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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von kombinierten, retuschierten, oder mit Kunstgriffen und Scheinbildern versehenen kinematographischen Filmen.
Die Erfindung bezweckt die Herstellung von kombinierten, retuschierten oder mit Kunstgriffen und Scheinbildern versehenen kinematographischen Filmen sowie auch die Vorrichtungen zur Ausführung dieses Verfahrens. Im wesentlichen besteht das Verfahren darin, dass man das Bild wenigstens eines photographischen positiven oder negativen Filmes auf einen Schirm projiziert, u. zw. unter entsprechender Vergrösserung, wonach man diese Vergrösserung auf einen frischen, d. h. lichtempfindlichen Film photographiert, so dass auf diesen letzteren das ursprüngliche, mit entsprechenden Änderungen versehene Bild projiziert wird.
Auf diese Weise ist es möglich, Reproduktionen von einem Originalfilm herzustellen, welche zum mindesten in ihrer Beschaffenheit dem letzteren gleich sind, was nicht der Fall ist für diejenigen Reproduktionen der Filme, welche nach dem Kontaktverfahren hergestellt werden.
Ausserdem ist es möglich, auf dem auf den Schirm projizierten Bild sämtliche Änderungen, Retuschen, Verbesserungen und Kunstgriffe in beliebiger Weise anzubringen und das so veränderte, ergänzte oder teilweise gekürzte Bild mit den Änderungen von neuem zu photographieren, wodurch neue Wirkungen erzielt werden, die bis jetzt nicht möglich waren.
Die Zeichnungen veranschaulichen den Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsformen, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt der Vorrichtung, während Fig. 2 die Vorrichtung in schräger Lage darstellt, in welcher das Retuschieren usw. vorgenommen werden kann. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach der Fig. 1. Fig. 4 zeigt in Schnitt die Bewegungseinriehtung des Rahmenträgers und Fig. 5 in ähnlicher Darstellung die Bewegungseinrichtung für die Platten. Die Fig. 6-10 zeigen Einzelheiten der Vorrichtung.
Die in den Fig. 1-3 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung enthält einen länglichen Rahmen 1, welcher bei 2 vorzugsweise in seinem Schwerpunkt drehbar gelagert ist, zu welchem Zwecke ein Ständer 3 vorgesehen ist. Der Rahmen 1 wird durch eine Einrichtung 4 in zwei Längshälften geteilt, welche zum Einsetzen einer Mattscheibe 4 ! ou. dgl. dient und beispielsweise durch eine Kassette bekannter Bauart gebildet sein kann. Als solche Kassette kann auch jede sonstige Einrichtung verwendet werden, welche einen raschen und bequemen Wechsel der Mattscheibe oder einer sonstigen Platte 4'gestattet, um die mit Korrekturen und Retuschen versehene Platte rasch durch eine neue Platte ersetzen zu können.
Die eine Hälfte des Rahmens 1 weist eine Gleitführung 5 auf, welche zur Lagerung eines Schlittens 6 dient, der sich in der Längsachse des Rahmens bewegen lässt. Zu diesem Zweck trägt der Schlitten eine
Gewindemuffe 7, in welcher sich eine Leitspindel 8 dreht, die bei 9 und 10 in an den Rahmen angeordneten Lagern gelagert ist. Die Leitspindel 8 lässt sich durch das Handrad 11 drehen. Der Schlitten 6 trägt
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Balg 15 mit dem Rahmen 4 in Verbindung steht. Der Sockel 13 trägt gemäss Fig. 3 eine Gewindemutter 16, in welcher die Leitspindel 17 drehbar gelagert ist. Diese Leitspindel ist weiters in dem Schlitten 6 drehbar und trägt an ihrem Ende das Schneckenrad 18, welches in eine Schnecke 19 eingreift. Diese Schnecke
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werden kann.
Auf der anderen Hälfte des Rahmens 1 ist eine Führung 21 für einen Schlitten 22 vorgesehen, welcher die Kamera 23 trägt. Der Schlitten 22 trägt eine Schraubenmutter 24, während eine Leitspindel 25
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in den Lagern 26, 27 des Rahmens drehbar gelagert ist und die Schraubenmutter 24 mittels des Handrades 28 hin-und herschieben kann.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende : Mittels des Projektionsapparates 14 wird auf eine frische Platte 4', z. B. mattiertes Glas, das zu retuschierende Filmbild projiziert. Die Vorrichtung befindet sich hiebei in der schrägen Lage gemäss Fig. 2, so dass der Arbeiter bequem mittels Bleistift, Retuschverstreicher usw. sämtliche- Korrekturen, Retuschen, Kunstgriffe usw. auf dem vergrösserten Bild vornehmen kann. Ist die Retusche usw. fertig, so wird in der Kamera 23 das retuschierte Filmbild reproduziert. Mit jedem einzelnen Bild wird ähnlich gearbeitet, ausgenommen, wenn die bewirkte
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Platte 4'schnell durch eine frische ersetzen.
Um die Bequemlichkeit der Handhabung und die Geschwindigkeit der Ausführung der Korrekturen zu erhöhen wird mit Vorteil eine Anordnung verwendet wie sie in den Fig. 4-6 veranschaulicht ist.
Diese Anordnung besteht im wesentlichen aus folgendem : An der Seite des Rahmens 1 befindet sich ein Rahmen 28, welcher gleitbar auf den Schienen 29 und 30 angeordnet ist, welche Schienen mit dem Rahmen 1 fest sind. Um die Verstellung des Rahmens 28 zu ermöglichen, u. zw. in einer Richtung parallel zur Längsachse des Rahmens 1, tragen die Seitenteile des Rahmens 28 Zahnstangen 31 und 32, welche mit den Zahnrädern 33 und 34 in Eingriff stehen. Die Zahnräder sind an einer Achse 35 befestigt, welche mittels eines Handrades 36 betätigt werden kann.
Im Innern des Rahmens 28 sind Gleitschienen 37 als Plattenträger vorgesehen, wie insbesondere Fig. 6 zeigt. Eine jede der Platten 4', welche, wie oben beschrieben, als Lichtschirm dient, ist in einem Gleitschienenplattenträger 37 angeordnet (Fig. 5). An der rechten Seite der Kassette 4 befinden sich zwei Zahnstangen 38 und 39, welche im Rahmen 1 derart geführt sind, dass sie sich quer in bezug auf den Rahmen. ! verschieben können. Zu diesem Zwecke sind Zahnräder 40 und 41 auf einer Achse 42 vorgesehen, welche in die Zahnstangen 38 und 39 eingreifen. Ein Handrad 43 gestattet die Welle 42 zu drehen und demzufolge die entsprechende Verstellung der Zahnstangen 38 und 39 zu bewirken.
Eine jede der Zahnstangen 38 und 39 trägt einen Ansatz 44 und 45, während die Platte 4'Ausnehmungen 46 und 47 aufweist, welche, wenn die Platte 4'richtig in die Gleitschienen 37 des Rahmens 38 eingelegt sind, die Ansätze 44 und 45 aufnehmen.
Die Zahnstange 38 weist weiters einen seitlichen Ansatz 48 auf, welcher, wie Fig. 10 zeigt, mit dem freien Ende 49 eines Hebels in Berührung kommen kann, welcher Hebel sich um die Achse 51 verdreht, die an dem Gestell 1 vorgesehen ist. Der Hebel 50 trägt einen zweiten Arm 52, welcher mit dem ersten Hebel 50 einen Winkel von 900 einschliesst und an dessen freiem Ende um den Zapfen 53 eine Sperrklinke 54 verschwenkbar ist, welche in die Zahnstange 31 eingreift. Eine Feder 55 ist zwischen dem Hebelarm 50 und der Sperrklinke 54 derart vorgesehen, dass die Sperrklinke 54 stets das Bestreben hat, in die Zähne der Zahnstange 31 einzugreifen.
An dem gegenüberliegenden Ende der Sperrklinke 54 ist ein Anschlag 56 vorgesehen, welcher sich gegen einen zweiten Anschlag 57 des Hebels 50 abstützt und hiedurch die Bewegung der Sperrklinke 54 begrenzt. Eine Feder 58 ist zwischen einem festen Punkt 59 des Rahmens 1 und einem Fortsatz 60 des Hebels 50 derart angeordnet, dass dieser Hebel das Bestreben hat, sich in der Richtung des Pfeiles f zu bewegen.
Die Achse 51 hat eine Ausnehmung 61, welche sich auf einen Teil ihres Umfanges erstreckt und in welche das Ende einer Schraube 62 greift, welche in der Nabe des Hebels 50 vorgesehen ist. Die Achse 51 ist noch mit einer zweiten Ausnehmung 63'versehen, ähnlich der vorgenannten Ausnehmung 61, in welche eine zweite Schraube in gleicher Weise wie 62 eingreift, aber in diesem Falle im Zusammenhange mit einer Sperrklinke 63, welche in gleicher Weise dazu vorgesehen ist, in die Zahnstange 31 einzugreifen.
Die Sperrklinke 63 ist an der Achse 51 verschwenkbar und steht unter der Wirkung der Feder 64. Endlich ist an der Achse 51 ein Handgriff 65 befestigt.
Wenn die Sperrklinke 54, wie später beschrieben wird, in solcher Stellung ist, dass die Zahnstange 31 in Richtung des Pfeiles fl sich bewegen kann, die Sperrklinke 63 eine Bewegung der Zahnstange entgegen dieser Pfeilrichtung verhindert.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende : Wenn man eine Platte 4'in den Rahmen 4 gelangen lassen will, dreht man das Handrad 43, um die Zahnstangen 38 und 39 in Richtung des Pfeiles ra zu bewegen. Die Ansätze 44, 45, welche in die Ausnehmungen 47 und 48 der Platte 4'greifen, vermitteln die Bewegung der letzteren, welche auf den Schienen 37 gleitend, in den Rahmen 4 eintritt. Nun wird die Korrektur, wie vorher beschrieben, durchgeführt, und wenn dies beendet ist und man wünscht eine neue Platte 4'einzuführen, dreht man das Handrad 43 im entgegengesetzten Sinne. Die Zahnstangen 38 und 39 verstellen sich entgegen der Richtung des Pfeiles/ und führen die Platte 4'in ihre ursprüngliche Lage auf den Gleitschienen 37.
Am Ende der Bewegung der Zahnstange 38 gelangt der Anschlag 48 derselben zum Angriff an das Ende 49 des Hebels 50. Der Hebel 50 steht in diesem Moment in der in Fig. 15 gezeichneten Lage, so dass die Bewegung, welche durch den Anschlag 48 hervorgerufen wird, denselben aus der in Fig. 9 dargestellten Lage in die in Fig. 10 dargestellte Lage verschwenkt. In diesem Moment, in welchem die Sperrklinke 54 mit der Zahnstange 31 in Eingriff steht, wird die Zahnstange im Sinne des Pfeiles t1 derart bewegt, dass sie sich in dieser Richtung verstellt. Diese Bewegung wird durch
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die Sperrklinke 63 nicht verhindert, welche entgegen der Wirkung der Feder 64 mit der Zahnstange ausser Eingriff gebracht wird.
Nach der Verstellung der Zahnstange 31 gelangt eine andere Platte 4'vor die Ansätze 44 und 45.
Durch Betätigung des Handrades 43 kann man daher aus dem Rahmen 28 eine neue Platte entnehmen. Die Zahnstange 38 verstellt sich neuerlich im Sinne des Pfeiles f2 und der Anschlag 48 gibt den Hebel 50 frei, welcher seine Anfangsstellung unter dem Einflusse der Feder 58 einnimmt. Bei dieser Bewegung bewegt sich die Sperrklinke 54 dem Sinne des Pfeiles f- entgegen, wobei die Zahnstange durch die Klinke 63 festgehalten ist. Die Sperrklinke 54 wird sich sodann an der Zahnstange 31 eine bestimmte Anzahl von Zähnen nach rückwärts bewegen.
Wenn man die Verstellung des Rahmens 28 unmittelbar durch das Handrad 36 wünscht, betätigt man den auf der Achse 51 sitzenden Hebel 65. Wird dieser Hebel im Sinne des Pfeiles {3 bewegt, so gelangt das Ende der Ausnehmungen 61 und 63'zum Eingriff mit der Schraube 62 der Hebel 50 und 63. Es ergibt sich nun, dass der Hebel 50 und die Klinke 63 sich gleichfalls im Sinne des Pfeiles/ bewegen. Die Klinke 63 gelangt ausser Eingriff mit der Zahnstange 31 ; gleichzeitig trifft der Anschlag 57 des Hebels 50 gegen den Fortsatz 56 der Klinke 54, so dass auch diese mit der Zahnstange 31 ausser Eingriff gebracht wird. Von diesem Moment an ist die Zahnstange 31 vollkommen frei und kann daher der Rahmen 28 mittels Handrades 36 in beiden Richtungen verstellt werden.
Die Verschiebungen des Projektionsapparates und der Kamera lassen sich, wie ersichtlich, bequem und genau bewerkstelligen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von kombinierten, retuschierten oder mit Kunstgriffen und Scheinbildern versehenen kinematographisehen Filmen, dadurch gekennzeichnet, dass man das Bild von wenigstens einem Film (positiven oder negativen) auf einen Schirm, vorzugsweise eine Mattscheibe, unter entsprechender Vergrösserung projiziert und dieses vergrösserte Bild auf einem frischen lichtempfindlichen Film in der Kamera photographiert, zum Zweck, das Originalfilmbild zu reproduzieren.