<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Das aus den Samen von btrophantus Kombe oder aus andern Drogen gewonnene und als Herzmittel verwendete k-Strophantin, das sowohl in seiner amorphen als auch in seiner kristallisierten Modifikation ein Gemisch von Glykosiden darstellt und deshalb in seinen Wirkungen nicht einheitlich ist, liefert bei der Spaltung mit Säuren das k-Strophantidin. Dieses ist in zwei Modifikationen bekannt, deren Schmelzpunkte etwa bei 1730 und 2320 liegen. Die pharma- kologischen Wirkungen des k-Strophantidins gleichen qualitativ denen des k-Strophantins, quanttativ sind sie geringer.
Feist (B. 33 [1900] 2080) konnte keine charakteristischen Acylierungsprodukte des
EMI1.2
verbindung herzustellen, deren pharmakologische Prüfung durch Straub (Bio. Z. 75 [1916] 143 ; C. 1916, II, 272) aber ergab, dass sie am Frosch nur noch ein Zehntel der Wirksamkeit des k-Strophantidins besass.
Es wurde nun gefunden, dass man zu sehr wirksamen Verbindungen des k-Strophantidins gelangen kann, wenn man auf dieses aliphatische bzw. aromatisch-aliphatische Acylierungsmittel. wie Halogenide oder Anhydride der entsprechenden, gegebenenfalls halogensubstituierten Säuren, einwirken lässt. Vorteilhaft arbeitet man in Gegenwart tertiärer Amine, z. B. Pyridin oder Dialkylanilin. Gegebenenfalls können bei dem Verfahren auch indifferente Lösungsmittel. z. B.
Chloroform, benutzt werden. Besonders reine Produkte erhält man, wenn man bei Ausführung der Reaktion höhere Temperaturen vermeidet. Beide Modifikationen des k-Strophantidins liefern dieselben Aeylierungsprodukte.
Die so erhältlichen Acylverbindungen des k-Strophantidins besitzen eine-stärkere pharma- kologische Wirksamkeit als k-Strophantidin. Gegenüber letzterem besitzen sie ausserdem den Vorzug, dass sie chemisch einheitlich und daher in ihren Eigenschaften und Wirkungen konstant sind-
Beispiel 1 : 10 Teile k-Strophantidin werden in 100 Teilen Pyridin gelost und die Lösung bei Zimmertemperatur mit 100 Teilen Essigsäureanhydrid versetzt. Nach 24 Stunden wird das Acetylierungsprodukt durch Eingiessen in Eiswasser ausgefällt, abfiltriert und aus 96 /oigem Alkohol umkristallisiert.
Die neue Verbindung kristallisiert in farblosen, glänzenden Prismen, die bei etwa 248-249 schmelzen. Der Schmelzpunkt ist bei allen Stoffen dieser Gruppe abhängig von der Dauer und Schnelligkeit des Erhitzens.
Beispiel 2 : 3 g k-Strophantidin werden mit 30 ess Essigsäureanhydrid eine Stunde lang am Rückflusskühler gekocht. Es werden dann vorsichtig 30 CN absoluter Alkohol zugegeben und die Lösung noch einige Zeit im Sieden erhalten. Sodann werden Essigester und Alkohol auf dem Wasserbade abdestilliert und der Rückstand aus Alkohol umkristallisiert. Die Ausbeute an Acetyl-k-strophantidin beträgt etwa 85% der Theorie.
Beispiel 3 : 3 k-Strophantidin werden mit 12 cm3 Pyridin übergossen und nach Zusatz von 12 cm Essigsäureanhydrid 3 Minuten lang am RückflusskÜhler zu gelindem Sieden erhitzt.
EMI1.3
im Sieden erhalten und dann durch die Lösung Wasserdampf geleitet. Der grösste Teil des entstandenen Acetyl-k-strophantidins scheidet sich dabei kristallinisch ab. Der Rest kann durch Extraktion mit Chloroform aus der Mutterlauge abgetrennt werden ; Gesamtausbeute 85-90%.
Beispiel 4 : 4 Teile k-Strophantidin werden in 50 Teilen Pyridin gelöst und unter Kühlung mit 20 Teilen Propionsäureanhydrid versetzt. Man lässt bei Zimmertemperatur 24 Stunden lang stehen und giesst dann in 500 Teile Eiswasser ein. Es bildet sich allmählich ein Niederschlag, der nach einigen Stunden abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert wird. Das Propionylk-strophantidin kristallisiert aus Alkohol in Verwachsungen farbloser, glänzender Blättchen, die bei etwa 239-2400 schmelzen.
Beispiel 5 : 200 Teile Chloroform werden unter Kühlung mit 10 Teilen Diäthylanilin und 10 Teilen Propionylchlorid versetzt. Sodann werden bei Zimmertemperatur 5 Teile fein gepulvertes k-Strophantidin eingetragen und bis zur Auflösung des Strophantidins geschüttelt.
Nach 2 Stunden wird mit absolutem Methanol versetzt und nach einigem Stehen die Lösung nacheinander mit verdünnter Salzsäure und mit Wasser gewaschen. Die Waschwässer werden mit etwas Chloroform durchgeschüttelt, die vereinigten Chloroformlösllngen mit Natriumsulfat getrocknet und dann bei vermindertem Druck Chloroform und Propionsäuremethylester abdestilliert. Der Rückstand wird mit wenig Chloroform aufgenommen und diese Lösung in Petroläther
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
zugegeben. Unter fortgesetzter Kühlung werden dann 4 Teile k-Strophantidin eingetragen. Nach
10 Minuten wird mit absolutem Methanol versetzt und nach einigem Stehen das Produkt in üblicher Weise abgeschieden.
Aus Methanol kristallisiert das x-Brompropionyl-k-strophantidin in farblosen. glänzenden, derben Prismen, die bei etwa 182 - 1930 unter Schäumen schmelzen.
Beispiel 7 : 200 Teile Chloroform werden unter Kühlung mit 5 Teilen Dimethylanilin und 10 Teilen Isovalerylchlorid versetzt, sodann 5 Teile k-Strophantidin zugegeben, worauf bis zur Lösung geschüttelt wird. Nach einigen Stunden wird Methanol zugesetzt und dann, wie im
Beispiel 5 angegeben, weiter verfahren. Das Isovaleryl-k-strophantidin kristallisiert aus Alkohol in farblosen, glänzenden, länglichen Blättchen, die bei etwa 183 -1840 schmelzen.
Beispiel 8 : 5 g k-Strophantidin werden mit 5 cm3 Pyridin und 25 cm3 Chloroform über- gossen und unter Urnschütteln 5 c'M Isovalerylclorid zugegeben. Die Mischung erwärmt sich dabei beträchtlich und beginnt auf dem heissen Wasserbad alsbald zu sieden. Man lässt 10 Minuten lang gelinde sieden und gibt dann 10 cm3 absoluten Alkohol zu. Nach einer Viertelstunde leitet man Wasserdampf durch die Lösung, worauf sich das entstandene Isovaleryl-k-strophantidin als farbloses Öl ausscheidet. welches alsbald zu farblosen Brocken erstarrt. Das Rohprodukt wird durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt ; Gesamtausbeute 85--900/o.
Beispiel 9 : Zu einer Lösung, die in 200 Teilen Chloroform 30 Teile a-Bromisovaleryl- bromid und 15 Teile Pyridin enthält, werden unter Kühlung 4 Teile k-Strophantidin gegeben und die Mischung eine Viertelstunde lang geschüttelt. Dann wird mit Methanol versetzt und in üblicher Weise das K-Bromisovaleryl-k-strophantidin abgeschieden. Es kristallisiert aus 50"/obigem Methanol in farblosen, glänzenden Nadeln, die bei etwa 203-2040 unter Schäumen schmelzen.
Beispiel 10 : Eine Mischung von 200 Teilen Chloroform und 25 Teilen n-Valerylchlorid wird unter Kühlung mit einer Mischung aus 200 Teilen Chloroform und 25 Teilen Pyridin versetzt. Es werden dann 20 Teile Strophantidin eingetragen und bis zur Losung desselben geschüttelt. Nach einigen Stunden wird mit Methanol versetzt und das n-Valeryl-k-strophantidin in üblicher Weise abgeschieden. Es kristallisiert aus Alkohol in farblosen, glänzenden Blättchen, die bei etwa 2120 schmelzen.
Beispiel 11 : Wird im Beispiel 10 das n-Valerylchlorid durch 30 Teile Capronylchlorid ersetzt, so erhält man das Capronyl-k-strophantidin, das aus Alkohol in farblosen, glänzenden Blättchen kristallisiert. die bei etwa 205-207 schmelzen.
Beispiel 12 : Wird im Beispiel 10 das n-Valerylchlorid durch 30 Teile Isocapronylchlorid ersetzt, so entsteht Isocapronyl-k-strophantidin, das aus Alkohol in farblosen, glänzenden Nadeln kristallisiert, die zu Büscheln vereinigt sind, und das bei etwa 1800 schmilzt.
Beispiel 13 : Wird im Beispiel 10 das n-Valerylchlorid durch 30 Teile Isoamylessigsäurechlorid ersetzt, so erhält man Isoamylacetyl-k-strophantidin. das aus Alkohol in farblosen, glänzenden Blättchen kristallisiert, die bei etwa 195-197 schmelzen.
Beispiel 14 : Zu OO Teilen Chloroform werden 10 Teile Dimethylanilin und 15 Teile Phenacetylchlorid gegeben. Hierauf werden 5 Teile Strophantidin eingetragen und die Mischung zwei Stunden lang geschüttelt. Man gibt dann 10 Teile absoluten Alkohol zu und wäscht nach einigem Stehen die Lösung nacheinander mit verdünnter Salzsäure und mit Wasser.
Nach Abdestillieren des Chloroforms wird der Rückstand mit Petroläther verrieben, die entstandene Fällung abfiltriert und aus Alkohol kristallisiert. Das erhaltene Phenacetyl-k-strophantidin bildet farblose, glänzende Nadeln, die bei etwa 207-208 schmelzen.
Beispiel 15 : 150 Teile Chloroform werden mit 15 Teilen Zimtsäurechlorid und 15 Teilen Pyridin versetzt. Nachdem 5 Teile gepulvertes Strophantidin eingetragen worden sind, wird bis zur Lösung geschüttelt und nach einigen Stunden mit absolutem Alkohol versetzt. Das ent- standene Cinnamoyl-k-strophantidin wird in üblicher Weise abgeschieden. Es kristallisiert aus Alkohol in farblosen Blättchen, die bei etwa 254 - 255 0 schmelzen.