<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Kaffee, Kakao, Mate.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, Kaffee, Kakao oder Mate, sofern diese Produkte nicht dem menschlichen Genuss zugeführt werden sollen, in rohem Zustande, also ungeröstet, aufzuschliessen, um daraus ein Futtermittel zu gewinnen.
Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Kaffee näher ausgeführt.
Die rohen Kaffeebohnen werden vorzugsweise in unzerkleinertem Zustand mit einer anorganischen oder organischen Säure einzeln oder im Gemenge miteinander unter Erhitzen behandelt. Insbesondere erfolgt die Behandlung mit einer Säure in wässriger Lösung, es können aber hiebei auch Säuredämpfe verwendet werden. Die erforderliche Säurekonzentration ist gering, lo ist etwa die unterste
Grenze für den Säuregehalt der Behandlungsflüssigkeit. Vorteilhafterweise wird der rohe Kaffee mit 1-2%piger Salzsäure eine halbe Stunde gekocht. Statt den Aufschluss durch ein saures Medium zu bewirken, kann man sieh auch eines Alkalis in wässeriger Lösung, wie z.
B. eines Ätzalkalis, als Auf- schlussmittel bedienen. In diesem Falle werden die unzerkleinerten Rohbohnen mit der Alkalilösung' so wie beim sauren Aufschluss längere Zeit unter Erhitzen digeriert, worauf die Flüssigkeit abgetrennt und die Bohnen gewaschen und eventuell durch Säure neutralisiert werden.
Nach erfolgtem Aufsehliessen durch Säure oder Alkali wird das Gemenge der Gärung unterworfen.
Zu diesem Zwecke wird dasselbe annähernd neutralisiert und mit einem Gärungserreger, wie z. B. Hefe, und mit Zucker oder einem zuekerbildenden Stoff, wie Stärke, oder mit beiden versetzt. Der Zucker bzw. der zuckerbildende Stoff kann auch schon der Säure oder dem Alkali, die zum Aufsehliessen dienen, zugesetzt werden. Die Gärung wird hierauf unter Einhaltung der bei der Hefegärung üblichen Mass- nahmen, wie Temperaturregelung und eventueller Lüftung, unter steter Kontrolle der Azidität bzw. der Alkalität durchgeführt.
So wird z. B. nach Kochen der rohen Kaffeebohnen in l-Seiger Salzsäure die Flüssigkeit durch Zusatz von Pottasche neutralisiert und noch ein geringer Überschuss von Pottasche zugegeben, hierauf wird mit Saathefe versetzt und der ganze Ansatz vergoren. Hiebei kann die Flüssigkeit 18-20% an vergärbarer Substanz, z. B. Zucker, enthalten und braucht nur die Bohnen gerade zu bedecken. Die Gärung wird in der allgemein bekannten Art bei entsprechender Temperatur geführt. Statt die Gärung im alkalischen Medium zu führen, kann die Maische auch sauer angestellt werden.
Der Ansatz kann durch etwa 6-8 Tage zu Ende vergoren oder aber es kann die Gärung bereits nach 3-4 Tagen unterbrochen werden, d. h. es werden die nunmehr aufgeschlossenen Bohnen von der Flüssigkeit abgetrennt und sofort gewaschen. Wenn alkalisch vergoren wurde, empfiehlt es sich, der Waschtlüssigkeit Säure zuzusetzen und die Bohnen mit diesem sauren Wasser vor dessen Abtrennung einige Zeit stehenzulassen. Durch die hiedurch bewirkte Säuerung der Bohnen wird ein helleres Futterprodukt erhalten. Wird diese Säuerung unterlassen, so nimmt das Futterprodukt eine grünschwarzliehe Färbung an und wird dadurch unansehnlich, was eine Qualitätsverschleehterung bedeutet.
Behufs Anreicherung mit den bei dem Verfahren entstehenden Nebenprodukten kann die erste WaschflÜssigkeit wiederholt verwendet werden oder nach erfolgtem Versetzen mit den erforderlichen Zutaten, wie Zucker und Hefe u. dgl., als Behandlungsflüssigkeit für die rohen Bohnen dienen.
Aus der vergorenen Maische können durch Destillation Alkohol, Fuselle sowie Glycerin abgeschieden und aus dem Destillationsrückstand Coffein und Fett extrahiert sowie weiters Gerbsäuren und Vanillin gewonnen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Kaffee, Kakao, Mate, dadurch gekennzeichnet, dass diese Produkte mit einer Säure oder einem Säuregemisch oder mit Alkali in der Hitze aufgeschlossen werden, wobei vor oder nach erfolgtem Aufschluss Zucker oder zuckerbildende Stoffe zugesetzt werden und hierauf das Gemisch nach dem Erkalten annähernd neutralisiert und unter Zusatz eines Gärungs-
EMI1.1
Flüssigkeit nach beendeter Gärung von den festen Teilen abgetrennt wird und schliesslich diese letzteren mit Wasser gewaschen werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.