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Unterspannungszeitrelais Größere Spannungsabsenkungen in elektrischen
Anlagen können nachteilige Folgen haben, da besonders beim Wiederkehr der Nennspannung
Stromstöße auftreten, die erhebliche Beschädigungen der betroffenen Anlägeteile
und neuerliche Spannungsschwankungen hervorrufen.
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Andererseits soll bei kurzzeitigen Spannungsabsenkungen auch dann
keine.Abschaltung der Verbraucher erfolgen, wenn diese einen größeren Betrag erreichen
als bei längerer Dauer zulässig wäre. Es muß daher eine Einrichtung getroffen werden,
die bei entweder der Zeit oder der Größe nach geringfügigen Spannungsschwankungen
eine Auslösung verhindert, d. h. das Spannungsrelais muß mit einem Hemmwerk versehen
sein. Dies ist aber sehr nachteilig, wenn sehr große Spannungsabsenkungen sehr schnell
auftreten. In solchen Fällen ist eine wesentlich schnellere Abschaltung erwünscht,
als sie durch das Hemmwerk bedingt ist. Es ist bereits bekanntgeworden, die Laufdauer
des Hemmwerks durch bestimmte Einstellungen vom =Spannungsrückgang abhängig zu machen.
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Ferner sind auch Unterspannungszeitrelais bekannt, deren Auslösung
bei starker Unterschreitung der Sollspannung sofort, bei geringer Unterschreitung
jedoch erst nach Ablauf einer gewissen einstellbaren Zeit erfolgt. Diese Wirkung
wird dadurch erreicht,. daß eine Bremsung des unter Einwirkung der Spannung stehenden
Kerns bei starker Unterschreitung des Sollwertes sofort beseitigt wird, während
bei geringerer Unterschreitung die Bremsung während einer gewissen einstellbaren
Zeit zur Wirkung kommt.
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Gemäß der Erfindung soll dagegen der bewegliche Teil eines solchen
Relais mit einem Hemmwerk über eine Reibungskupplung verbunden sein, die so eingestellt
ist, daß bei langsauren Spannungsabsenkungen der bewegliche
Teil
des Relais mit dem Hemmwerk gekuppelt ist, während bei schnellen' Absenkungen die
Kupplung durchrutscht und somit eine Trennung des Relaisankers vom Hemmwerk erfolgt:
Die Auslösung des Relais erfolgt durch. der. zwischen zwei Magnetpolen drehbaren
Anker' über einen an diesem gelagerten doppelarmigen Zwischenhebel, dessen einer
Arm mit einem einstellbaren Anschlag zusammenwirkt und dessen anderer die Auslöseklinke
steuernde Arm eine konzentrisch zum Drehpunkt des Ankers verlaufende Kröpfung bildet.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Das in der Abbildung gezeigte Unterspannungszeitrelais ist mit einem
Drehanker P versehen, der durch eine Torsionsfeder aus seiner Normallage herausgezogen
wird, wenn keine Spannung am Relais liegt. Bei Normalspannung ist die Lage des Drehankers
so, -wie in der Zeichnung dargestellt. Auf dem Anker ist ein doppelarmiger
Zwischenhebel a um den Punkt e drehbar gelagert. Eine Feder f drückt
den einen Arm dieses Hebels gegen den Anschlag g. Sinkt die Spannung ünte° einen
vorbestimmten Wert, so kommt der He'.:el a gegen einen einstellbaren Anschlag yn
auf dem S egment 1.
Der Hebel a hebt sich vom Anschlag g ab und löst über
einen Auslösehebel b aus. Durch die Auslösung werden dann die Kontakte k geschlossen.
Das Segment l ist mittels eines Drehknopfes n verdrehbar, so daß derAnschlagyn bei
verschiedenem Ablenkwinkel des Ankers ein Auslösung bewirken kann. Hierdurch ist
in einfacher Weise die Auslösespannung der Relais veränderbar.
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Um für alle einstellbaren Spannungswerte eine möglichst gleiche Empfindlichkeit
des Relais zu erzielen, ist der Hebel a an seinem Ende mit einer konzentrisch zur
Drehachse des Drehankers verlaufenden Kröpfung versehen.
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Zweckmäßig ist der Weg des Hebels a durch einen weiteren Anschlag
begrenzt, da durch die besondere Ausbildung des Hebels a immer gleiche Auslösewege
- für- den Hebel b in Frage kommen. Dieser selbst ist irn Punkt o drehbar gelagert
und,'durch eine Feder i vorgespannt. Außerdem ist eine Einstellmöölichkeit durch
eine Schraube da vorgesehen.
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Am Drehanker P ist außerdem ein Zahnsegment q befestigt, das von dem
Hemmwerk beeinflußt wird. Das@Zahnrad des Hemmwerks, das mit dem Segment q in Eingriff
steht, ist andererseits mit einem Steigrad fest zusammengebaut, das über Sperrkegel
t, Sperrklinke s und Feder zc die elastische Kupplung zum eigent-:aiehen Hemmwerk
herstellt. Die Anordnung 'jder Sperrkegel ist so getroffen, daß die Bewuegung des
Ankers irn Sinne einer Spannungssteigerung gehemmt ist. Der Anpreßdruck für die
Sperrkegel ist hierbei so gewählt, daß bei langsamen Spannungsabsenkungen eine Mitnahme
des Hemmwerkes über das Steigrad erfolgt, während bei plötzlichem Spannungsabfall
die Reibung nicht ausreicht, das Hemmwerk mitzunehmen und eine schnelle Auslösung
durch den Hebel b erfolgt.
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Wesentlich für die Erfindung ist die Kupplung des Relaisankers mit
einem Hemmwerk, die bei plötzlicher Bewegung des Relaisankers aussetzt, was beispielsweise
auch durch andere Reibungskupplungen als die beschriebenen erreicht werden kann.
Außerdem ist die Kröpfung des Hebels a in Verbindung mit der Einsteilbarkeit der
Auslösespannung wesentlich, da durch sie eine praktisch gleichbleibende Empfindlichkeit
der Auslösung über den gesamten einstellbaren Spannungsbereich des Relais ermöglicht
wird.