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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen
und/oder Schließen von Schubkästen, mit einer
Auszugsführung, die zumindest eine an einem Möbelkorpus
festlegbare Führungsschiene und eine verfahrbar gelagerte
Laufschiene aufweist, wobei an der Laufschiene ein Schubkasten mit
einer Frontblende festlegbar ist und ein Halteelement mit einem
Aktivator vorgesehen ist, wobei der Aktivator mit einem Öffnungs-
und/oder Schließmechanismus für den Schubkasten
koppelbar ist und ein Verfahren zur Kalibrierung einer solchen Vorrichtung.
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Aus
der
EP 1845821 ist eine
Schließ- und Öffnungsvorrichtung für
Schubladen bekannt, bei der ein Rastmechanismus vorgesehen ist,
um die Schublade in einer geschlossenen Position am Möbelkorpus
zu verrasten. Durch Eindrücken der Frontblende kann der
Rastmechanismus entriegelt werden und durch die Kraft einer Feder
in Öffnungsrichtung bewegt werden. Um den Fugenabstand
zwischen der Frontblende der Schublade und einer benachbarten Stirnfläche
eines Möbelkorpus einstellen zu können, ist ein
drehbares Stellrad an dem Rastmechanismus vorgesehen, das eine entsprechende
Verstellung der Frontblende über zahlreiche miteinander
gekoppelte Bauteile ermöglicht. Um einen Verstellvorgang durchführen
zu können, muss zunächst das Stellrad zugänglich
gemacht werden und dann gedreht werden. Anschließend muss
durch mehrfaches Öffnen und Schließen eine Einstellung
durch das Stellrad vorgenommen werden, wobei der Einstellvorgang mühsam
ist und zudem zahlreiche Bauteile für eine entsprechende
Verstellung erforderlich sind.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Öffnen
und/oder Schließen von Schubkästen zu schaffen,
bei der der Abstand zwischen einer Frontblende und dem Möbelkorpus
auf einfache Weise einstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 15 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen
von Schubkästen ein Halteelement und einen Aktivator, wobei
der Aktivator zur Einstellung des Abstandes der Frontblende vom
Möbelkorpus verschiebbar an dem Halteelement gelagert ist
und in unterschiedlichen Positionen an dem Halteelement fixierbar
ist. Dadurch muss der Aktivator nur in die gewünschte Position
geschoben werden, was auch mit montiertem Schubkasten erfolgen kann.
Wenn die Frontblende in der gewünschten Position angeordnet
ist, muss der Aktivator lediglich an dem Halteelement fixiert werden,
um den vorbestimmten Abstand der Frontblende von Möbelkorpus einzuhalten.
Die Vorrichtung kann dadurch einfach aufgebaut sein, im besten Fall
sind nur zwei Bauteile für die Einstellung erforderlich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Aktivator in eine
Richtung parallel zur Längsachse der Laufschiene verschiebbar
gelagert. Dadurch kann der Aktivator auf einfache Weise in Öffnungs-
und Schließrichtung des Schubkastens bewegt werden. Der
Aktivator ist dabei vorzugsweise an dem Haltelement verrastbar,
so dass eine einfache Montage möglich ist.
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Vorzugsweise
ist der Aktivator bei dem ersten Schließvorgang des Schubkastens
selbstständig einstellbar. Der Benutzer muss lediglich
den Schubkasten auf den beiden Laufschienen montieren und anschließend
in die Schließposition bewegen. Dabei kann der Aktivator
automatisch in die gewünschte Position an dem Halte element
verschoben werden, so dass kein aufwändiges mehrfaches Öffnen
und Schließen des Schubkastens für den Einstellvorgang erforderlich
ist.
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Für
eine einfache Kopplung des Aktivators an dem Halteelement ist dieser
vorzugsweise an dem Halteelement verschwenkbar gelagert. Der Aktivator kann
dabei entlang einer Achse an dem Halteelement verschiebbar sein,
so dass zum Verrasten eine Schwenkbewegung genutzt werden kann.
Für eine einfache Fixierung des Aktivators an dem Halteelement
sind an dem Halteelement eine Vielzahl von Zähnen vorgesehen,
die in der fixierten Position des Aktivators zumindest teilweise
in Eingriff mit Zähnen an dem Aktivator stehen. Dadurch
wird eine Verrastung mit kleinen Abständen möglich,
insbesondere können Kräfte zwischen Aktivator
und Halteelement auf eine Vielzahl von Zähnen verteilt
werden. Der Aktivator wird vor und während des Kalibriervorganges reibungsbehaftet
im Sinne einer Übergangspassung auf der Achse in seiner
jeweiligen Position bis zu der Verrastung nach der Kalibrierung
gehalten. Somit können Erschütterungen oder Vibrationen
während des Kalibriervorganges die Position des Aktivators auf
der Achse nicht verändern. Zum Verändern der Position
des Aktivators auf der Achse muss die Reibung durch Aufwendung einer
Kraft überwunden werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist der Aktivator mit einem Mitnehmer
gekoppelt, der entlang eines Gehäuse verfahrbar ist. Dabei
kann an dem Gehäuse eine entfernbare Festlegung für
den Mitnehmer vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine einfache Montage,
da der Benutzer lediglich den Schubkasten in eine Schließposition
verschieben muss, wobei dann der Aktivator in der Schließposition
an dem Halteelement positioniert wird. Anschließend wird
die Festlegung von dem Gehäuse entfernt, so dass nach Entfernen
der Festlegung eine Rastmulde vorhanden ist und der Verfahrweg und
der Öffnungsspalt durch Entfernen der Festlegung vorbestimmt
ist. Der Öffnungsspalt wird herstellerseitig durch die
Positionierung des Steuerelementes in der Steuerkurve beabstandet
zur Rastmulde und die Fixierung dieser Position durch das Einsetzen
einer Festlegung definiert. Der Auslöseweg ergibt sich
aus dem Abstand zwischen dem tiefsten Punkt der Rastmulde und der
Position des abgewinkelten Endes des Steuerelementes am Beginn einer
im Schließbereich wirksamen Distanznut. Das abgewinkelte
Ende des Steuerelementes soll vorzugsweise nur auf Zug und nicht
auf Druck belastet werden. Die Distanznut bildet einen Sicherheitsbereich
um eine Belastung auf Druck zu vermeiden. Wird ein großer
Auslöseweg gewünscht, muss die Distanznut verlängert
werden, und das abgewinkelte Ende des Steuerelementes wird in der
fixierten Position innerhalb der Distanznut gehalten.
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Der
kalibrierbare Aktivator kann mit einem Mitnehmer eines Rastmechanismus
zum Öffnen des Schubkastens gekoppelt sein. Dieser kann
als sogenannter „Ausstoßmechanismus” ausgebildet
sein, so dass durch Einschieben des Schubkastens dieser entriegelt
und durch eine Feder in Öffnungsrichtung bewegt wird. Zudem
kann die Erfindung auch zusammen mit einer Auswurfvorrichtung zum Öffnen
des Schubkastens gekoppelt sein, beispielsweise eine mechanisch
oder elektrisch angetriebene Auswurfvorrichtung.
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Die
Vorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen kann
ferner als eine Selbsteinzugsvorrichtung für Schubkästen
ausgebildet sein. Dann kann der kalbrierbare Aktivator ebenfalls
mit dem Mitnehmer gekoppelt sein. Bei der Ausgestaltung als Selbsteinzugsvorrichtung
sind vorzugsweise Distanzelemente zwischen Frontblende und dem Möbelkorpus
eingebracht, die dann nach dem Kalibrieren entfernt werden.
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Eine
Ausstoßvorrichtung oder eine Selbsteinzugsvorrichtung verhindern
das ungewollte Öffnen eines Schubkastens aus der Schließposition.
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Zur
Durchführung der Einstellung des Blendenspaltes sind vorzugsweise
Distanzelemente definierter Stärke vorgesehen. Sie werden
beim ersten Schließvorgang zwischen Frontblende des Schubkastens
und Möbelkorpus eingebracht. Nach dem ersten Schließen
können die Distanzelemente entfernt werden, damit das Möbel über
einen definierten Blendenspalt zwischen der Frontblende des Schubkastens
und dem Möbelkorpus verfügt. Dieser Vorgang muss
zeitgleich auf beiden Seiten der Frontblende des jeweiligen Schubkastens
durchgeführt werden.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kalibrieren
einer Vorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen
von Schubkästen, wird zunächst ein Schubkasten
in Schließrichtung derart bewegt, dass die Frontblende
des Schubkastens an einem Möbelkorpus anliegt. Der Abstand
zwischen dem abgewinkelten Ende des Steuer elementes und der Rastmulde
in der Steuerkurve entspricht dem zur Aktivierung der Ausstoßvorrichtung
benötigten Spalt zwischen der Frontblende und dem Möbelkorpus. Anschließend
wird ein bewegbarer Aktivator an einem mit einer Laufschiene einer
Auszugsführung gekoppelten Halteelement bei geöffneten
Schubkasten fixiert. Nach der Fixierung des Aktivators wird die Festlegung
für den Mitnehmer im Rastmechanismus für den Schubkasten
entfernt, damit dann der Schubkasten geöffnet und geschlossen
werden kann, so dass der Schubkasten an mindestens einer Steuerkurve
in einer von dem Möbelkorpus beabstandeten Position verrastet
wird. Dadurch kann auch mit montiertem Schubkasten auf einfache
Weise eine Einstellung des Spaltes zwischen Frontblende und Möbelkorpus
erfolgen.
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Alternativ
kann die Festlegung beim ersten Schließen des Schubkastens
nach der Kalibrierung und dem Verrasten des Aktivators nach dem Überfahren
eines vorderen Vorsprungs am Mitnehmer aus ihrer Position entfernt
werden und den Mitnehmer und damit den Rastmechanismus freigegeben.
Auch ist denkbar, dass die Festlegung durch den verrasteten Aktivator
beim ersten Schließen des Schubkastens abgeschert wird.
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Des
weiteren kann der Aktivator durch eine Vorrichtung an der Führungsschiene
beim ersten Öffnen des Schubkastens nach dem Kalibriervorgang verschwenkt
und auf dem Halteelement verrastet werden. Die Vorrichtung ist so
ausgeführt, dass sie bei der späteren Nutzung
des Schubkastens nicht mehr in Kontakt mit dem Aktivator gelangt.
Der Aktivator springt nach dem Kontakt im Sinne eines „Knackfrosches” um
das Halteelement um dort in der Rastposition zu verharren.
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Vorzugsweise
wird beim Bewegen des Schubkastens in Schließrichtung der
Aktivator gleichzeitig an dem Halteelement für eine selbständige
Kalibrierung verschoben. Die Bewegung des Schubkastens bis zu dem
Anschlag dient daher zur Einstellung des Frontspaltes und zum Verschieben des
Aktivators an dem Halteelement. Die Position des Anschlages definiert
dabei den Spalt zwischen Frontblende und Möbelkorpus.
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Es
ist auch möglich, den Kalibriervorgang nach einem Verrücken
eines Möbels wie z. B. bei einem Umzug, beliebig oft zu
wiederholen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1A bis 1D mehrere
perspektivische Ansichten einer Vorrichtung zum Öffnen
von Schubkästen;
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2 eine
Unteransicht der Vorrichtung der 1, teilweise
im Schnitt;
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3A bis 3D mehrere Ansichten eines Halteelements
und eines Aktivators der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4A und 4B zwei
perspektivische Ansichten des Halteelementes mit Aktivator beim
Rastvorgang;
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5A bis 5D mehrere
Ansichten des Halteelementes mit Aktivator beim Rastvorgang;
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6A und 6B zwei
Ansichten der Vorrichtung zum Öffnen von Schubkästen
mit eingestelltem Aktivator;
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7A bis 7D mehrere
Ansichten eines modifizierten Halteelementes und eines Aktivators
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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8A bis 8C mehrere
Ansichten eines Möbels vor einem Kalibriervorgang;
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9A bis 9D mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum der 1 vor einem
Kalibriervorgang;
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10A bis 10C mehrere
Ansichten eines Möbels während eines Kalibriervorganges;
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11A bis 11D mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum Öffnen der 1 während
eines Kalibriervorganges;
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12A bis 12C mehrere
Ansichten eines Möbels nach dem Kalibriervorgang; und
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13A bis 13D mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum Öffnen der 1 nach
dem Kalibriervorgang.
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14A bis 14C mehrere
Ansichten eines Möbels vor einem Kalibriervorgang;
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15A bis 15C mehrere
Ansichten einer Vorrichtung zum Schließen vor einem Kalibriervorgang;
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16A bis 16C mehrere
Ansichten eines Möbels vor einem Kalibriervorgang;
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17A bis 17C mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum Schließen vor einem Kalibriervorgang;
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18A bis 18C mehrere
Ansichten eines Möbels während eines Kalibriervorganges;
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19A bis 19C mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum Schließen während
eines Kalibriervorganges;
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20A bis 20C mehrere
Ansichten eines Möbels nach dem Kalibriervorgang; und
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21A bis 21C mehrere
Ansichten der Vorrichtung zum Schließen der nach dem Kalibriervorgang.
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Eine
Vorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen von
Schubkästen umfasst eine Auszugsführung 1,
die an einem Möbelkorpus montierbar ist. Dabei wird an
gegenüberliegenden Seiten eines Möbelkorpus eine
Auszugsführung 1 montiert. Jede Auszugsführung 1 umfasst
eine am Möbelkorpus festlegbare Führungsschiene 2 und
mindestens eine verfahrbar gelagerte Laufschiene 3, an
der ein Schubkasten festgelegt wird. Ergänzend kann die Auszugsführung 1 mindestens
eine auszugsverlängernde Mittelschiene zwischen der Führungsschiene und
der Laufschiene zur Erzielung eines Vollauszuges umfassen.
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Um
einen Spalt einer Frontblende des Schubkastens zum Möbelkorpus
einstellen zu können, ist an der Laufschiene 3 ein
Halteelement 4 fixiert, an dem ein Aktivator 5 verschiebbar
auf einer Achse 40 gelagert ist. Der Aktivator 5 ist
an dem Halteelement 4 fixierbar und greift in einen Mitnehmer 7 ein,
der Bestandteil eines Rastmechanismus 17 zum Öffnen
und/oder Schließen des Schubkastens ist. Der Mitnehmer 7 ist
in einer Kurvenbahn 8 angeordnet und über eine
Festlegung 10 in einem Gehäuse 6 fixiert.
In einem Schließbereich des Schubkastens legt sich ein
Kalibrieranschlag 19 am Aktivator 5 an eine Anlegekante 18 des
Mitnehmers 7 an. Eine Steuerkurve 12 weist eine
Distanznut 16 zur Aufnahme eines Steuerelementes 13 während
des Kalibriervorganges auf. An dem Mitnehmer 7 ist das
Steuerelement 13 gelenkig angeordnet, das Steuerelement 13 läuft
in der Steuerkurve 12.
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Der
Rastmechanismus 17 umfasst ein Federelement 9,
das in einem Gehäuse angeordnet ist und über eine
Stange 11 mit dem Mitnehmer 7 gekoppelt ist. Ferner
ist an dem Gehäuse 6 eine entfernbare Festlegung 10 in
Form einer Klammer vorgesehen, die im ausgelieferten Zustand verhindert, dass
der Mitnehmer 7, durch das Federelement 9 in eine
Anschlagposition in einem Schwenkbereich des Mitnehmers 7 bewegt
wird.
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Der
Rastmechanismus umfasst ferner die Steuerkurve 12, an der
das Steuerelement 13 verfahrbar gelagert ist. Das Steuerelement 13 ist
mit dem Mitnehmer 7 gekoppelt. Die Steuerkurve 12 umfasst
eine Rastmulde 14, in der das Steuerelement 13 durch
eine Feder des Federelementes 9 gehalten ist, wenn der
Schubkasten in einer geschlossenen Position ist. Wird der Schubkasten
gegen den Möbelkorpus gedrückt, läuft
das Steuerelement 13 gegen eine Anlaufschräge 15 und
wird dadurch entriegelt, so dass dann die Kraft der Feder des Federelementes 9 den
Schubkasten in Öffnungsrichtung bewegt.
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Um
den Abstand der Frontblende des Schubkastens zu dem Möbelkorpus
einstellen zu können, ist der Aktivator 5 verschiebbar
an dem Halteelement 4 gelagert. Wie aus den 3A bis 3D hervorgeht, befindet sich der Aktivator 5 zunächst
in einer entriegelten Position und kann entlang einer Achse 40 an
dem Halteelement 4 verschoben werden. Hierfür
weist der Aktivator 5 einen ringförmigen Abschnitt 51 auf,
der die Achse 40 umgreift. Die Achse 40 ist an
gegenüberliegenden Seiten an Halter 41 festgelegt.
Das Halteelement 4 umfasst ferner zwei plattenförmige
Abschnitte 42, die an der Laufschiene 3 anliegen
und an denen Stege 30 und 31 der Laufschiene aufliegen
und das Halteelement 4 in Längsrichtung der Laufschiene 3 festlegen.
An dem Halteelement 4 ist ferner ein Streifen mit hervorstehenden Zähnen 43 vorgesehen,
die senkrecht zu der Längsrichtung der Laufschiene 3 hervorstehen.
Die Zähne 43 dienen zum Verriegeln des Aktivators 5.
Ferner ist an dem Halteelement 4 eine Rastkante 44 ausgebildet.
Zur Verriegelung des Aktivators 5 noch dem Kalibriervorgang
wird mindestens eine Rastnase 54 hinter der Rastkante 44 verrastet.
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Der
Aktivator 5 ist zunächst entlang der Achse 40 verschiebbar
gelagert. An der zum Halteelement 4 gewandten Seite sind
an einem Mittelabschnitt 51 hervorstehende Zähne 53 ausgebildet,
die mit den Zähnen 43 an dem Halteelement 4 in
Eingriff gelangen können. Ferner umfasst der Aktivator 5 zwei
Vorsprünge 52, die in Eingriff mit dem Mitnehmer 7 gelangen
können.
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In 4A ist der Aktivator 5 von der
Ausgangsposition entlang der Achse 40 verschoben worden,
aber noch nicht mit dem Halteelement 4 verriegelt. Im nächsten
Schritt wird zum Verriegeln des Aktivators 5 dieser um
die Achse 40 verschwenkt, so dass eine Rastnase 54 an
dem Aktivator 5 die Leiste 44 hintergreift. In
der verrasteten Position sind die Zähne 43 und 53 in
Eingriff miteinander und verhindern, dass der Aktivator 5 entlang
der Achse 40 verschoben wird. Beim erneuten Schließen
des Schubkasten überfährt der verrastete Aktivator 5 den
vorderen Vorsprung 20 am Mitnehmer 7, beim erneuten Einschieben
der Frontblende 62 in Schließrichtung kann der
Ausstoßmechanismus ausgelöst werden. Bis zum Aus lösen
des Ausstoßmechanismuses übernimmt der vordere
Vorsprung 20 am Mitnehmer 7 eine Zuhaltefunktion
für den mit ihm über den Aktivator 5 und
die Laufschiene 3 gekoppelten Schubkasten.
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In
den 5A bis 5C ist
der Rastvorgang des Aktivators 5 an dem Halteelement 4 noch
einmal im Detail dargestellt.
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In
den 6A und 6B ist
die Vorrichtung zum Öffnen mit verschobenem Aktivator 5 gezeigt,
der entlang der Achse 40 in die gewünschte Position
verschoben wurde. In dieser Position muss der Aktivator 5 nur
durch einen leichten Druck verschwenkt und die Rastnase 54 am
Aktivator 5 an der Rastkante 44 an dem Halteelement 4 verrastet
werden, was auch bei montiertem ausgezogenen Schubkasten erfolgen kann.
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In
den 7A bis 7D ist
eine modifizierte Ausführungsform eines Halteelementes 4' gezeigt, das
an einer Laufschiene 3 montierbar ist. An dem Halteelement 4' sind
an gegenüberliegenden Seiten Aufnahmen 42' ausgebildet,
an denen hervorstehende Stege 30 und 31 der Laufschiene 3 eingreifen
können. Dadurch erfolgt eine besonders positionsgenaue
Festlegung des Halteelementes 4'. Der Aktivator 5 ist
wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgebildet,
umfasst allerdings eine gebogen ausgebildete Rastnase 54' zur
Verrastung an dem leistenförmigen Vorsprung 44' an
dem Halteelement 4'. Durch die gebogene Form lässt
sich ein leichtgängiges Verrasten des Aktivators 5 an
dem Halteelement 4' erreichen, sowie ein leichtgängiges Lösen
durch Überstrecken der gebogen ausgebildeten Rastnase 54' erzielen.
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In
den 8A bis 8C ist
ein Möbel 60 vor einem Kalibriervorgang gezeigt,
das einen Möbelkorpus 61 aufweist, an dem an gegenüberliegenden
Innenseiten jeweils eine Auszugführung 1 montiert
ist, mittels denen ein Schubkasten mit einer Frontblende 62 verfahrbar
gelagert ist. Vor dem Kalibriervorgang ist ein relativ großer
Spalt L zwischen der Frontblende 62 und dem Möbelkorpus 61 vorhanden.
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Die 9A bis 9D zeigen
die Vorrichtung zum Öffnen vor einem Kalibriervorgang.
Der Aktivator 5 ist an dem Halteelement 4 verschiebbar
gelagert und das Steuerelement 13 in der Steuerkurve 12 geführt.
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Für
den Kalibriervorgang (10 und 11) wird
zunächst die Frontblende 62 gegen den Möbelkorpus 61 gedrückt,
so dass kein Spalt L mehr vorhanden ist. Dabei wird der Aktivator 5 entlang
dem Haltelement 4 verschoben, da der Aktivator 5 mit dem
Kalibrieranschlag 19 des Aktivators 5 an der zur Kalibrierung
bestimmten Anlegekante 18 des Mitnehmers 7 anliegt.
Der Mitnehmer 7 wird dabei herstellerseitig mit einer Festlegung 10 in
dem Gehäuse 6 fixiert. Durch den Hersteller der
Auszugsführung 1 wird der benötigte Auslöseweg
für die Ausstoßvorrichtung somit festgelegt. Bei
dem erneuten Öffnen des Schubkastens läuft der
noch angekippte Mitnehmer 7 an dem vorderen Vorsprung 20 des
Mitnehmers 7 vorbei. Nach dem Öffnen des Schubkastens wird
nun der Aktivator 5 an dem Halteelement 4 verrastet
und fixiert. Ferner wird die Festlegung 10 aus dem Gehäuse 6 entfernt.
Beim ersten Schließen des Schubkastens nach dem Verrasten
des Aktivators 5 am Halteelement 4 überfährt
der Aktivator 5 den vorderen Vorsprung 20 am Mitnehmer 7 um
in seine Funktionsstellung zu gelangen.
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In
den 12A bis 12C ist
das Möbel 60 nach dem Kalibriervorgang gezeigt.
Die Frontblende 62 ist in einer verrasteten Position, in
der das Steuerelement 13 in der Rastmulde 14 der
Steuerkurve 12 gehalten ist, in einem geringen Abstand
zu dem Möbelkorpus 61 angeordnet, wobei der Abstand 1 kleiner
ist als der große Spalt L vor dem Kalibriervorgang. Durch
Eindrücken der Frontblende 62 gegen den Möbelkorpus 61 kann
nun eine Entriegelung des Steuerelementes 13 an der Steuerkurve 12 erfolgen. Durch
den Kalibriervorgang wird der für den sicheren Auslösevorgang
benötigte Auslöseweg eingestellt. Durch den Kalibriervorgang
nach dem Bau und der Aufstellung des Möbels können
alle für den Auslösevorgang schädlichen
Toleranzen eliminiert werden und der Kunde erhält einen
Ausstoßmechanismus mit einer sehr hohen Funktionssicherheit
und einem sauberen Blendenbild.
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Die 14A bis 21C zeigen
modifizierte Möbel und Vorrichtung zum Öffnung
und/oder Schließen von Schubkästen, vor, während
und nach einem Kalibriervorgang.
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Die 14A bis 14C zeigen
ein Möbel 60 mit einem Möbelkorpus 61 mit
einem Schubkasten mit einer Frontblende 62 vor der Kalibrierung
des Spaltes L zwischen der Frontblende 62 und dem Möbelkorpus 61.
In dieser Ausgangsssituation verfügt der Spalt L über
kein definiertes Maß, er kann größer oder
kleiner als eine vorbestimmte Zielgröße sein.
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Die 15A bis 15C zeigen
eine Auszugsführung 1 mit einer Selbsteinzugsvorrichtung 70 mit einem
Dämpfer 71 und dem Mitnehmer 7 vor der
Kalibrierung des Spaltes L. Die Selbsteinzugsvorrichtung 70 ist
an gegenüberliegenden Seiten eines Schubkastens entsprechend 14A bis 14C montiert.
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Die 16A bis 16C zeigen
den Beginn des Kalibriervorganges. Zunächst wurden U-förmige
Distanzelemente 72 über die Frontblende 62 geschoben.
Die Stärke des plattenförmigen Bereiches 73 des
Distanzelementes 72 entspricht der Zielgröße
für den Spalt L nach dem Kalibriervorgang. Nach dem Aufschieben
der Distanzelemente 72 auf die äußeren Kanten
der Frontblende 62 wird der Schubkasten geschlossen, wie
dies in den 18A bis 18C gezeigt ist.
Beim Schließen wird über den Mitnehmer 7 der
an der Laufschiene 3 der noch relativ zur Laufschiene 3 beweglich
gelagerte Aktivator 5 verschoben und in eine definierte
Position gebracht, wie dies aus den 17A bis 17C und 19A bis 19C hervorgeht.
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Die 20A bis 20C zeigen
das Möbel 60 nach dem Kalibriervorgang. Der Spalt 1 weist
nun ein definiertes Maß entsprechend der Zielgröße
auf.
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Die 21A bis 21C zeigen
die Auszugsführung 1 mit der Selbsteinzugsvorrichtung 70 nach
dem Kalibriervorgang. Zuvor wurde der Aktivator 5 durch Schwenken
auf den Zähnen 43 verastet.
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Bei
der Kalibrierung des Aktivators bei der Verwendung einer Selbsteinzugsvorrichtung 70 werden
Toleranzen zwischen Korpus und Aktivator ausgeglichen. Es ist auch
die Einstellung eines Null-Blendenspaltes möglich. Der
Blendenspalt bei der Verwendung einer Selbsteinzugsvorrichtung 70 wird
nur durch die Dicke der Distanzelemente 72 im Bereich 73 bestimmt.
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- 1
- Auszugsführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Laufschiene
- 4
- Halteelement
- 4'
- Halteelement
- 5
- Aktivator
- 6
- Gehäuse
- 7
- Mitnehmer
- 8
- Kurvenbahn
- 9
- Federelement
- 10
- Festlegung
- 11
- Stange
- 12
- Steuerkurve
- 13
- Steuerelement
- 14
- Rastmulde
- 15
- Anlaufschräge
- 16
- Distanznut
- 17
- Rastmechanismus
- 18
- Anschlagkante
- 19
- Kalibrieranschlag
- 20
- Vorderer
Vorsprung
- 30
- Hervorstehender
Steg
- 31
- Hervorstehender
Steg
- 40
- Achse
- 41
- Haltern
- 42
- Plattenförmige
Abschnitte
- 42'
- Aufnahmen
- 43
- Zähne
- 44
- Rastkante
- 44'
- Leistenförmiger
Vorsprung
- 51
- Mittelabschnitt
- 52
- Vorsprung
- 53
- Hervorstehende
Zähne
- 54
- Rastnase
- 54'
- Gebogene
Rastnase
- 60
- Möbel
- 61
- Möbelkorpus
- 62
- Frontblende
- 70
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 71
- Dämpfer
- 72
- Distanzelemente
- 73
- Bereich
- L
- Spalt
vor der Kalibrierung
- I
- Spalt
nach der Kalibrierung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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