnung wie die der Granulate, sowie gegebenenfalls der Feinzuschläge, erhitzte Bindemittel zugefügt wird; und
    • – einem Lagerbunker.
  • Das so erhaltene Material wird anschließend direkt in einer gegebenen Dicke auf die Straße ausgebracht und dann verdichtet.
  • Viele Jahre lang sind bituminöse Einbaudecken aus Bindemitteln hergestellt worden, die aus durch direkte Destillation von Erdölprodukten erhaltenen Reinbitumen bestehen; diese sind gekennzeichnet durch Normen, unter denen z.B. die Norm NFT 66.004 genannt werden kann, die die Nadeldurchdringbarkeit definiert, oder die Norm NFT 66.008, die den sogenannten "Kugel-und-Ring"-Erweichungspunkt definiert.
  • Es ist gut bekannt, dass die Konsistenz (Festigkeit) dieser Reinbitumen stark mit der Temperatur abnimmt: Bei niedrigerer Temperatur, insbesondere bei Temperaturen unterhalb 0°C sind sie sehr hart, aber zerbrechlich und spröde, werden aber weicher bis flexibel und schließlich flüssig, wenn die Temperatur zunimmt.
  • Diese Eigenschaft der Reinbitumen bewirkt eine Reihe von Nachteilen, wenn diese für die Herstellung von Heißeinbaudecken im Rahmen der Straßenbautechnik eingesetzt werden.
  • Im Winter bildet die Fahrbahndecke, die eine niedrige Temperatur hat, ein hartes Material. Diese ruht jedoch auf Fundamentschichten, deren Festigkeit geringer ist und die die Neigung haben, insbesondere unter der Last und den Beanspruchungen durch Schwerverkehr sich zu biegen; diese Erscheinung ist besonders stark beim Tauen nach dem Vorhandensein von Eislinsen in den Fundamentschichten, die zu Wasser werden und an die Oberfläche steigen und so den Wassergehalt auf diesem Niveau steigern.
  • Wegen ihrer fehlenden Elastizität und ihres spröden Charakters arbeitet die über diesen Schichten liegende Fahrbahndecke, ermüdet und wird dadurch zerbrechlich, was zu einer sternförmigen Rissbildung führt.
  • Die im Sommer auftretenden Erscheinungen, wenn die Temperatur an der Oberfläche der Fahrbahnschicht Werte in der Größenordnung von 70°C erreichen kann, sind davon grundverschieden: Dann sind nämlich die Fundamentschichten fest und beständig, aber das die Fahrbahndecke bildende Material ist, weil es weich wird, starken Verformungen ausgesetzt, was die Gefahr der Spurrillenbildung mit sich bringt.
  • Deshalb weisen die Fahrbahndecken, die mit aus Reinbitumen aus direkter Destillation erhaltenen Heißeinbaudecken hergestellt sind, wichtige Nachteile auf, die die Straßenbaufachleute vielfach zu lösen versucht haben.
  • Zu diesem Zweck haben sie versucht, die Kurve, die die Änderungen der Konsistenz des Reinbitumens in Abhängigkeit der Temperatur darstellt, "abzuflachen" oder wenigstens ihr Gefälle zu verringern, indem Zusätze hinzugefügt werden, um die Temperaturempfindlichkeit der bituminösen Bindemittel zu verringern.
  • Zu diesem Zweck haben sie vorgeschlagen, dem Bitumen einen gewissen Anteil thermoplastischer Synthesepolymere hinzuzufügen, die insbesondere unter den SBS (Styrol-Butadien-Styrol-Copolymeren) oder EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren) ausgewählt werden, um sogenannte "modifizierte" Bitumen zu erhalten.
  • Aus der JP-48075641 ist beispielsweise ein bituminöses Bindemittel bekannt, das 87 Gew.% Bitumen, 10 Gew.% Styrolgummi-Butadien (SBR) und 3 Gew.% Kalziumhydroxid (gelöschten Kalk) enthält.
  • Solche modifizierten Bitumen mit Synthesepolymeren werden herkömmlicherweise in speziellen Fabriken hergestellt, die mit Behältern von großem Fassungsvermögen ausgestattet sind, die mit Knetvorrichtungen und Homogenisierern oder Zerkleinerungsvorrichtungen mit hoher Scherkraft ausgestattet sind. Das Bitumen wird in diese Behälter mit einer Temperatur von 180°C eingeführt, und das fertige Gemisch wird angesaugt und rezykliert. Die Knetoperation dauert im allgemeinen eine bis zwei Stunden.
  • Diese modifizierten Bitumen, die durch den Fachleuten gut bekannte Normen gekennzeichnet sind, sind deutlich weniger empfindlich gegen die Temperatur als die reinen Bitumen aus direkter Destillation und sind insbesondere weniger zerbrechlich und spröde bei niedriger Temperatur, aber steifer bei Temperaturen über 40°C.
  • Heißeinbaudecken für Fahrbahndecken, die aus solchen Bindemitteln mit modifiziertem Bitumen hergestellt sind, haben den Vorteil, dass sie ihre Flexibilität im Winter behalten und daher Ermüdungserscheinungen weniger stark ausgesetzt sind und parallel dazu weniger empfindlich gegen Spurrillenbildung im Sommer sind.
  • Diese Bindemittel mit modifiziertem Bitumen haben aber den Nachteil, kostspielig zu sein.
  • Das Reinbitumen, dessen Preis, der in Abhängigkeit von der Nachfrage und dem Preis des Fasses Rohöl gegenwärtig geringfügig über 1000 Französischen Francs pro Tonne liegt, ist ein relativ preiswertes Produkt.
  • Der Preis von Synthesepolymeren vom Typ SBS oder EVA ist um einen Faktor von etwa 10 höher: Es handelt sich hier also um Produkte, die als kostspielig bezeichnet werden können.
  • Aus diesem Grund fügen die Fachleute dem Reinbitumen nur den minimalen Anteil an Synthesepolymeren zu, mit dem im betrachteten Zusammenhang ein signifikanter Effekt erzielt werden kann.
  • Bituminöse Bindemittel mit modifiziertem Bitumen für Heißeinbaudecken, die für die Herstellung von Fahrbahndecken bestimmt sind, enthalten daher im allgemeinen 4 bis 5 % Synthesepolymer und 95 bis 96 % Reinbitumen.
  • Ziel der vorliegenden Erfindung ist, diese Nachteile zu beheben, indem ein bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken für die Herstellung von Fahrbahndecken vorgeschlagen wird, mit dem Einbaudecken mit Eigenschaften erhalten werden können, die vergleichbar oder sogar besser als die der Einbaudecken sind, die mit Bindemittel mit modifiziertem Bitumen hergestellt sind, aber zu deutlich geringeren Kosten.
  • Das Konzept dieses bituminösen Bindemittels basiert auf dem Gedanken, einen merklichen Anteil von gelöschtem Kalk in das Reinbitumen/Synthesepolymer-Gemisch einzubringen.
  • Gelöschter Kalk, der durch Hydrieren von Calciumoxid erhalten wird, also ein Ergebnis des Brennens von Kalkstein ist, ist ein Produkt, das in großen Mengen verfügbar ist, und zwar zu einem Preis, der gegenwärtig niedriger als der des Reinbitumens aus direkter Destillation ist.
  • Gelöschter Kalk, der sich durch seine bemerkenswerte Feinheit auszeichnet, ist bereits für die Herstellung von Heißeinbaudecken für den Straßenbau als Feinzuschlag verwendet worden, insbesondere in den Vereinigten Staaten; er bildete dann einen festen Zuschlag, der dem körnigen Material in der Deckenproduktionsanlage zugesetzt wird, und hat insbesondere die Funktion, Haftprobleme zwischen dem Bindemittel und den Granulaten zu beheben.
  • Das erfindungsgemäße bituminöse Bindemittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es in Gewichtsanteilen enthält:
    76 bis 92 % Reinbitumen,
    2 bis 4 % Synthesepolymere aus der petrochemischen Industrie und
    6 bis 20 % gelöschter Kalk.
  • Das Reinbitumen entspricht den herkömmlicherweise für die Herstellung von Heißeinbaudecken für Fahrbahndecken verwendeten Bitumen aus direkter Destillation, d.h. im allgemeinen einem Bitumen mit Durchdringbarkeit 35/50, 50/70, 180/220 oder vorzugsweise 70/100 nach der Norm NFT 66.004.
  • Die Auswahl des effektiv verwendeten Bitumens hängt vom Verkehr auf der Straße, der Körnung des körnigen Materials, insbesondere seinem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Charakter, und seinem Gehalt an Sand oder Feinzuschlägen sowie von der Dicke der Fahrbahndecke ab. Diese Auswahl entspricht einer üblichen Vorgehensweise für Straßenbaufachleute.
  • Die Synthesepolymere, die in die Zusammensetzung des Bindemittels eingehen, können ihrerseits vorzugsweise ausgewählt werden unter den SBS (Styrol-Butadien-Styrol-Copolymeren), EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren) und ihrem Gemisch.
  • In Abhängigkeit von der letztlich für die Fahrbahndecke gewünschten Eigenschaften kann man selbstverständlich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, andere Synthesepolymere verwenden, wie z.B. EMA (Ethylen/Methylacrylat) oder SIS (Styrol/Isopren/Styrol).
  • Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung enthält das bituminöse Bindemittel in Gewichtsanteilen ca. 87 % Reinbitumen, ca. 3 % Synthesepolymere und ca. 10 % gelöschten Kalk.
  • Überraschenderweise hat man feststellen können, dass ein solches bituminöses Bindemittel, das einerseits einen Anteil an Synthesepolymeren von wenigstens 1 Gewichtsprozent weniger als die herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen enthält und andererseits einen deutlich geringeren Anteil an Reinbitumen aus direkter Destillation enthält, Eigenschaften aufweist, die denen der herkömmlichen Bindemittel auf Grundlage von modifizierten Bitumen vergleichbar sind, und dies bei deutlich geringeren Kosten.
  • Außerdem haben sich Heißeinbaudecken für Fahrbahndecken, die aus solchen bituminösen Bindemitteln hergestellt sind, als den herkömmlichen Bindemitteln mit modifiziertem Bitumen überlegen erwiesen: Man konnte insbesondere eine Verbesserung der Haftung sowie der Handhabbarkeit der Einbaudecken, d.h. der Einfachheit ihrer Anwendung auf der Baustelle und ihrer Eignung zum Ausbreiten und Verdichten, feststellen.
  • Außerdem erlaubt das Vorhandensein von gelöschtem Kalk in der Decke, die Alterung der Fahrbahn zu verlangsamen: Es handelt sich hier um eine starke Base, die es erlaubt, die Alterungsprozesse des Bitumens, die im allgemeinen von saurer Natur sind, zu neutralisieren.
  • Erfindungsgemäß haben sich diese Vorteile als besonders deutlich im Falle von bituminösen Bindemitteln erwiesen, die in Gewichtsanteilen ca. 1,5 % Synthesepolymere vom Typ SBS und ca. 1,5 % Synthesepolymere vom Typ EVA enthalten.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen bituminösen Bindemittels.
  • Ein solches Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Reinbitumen auf eine Temperatur von 180°C gebracht wird und progressiv die Synthesepolymere und der gelöschte Kalk unter Rühren, vorzugsweise in einer mit einer Schnecke und einer Turbine ausgestatteten Mischvorrichtung, hinzugefügt werden.
  • In dem besonders vorteilhaften Fall eines Bindemittels, das ein Gemisch von Synthesepolymeren vom Typ SBS und von Synthesepolymeren vom Typ EVA enthält, kann man vorteilhafterweise dem Reinbitumen zunächst das Synthesepolymer vom Typ SBS, dann den gelöschten Kalk und schließlich das Synthesepolymer vom Typ EVA zufügen.
  • In allen Fällen soll die Gesamtdauer des Mischens wenigstens 1 Std. 30 Min. betragen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Heißeinbaudecke für Fahrbahndecken, die mit einem bituminösen Bindemittel vom oben erwähnten Typ hergestellt ist.
  • Erfindungsgemäß ist eine solche Heißeinbaudecke dadurch gekennzeichnet, dass sie in Gewichtsanteilen zwischen 5 und 8 % bituminöses Bindemittel und zwischen 92 und 95 % eines körnigen Materials mit Körnung 0/6, 0/10 oder 0/14, vorzugsweise ca. 5,5 % Bindemittel und 99,5 % körnige Materialien mit einer Körnung 0/14 enthält.
  • Wie bereits angegeben, hängen die Eigenschaften des tatsächlich verwendeten körnigen Materials in jedem Fall vom Verkehr der Straße sowie der Dicke der Fahrbahndecke ab.
  • Die besonders vorteilhaften Merkmale des bituminösen Bindemittels sowie der Heißeinbaudecke für Fahrbahndecken, die aus einem solchen bituminösen Bindemittel hergestellt ist, sind durch Vergleichsbeispiele dargelegt, deren Ergebnisse unten aufgeführt sind.
  • Es wurde ein herkömmliches bituminöses Bindemittel mit, in Gewichtsanteilen, 96 % Reinbitumen mit Durchdringbarkeit 70/100, 2,5 % Synthesepolymeren vom Typ EVA und 1,5 Synthesepolymeren vom Typ SBS nach dem unten beschriebenen Arbeitsverfahren hergestellt.
  • Das Bitumen wurde auf 180°C erhitzt und in eine mit einer Schnecke und einer Turbine ausgestattete Mischvorrichtung eingebracht. Es wurde progressiv Synthesepolymer vom Typ SBS unter Anwendung der Schnecke zugefügt und die Turbine bei 4000 U/Min. 20 Minuten lang rotiert, dann wurde das Rühren noch 10 Minuten fortgesetzt.
  • Schließlich wurde die Turbine abgestellt und das Polymer vom Typ EVA zum so erhaltenen Gemisch unter 20minütiger Betätigung der Schnecke zugefügt, dann die Turbine mit 5200 U/Min. wieder 30 Minuten lang in Gang gesetzt. Die Gesamtdauer des Mischens betrug also 1 Std. 20 Min.
  • Parallel wurde ein erfindungsgemäßes bituminöses Bindemittel mit, in Gewichtsanteilen, 87 % Reinbitumen mit Durchdringbarkeit 70/100, 1,5 % Synthesepolymeren vom Typ SBS, 1,5 % Synthesepolymeren vom Typ EVA und 10 % gelöschtem Kalk hergestellt, und zwar mit dem unten beschriebenen Arbeitsverfahren:
    Das Bitumen wurde auf 180°C erhitzt und in eine mit einer Schnecke und einer Turbine ausgestattete Mischvorrichtung eingebracht. Dort wurde progressiv das Synthesepolymer vom Typ SBS unter Betätigung der Schnecke und unter 20minütigem Rotieren der Turbine mit einer Geschwindigkeit von 4000 U/Min. zugefügt.
  • Das Rühren wurde noch 10 Min. fortgesetzt, dann wurde die Turbine abgestellt und der gelöschte Kalk zugefügt.
  • Das Rühren des so erhaltenen Gemischs wurde unter Beibehaltung der Betätigung der Schnecke 30 Min. lang fortgesetzt.
  • Schließlich wurde 20 Min. lang progressiv das Synthesepolymer vom Typ EVA unter Fortsetzung der Betätigung der Schnecke zugefügt, dann wurde die Turbine mit einer Geschwindigkeit von 5200 U/Min. 20 Min. lang in Gang gesetzt. Die Gesamtdauer des Mischens betrug also 140 Minuten.
  • Es wurde unter Anwendung der unten erwähnten Normen eine Reihe von Vergleichsversuchen an den zwei Typen von oben erwähnten Bindemitteln, also dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen und dem erfindungsgemäßen Bindemittel sowie an einem Referenzbindemittel vorgenommen, das aus Reinbitumen mit Durchdringbarkeit 35/50 bestand.
  • Figure 00100001
  • Figure 00110001
  • Es wurden so die in den folgenden Tabellen zusammengefassten Ergebnisse erhalten:
  • Übliche Eigenschaften:
    Figure 00110002
  • Lagerfähigkeit (3 Tage bei 180°C)
    Figure 00110003
  • Mechanische Eigenschaften Zugversuch H2 bei 5°C, 100 mm/min.
    Figure 00120001
  • Zugversuch H2 bei –10°C, 10 mm/min
    Figure 00120002
  • Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Eigenschaften des erfindungsgemäßen bituminösen Bindemittels in jeder Beziehung denen des herkömmlichen Bindemittels mit modifiziertem Bitumen ähnlich und deutlich besser als die des Referenz-Reinbitumens aus direkter Destillation sind.
  • Anschließend wurden aus den drei oben erwähnten Typen von Bindemitteln Heißeinbaudecken vom Typ BBMa 0/14 (NFP 98-132) hergestellt, die zur Ausbringung auf einer Fahrbahn bestimmt sind, die einen sehr starken Verkehr aushalten muss, um eine Fahrbahndecke von 9 bis 5 cm Dicke zu bilden.
  • Zu diesem Zweck wurde ein körniges Material (Sandanteil und zerkleinertes Material) verwendet, das aus Hartgestein herrührte, dessen Körnung durch die nachfolgende Tabelle angegeben ist, die den Prozentsatz an Durchgang als Gewichtsanteil in Abhängigkeit von den Abmessungen des Siebs in mm angibt.
  • Figure 00130001
  • Die angewendete Bindemitteldosierung, berechnet wie in der Norm NFP 98-132 beschrieben, betrug 5,5 %.
  • Die Ergebnisse dieser Laborversuche sind wie folgt zusammengefasst:
    • 1. Einfache Kompressionsversuche vom Typ Duriez/LCPC (Norm NFP 98-251-1). a) mit dem Referenz-Reinbitumen 35/50 Prozentsatz an Leerräumen an den mit statischer Verdichtung hergestellten zylindrischen Proben: 9,8 Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa im „trockenen Zustand": R = 8,05 Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa nach Eintauchen (7 Tage): r = 6,85 R/R = 0,85 b) mit dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen Prozentsatz an Leerräumen an den mit statischer Verdichtung hergestellten zylindrischen Proben: 9,1 Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa im „trockenen Zustand": R = 6,5 Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa nach Eintauchen (7 Tage): r = 5,85 R/R = 0,9 c) mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel Prozentsatz an Leerräumen an den mit statischer Verdichtung hergestellten zylindrischen Proben: Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa im „trockenen Zustand": R = 7,1 Kompressionsfestigkeit bei 18°C in MPa nach Eintauchen (7 Tage): r = 6,8 R/R = 0,96
    • 2. Versuche mit der Dreh-Scherpresse (PCG (Norm FNP 98-252) a) mit dem Referenz-Reinbitumen
      Figure 00140001
      Figure 00150001
      b) mit dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen
      Figure 00150002
      c) mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel
      Figure 00150003
    • 3. Spurrillenversuche (Norm NFP 98-253-1) Spurrillentiefe in % der Dicke einer Platte von 5 cm Dicke mit dem auf der Baustelle vorzusehenden Bindemittel bei geschätzten 60 % für den Prozentsatz von Scher pressenversuch-Leerräumen (Norm NFP 98-252) bei 40 Umdrehungen. a) mit dem Referenz-Reinbitumen % Spurrille: 6 % bei 10 000 Zyklen (Spezifikationen ≥ 10 % bei 10 000 Zyklen) b) mit dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen % Spurrille: 5 % bei 10 000 Zyklen (Spezifikationen ≥ 10 % bei 10 000 Zyklen) c) mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel % Spurrille: 4 % bei 10 000 Zyklen (Spezifikationen ≥ 10 % bei 10 000 Zyklen)
    • 4. Versuche zur Modulbestimmung und des Linearitätsverlustes (NFP 98-260-1) Modul in MPa bei 10°C, 0,02 s bei dem abgeschätzten Leerraumprozentsatz an der Baustelle a) mit dem Referenz-Reinbitumen E = 9500 MPa b) mit dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen E = 8100 MPa c) mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel E = 8400 MPa
    • 5. Ermüdungsversuche (Norm NFP 98-261-1) Relative Verformung ε6 beim abgeschätzten Leeraumprozentsatz auf der Baustelle bei 106 Zyklen für eine Temperatur von 10°C und eine Frequenz von 25 Hz a) mit dem Referenz-Reinbitumen ε6 = 108 × 10–6 (Spezifikation ≥ 100 × 10–6) b) mit dem herkömmlichen Bindemittel mit modifiziertem Bitumen ε6 = 135 × 10–6 (Spezifikation ≥ 100 × 10–6) c) mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel ε6 = 130 × 10–6 (Spezifikation ≥ 100 × 10–6)
  • Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Überlegenheit der mit dem erfindungsgemäßen bituminösen Bindemittel hergestellten Einbaudecke, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Handhabbarkeit, der Haftung Bindemittel/Granulat (Enthüllungs- oder Zerfallfestigkeit), der Widerstandsfähigkeit gegen Spurrillenbildung und der Ermüdungsfestigkeit im Vergleich zu der mit Referenz-Reinbitumen 35/50 hergestellten Decke.

Claims (10)

  1. Bituminöses Bindemittel für Heißeinbaudecken für die Herstellung von Straßenfahrbahndecken, dadurch gekennzeichnet, dass es in Gewichtsanteilen enthält: – 76 bis 92 % Reinbitumen, – 2 bis 4 % Synthesepolymere aus der petrochemischen Industrie, und – 6 bis 20 % gelöschten Kalk.
  2. Bituminöses Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinbitumen ein Reinbitumen aus direkter Destillation mit Durchdringbarkeit 35/50, 50/70, 70/100 oder 180/220 nach der Norm NFT 66.004 ist.
  3. Bituminöses Bindemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinbitumen ein Reinbitumen aus direkter Destillation mit Durchdringbarkeit 70/100 nach der Norm NFT 66.009 ist.
  4. Bituminöses Bindemittel nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesepolymere unter den SBS (Styrol-Butadien-Styrol-Copolymeren), EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren) und ihrem Gemisch ausgewählt sind.
  5. Bituminöses Bindemittel nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es in Gewichtsanteilen ca. 87 % Reinbitumen, ca. 3 % Synthesepolymere und ca. 10 % gelöschten Kalk enthält.
  6. Bituminöses Bindemittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es in Gewichtsanteilen 1,5 % Synthesepolymere vom Typ SBS und ca. 1,5 % Synthesepolymere vom Typ EVA enthält.
  7. Verfahren zum Herstellen eines bituminösen Bindemittels nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinbitumen auf 180°C gebracht wird und progressiv die Synthesepolymere und der gelöschte Kalk unter Rühren, vorzugsweise in einer mit einer Schnecke und einer Turbine ausgestatteten Mischvorrichtung, zugefügt werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Reinbitumen zunächst das Synthesepolymer vom Typ SBS, dann der gelöschte Kalk und schließlich das Synthesepolymer vom Typ EVA zugesetzt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdauer des Mischens wenigstens 1. Std. 30 Min. beträgt.
  10. Heißeinbaudecke für Fahrbahndecken, hergestellt mit einem bituminösen Bindemittel nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie in Gewichtsanteilen zwischen 5 und 8 % bituminöses Bindemittel und zwischen 92 und 95 % eines körnigen Materials mit Körnung 0/6, 0/10 oder 0/19, vorzugsweise ca. 5,5 % Bindemittel und 99,5 % körnige Materialien mit einer Körnung 0/19, enthält.
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