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Distanzrehus.
In dem Hauptpatent Nr. 118158 ist ein Distanzrelais angegeben, bei welchem eine von dem Quadrat der Spannung abhängige Kraft stetig abnimmt und einer von der Leistung abhängigen Kraft entgegenwirkt. Da die Abnahme der von der Spannung abhängigen Kraft durch die Stellung eines von einem Zeitwerk beeinflussten Hebels bedingt ist. so kommt eine Abhängigkeit der Auslösezeit von der Impedanz der Leitungsstrecke zwischen Relais und Fehlerstelle zustande.
Es ist nun erwünscht, den Zusammenhang zwischen der Auslösezeit und der Impedanz weitgehend zu variieren. In dieser Hinsieht ist bereits in dem Hauptpatent eine begrenzte Möglichkeit angegeben,
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in weitgehendem Masse beeinflussen. Einmal wird die Grundzeit dadurch verändert, dass das Zeitwerk nach dem Ansprechen zunächst einen toten Gang durchläuft, ehe die Stellung des Armes, auf den die beiden von der Leistung und von der Spannung beeinflussten Kräfte wirken, verändert wird. Ferner wird dafür gesorgt, dass durch Anbringen von Sperrungen die Auslösung in bestimmten Stellungen dieses Armes nicht erfolgen kann.
Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. a bedeutet eine Ferraris-Scheibe, die sich unter dem Einfluss der betriebsmässig vorhandenen Leistung im Uhrzeigersinne zu drehen sucht und bei dieser Drehung das von der Klinke b gehaltene Fallgewicht c freigibt, das durch seine Bewegung die Auslösekontakte des Netzschalters betätigt. Die Drehung der Scheibe wird. ebenso wie bei dem Ausführungbeispiel des Hauptpatentes, normalerweise durch die Stange f verhindert, welche im Punkt g mit der
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welche ihrerseits mit der von der Spannung beeinflussten Ferrarisscheibe k verbunden ist.
Die Stellung der Stange f und damit auch der Rolle h wird nun mit Hilfe des Gestänges m n durch das Zeitwerk o beeinflusst, doch erfolgt die Einwirkung des Zeitwerks auf das Gestänge m H erfindungsgemäss indirekt durch den Hebel p, der an seinem freien Ende einen verstellbaren Anschlag q besitzt. Der Hebel p durchläuft nach dem Ansprechen des Relais einen nach Bedarf einstellbaren toten Winkel und trifft auf den Nocken)' der Stange n auf. Durch die Feder s wird der Hebel) 11 in seine Anfangsstellung gegen den verstellbaren Anschlag t zurückgezogen. Der tote Winkel ist durch die Anschläge q und t in weiten Grenzen einstellbar.
Zur weiteren Beeinflussung der Auslösecharakteristik ist noch ein Sperrblech u vorgesehen, das in der orts- fest angeordneten Schiene v verschoben werden kann. Durch das Sperrblech u wird erreicht, dass der Hebel t bei gewissen Stellungen, die er bei seiner Drehbewegung um den Punkt g einnimmt, auch dann keine Bewegung in Richtung der Kraft pi ausführen kann. wenn die Kraft Pi gegenüber der Kraft P2 überwiegt.
Infolgedessen gilt erst von einer gewissen, durch das Ende des Sperrbleehes n bestimmten Stellung des Hebels f die Impedanz abhängige Zeitoharaktersitik des Relais, während bis zu dieser Stellung die Auslösezeit des Relais unabhängig von der Impedanz bleibt.
In den Fig. 2-5 sind verschiedene Charakteristiken des Relais angegeben, wie sie durch Anordnungen gemäss der Erfindung erreicht werden. Der kleinste Wert t" (Fig. 2) für die Auslösezeit des Relais ist durch die Trägheit des Systems bedingt. Dieser Wert to bleibt im ersten Bereich der Charakteristik
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Scheibe k nicht weiter genähert werden kann, d. h. der Hebel f ist von vornherein schon von dem Drehpunkt der Scheibe X ; um eine solche Strecke entfernt, dass für kleine Impedanzwerte die Kraft pi gegen- über der Kraft p2 überwiegt.
Wenn daher das Sperrblech u während des ersten Teiles der Bahn des Hebels/' nicht verwendet wird, eine Annahme, die den Kennlinien der Fig. 2 zugrunde liegt, dann erfolgt die Auslösung des Relais bis zu einem gewissen Wert der Impedanz 20 immer in der kürzest möglichen Zeit f0.
Bei grösseren Werten der Impedanz muss aber die Rolle h weiter von dem Drehpunkt der Scheibe 7$ en- fernt werden, um eine Verringerung der Kraft P2 und damit ein Auslösen des Relais zu bewirken. Diese Verstellung geschieht durch das Zeitwerk o, das sofort zu laufen beginnt, wenn ein Fehler sich einstellt.
Wirkt das Zeitwerk ohne toten Gang auf den Hebel f ein, d. h. liegt q schon im normalen Betrieb an r an. dann verläuft von dem Wert z0 an die Auslösezeit proportional mit der Impedanz, also nach Kurve 1 der Fig. 2. Wird dagegen durch Verstellen von q ein toter Gang zwischengesehaltet, dann löst von dem
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bzw. 3 sich einstellt. Nach einer gewissen Zeit te findet aber unter allen Umständen eine Auslösung statt, wenn die Bewegung des Hebels f nicht durch ein Sperrblech gehemmt ist.
Durch den Anschlag t kann die Anfangslage des Hebels n geändert werden. Dadurch ist es möglieh, die Impedanz %,, bis zu welcher die Auslösezeit t, konstant ist, zu vergrössern.
Eine Erhöhung der kleinsten Auslösezeit t0 kann durch Anordnung des Sperrbleehes 1t am Anfang des Weges der Rolle A erreicht werden. Durch das Sperrbleeh wird der Hebel f gezwungen, selbst bei kleinen Impedanzwerten, also selbst wenn die Grösse der Kraft P2 an sich ein Auslösen gestatten würde, erst das Sperrblech entlang zu laufen, bis eine Auslösung möglich ist. Dadurch entstehen die Charakteristiken 1, 2, 3 des Relais, die in Fig. 3 zur Darstellung gelangt sind.
In Fig. 4 ist die Auslösecharakteristik der Kurve 1 durch zwei Sperrbleche beeinflusst. Ein kurzes Sperrblech am Anfang des Weges der Welle h erhöht die Auslösezeit to für niedrige Impedanzwerte. Vom Wert s an beginnt dann die Kurve gradlinig anzusteigen, bis dieser Verlauf durch ein zweites Sperrbleeh
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Sperrblech entlang gelaufen ist, bleibt die Auslösezeit f2 konstant, um dann wieder ihren normalen Verlauf bis zur Endauslösezeit tp anzunehmen.
In Fig. 4 ist noch eine gestrichelte Linie 2 eingezeichnet, die sich dann einstellt, wenn von einer Stellung des Hebels f an, die dem Impedanzwert % entspricht, ein Sperrblech von solcher Grösse vorgesehen ist, dass keine Auslösung mehr möglieh wird. Für alle Impedanzwerte, die grösser als % sind, nimmt dann die Auslösezeit den Wert Unendlich an.
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vorgesehen. Der Unterschied im Verlauf der drei Kurven wird durch Einstellen eines toten Ganges am Zeitwerk, also durch Änderung der Lage des Anschlages q, erhalten. Eine Auslösung ist dabei erst dann möglich, wenn das Zeitwerk den toten Gang durchlaufen und den Hebel y über das Sperrblech hinaus verdreht hat.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Distanzrelais nach Patent Nr. 118158, dadurch gekennzeichnet, dass Einstellvorrichtungen vorgesehen sind, welche innerhalb eines gewissen Impedanzbereiches die Auslösung des Relais oder die Kupplung des Zeitwerkes mit dem Relais verzögern.