DE605371C - Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte

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DE605371C
DE605371C DEB131796D DEB0131796D DE605371C DE 605371 C DE605371 C DE 605371C DE B131796 D DEB131796 D DE B131796D DE B0131796 D DEB0131796 D DE B0131796D DE 605371 C DE605371 C DE 605371C
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magnesium
orthosilicate
olivine
refractory products
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Expired
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DEB131796D
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Inventor
Dr Victor Moritz Goldschmidt
Rolf Knudsen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/16Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in der Natur in großen Mengen vorkommenden magnesiumorthosilicatreichen, eisenhaltigen °Gesteine, wie Olivin, Peridotit, Dunit, auf feuerfeste Produkte zu verarbeiten. Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst worden, daß ein Gemenge von Teilchen der genannten Produkte mit magnesiumreichen Stoffen, wie Magnesiumoxyd, Magnesiumhydroxyd u. dgl., in ungeformtem oder -geformtem Zustand durch Erhitzen auf hohe Temperaturen, aber unter Vermeidung der Überführung der Mischung in schmelzflüssigen Zustand verfestigt wird. Wie gefunden wurde, gelingt es durch dieses einfache, technisch leicht durchführbare Verfahren, hochfeuerfeste Produkte herzustellen, welche den Vorzug besitzen, daß sie auch bei Einwirkung hoher Temperaturen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegen Druckbeanspruchung aufweisen.
  • Es ist bereits seit langem bekannt, daß reines Magnesiumorthosilicat (Forsterit) einen sehr hohen Schmelzpunkt (189o °) besitzt (vgl. Schwarz, »Feuerfeste und hochfeuerfeste Stoffe«, Braunschweig 1g18). Forsterit kommt aber in. der Natur in so geringen Mengen vor, daß an seine Verwendung als Ausgangsmaterial für die Herstellung feuerfester Produkte nicht zu denken ist. Die nach der Erfindung zu verarbeitenden Olivine bestehen aus Magnesiumorthosilicat, welchem Eisenorthosilicat in wechselnden Mengen isomorph beigemengt ist. Über die Schmelzpunkte von Olivinen liegen verschiedene zum Teil recht widerspruchsvolle Angaben vor. D o e1 t e r gibt in seinem Handbuch der Mineralchemie 1914, Seite 307, die Schmelzpunkte einiger von ihm untersuchter Olivine wie folgt an: Kapfenstein136o bis 1419 und 138o bis 1q.10°, Olivin von Söndmöre 1395 bis 1¢3o Olivin von Somma 131o bis 1350', Olivvi, edler, Ägypten, 1395 bis 14450.
  • Weiterhin führt Doelter einen von A_ Brun untersuchten Olivin aus der Eifel an, welcher einen _ Schmelzpunkt von 1750' haben soll. Über die Zusammensetzung, insbesondere den Eisengehalt des Olivins sind Angaben nicht gemacht worden.
  • Searle, »Refractory Materials«, London 192¢, gibt (Seite 8a) den Schmelzpunkt eines Olivins mit q.1,70/, Fe0 mit über 160o° an. In der gleichen Tabelle ist der Schmelzpunkt von reinem Magnesiumorthosilicat (Forsterit) mit 1:f60° angegeben.
  • Nach J. H. L. Vogt, »The Journal of Geology«, Band 29, 1g21, Seite 521 bis 523, bildet Magnesiumorthosilicat und Eisenorthasilicat eine fortlaufende Reihe von Mischkristallen. Der Schmelzpunkt reinen Magnesiumorthosilicats wird von Vogt mit i 89o °, der Schmelzpunkt des Eisenorthosilicats mit iioo ° (nach Doelter mit i065 °) angegeben. Seite 52a bringt Vogt ein Diagramm, aus dem zu entnehmen isst, daß ein Olivin mit einem Gehalt an io% Fe0 (entsprechend 13°/o FeZSi04) bereits bei 149o° zu schmelzen beginnt und ein Oliv in mit 39% Fe 0 sogar bereits bei izao ° zu schmelzen beginnt.
  • Eine vergleichende Betrachtung der vorstehend wiedergegebenen Veröffentlichungen zeigt, daß die Angaben über die Schmelzpunkte eisenhaltiger Olivine derart widerspruchsvoll sind, daß ein technisches Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Produkte auf diesen Angaben nicht aufgebaut werden konnte: dies um so weniger, als es bei der Herstellung hochfeuerfester Erzeugnisse nicht nur auf den Schmelzpunkt, sondern auch auf andere Eigenschaften, wie Druckfestigkeit, bei Belastung in der Hitze Sprungfestigkeit usw., ankommt. Da Olivin neben dem hochschmelzenden Magnesiumorthosilicat wechselnde Mengen von Eisenorthosilicat, welches einen Schmelzpunkt von nur etwa iioo° hat, enthält, war zu erwarten, daß das Eisenorthosilicat infolge seines niedrigen Schmelzpunktes als Flußmittel wirken würde und daß beim Erhitzen auf verhältnismäßig niedrige Temperaturen inkongruentes Schmelzen stattfinden würde. Infolgedessen war zu befürchten, daß bei Anwendung eisenreicher Olivine als feuerfester Baustoff das Material sich beim Erhitzen auf gewisse Temperaturen in einen flüssigen und einen festen Anteil zerlegen würde und die mechanische Festigkeit der Produkte infolge Einlagerung der festen Teilchen in eine bewegliche Flüssigkeit bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturgebieten eine unzureichende sein würde.
  • Die Fachwelt hat sich zwar vielfach die Aufgabe gestellt, aus Magnesiumorthosilicat bestehende hochfeuerfeste Produkte herzustellen. Sie hat aber hierzu nicht zu den in großen Lagern vorhandenen magnesiumorthosilicatreichen Olivinen gegriffen, sondern versucht, das Magnesiumorthosilicat auf synthetischem Wege herzustellen.
  • So ist schon vorgeschlagen worden, künstliches Magnesiumorthosilicat durch Erhitzen genau proportionaler Mengen von calciniertem Magnesit und Talkum bei Temperaturen von iioo bis 1400' herzustellen, wobei Olivine der Mischung einverleibt werden können.
  • In der deutschen Patentschrift 417 360 (von Jakob) ist z. B. einleitend die Möglichkeit erörtert, feuerfeste Produkte nach Art des Magnesiumor thosilicats aus Serpentin und Magnesia herzustellen, wobei dieser Weg aber sofort wieder als ungangbar verworfen wurde, weil Serpeiiti.ti erst bei sehr hohen Temperaturen in schmelzflüssigen Zustand übergehe und Magnesia sich bereits bei erheblich niedrigeren Temperaturen verflüchtige. Diese Schwierigkeit hat man dadurch zu umgehen versucht, daß Serpentin zunächst mit Quarzsand und Magnesiumsulfat zusammengeschmolzen werden soll, wobei durch fortwährendes Verdampfen von SO, bzw. SO, der Schmelzpunkt allmählich bis zum Schmelzpunkt des Magnesiumorthosilicats erhöht werden soll: Nachdem sich eine größere Menge von Magnesiumorthosilicatschmelze gebildet hat, soll alsdann ein äquivalentes Gemenge von Serpentin und Magnesiumsulfat eingetragen werden. Es handelt sich also um einen bei sehr hohen Temperaturen verlaufenden, das Ofenmaterial stark beanspruchenden und außerdem noch SO, bzw. SO, entwickelnden Schmelzprozeß, von dessen Überführung in die Praxis nichts bekanntgeworden ist.
  • Demgegenüber geht vorliegende Erfindung aus von in der Natur in größten Mengen vorkommenden magnesiumorthosilicatreichen Gesteinen (Olivinen). Nach der Erfindung gelingt es, diese außerordentlich billigen Ausgangsstoffe durch Zusatz relativ geringer Mengen von Magnesiumoxyd oder zur Magnesiumoxydbildung befähigten Stoffen, wie Magnesiumhydroxyd, Magnesiumcarbonat u. dgl., durch einfache Brennprozesse, also unter Vermeidung des Schmelzens in hochfeuerfeste Produkte überzuführen. Das Magnesiumoxyd kann z. B. in Form von billigem Rohmagnesit angewendet werden.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß Olivin in pulveriger Form oder Mischungen von pulverigem oder körnigem oder stückigem Olivin mit geringen Mengen von Magnesiumoxyd, z. B. solchen, wie sie als Binder gebräuchlich sind, vermengt wird. Derartige Mischungen können als Stampfmasse, Gußmasse u. dgl. verwendet werden. Ebenso kann man die Mischungen nach üblichen Methoden in Formkörper, z. B. Steine, Blöcke, Platten u. dgl., überführen und die letzteren durch Erhitzen verfestigen. ' Als Ausgangsstoffe kommen vorzugsweise solche Olivine in Betracht, deren Gehalt an Eisen, berechnet als Fe 0, i00% nicht wesentlich übersteigt. Es können aber auch Olivine von höheren Eisengehalten mit gutem Erfolg auf feuerfeste Produkte verarbeitet werden. Zur Erzielung des Erfolges genügen zumeist bereits verhältnismäßig geringe Zusätze von Magnesiumoxyd. Für viele Zwecke haben sich z. B. Zusätze von etwa 5% M90 als gut geeignet erwiesen.
  • Es ist an sich bekannt, feuerfesten Baustoffen reines Magnesiumoxyd beizufügen. Hierbei erfolgte die Zugabe insbesondere in Fällen, in welchen das Magnesiumoxyd die Eigenschaften des Produktes beeinflussen sollte, zumeist in sehr beträchtlichen Mengen, z. B. 2o Gewichtsprozent und darüber. Im vorliegenden Falle spielt das Magnesiumoxyd nicht die Rolle eines gewöhnlichen Bindemittels; es hat vielmehr die vorteilhafte Wirkung, daß selbst durch mengenmäßig sehr geringen Zusatz von Magnesiumoxyd eine beträchtliche Erhöhung der Feuerfestigkeit . des Baustoffs hervorgebracht wird. Um diese günstige Wirkung des Magnesiumoxyds herbeizuführen, sind, wie gefunden wurde, Schmelzprozesse nicht erforderlich. Die Verfestigung der Produkte kann z. 13: schon durch Erhitzen auf Temperaturen von iooo bis i5oo° erfolgen. In gleicher Richtung wie Magpesiumoxyd wirken andere magnesiumreiche,Stoffe, wie Magnesiumhydroxyd, Magnesiumcärbonat u. dgl. .
  • Eine größere Anzahl vergleichender Betriebsversuche, bei denen ein zerkleinerter Roholivin mit 6 bis 7%Fe0 (etwa io% Fe2Si0,) einerseits mit Bindeton, andererseits mit Mg0-Zusatz auf Steine verarbeitet und diese unter Belastung von --2 kg je qcm erhitzt wurden, führte zu folgenden Ergebnissen: Die mit Bindeton hergestellten Steine konnten unter der genannten Belastung auf Temperaturen von 155o bis 162o' erhitzt werden, während die aus dem gleichen Olivin mit 5 % Mg0-Zusatz hergestellten Steine bei gleicher Belastung auf 168o bis 171o ° erhitzt werden konnten. Steine aus Olivin mit io% Fe0 (14% FeeSi04) konnten bei Bindetonzusatz auf 153o bis 16oo ° und bai 5 % idig 0-Zusatz auf 267o bis 1700' erhitzt werden. Bei Überschreitung der genannten Temperaturen trat Erweichung bzw. Zusammenbruch ein.
  • Das Verfahren kann mit Magnesit u. dgl. unter Verzicht auf die Zugabe anderer Binder durchgeführt werden. Man kann aber auch gebräuchliche Bindemittel, wie z. B. plastischen Ton, Wasserglas, Kalk, Teer, Pech, Asphalt, Sulfitcelluloseablauge oder daraus hergestellte Produkte, mitverwenden und hierdurch in gegebenen Fällen noch besondere Vorteile- erzielen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung im wesentlichen aus Magnesiumorthosilicat bestehender feuerfester Produkte durch Erhitzen von Gemengen aus eisenhaltigen; magnesiumorthosilicatreichen Naturgesteinen, wie Olivin, Peridotit, Dunit, dadurch gekennzeichnet, daß die genaAnten Naturgesteine in zerkleinertem Zustand mit magnesiumreichen Stoffen, wie Magnesiumoxyd, Magnesiumhydroxyd u. dgl., gegebenenfalls in Gegenwart anderer Bindemittel, wie Ton oder organischer Bindestoffe, vermischt und in geformtem oder ungeformtem Zustand auf hohe Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Gemisches erhitzt werden.
DEB131796D 1926-07-07 1927-06-10 Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte Expired DE605371C (de)

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DE (1) DE605371C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2365768A1 (fr) * 1976-09-27 1978-04-21 Quigley Co Procede de refection de revetements refractaires basiques pour operations metallurgiques

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2365768A1 (fr) * 1976-09-27 1978-04-21 Quigley Co Procede de refection de revetements refractaires basiques pour operations metallurgiques

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