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Verfahren zur Veredelung von Kartoffelstärke.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Kartoffelstärke, bei dem der Zweck verfolgt wird, die Stärke insofern zu veredeln, als ihr die Eigenschaft gegeben wird, zu bewirken, dass die aus ihr hergestellten Erzeugnisse geleeartig werden. Dies ist für viele Verwendungsarten der Stärke sehr vorteilhaft. Wird im Sinne der Erfindung veredelte Kartoffelstärke in geeigneten Mengenverhältnissen mit Wasser gekoeht, so erhält man, ebenso wie aus Maisstärke, einen geleeartigen Teig, der im Gegensatz zu dem aus gewöhnlicher nicht veredelter Kartoffelstärke erzeugten Teig keine fadenziehenden oder gummiartigen Eigenschaften hat. Das ist besonders wichtig für die Puddingbereitung. Ferner lässt sich die veredelte Kartoffelstärke sehr gut an Stelle von andern stärkehaltigen Materialien (z. B.
Getreidemehl oder Maismehl) zur Herstellung von Backwaren, Sossen u. dgl. verwenden.
Zur Erreichung des angegebenen Zweckes wird erfindungsgemäss die Stärke in luftdicht geschlossenem Behälter erwärmt, u. zw. auf eine Temperatur zwischen ungefähr 60 und 100 C. Man könnte zwar statt dessen zur Erreichung des Zweckes die Behandlung der Stärke, wenn sie lufttrocken ist, in offenem Behälter vornehmen, aber man müsste sie dann auf eine Temperatur zwischen ungefähr 120 und 160 C erhitzen und dies mehrere Stunden hindurch fortsetzen, so dass das Verfahren umständlicher und kostspieliger wäre, als das der Erfindung gemäss ausgeführte Verfahren.
Es kann vorteilhaft sein, vor dem Beginn der Erwärmung der Stärke ungefähr 0'2 Gewichtsproduzente einer beliebigen Säure zuzusetzen. Es empfiehlt sieh, während der Erwärmung oder Erhitzung durch Rotieren des Behälters oder durch ein Rührwerk die Stärke in Bewegung zu halten.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass Kartoffelstärke, die einen höheren Feuchtigkeitsgehalt als 20 Gewichtsprozente-bis zu 50 Gewichtsprozenten-hat, in geschlossenem Behälter auf eine Endtemperatur erwärmt wird, die entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalte der Stärke, die aus der folgenden Zahlentabelle zu entnehmende Höhe hat.
Zahlentafel.
EMI1.1
<tb>
<tb>
Feuchtigkeitsgehalt <SEP> der <SEP> Stärke <SEP> Endtemperatur, <SEP> auf <SEP> welche <SEP> die
<tb> in <SEP> Gewichtsprozenten <SEP> Kartoffelstärke <SEP> gebracht <SEP> wird
<tb> 50................................................................ <SEP> ungefähr <SEP> 580 <SEP> r
<tb> 35 <SEP> ............................................................... <SEP> # <SEP> 70 <SEP> #
<tb> 30 <SEP> ............................................................... <SEP> # <SEP> 80 <SEP> #
<tb> 25................................................................, <SEP> 900..
<tb>
20................................................................ <SEP> " <SEP> 1000"
<tb>
Die Zwischenwert ergeben sich durch Interpolation.
Gegenüber einem Arbeiten mit lufttrockner Stärke bietet das Verfahren mit der feuchteren Stärke folgende Vorteile : a) Ersparen des Trocknens der Stärke oder wenigstens eines Teiles ihrer Trocknung vor ihrer Einbringung in den Behälter, also Wärmeersparnis, weil die Stärke zunächst noch nicht auf Lufttrockenheit gebracht zu werden braucht. b) Wärmeersparnis, weil während der Behandlung in dem Behälter wegen des höheren Wassergehaltes mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet wird, als bei den ersten Verfahren.
Es genügt die
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EMI2.1
e) Das Verfahren kann so gestaltet werden, dass beim Öffnen des Behälters nach der Beendigung der Behandlung die Temperatur des Gutes hoch genug ist, um bei seiner Abkühlung Wasser abzugeben, ohne dass es zu dieser Wasserentziehung eines besonderen Kostenaufwandes bedarf. Dabei kann das
Verfahren so gestaltet werden, dass zur Erreichung der handelsüblichen Feuchtigkeit des Gutes am Schlusse des Verfahrens kein Wasser hinzugefügt zu werden braucht, während sonst eine solche Hinzufügung je nach der Art der Weiterbehandlung des Gutes unter Umständen nötig sein könnte.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens bleibt der Wassergehalt des
Gutes in Gewichtsprozenten vom Beginn der Behandlung bis zu ihrer Beendigung unverändert, da er sich hier nur nach der zu erreichenden Endtemperatur zu richten hat oder vielmehr diese sich nach ihm zu richten hat.
Eine andere unter Umständen vorteilhafte Ausführungsform des neuen Verfahrens besteht jedoch darin, dass man die Behandlung mit Stärke beginnt, welche einen höheren absoluten Feuchtigkeitsgehalt hat als sie ihn bei der Beendigung der Behandlung haben soll und dass man diesen Feuchtigkeitsgrad dadurch herbeiführt, dass man während der Behandlung des Gutes durch zeitweises Öffnen des Behälters oder durch Absaugen soviel von dem Feuchtigkeitsgehalt aus dem Behälter entfernt, dass der absolute Feuchtigkeitsgehalt in ihm nur noch das gewünschte Mass hat, dass man jedoch dann die nach der Zahlentafel erforderliche, d. h. die diesem Feuchtigkeitsgehalt entsprechende Endtemperatur herbeiführt.
Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber den ersterwähnten Ausführungsformen besteht darin, dass mit dem Veredlungsprozess ein Trocknen der Stärke verbunden ist und somit eine Vereinfachung der Fabrikation entsteht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Veredelung von Kartoffelstärke, dadurch gekennzeichnet, dass sie in luftdicht geschlossenem Behälter auf eine Temperatur zwischen ungefähr 60 und 1000 C erwärmt wird.