Schließ- und Öffnungsvorrichtung für Schubladen
Die Erfindung betrifft eine Schließ- und Öffnungsvorrichtung für Schubladen- Ausziehführungen mit einer an einer Korpuswand eines Möbelstücks zu befestigenden Führungsschiene und einer - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Mittelschiene - relativ zur Führungsschiene verschieblich gelager- ten, an der Schublade zu befestigenden Laufschiene, wobei an einem an einer der beiden vorgenannten äußeren Schienen angeordneten Klinkengehäuse ein durch eine Federanordnung bistabil in zwei in Schubladen-Bewegungsrichtung voneinander beabstandete Endlagen vorgespannter beweglicher Klinkenbauteil vorgesehen ist, welcher eine Aufnahme für einen an der anderen Schiene vorgesehenen Mitnehmer aufweist, welcher bei der Relativverschiebung der
Schienen bei Annäherung an die Schließstellung in die Aufnahme einfährt und den vorgespannten beweglichen Klinkenbauteil verschwenkt und dadurch aus der zugeordneten Endlage entriegelt, wodurch dieser unter der Wirkung der Federspannung in die andere Endlage bewegt wird und über den in der Auf- nähme gehaltenen Mitnehmer die diesem zugeordnete Schiene in Schubladen-
Einzugsrichtung mitnimmt.
Für die ausziehbare Führung von Schubladen im Korpus von Schubladen- schränken werden heute fast ausschließlich Auszugsführungen mit einer an der Innenfläche der Schrank-Seitenwand befestigten Führungsschiene und einer durch Rollen oder Wälzkörper auf Führungsbahnen längsverschieblich geführten, an der Schublade zu befestigenden Laufschiene verwendet. Durch diese rollen- oder wälzgelagerten Ausziehführungen sind die Schubladen sehr leicht gängig, sie können ohne merkliche Kraftaufbringung ausgezogen und eingeschoben werden. Diese Leichtgängigkeit hat aber auch den Nachteil, dass mit Schwung geschlossene Schubladen beim Erreichen der Schließstel- lung am Schrankkorpus anstoßen und durch die dabei auftretende Reaktionskraft wieder - zumindest teilweise - in Öffnungsrichtung zurück geführt, d.h. geöffnet werden. Es sind daher bei Annäherung an die Schließstellung wirksam werdende Beschläge für solche Ausziehführungen entwickelt worden, welche sicherstellen, dass ein ungewolltes Öffnen der Schublade aus der geschlosse- nen Stellung nicht möglich ist. Neben den früher hierfür vorgesehenen mechanischen oder magnetischen Schnäppern wurden in neuerer Zeit an den Ausziehführungen selbst anzubringende, zwischen der Führungsschiene und der Laufschiene wirksame Beschläge in Form der eingangs erwähnten Einzugsautomatiken entwickelt, deren Einzugs- und Haltefunktion in der Schließstel- lung zum Teil auch noch durch eine den Schwung der Schublade vor Erreichen der Schließstellung abbremsende Dämpfungseinrichtung ergänzt wurde. (DE 40 20 277 C2).
Im Bestreben, aus optisch/ästhetischen Gründen die zum Öffnen und Schlie- ßen der Schublade an der Außenseite von deren Frontblende vorzusehenden
Griffbeschläge zu vermeiden, wurden bereits so genannte Touch-Latch-Be- schläge entwickelt (EP 0 766 939 B1 ), welche es erlauben, einer in der Schubladen-Schließstellung befindlichen Schublade durch einen zusätzlich ins Korpusinnere auf die Frontblende ausgeübten Druck eine Bewegung in Öff- nungsrichtung zu erteilen, so dass die Rückseite der Frontblende dann im
Randbereich hintergriffen und die Schublade - auch ohne Vorhandenseins eines Griffbeschlags - geöffnet werden kann. Solche Touch-Latch-Beschläge wurden bisher als gesondert an der Schublade und/oder dem Schrankkorpus zu montierende Beschläge ausgebildet, be\ denen ein federbeaufschlagtes Druckstück aufeinander folgend in zwei in Längsrichtung zueinander versetzte
Verschiebestellungen stellbar ist. Die Anbringung dieser Touch-Latch-Beschläge erfolgt so, dass das Druckstück in der äußeren vorgeschobenen Ver-
Schiebungsstellung so weit in Richtung zur Schublade vorsteht, dass die Schublade beim Schließen vor Erreichen der Schließstellung am Ende des Druckstücks anfährt. Zum vollständigen Schließen muss dann Druck in Schließrichtung auf die Schubladen-Frontblende ausgeübt werden. Sobald dann die Schließstellung erreicht ist, wird das Druckstück in der eingefahrenen
Stellung der Schublade verriegelt und übt dann keine Öffnungskraft auf die Schubladen-Frontblende aus. Die gesonderte Anbringung dieser Beschläge erfordert also einen erheblichen Montageaufwand.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Schließ- und
Öffnungsvorrichtung mit dem Funktionsprinzip der Touch-Latch-Beschläge zu schaffen, welche an den Schubladen-Ausziehführungen vormontierbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung der Öffnungs- und Schließvorrichtung an einer Schubbladen-Ausziehführung der eingangs erwähnten Art gelöst, welche einen am Klinkenbauteil einerseits und am bzw. im Klinkengehäuse andererseits angreifenden Touch-Latch-Mechanismus aufweist, welcher bei Ausübung einer in Schubladen-Schließrichtung gerichteten Einschubbewegung auf die in der Schließstellung gehaltene Schublade den Klinkenbauteil und über den in der Aufnahme des Klinkenbauteils eingreifende
Mitnehmer die Laufschiene und damit eine auf der Laufschiene gehaltene Schublade um ein vorgegebenes Maß in Schubladen-Öffnungsrichtung verschiebt.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung kann die Ausgestaltung so getroffen sein, dass die Öffnungs- und Schließvorrichtung ein lang gestrecktes hohles Gehäuse aufweisen, dessen eines Ende am bzw. im Klinkengehäuse gehalten ist, wobei im hohlen Gehäuse eine aus dessen gegenüberliegenden Ende herausgeführte Koppelstange längsverschieblich angeordnet ist, deren aus dem hohlen Gehäuse vortretendes Ende am Klinkenbauteil angekoppelt ist, und dass am gegenüberliegenden, im hohlen Gehäuse aufgenommenen Ende der Koppelstange einerseits und im vom Klinkenbauteil abgewandten hohlen Gehäuse die zusammenwirkenden Funktionselemente des Touch- Latch-Mechanismus vorgesehen sind und die Koppelstange durch eine unter Vorspannung stehende Feder in Richtung einer Längsverschiebung zum Klinkenbauteil vorgespannt ist.
Der Touch-Latch-Mechanismus weist dabei bevorzugt eine im Innern des lang gestreckten hohlen Gehäuses vorgesehene, herzkurvenähnliche Steuerkurve auf, in welche ein am gehäuseinneren Ende der Koppelstange vorgesehener Steuervorsprung in an sich bekannter Weise eingreift.
Da der in der Steuerkurve geführte Steuervorsprung beim Ver- bzw. Entriege- lungsvorgang neben der konstruktiv vorgegebenen Längsverschiebung zusätzlich eine Querbewegung ausführen muss, ist in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Steuervorsprung vom freien Ende eines am gehäuseinneren Ende der Koppelstange um eine parallel zur Längsmittelachse des in die Steuerkurve eingreifenden Steuervorsprungs verschwenkbar gelagerten Hebels vortritt. Dadurch wird eine die Längsverschiebung der Koppelstange im lang gestreckten hohlen Gehäuse behindernde Verbiegung der Koppelstange vermieden.
Darüber hinaus ist die Koppelstange zweckmäßig in einem mittleren Teilabschnitt des inneren lang gestreckten hohlen Gehäuses in Gehäuse-Längsrichtung verschieblich, relativ zum Gehäuse jedoch unverdrehbar geführt, um sicherzustellen, dass der Steuervorsprung nicht ungewollt durch Verdrehung der Koppelstange im Gehäuse aus der Steuerkurve austreten kann.
Das lang gestreckte hohle Gehäuse weist mit Vorteil wenigstens zwei entlang einer das Gehäuse etwa mittig in Längsrichtung verlaufenden Ebene zusammengesetzte Gehäusehälften auf, von denen die eine im Innern ihres sperr- klinkenabgewandten Endbereichs mit der Steuerkurve versehen ist, während das der mit der Steuerkurve versehenen Gehäusehälfte gegenüberliegende Innere der anderen Gehäusehälfte derart hohl ausgebildet ist, dass der am gehäuseinneren Ende der Koppelstange vorgesehene Steuervorsprung den bei einer Längsverschiebung der Koppelstange von der Steuerkurve auf ihn über- tragenen Querbewegungen zu folgen vermag, wobei die unter Druckvorspannung stehende Feder am oder im klinkenbauteilseitigen Endbereich des hohlen Gehäuses einerseits und im Bereich der Ankopplung der Koppelstange am Klinkenbauteil andererseits abgestützt ist.
Die Längsteilung des lang gestreckten Gehäuses in zwei Gehäusehälften ermöglicht eine einfache Herstellung der Gehäusehälften und die korrekte Mon-
tage der Koppelstange in der erforderlichen Eingriffsstellung des Steuervorsprungs in die Steuerkurve.
Das lang gestreckte hohle Gehäuse weist dabei zweckmäßig die äußere Form eines lang gestreckten Zylinders auf. Die Öffnungs- und Schließstellung entspricht dann in ihrem äußeren Aufbau und Aussehen den in den bekannten Einzugsautomatiken mit Vorteil verwendeten Dämpfungseinrichtungen. Bei entsprechender Anpassung der Abmessung ist es dann sogar möglich, eine Schließ- und Öffnungsvorrichtungen der hier in Frage stehenden Art wahlweise mit einer Dämpfungseinrichtung oder einem Touch-Latch-Mechanismus zu versehen bzw. die Einzugsautomatik entsprechend umzurüsten.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das lang gestreckte hohle Gehäuse an seinem, vom Klinkenbauteil abgewandten Ende an einem in Längsrichtung des Klinkengehäuses verstellbaren Anschlag, beispielsweise einer Endfläche einer in eine Gewindebohrung im Klinkengehäuse eingeschraubten Stellschraube abgestützt sein. Durch Veränderung der Einschraubtiefe der Stellschraube in der Gewindebohrung kann dann die Lage des lang gestreckten hohlen Gehäuses im Klinkengehäuse verändert werden, wodurch eine Einstellung des Fugenabstands der Frontblende in der Schließstellung möglich ist.
Alternativ kann die Ausgestaltung auch so getroffen sein, dass der Anschlag von einem auf einen von der dem Klinkenbauteil abgewandten Endfläche des Gehäuses vortretenden, mit Gewinde versehen Zapfen aufgeschraubten mit einer mit einem komplementären Gewindeöffnung versehenen Stellrad gebildet wird.
Eine vorzeitiges Versagen der Schließ-/Öffnungsfunktion der Vorrichtung ver- meidende Überlastsicherung kann in vorteilhafter Weiterbildung dadurch verwirklicht werden, dass der dass zwischen dem verstellbaren Anschlag und dem Klinkengehäuse eine Feder vorgesehen ist, welche beim Schließen einer Schublade über den Klinkenbauteil auf die Bauteile des Touch-Latch-Mecha- rlismus übertragene stoßartige Beanspruchungen abfedert.
Die Feder wird dabei bevorzugt von wenigstens einer unter Druckvorspannung montierten Schraubenfeder gebildet.
Das langgestreckte hohle Gehäuse ist mit Vorteil längsverschieblich im Klinkengehäuse geführt und seinem, dem Klinkenbauteil abgewandten Ende über eine zwischengeschaltete unter Vorspannung stehende Feder im Klinkenge- häuse abgestützt, wobei zweckmäßig ein den Verschiebungsweg des langgestreckten hohlen Gehäuses in Richtung zum Klinkenbauteil aufgrund der Vorspannung der zwischengeschalteten Feder begrenzender Anschlag im Klinkenbauteil vorgesehen ist.
Dabei ist die Ausgestaltung dann vorzugsweise so getroffen, dass die das Gehäuse abstützende Anschlagfläche des Anschlags in Verschiebungsrichtung des langgestreckten Gehäuses verstellbar ausgebildet ist.
Die Anschlagfläche wird 'dann bevorzugt von dem an einer Gegenfläche des langgestreckten Gehäuse angreifenden freien Ende des Schafts einer in eine
Gewindebohrung im Klinkengehäuse eingeschraubten Verstellschraube gebildet, deren der Gegenfläche gegenüberliegendes Ende aus dem Klinkengehäuse herausgeführt und mit Mitteln zur Verdrehung des Schafts, z.B. einem Kopf oder einer Ausnehmung zum Ansetzen eines Drehwerkzeugs, versehen ist.
Die Verstellschraube kann dann derart schräg zur Verschiebungsrichtung des langgestreckten Gehäuses ausgerichtet im Klinkengehäuse vorgesehen werden, dass das langgestreckte Gehäuse beim Drehen des Schafts der Verstell- schraube im Sinne des Einschraubens in die Gewindebohrung entgegen der
Wirkungsrichtung der Vorspannung der Feder und beim Drehen des Schafts in entgegengesetztem Drehsinn in Wirkungsrichtung der Vorspannung der Feder vorschoben wird. Dadurch ist dann die exakte Ausrichtung der Frontblende einer in der Schließstellung stehenden Schublade zu den Frontblenden an- schließender geschlossener Schubladen eines Schubladenschranks möglich.
Das Klinkengehäuse kann mit Vorteil mit Mitteln zur Befestigung an der Unterseite der Führungsschiene einer zugeordneten Ausziehführung derart versehen sein, dass der Klinkenbauteil mit der Aufnahme seitlich neben der Füh- rungsschiene in Richtung zur Laufschiene vortritt, und der an der Laufschiene vorgesehene Mitnehmer in den Verschiebungsweg der Aufnahme im Klinkenbauteil ragt.
Die Ausgestaltung erfolgt dabei zweckmäßig so, dass der Klinkenbauteil und der Mitnehmer in der bestimmungsgemäßen Befestigungsposition des Klinkengehäuses an einer zugeordneten Führungsschiene seitlich neben deren kor- puszugewandter Seite vorgesehen sind.
Der Touch-Latch-Mechanismus kann alternativ zu der früher angesprochenen Anordnung des Steuervorsprungs an einem verschwenkbar am gehäuseinneren Ende der Koppelstange gelagerten Hebel auch so ausgebildet sein, dass der Steuervorsprung querverschieblich zur Koppelstangen-Längsrichtung in
Koppelstangen-Längsrichtung jedoch unverschieblich am gehäuseinneren Ende der Kolbenstange angeordnet ist.
Dabei ist die Ausgestaltung dann zweckmäßig so getroffen, dass das gehäu- seinnere Ende der Koppelstange einen quer zur Koppelstangen-Längsrichtung verbreiterten Führungskopf aufweist, in dessen zur herzkurvenähnlichen Steuerkurve weisender Seite eine querverlaufende Führungsnut vorgesehen ist, in welcher ein Trägerelement verschieblich gelagert ist, von dessen steuerkur- venzugewandter Unterseite der Steuervorsprung vorsteht und in die Steuer- kurve eingreift.
Das Trägerelement kann dabei mit Vorteil die Form eines in der Höhe im Wesentlichen gleich der Tiefe und im Durchmesser gleich der Breite der Führungsnut bemessenen zylindrischen Körpers aufweisen, von dessen steuerkur- venzugewandter Stirnfläche mittig der in die herzkurvenartige Steuernut eingreifende Steuervorsprung vortritt, welcher seinerseits dann zweckmäßig die Form eines in seinem Durchmesser gleich der Breite der herzkurvenähnlichen Steuernut entsprechenden Stifts mit kreisförmigem Querschnitt aufweist. Gegenüber der an sich ebenfalls möglichen Ausgestaltung des Trägerelements als ausschließlich verschieblich in der Nut eingesetzter Kulissenstein hat die
Ausgestaltung als zylindrischer Körper den Vorteil, dass das Trägerelement sich in der Führungsnut zusätzlich drehen kann.
Zur Verbesserung der Führung des Trägerelements in der Führungsnut ist es dann von Vorteil, wenn mittig im Boden der Führungsnut des Führungskopfs ein Langloch vorgesehen ist, in welches ein mittig von der steuerkurvenabge- wandten Stirnfläche des zylindrischen Körpers vortretender Führungsstift mit
kreisförmigem Querschnitt eingreift, dessen Durchmesser im Wesentlichen gleich der Breite des Langlochs bemessen ist.
Das aus dem lang gestreckten hohlen Gehäuse vortretende freie Ende der Kolbenstange wird - zur Vermeidung von Biegebeanspruchungen der Koppelstange - zweckmäßig derart gelenkig am Klinkenbauteil angekoppelt, dass der Klinkenbauteil relativ zum Koppelstangen-Ende verschwenkbar ist.
Die verschwenkbare Ankopplung der Koppelstange am Klinkenbauteil wird in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, dass am Ende der
Koppelstange ein im Wesentlichen kreisquerschnittsförmiger Gelenkkopf vorgesehen ist, der zur verschwenkbaren Ankopplung am Klinkenbauteil in eine über mehr als 180° kreisbogenförmig begrenzte Gelenkkopfaufnahme im Klinkenbauteil eingreift, und dass die Gelenkkopfaufnahme in dem zur Koppel- Stange offenen Bereich derart elastisch aufweitbar ausgebildet ist, dass der
Gelenkkopf bei Ausübung einer vorgegebenen Zugkraft auf die Koppelstange bzw. den Klinkenbauteil im Sinne einer Trennung dieser Teile voneinander unter elastischer Aufweitung des offenen Mündungsbereichs aus der Gelenkkopfaufnahme ausrastet.
Der Gelenkkopf weist dabei mit Vorteil die Form eines Kugelkopfs auf, der über einen Verbindungsschaft mit einem im Vergleich zum Durchmesser des Kugelkopfs verringerten Querschnittsdurchmesser mit dem Ende der Koppelstange verbunden ist.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von vier Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausfüh- rungsbeispiels einer Schubladen-Ausziehführung, in welcher eine in der erfindungsgemäßen Weise mit Touch-Latch-Funktion versehene Schließ- und Öffnungsvorrichtung integriert ist;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Schließ- und Öff- nungsvorrichtung gemäß Figur 1 ;
Fig. 3 eine der Figur 2 entsprechende perspektivische Ansicht der Schließ- und Öffnungsvorrichtung in Explosionsdarstellung ihrer zusammenwirkenden Funktionselemente;
Fig. 4 eine schematisierte Schnittdarstellung der Schließ- und Öffnungsvorrichtung, gesehen in Richtung der Pfeile 4-4 in Figur 2;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der unteren Hälfte des
Touch-Latch-Mechanismus der Schließ- und Öff- nungsvorrichtung gemäß den Figuren 2 und 3;
Fig. 6 eine Seitenansicht, gesehen in Richtung des Pfeils
6 in Figur 5;
Fig. 7 eine Schnittansicht gesehen in Richtung der Pfeile
7-7 in Figur 6;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Schließ- und Öffnungsvorrichtung ähnlich der Figur 2, jedoch von der gegenüberliegenden Seite aus gesehen;
Fig. 9 eine Explosionsdarstellung der beim Ausführungs- beispiel gemäß Figur 8 vorgesehenen Schließ- und
Öffnungsvorrichtung;
Fig. 10 die Schließ- und Öffnungsvorrichtung gemäß Figur 9 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausfüh- rungsbeispiels einer Schließ- und Öffnungsvorrichtung gemäß der Erfindung, bei welcher neben der bei dem in Figur 8 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel beschriebenen, als Überlastsicherung vorgesehenen Feder auch die im Zusammenhang
mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebene Längsverstellbarkeit des Gehäuses des Touch- Latch-Mechanismus im Klinkengehäuse - in modifizierter Form - verwirklicht ist;
Fig. 12 das in Figur 11 gezeigte Ausführungsbeispiel, wobei die eigentliche Schließ- und Öffnungsvorrich- tung in einer aus ihrer Aufnahme im Klinkengehäuse herausgelösten Lage oberhalb des Klinkengehäuses dargestellt ist;
Fig. 13 einen Teilschnitt durch das dritte Ausführungsbeispiel gesehen in Richtung der Pfeile 13-13 in Figur 11 ;
Fig. 14 einen Schnitt gesehen in Richtung der Pfeile 14-14;
Fig. 15 eine perspektivische Ansicht eines Teilabschnitts einer als Vollauszug ausgebildeten Schubladen-
Ausziehführung sowie eines vierten Ausführungsbeispiels einer getrennt und teilweise in auseinandergezogenem Zustand dargestellten zugeordneten Schließ- und Öffnungsvorrichtung; und
Fig. 16 eine Ansicht der Schließ- und Öffnungsvorrichtung gesehen in Richtung des Pfeils 16 in Figur 15.
In Figur 1 ist eine in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete, im speziellen Fall als Einfachauszug mit einer an der Seitenwand eines Schrankkorpus zu befesti- genden profilierten Führungsschiene 12 und einer durch Wälzkörper längsver- schieblich auf an der Führungsschiene ausgebildeten Laufbahnen geführten, der Schublade zugeordneten profilierten Laufschiene 14 ausgebildete Schubladen-Ausziehführung gezeigt. Da derartige Ausziehführungen - sei es in Form des dargestellten Einfachauszugs 10 oder auch in Form von zusätzlich mit ei- ner zwischengeschalteten Mittelschiene versehenen Vollauszuges - an sich
bekannt sind, wird hier auf eine Beschreibung solcher Ausziehführungen im Einzelnen verzichtet.
Bekannt ist auch der grundsätzliche Aufbau der bei der dargestellten Auszieh- führung 10 vorgesehenen zur erfindungsgemäßen Schließ- und Öffnungsvor- richtung 20 weiterentwickelten Einzugsautomatik, welche eine mittels einer solchen Ausziehführung in einem Schrankkorpus gelagerte Schublade beim Schließvorgang bei Annäherung an die Schließstellung zwangsläufig vollständig in den Korpus einzieht.
Nachstehend wird die erfindungsgemäße Weiterbildung solcher - an sich bekannter - Einzugsautomatiken zur einer Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 mit Touch-Latch-Funktion in Verbindung mit den Figuren 2 bis 7 beschrieben.
Die Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 weist ein lang gestrecktes flaches
Klinkengehäuse 22 auf, in welchem ein flacher scheibenartiger Klinkenbauteil 24 zwischen zwei Endstellungen verschieblich geführt ist. Diese Führung erfolgt durch den Eingriff von zwei vom flachen Teil des Klinkenbauteils 24 vortretenden, in Verschiebungsrichtung voneinander beabstandeten Führungs- zapfen, welche nach Art einer Kulissenführung in eine in der zugeordneten
Wandung des Klinkengehäuses 22 vorgesehene, über den größten Teil ihrer Längserstreckung geradlinig verlaufende Führungsnut eingreifen. Diese Führungsnut ist an dem in den Zeichnungsfiguren 2, 3 und 4 rechts und in Figur 1 unteren Ende bogenförmig gekrümmt, so dass der in die Führungsnut eingrei- fende vordere Führungszapfen bei Erreichen dieses Endbereichs aus der geradlinigen Bewegungsbahn herausgeführt wird, wodurch der Klinkenbauteil 24 eine Abkippbewegung ausführt.
Am oberen Rand weist der Klinkenbauteil 24 zwei über den Rand des Klinken- gehäuses 22 vortretende, voneinander beabstandete Vorsprünge 32 und 34 auf, zwischen denen eine Aufnahme 36 für einen - in den Zeichnungsfiguren nicht dargestellten - von zwei von der Laufschiene 14 nach unten vortretenden
Stiften gebildeten Mitnehmer ausgebildet ist, welcher beim Ausziehen der
Schublade relativ zum Klinkengehäuse in Ausziehrichtung den Klinkenbauteil zwangsläufig im Klinkengehäuse 22 verschiebt. Beim Ausziehvorgang wird also der Klinkenbauteil 24 aus der der Schließstellung zugeordneten, in Figur 2 und 4 veranschaulichten Endstellung in die erwähnte abgekippte Endstellung
vom Mitnehmer mitgenommen. Bei Erreichen dieser Endstellung wird der Klinkenbauteil dann - wie erwähnt - abgekippt, wodurch der in Ausziehrichtung vordere Vorsprung 34 in Abwärtsrichtung ins Innere des Klinkengehäuses 22 geführt und durch die Spannkraft einer Feder in dieser abgekippten Stellung verriegelt wird. Diese Feder ist in den Figuren 5 und 6 mit 62 bezeichnet. Der der Laufschiene zugeordnete Mitnehmer kann dann aus der Aufnahme 36 heraustreten und somit die die Schublade haltemde Laufschiene 14 weitgehend kräftefrei in der Führungsschiene 12 in Schubladen- Ausziehrichtung verschoben werden. Im Klinkengehäuse 22 ist in einer lang gestreckten Aussparung eine Schließ- und Öffnungsvorrichtung 42 vorgesehen, welche ein lang gestrecktes hohles Gehäuse 44 aufweist, welches in zusammengebautem Zustand die äußere Form eines lang gestreckten Zylinders hat. Dieses zylindrische Gehäuse 44 ist aus zwei entlang einer Längsmittelebene geteilten Gehäusehälften 44a und 44b (Figur 3) zusammengesetzt. In diesem lang gestreckten zylindrischen Gehäuse ist eine im dargestellten Fall im Querschnitt quadratische Koppelstange 46 längsverschieblich geführt, deren in den Figuren 3 bis 7 jeweils links wiedergegebene Endbereich aus dem zylindrischen Gehäuse 44 vortritt und an seinem Ende mit einem Kugelkopf 48 versehen ist, der in einer zugeordneten Aufnahme 50 (Figur 3 und 4) des Klinkenbauteils 24 gelenkig aufgenommen ist. Bei Herstellung des Klinkenbauteils 24 aus einem steifelastischen Kunststoff kann der mit der Aufnahme 50 versehene Bereich des Klinkenbauteils durch entsprechende Formgebung so ausgebildet werden, dass die Aufnahme sich bei Einwirkung einer in Längsrichtung der festgehaltenen Koppelstange gerichteten Zugkraft auf den Klinkenbauteil elastisch aufweitet und der Kugelkopf 48 dann aus der Aufnahme austritt. Auf diese Weise wirkt die gelenkige Verbindung von Kugelkopf und Klinkenbauteil dann also gleichzeitig die Funktion einer Überlastkupplung.
Im Innern des lang gestreckten Gehäuses 44 ist ein radial nach innen gerichteter Wandungsabschnitt 52 vorgesehen, in welchem eine dem quadratischen Querschnitt der Koppelstange 46 entsprechend geformte Durchlassöffnung 54 vorgesehen ist. Die Koppelstange 46 durchsetzt diese Durchlassöffnung 54 also längsverschieblich, wobei sie jedoch durch die komplementär quadrati- . sehen Querschnitte der Durchgangsöffnung und der Koppelstange gegen Verdrehung gesichert ist.
In den in den Figuren 3 bis 7 links vom radial einwärts gerichteten Wandungsabschnitt 52 gelegenen Bereich der unteren Gehäusehälfte 44a des Gehäuses 44 ist eine herzkurvenähnliche Steuerkurve 56 in einen ebenflächigen Wandungsabschnitt eingeformt, in welchen ein zapfenförmiger Steuervorsprung 58 passend eingreift, der sich also in der geschlossenen Herzkurve verschieben kann. Der Steuervorsprung 58 springt von der steuerkurvenseitigen unteren Seite eines kurzen Hebels 60 vor, der am freien Ende der Koppelstange 46 um eine parallel zum Steuerzapfen verlaufende Schwenkachse verschwenkbar angelenkt ist. Der verschwenkbar am Ende der Koppelstange 46 angelenkte Hebel 60 mit dem in die Steuerkurve 56 eingreifenden Steuervorsprung bilden die Funktionsbauteile einer so genannten Touch-Latch-Mechanik, d.h. die Kop- pelstaπge 46 kann in zwei in ihrer Längsrichtung zueinander versetzte Stellungen gegen Herausziehen aus dem Gehäuse 44 verriegelt werden. In der ersten eingezogenen Raststellung steht der Steuervorsprung 58 im vertieften Bereich zwischen den beiden seitlich anschließenden Herzflügel der Steuerkurve, während die zweite Verriegelungsposition von der Spitze der herzkurvenähnlichen Steuerkurve gebildet wird.
Die Verriegelung in diesen beiden Endpositionen erfolgt durch eine, den aus dem lang gestreckten zylindrischen Gehäuse 44 herausgeführten Teilabschnitt der Koppelstange 46 umgebende, als unter Druckvorspannung stehende Schraubenfeder ausgebildete Feder 62, deren gehäuseinneres Ende an der zugewandten Stirnfläche des radialen Wandungsabschnitts 52 abgestützt ist, während das gegenüberliegende Ende an dem den Kugelkopf 48 mit dem freien Ende der Koppelstange 46 verbindenden, im Durchmesser vergrößerten
Hülsenabschnitt 64 abgestützt ist. Die unter Druckvorspannung stehende Feder 62 versucht also, die Koppelstange 46 aus dem Innern des Gehäuses in Richtung zum Klinkenbauteil 24 herauszuziehen. In den beiden erwähnten Ver- riegelungs-Endstellungen sichert die Vorspannung der Feder 32 den jeweiligen Verriegelungseingriff des Steuervorsprungs 58 in der Verriegelungsposition der
Steuerkurve. Durch Einschieben der Koppelstange 46 wird der Steuervorsprung aus der jeweiligen Rastposition der Steuerkurve herausgeschoben und dann durch die Form der Steuerkurve seitlich aus der Raststellung verschoben, so dass der Rastvorsprung bei einer anschließenden entgegengesetzten Aus- ziehbewegung der Koppelstange in einen der seitlich anschließenden lang gestreckten, im Wesentlichen in Längsrichtung verlaufenden Abschnitt der Steuerkurve übertreten und von dort in den Bereich der der jeweils anderen Verrie-
gelungsstellung zugeordneten Rastposition in der Steuerkurve übertreten kann. Das Funktionsprinzip dieses mit einer herzkurvenförmigen Steuerkurve arbeitenden Touch-Latch-Mechanismus ist an sich bekannt, so dass sie nicht weiter im Einzelnen erläutert werden muss.
Aus den vorstehenden Erläuterungen ist nun auch ersichtlich, dass durch die bereits erörterte Kopplung der Schließ- und Öffnungsvorrichtung 42 mit dem Klinkenbauteil 24 der Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 eine Kopplung mit einer zugeordneten Schublade gegeben ist. Daher ist es möglich, eine in der Schließstellung stehende Schublade, welche durch den Klinkenbauteil 24 in dieser Schließstellung gehalten ist, wobei die Koppelstange 46 den am Hebel 60 angeordneten Steuervorsprung 58 in der in den Zeichnungsfiguren links gelegenen Verriegelungsposition in der Steuerkurve gehalten ist, durch eine geringfügige zusätzliche Verschiebung der Schublade in Einschubrichtung au- ßer Riegeleingriff gebracht werden kann, worauf der Steuervorsprung durch die
Feder 62 in die demgegenüber zweite Verriegelungsstellung nach rechts verschoben wird und hierbei den Klinkenbauteil 24 und somit über den Mitnehmer an der Laufschiene die Laufschiene und die Schublade um ein dem Abstand zwischen den Verriegelungspositionen des Steuervorsprungs in der Steuer- kurve entsprechendes Maß aus dem Korpusinnern herausschiebt. Dabei hebt sich dann die Frontblende der Schublade um ein entsprechendes Maß von der Vorderseite des Korpus ab und die Schublade kann durch Hintergreifen der Frontblende aus dem Korpusinnern herausgezogen werden.
Um den in der Schließstellung einer Schublade zwischen der Innenseite ihrer
Frontblende und den vorderen Stirnflächen der Korpuswände eines die Schublade aufnehmenden Schranks bestehenden Fugenabstand - z.B. zur Anpassung an den entsprechenden Fugenabstand benachbarter Schubladen - einstellen zu können, ist es zweckmäßig, das Gehäuse 44 der Schließ- und Öffnungsvorrichtung 42 im Klinkengehäuse der Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 in Längsrichtung verstellbar und in wählbaren Längsstellungen fixierbar auszubilden. Hierfür kann beispielsweise eine mit dem freien Ende ihres Gewindeschafts am vom Klinkenbauteil abgewandten Ende des Gehäuses 44 .anliegende, in einer Gewindebohrung im • Klinkengehäuse eingeschraubte Stellschraube 65 dienen, deren schematische Lage in Figur 4 angedeutet und von der in Figur 2 der obere Teil des zur Verstellung von Hand betätigbaren Schraubenkopfs erkennbar ist.
In den Figuren 8 bis 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 gezeigt, welches sich von dem vorstehend in Verbindung mit den Figuren 2 bis 7 beschriebenen Ausführungsbeispiel der erfin- dungsgemäßen Schließ- und Öffnungsvorrichtung 20 lediglich in der Art und
Weise der querverschieblichen Lagerung des in die herzkurvenähnliche Steuerkurve 56 eingreifenden Steuervorsprungs 58 am gehäuseinneren Ende der bei diesem Ausführungsbeispiel kreisquerschnittsförmigen Koppelstange 46 unterscheidet. Zur Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels genügt es da- her, nachstehend nur die getroffenen Unterschiede zu beschreiben, während im Übrigen auf die vorausgehende Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen werden kann, zumal funktionell entsprechenden Bauelementen beider Ausführungsbeispiele in den Zeichnungsfiguren die gleichen Bezugszeichen zugeordnet sind.
Anstelle der Anordnung des Steuervorsprungs 58 an einem Hebelarm springt der als kreisquerschnittsförmiger Stift ausgebildete Steuervorsprung 58 nunmehr mittig von der der Steuerkurve 56 in der unteren Gehäusehälfte 44a zugewandten unteren Stirnfläche eines als niedriger zylindrischer Körper 64 aus- gebildeten Trägerelements vor. Der zylindrische Körper 64 ist in einer quer zur
Koppelstangen-Längsrichtung verlaufenden Führungsnut 66 in einem am gehäuseinneren Ende der Koppelstange 46 integral angesetzten verbreiterten Führungskopf 68 querverschieblich angeordnet. Der Durchmesser des zylindrischen Körpers 64 ist im Wesentlichen gleich der Breite der Führungsnut 66 bemessen, so dass er sich in der Führungsnut in Querrichtung verschieben kann. Eine zusätzliche Führung des zylindrischen Körpers wird noch dadurch erreicht, dass von der steuerkurvenabgewandten oberen Stirnfläche des zylindrischen Körpers mittig ein weiterer, im Querschnitt kreisförmiger Führungsstift 70 in ein im Boden der Führungsnut 66 vorgesehenes Langloch 72 eingreift. Der zylindrische Körper 64 kann also während des Folgevorgangs des in die
Steuerkurve 56 eingreifenden Steuervorsprungs 58 die erforderliche Querbewegung in der Führungsnut 66 des Führungskopfs 68 ausführen, wobei sich der Körper 64 aufgrund seiner zylindrischen Umfangsfläche in der Führungsnut verdrehen kann. Verklemmungen können deshalb nicht auftreten.
In Figur 8 ist außerdem noch eine zwischen der klinkenbauteilabgewandten Endfläche des längsverschieblich im Klinkengehäuse 22 angeordneten Gehäu-
ses 44 des Touch-Latch-Mechanismus und einer gegenüberliegenden Endwand der Aufnahme des Gehäuses 44 vorgesehenen Feder 72 dargestellt, welche als Überlastsicherung gegen Beschädigungen der Funktionselement des Touch-Latch-Mechanismus wirkt, indem sie den beim schwungvollen Schließen einer Schublade bei Erreichen der Endstellung entstehenden Aufprallstoß abpuffert.
In den Figuren 11 bis 14 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schließ- und Öffnungsvorrichtung gezeigt, bei welchem die vorer- wähnten Funktionen der Einstellbarkeit des Fugenabstands der Frontblende einer Schublade von der zugewandten Stirnfläche eines Schrankkorpus und der Überlastsicherung gegen Aufprallstöße in einer Baugruppe vereinigt ist. Die Feder 72 ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht direkt auf der Endfläche des Gehäuses 44 sondern auf der gehäuseabgewandten Stirnfläche eines mit einer mittigen Gewindebohrung 74 versehenen Stellrades 76 abgestützt. Das
Stellrad 76 ist auf einem integral von der Endfläche des Gehäuses 44 vortretenden Gewindezapfen 78 aufgeschraubt, so dass der Abstand der Gehäuse- Endfläche von der zugewandten Stirnfläche des Stellrades durch Drehen des Stellrades 76 stufenlos veränderbar ist. Das Stellrad 76 wird durch die unter Druckvorspannung montierte, im dargestellten Fall als Schraubenfeder ausgebildete Feder 72 in Anlage an zwei von gegenüberliegenden Seiten in die Aufnahme für das Gehäuse 44 vorstehende als Anschläge dienende Vorsprünge 80 gedrängt, zwischen denen der Gewindezapfen 78 des Gehäuses 44 hindurchtritt. Beim Drehen des Stellrades 76 verändert sich dessen Abstand von der Gehäuse-Endfläche und das Gehäuse wird - in Abhängigkeit von der
Drehrichtung - in Schubladen-Öffnungs- bzw. Schließrichtung verschoben. Über die Koppelstange 46 wird somit auch der Klinkenbauteil 24 und ein - gegebenenfalls zwischen dessen Vorsprüngen 32, 34 eingreifender - Mitnehmer der Laufschiene 14 einer Ausziehführung und eine auf der Laufschiene aufge- lagerte Schublade verschoben, wodurch dann auch der Fugenabstand zwischen der Frontblenden-Rückseite der Schublade und den vorderen Stirnflächen der Korpuswände eines die Schublade aufnehmenden Schränke entsprechend.
In den Figuren 15 und 16 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Öffnungs- und Schließvorrichtung 20 gezeigt, welche zur Anwendung an einer in diesem Fall als Vollauszug ausgebildeten
Ausziehführung 10- bestimmt ist, bei welcher die Laufschiene 14 nicht direkt, sondern über eine zwischengeschaltete Mittelschiene 11 auf der Führungsschiene 12 gelagert ist. Die Anordnung des Klinkengehäuses 22 erfolgt in diesem Fall an der unteren horizontalen auf die Profilfläche der Führungsschiene 12, wobei der den Klinkenbauteil 24 verschieblich im
Klinkengehäuse führende Bereich des Klinkengehäuses 22 in den in der bestimmungsgemäßen Montageposition der Ausziehführung 10' in einem Schrankkorpus zwischen der Führungsschiene 12 und der Innenfläche der benachbarten Korpuswand bestehenden Zwischenraum vortritt. In diesem Zwischenraum ist der Klinkenbauteil 24 mit den die Aufnahme 36 begrenzenden Vorsprüngen 32 und 34 nach oben in Richtung zur Laufschiene 14 weisend, verschieblich im Klinkengehäuse 22 angeordnet. Der mit dem Klinkenbauteil 26 zusammenwirkende an der Laufschiene 14 vorgesehene Mitnehmer 26, ist dementsprechend an dem korpuswandseitigen senkrechten Profilschenkel der die Laufschiene bildenden Profilschiene in Abwärtsrichtung weisend so angesetzt, dass die vom nach unten weisenden freien Rand des Mitnehmers horizontal vortretenden beabstandeten Vorsprünge 26a, 26b in den Verschiebungsweg der Aufnahme 36 des Klinkenbauteils 24 vortreten.
Das langgestreckte Gehäuse 44 der eigentlichen Schließ- und
Öffnungsvorrichtung 42 ist in der Verlängerung des Klinkenbauteils 24 um einen vorgegebenen Verschiebungsweg längsverschieblich im Klinkengehäuse 22 angeordnet und wird - wie auch bei den vorausgehend beschriebenen Ausführungsbeispielen - durch eine unter Druckvorspannung stehende Feder 72 in Richtung auf den Klinkenbauteil 24 in Anlage an einen in den
Verschiebungsweg des Gehäuses 44 im Klinkengehäuse 22 vortretenden Anschlag gedrängt. Dieser Anschlag wird hier vom freien Ende des Schafts 84 einer in eine Gewindebohrung im Klinkengehäuse '22 eingeschraubten Verstellschraube 86 gebildet, deren gegenüberliegendes anderes Ende auf der korpusabgewandten Seite aus dem Klinkengehäuse 22 vorsteht und in diesem
Endbereich mit Mitteln zur Verdrehung des Schafts 84, beispielsweise dem in Figur 16 dargestellten Kreuzschlitz 88 zum Ansetzen des freien Endes der Klinge eines Kreuzschlitzschraubenziehers versehen ist.
Der Schaft 84 ist dabei in der in den Zeichnungsfiguren erkennbaren Weise schräg zur Verschiebungsrichtung des langgestreckten Gehäuses 44 ausgerichtet und im Klinkengehäuse 22 angeordnet, so dass das den Anschlag
für das Gehäuse 44 bildende freie Ende des Schafts 84 bei einer Verdrehung seine Lage derart verändert, dass das langgestreckten Gehäuse 44 - abhängig von der Drehrichtung - entweder entgegen der Wirkungsrichtung der Schraubenfeder 72 und unter zusätzlicher Zusammendrückung derselben oder in entgegen gesetzter Richtung und Entspannung der Schraubenfeder im
Klinkengehäuse 22 verschoben wird. Dadurch ist die Lage des langgestreckten Gehäuses 44 im Klinkengehäuse 22 um ein vorgegebenes Maß in Ausziehrichtung der Schubladen stufenlos verstellbar, so dass die Auslösefunktion des Touch-Latch-Mechanismus im Rahmen des vorgegebenen Verstellwegs in horizontaler Richtung veränderbar ist. Dadurch ist also auch das für die Auslösung der Touch-Latch-Funktion erforderliche lichte Spaltmaß zwischen der Rückseite der Frontblende einer Schublade und der vorderen Stirnwand des zugehörigen Schrankkorpus exakt einstellbar.
Es ist ersichtlich, dass im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele verwirklichbar sind. So kann es von Vorteil sein, auf die zum Einziehen der Schublade bei der abschließenden Schließbewegung vorgesehene Schließfeder zu verzichten, wenn eine solche Feder mit für die ihr zugeordnete Ein- zugsfunktion hinreichender Federspannung in der Öffnungs- und Schließvorrichtung jeweils anderen Ausziehführung des einer Schublade zugeordneten Paars von Ausziehführungen vorgesehen ist. In diesem Fall kann dann bei dieser zweiten Öffnungs- und Schließvorrichtung anstelle des erfindungsgemäßen Touch-Latch-Mechanismus ein Lineardämpfer vorgesehen sein, durch welchen dann erreicht wird, dass die abschließende Schubladen-Schließbewegung sanft verzögert erfolgt.