-
Auslöseautomat für den Einzel- und Reihenabwurf von Lasten aus Luftfahrzeugen
Bei Geräten verschiedenster Art werden sogenannte Zeitgeber benötigt,
d. h. Vorrichtungen, die nach Einschaltung, sei es von Hand, sei es automatisch,
ihrerseits nach Ab-
lauf einer ganz bestimmten Zeitspanne eine Auslösung vornehmen.
Häufig liegt der Fall auch so, daß der genannte Zeitgeber nach Einschaltung eine
Reihenauslösung bewirken soll, d. h. daß er nacheinander mehrere Auslösungen
in ganz bestimmten Zeitabständen durchführen soll. In Verbindung hiermit wird in
der Regel auch die Forderung gestellt, daß die Zeitspanne zwischen zwei Einzelauslösungen
einer Reihenauslösung einstellbar ist. Hinsichtlich des Anwendungsgebietes sei beispielsweise
hingewiesen auf den Fali, daß mehrere Schalter in bestimmten Zeitabständ#en nacheinander
eingeschaltet werden sollen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich von selbst
aus der vorgenannten Wirkungsweise.
-
Die Erfindung bezieht sich nun auf einen Zeitgeber, insbesondere für
die Zwecke der Einzel- und Reihenauslösung, z. B. von aus Luftfahrzeugen abzuwerfenden
Lasten. Sie bezweckt eine Einrichtung der genannten Art zu schaffen, die hohe Betriebssicherheit
mit einfacher Bauart und Bedienung verbindet. Dies ist erfindungsgemäß erreicht
durch die Vereinigung eines federgetriebenen Schaltorgans, eines Vorwählers und
einer in einer Wirbelstrombremse bestehenden Geschwindigkeitsregelvorrichtung. Die
hierdurch erzielten Vorteile und die sonstigen Merkmale des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführtingsbeispieles, das in
Fig. i in Vorderansicht, in Fig. 2 in Rückansicht, teilweise im Schnitt, und in
Fig. 3 in einem Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i dar-gestellt ist.
-
i ist das von einer mit Hilfe von Kugellagern drehbar gelagerten Achse:2
getragene Schaltorgan. Es trägt an seinem freien Ende eine Bürste ja, die auf einer
Kontaktbank 3
verschieblich ist. 4 ist das Federgehäuse für das zum Antrieb
des Schaltorganes i dienende Federwerk, das üblicher Ausführung sein kann und daher
nicht näher dargestellt ist. An ihrem durch die Vorderseite des Zeitgebers hindurchgeführten
Ende trägt die Achse 2, einen Drehgriff 5, mittels dessen das Federwerk nach
Ablauf unter gleichzeitiger Rückstellung der Achse:2 und des mit dieser verbundenen
Schaltorganes i wieder aufgezogen wird. Zum Feststellen dient ein mit der Achse:2
verbundenes Sperrad 6 und eine mit diesem zusammenarbeitende und bei 7a drehbar
gelagerte Sperrklinke 7. Ihre Auslösung erfolgt über einen Handhebel
8, der sich auf der Vorderseite des Zeitgebers befindet und dessen Drehachse
8a einen unter die Klinke 7 greifenden kurbelförinigen Ausliebhebel
8b trägt.
-
ZD
Mit der Drellaclise 2 des Schaltorgans i isi weiterhin
über das aus Fig.:2 und 3 ersichtliche Getriebeg die Wirbelstrombahn dei
zum Regeln der Ablaufgeschwindigkeit did, nenden Wirbelstrombremse gekuppelt.
-
genannte Wirbelstrombahn besteht im Au# *
führungsbeispiel aus
einem Zylinder io, de# in der Längsachse einstellbar ist -und in den ringförmigen
Spalt iia des der Wirbelstrombahn zugeordneten Magneten eingreift. Der Magnet besteht
aus einem hufeisenförmigen oder zylindrischen Teil iib mit einem zentralen Kern
1117. Auf diesem ist die Erregerwicklung 12 angeordnet. Das eine Lager fÜr die Drehachse
ioa des Wirbelstroi-nzyliiiders befindet sich in dem Kern iic. Das andere La,-er
ist an einer von dem Magneten getragenen Lagerplatte 13 gebildet. Die Einstellung
des Wirbelstromzylinders io erfolgt über einen in dein Kern iic geführten StÖ-ßel
14, der entgegen der Wirkung der an diesem angreifenden Feder 15 über den Hebel
16 in der Längsrichtung einstellbar ist. Die Verstellung des Hebels 16 erfolgt über
eine Kurvenscheibe 17, deren Achse über den mit ihr verbundenen und auf der
Vorderseite des Zeitgebers befindlichen Drehgriff 18 gedreht werden kann. Ein mit
dem Drehgriff 18 oder dessen Achse verbundener Zeiger ig zeigt auf einer Skala2o
die eingestellte Geschwindig--keit an. Die Geschwindigkeitsregelung beruht darauf,
daß die von der Wirbelstrombrenise erzeugte Breinskraft von der Eintauchtiefe des
Wirbelstromzylinders io in den Ringspalt ja abhängig ist. Hierbei ist noch nachzuholen,
daß der Ringspalt ja an inehreren Stellen, zweckmäßig über den Umfang symmetrisch
verteilt, Erweiterungen besitzt zur Erzielung einer für die Wirkungsweise erforderlichen
unsynirnetrischen Flußverteilung über den Verlauf des Ringspaltes.
-
. Die Zahl der bei einer Auslösung möglichen Abwürfe kann vermittels
eines Vorwählers vorbestimmt werden. Dieser besteht im Ausführtingsbeispiel aus
einem gleichachsig mit der Achse ig, drehbaren Hebel 21; er trägt an seinem einen
Ende ein auf der Skala 22 verschiebliches Anzeigefenster 2-1" und an seinem anderen
Ende einen Handgriff 2ib, der zugleich zur Lösung der an diesem Ende des Hebels
vorgesehenen Sperrvorrichtung dient. Letztere besteht in einem Stift, dem eine Lochreihe:23
zugeordnet ist. Durch Ziehen des Handgriffes 21b kann der mit diesem verbundene
Sperrstift entgegen der Wirkung einer Feder aus der jeweiligen Sperrstellung gelöst
werden, woraufhin die Drehung des Vorwählers 21 möglich ist. Der Hebel 21 trägt
weiterhin einen Anschlag2ic, der in eine durch einen Gegenanschla95a unterbrochene
Ringnut5b des Drehgriffes5 eingreift. Die Lage des Gegenalischlages 5(1 ist relativ
zum Anschlag2ic des Vorwählers so bemessen, daß bei Eingriff bzw. Berührung beiden
Anschläge miteinander das Schalt-'i##e,an i den nächsten Kontakt der Kontaktnoch
nicht berührt, wie das aus Fig. i .#,är . sichtlich ist. In dieser Stellung
des Schaltorgans i weist das mit ihm gekuppelte Sperrrad 6 die in Fig.
?- gestrichelt angedeutete Stellung auf, es befindet sich also noch nicht
in Anlage gegen den Sperrzahn der Sperrklinke 7. Wird jedoch nunmehr der
Vorwählerhebel 2 1 weitergedreht und kommt damit der Anschlag 2ic außer Anlage bezüglich
des Geggenanschlages 5", so läuft das Schaltorgan i mit den
init ihm gekuppelten Teilen unter dem Einfluß des Federwerkes um ein solches Stück
weiter, daß die Bürste ja des Schaltorgans den Kontakt berührt. In dieser Stellung
des Schaltorgans i wird es durch das Sperrad 6 und die Klinke 7 festgehalten.
Der Zweck der vorgeschriebenen Ailordnun el wird unten noch näher erläutert.
-
Die Schaltung des Zeitgebers ist folgende: Von dem einen Pol der Stromquelle
25 verläuft der Stromkreis über das eine Schaltmesser des HauptschalterS
26 zu dem einen Kontakt eines SperrschalterS 27, dessen anderer Köritakt
mit der Bürste ja elektrisch verbunden ist. Die einzelnen Kontakte der der Bürste
ja zugeordneten Kontaktbalik 3
sind mit je einer AuslösevorrichtUng
281 bis 28,2 verbunden. Ausgangsseitig sind diese Auslösevorrrichtungen
über das zweite Schaltrnesser des HauptschalterS 26 an den anderen Pol der
Stromquelle 25 angeschlossen. Es verläuft danach vom Sperrschalter
27 aus der Stromkreis jeweils über diejenige der Auslösevorrichtungen 281
bis 2812, deren zugehöriger Kontakt auf der Kontaktbank 3 ge-
rade
von der Bürste ja berührt wird. Die Stellung der Kontaktbürste wird durch einen
mit dem Drehgriff 5 verbundenen Zeiger 5c auf der Skala 22 angezeigt. Der
obenerwähnte Sperrschalter 27 ist dem Bedienungsglied 8
für die Auslösurg
der Sperrklinke 7 zugeordnet und wird somit jeweils im niedergedrückten Zustand
des Bedienungsgliedes 8 geschlossen gehalten.
-
Die Bedienung und die Wirkungsweise des Zeitgebers sind demnach folgende:
Durch Linksdrehung des Dreligriffes 5 bis in die Stellung des Zeigers 5c
auf den Punkt i der Skala 3 wird das Federwerk aufgezogen. In 1
dieser
Stellung des Drehgriffes befindet sich die Bürste ja auf dein ersten Kontakt der
zugehörigen Kontaktbank. Es- wird nun der Vorwählerliebel :21 entsprechend der gewünschten
Zahl einer Abwuriserie eingestellt. i Sollen beispielsweise zwei Lasten in einstellbarer
Zeit nacheinander abgeworfen werden,
so wirdder Hebel 21 mit seinem
Blickfenster auf die Zahl 3 eingestellt, so daß er also die ersten beiden
Stellungen auf der Skala, 2;" freigibt. Es wird dann weit erhin durch Einstellung
des Drehgriffes 18 diejenige Zeitspanne eingestellt, die zwischen den beiden Abwürfen
liegen soll, und die sich aus der Höhe des Luftfahrzeug,#es, aus seiner#
Ge-
schwindigkeit usw. in hier-nicht näher interessierender Weise berechnet.
Alsdann wird der Hauptschalter 26 geschlossen. Durch Beobachtung ermittelt
der Flugzeugführer den geeigneten Zeitpunkt für den ersten Abwurf und drückt in
diesem Mon-lent -das Bedienungsglied8 herab. Dadurch wird der Stromkreis am Sperrschalter
27 geschlossen und die erste Auslösevorrichtung 281 erregt, wodurch die erste
Last ausgelöst wird. Die Bedienung b kl des Handhebels 8 hat außer
der Schließung des Schalters 27 auch ein Anheben der Sperrklinke
7 zur Folge. Infolgedessen läuft gleichzeitig mit der Auslösung der ersten,Last-Aas
Schaltorgan i an und erreicht nach der durch die Einstellung der Wirbelstrombremse
bedingten Zeit den zweiten Kontakt und schließt den Stromkreis über die zweite Auslösevorrichtung
28.; die zweite Last fällt ab. Inzwischen läuft das Schaltorgan i über den
zweiten Kontakt hinaus, wird aber vor Erreichen des dritten Kontaktes durch den
An-Schlag 2 1, des VorwählerhebeIS 2 1 angehalten. Läßt der Flugzeugführer das Bedienungsglied
8 wieder los, so kehrt dieses in die dargestellte Lage zurück, und es öffnet
sich der Sperrschalter 27. Zur Vorbereitung,des nächsteil Abwurfs wird der
Vorwählhebel 21 weitergestellt. Mit Beginn der Weiterstellung dieses Hebels läuft
das Schaltorgan i in der oben beschriebenen Weise auf den nachsten Kontakt und bleibt
in dieser Auslösestellung infolge der Wirkung der inzwischen in die Arbeitslage
zurückgekehrten Klinke 7 stellen. Eine Auslösung einer Last erfolgt hierbei
nicht, weil der Sperrschalter 27 geöffnet ist.
-
Hiermit wird die sinnvolle Anordnung des AnschlageS 21, klar. Würde
nämlich das Schal',torgan i jeweils zwischen zwei Auslösestellungen bis zur Bedienung
des Bedienungsgliedes 8 angehalten, so würde der Zeitpunkt des ersten Abwurfes
einer Abwurfserie nicht mit dem Niederdrücken des Bedienungsgliedes 8 zusammenfallen,
sondern gegenüber diesem Zeitpunkt verzögert sein, und zwar um die Zeitspanne, die
das Schaltorgan i bis zur Erreichung des nächsten Kontaltes benötigen würde. Es
ist also durch die doppelte Sperrung für das Schaltorgan i in Verbindung mit der
beschriebenen kelativanordliung bzw. gegenseitiggen Versetzung der beiden Sperrungen
6, 7 und 21" 5" erreicht, -(laß-
der erste Abwurf einer Abwurfserie
zeitlich niit dein Niederdrücken des Bedienungsgliedes 8 zusammenfällt.
-
Durch die gegenseitige Versetzung des Zeigers 5, und des Blickf
ensters des VorwählhebeIS 21 ist erreicht, daß man aus der'Stellung der beiden Organe
einerseits, wie erwähnt, die vorgewählte Abwurfzahl und andererseits den noch vorhandenen
Vorrat all Lasten feststellen kann. Die obige Beschreibung läßt erkennen, daß durch
den Vorwählhebel auch der Abwurf einer einzigen Last vorgewählt werden kann. Sind
mehr als eine Last vorgewählt, so besteht für den Flugzeugführer oder sonstigen.
Bedienenden die Mögfichkeit, durch Loslassen des Bedienungsz#I ,-liedes
8 die voreingestellte Serie zu unterbrechen. In der in Fig. i gezeigten Schaltung
ist j edern Kontakt der dem S chaltorgan i zugeordneten Kontaktbank
eine besondere Auslös-evorrichtung 28, usw. zugeordnet. Es ,#versteht -sich,
daß statt dessen auch andere Möglichkeiten 'gegeben sind, z. B. könnte das Schaltorgan
i mit der zugehörigen Kontaktbank als Impulsgeber auf ein Schrittschaltwerk o. dgl.
arbeiten, das seinerseits mechanisch oder elektrisch die Auslösung der Lasten bewirkt.
Des weiteren ist naturgemäß die im Ausführungsbeispiel gezeigte Zahl von zwölf Kontakten
und entsprechend zwölf Auslösevorrichtungen nur eine beispielsweise. Der neue Zeitgeber
kann außer für Luftfahrzeuge auch für Wasserfahrzeuge Anwendung finden, wie er außerdem
für den Abwurf von beliebigen Lasten, z, B. Postsäcken u. dgl., verwendbar ist.