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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum, einer den Garraum verschließenden Tür und einen Auszug zur Verwendung in einem beheizbaren Garraum.
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Im Bereich der Haushaltsgeräte, insbesondere auch bei Gargeräten, wird bei der Entwicklung großer Wert auf einen größtmöglichen Komfort für einen Benutzer gelegt. Dabei soll ein Benutzer zum Beispiel bei der Zubereitung von Speisen möglichst gut durch das Gargerät unterstützt werden. Dazu können unter anderem Automatikprogramme vorgesehen sein, die eine einfache Bedienung des Gerätes ermöglichen. Aber auch die ergonomische Anordnung eines Gargerätes kann bei der Planung einer Küche berücksichtigt werden, um das Kochen bzw. das Beladen eines Gargerätes möglichst angenehm zu gestalten.
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Um einem Benutzer zum Beispiel das Beladen des Garraumes eines Gargerätes weiter zu erleichtern, sind verschiedene Systeme bekannt geworden, um beispielsweise ein Backblech einfach und sicher in den Garraum zu befördern.
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Dazu kann zum Beispiel das Einschubsystem für die Backbleche an einer Tür angebracht sein, die schubladenähnlich ausgeführt ist. Ein Benutzer kann bei dieser Ausführung einfach die Tür wie eine Schublade durch Herausziehen öffnen, das Blech in die gewünschte Ebene einsetzen und die Schubladentür wieder schließen.
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Auch Teleskopschienensysteme zum einfachen Beladen des Garraumes sind bekannt geworden. Dabei können die linke und die rechte Schiene einer Garebene zu einem gewissen Anteil aus dem Garraum herausgezogen werden, wodurch zum Beispiel ein Blech leicht auf diese Schienen aufgelegt werden kann. Die Teleskopschienen können dann einfach wieder mit dem Blech in den Garraum eingeschoben werden.
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Nachteilig bei den zuvor beschriebenen Systemen ist allerdings, dass das Einschieben des Bleches unter Umständen so schnell oder unkontrolliert erfolgt, dass Speisen zum Beispiel überschwappen können oder im schlimmsten Fall auch Beschädigungen am Gerät entstehen können. Auch kann das Backblech durch ein sehr ruppiges Einschieben an die Rückwand des Garraumes stoßen, wodurch unangenehme Geräusche entstehen können.
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Um dies zu vermeiden, kann die Verwendung eines Selbsteinzuges vorteilhaft sein. Bei manchen Ausführungen reicht es dann, die Schublade bzw. eine Teleskopschiene nur zu einem gewissen Maß von Hand in den Garraum einzuschieben. Der vollständige Einzug erfolgt, wie auch bei Schubladen oder Türen von zum Beispiel Küchenmöbeln schon bekannt, automatisch. Auch ein solcher Selbsteinzug erhöht den Bedienkomfort für einen Benutzer.
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Allerdings ist es auch hier sinnvoll, das Einziehen abzudämpfen, um ein Überschwappen oder ein zu ruppiges Einziehen zu vermeiden. Dazu sind Dämpfungssystem mit Öldruckdämpfern bekannt geworden, die einen Selbsteinzug zuverlässig und effektiv abdämpfen können.
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Für den Bereich der Gargeräte müssen diese Dämpfer allerdings auf die beim Garen von Speisen vorherrschenden Temperaturen ausgelegt werden. Da schon im normalen Garbetrieb sehr hohe Temperaturen vorliegen und zum Beispiel bei einem Pyrolysebetrieb Temperaturen um die 500°C erreicht werden können, eigenen sich die bekannten Öldruckdämpfer nicht für den Bereich der Gargeräte, insbesondere nicht für Gargeräte mit einer Pyrolysefunktion. Ein Selbsteinzug mit einem konventionellen Öldruckdämpfer ist oft schon bei Temperaturen über 100°C nicht mehr geeignet, da die notwendigen Dichtungen und die verwendeten Kunststoffe meist nicht temperaturfest sind.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gargerät zur Verfügung zu stellen, das ein Auszugsystem zum einfachen Beladen des Garraumes zur Verfügung stellt, bei dem eine Dämpfung des Selbsteinzugs auch bei hohen Temperaturen effektiv und dauerhaft gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Auszug mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und dem Ausführungsbeispiel.
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Das erfindungsgemäße Gargerät umfasst wenigstens einem beheizbaren Garraum und wenigstens eine den Garraum verschließende Tür. Weiter ist wenigstens ein Auszug vorgesehen, auf dem wenigstens ein Träger, wie zum Beispiel ein Rost, ein Blech oder eine Wanne, zwischen wenigstens einer eingeschobenen und wenigstens einer ausgezogenen Position verfahrbar ist. Dabei weist der Auszug wenigstens eine an dem Garraum befestigte erste Schiene und wenigstens eine zu der ersten Schiene beweglich angeordnete zweite Schiene auf. Ferner ist wenigstens eine Selbsteinzugeinrichtung vorgesehen, welche wenigstens eine erste und wenigstens eine zweite Feder umfasst, deren Kraftwirkungen im Wesentlichen entgegengesetzt ausgerichtet sind.
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Das erfindungsgemäße Gargerät kann insbesondere als Backofen, Herd, Mikrowelle, Dampfgarer oder Kombigerät ausgeführt sein. Allgemein ist aber auch jedes andere Gargerät mit einem beheizbaren Garraum umfasst.
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Der Auszug kann insbesondere auch als Teleskopauszug ausgestaltet sein. Dabei kann auch die Verwendung von mehr als zwei Schienen vorteilhaft sein. Insbesondere um eine lange Ausfahrstrecke zu erzielen, können mehrere Teleskopschienen vorgesehen sein. Auch die Ausgestaltung des Auszugs als Schubladentür kann in bestimmten Ausführungen sinnvoll und zweckmäßig sein.
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Die Schienen können auf verschiedene Arten in Verbindung stehen. Eine besonders geeignete Methode ist die Verwendung einer Führungsschiene, die eine Beweglichkeit der beiden Schienen zueinander über Kugeln bewirkt.
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Ein derart ausgestaltetes Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch die spezielle Gestaltung der Selbsteinzugeinrichtung mit zwei entgegengesetzt wirkenden Federn ein Selbsteinzug mit einer zuverlässigen Dämpfung zur Verfügung gestellt wird. Insbesondere eignet sich diese Art der Dämpfung mit den zwei Federn besonders gut für den Einsatz in Gargeräten, da die Dämpfung selbst bei sehr hohen Temperaturen zuverlässig und dauerhaft gewährleistet wird. Gerade bei der Pyrolyse wird im Garraum ein sehr hohes Temperaturniveau erreicht, das bis 500°C betragen kann. Die zuvor beschriebene Selbsteinzugeinrichtung arbeitet auch bei solchen Temperaturen problemlos.
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Bei bekannten Dämpfungssystemen mit zum Beispiel einem Öldruckzylinder ist oft insbesondere eine solche Hitzebeständigkeit nicht gegeben, wodurch eine zuverlässige Dämpfung in einem heißen Garraum – wenn überhaupt – nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Dies resultiert beispielsweise aus Dichtungen an dem Druckzylinder, die porös werden können, wodurch der nötige Druck verloren geht.
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Beim Ausziehen des Auszugs aus dem Garraum wird die erste Feder gespannt. Beim Zurückschieben des Auszugs in den Backofen zieht diese Feder die zweite Schiene wieder vollständig in den Garraum zurück. Daher ist die erste Feder bevorzugt als Zugfeder ausgestaltet. Da die zweite Feder die Kraftwirkung der ersten Feder abdämpfen soll, um ein zu schnelles oder ruppiges Einziehen zu vermeiden, ist die zweite Feder besonders bevorzugt als Dämpfungsfeder ausgestaltet. Dabei ist es zweckmäßig, dass die Zugfeder so stark ausgewählt wird, dass sie die Kraft der Dämpfungsfeder überwinden kann. Je nach Kraftdifferenz zwischen den beiden Federn erfolgt eine Abstufung in der Dämpfung.
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Die Dämpfungsfeder ist in bevorzugten Ausgestaltungen als Drahtseildruckfeder ausgebildet. Durch die Ausgestaltung als Mehrdrahtfeder kann eine effektive Dämpfwirkung erreicht werden, wobei die Dämpfwirkung von der Länge und der Stärke der Drahtseildruckfeder abhängt.
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Die Selbsteinzugeinrichtung ist bevorzugt an der ersten Schiene befestigt ist. Dabei ist es besonders zweckmäßig, die Selbsteinzugeinrichtung in der ersten Schiene anzuordnen. Dadurch kann die Einzugeinrichtung platzsparend verbaut werden und ist vor Verunreinigungen von zum Beispiel Wrasen oder anderen Verschmutzungen untergebracht. Die zweite Schiene würde in solchen Ausgestaltungen die Selbsteinzugeinrichtung von oben abdecken.
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Zum Spannen der ersten Feder umfasst die Selbsteinzugeinrichtung in bevorzugten Ausgestaltungen eine Führungseinrichtung. Diese kann besonders entlang der Einzug- bzw. Auszugrichtung der zweiten Schiene verfahren werden.
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Es ist weiter bevorzugt, dass die erste Feder mit einem ersten Ende an einem ortsfesten Teil der Selbsteinzugseinrichtung und mit einem zweiten Ende an der Führungseinrichtung verbunden ist. Dadurch kann die Führungseinrichtung, wenn diese verfahren wird, die erste Feder spannen.
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Das Verfahren der Führungseinrichtung und somit das Spannen der ersten Feder erfolgt automatisch beim Ausziehen der zweiten Schiene aus dem Garraum. Dazu ist bevorzugt der zweiten Schiene ein Mitnehmer zugeordnet, der dazu geeignet und ausgebildet ist, in die Führungseinrichtung einzugreifen.
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Wenn die erste Feder ausreichend gespannt ist, bzw. wenn die Führungseinrichtung eine vorbestimmte Position erreicht hat, wird der Mitnehmer aus der Eingriffstelle an der Führungseinrichtung freigegeben und die Führungseinrichtung greift in eine Rasteinrichtung der Selbsteinzugeinrichtung ein. Dadurch wir die erste Feder in dem gespannten Zustand gehalten.
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Wird die bewegliche Schiene wieder in den Garraum eingeschoben, greift der Mitnehmer nach einer vorbestimmten Strecke wieder in die Eingriffstelle an der Führungseinrichtung ein, wodurch die Führungseinrichtung wieder aus der Rasteinrichtung freigegeben wird. Die gespannte erste Feder zieht sich zusammen und zieht dadurch die bewegliche Schiene in den Garraum zurück.
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Um die Zugwirkung der gespannten ersten Feder abzudämpfen, ist in weiteren bevorzugten Ausgestaltungen an der Führungseinrichtung eine Kontakteinrichtung vorgesehen. Diese steht zumindest in der eingeschobenen Position der zweiten Schiene mit der zweiten Feder in Wirkverbindung. Dadurch wird die Einzugbewegung der ersten Feder durch die entgegengesetzte Wirkung der zweiten Feder effektiv abgedämpft.
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Der erfindungsgemäße Auszug ist insbesondere zur Verwendung in einem beheizten Garraum eines Gargerätes vorgesehen und dient dazu, wenigstens einen Träger aufzunehmen. Der Träger, zum Beispiel ein Rost oder ein Blech, kann auf dem Auszug zwischen wenigstens einer eingeschobenen und wenigstens einer ausgezogenen Position verfahren werden. Im montierten Zustand umfasst der Auszug wenigstens eine erste ortsfeste Schiene und wenigstens eine zu der ersten Schiene beweglich angeordnete zweite Schiene. Wenigstens eine Selbsteinzugeinrichtung ist vorgesehen, die wenigstens eine erste und wenigstens eine zweite Feder umfasst, deren Kraftwirkungen im Wesentlichen entgegengesetzt ausgerichtet sind.
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Auch der erfindungsgemäße Auszug bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch den Auszug mit Selbsteinzugeinrichtung einem Benutzer eine komfortable Möglichkeit zum Beladen des Garraumes zur Verfügung gestellt wird. Ein Träger kann einfach und sicher auf den ausgezogenen Auszug aufgelegt werden. Durch ein leichtes Einschieben des Auszugs in den Garraum wird die Selbsteinzugeinrichtung aktiviert, die die ausgezogene Schiene in die eingezogene Position bewegt. Ein zu ruppiges Einziehen, durch das unangenehmer Lärm, Verschmutzungen durch überschwappende Lebensmittel oder sogar Beschädigungen am Gargerät entstehen können, wird durch die Verwendung spezielles Dämpfungssystems realisiert.
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Durch die Verwendung von zwei Federn, deren Kraftwirkung im Wesentlichen entgegengesetzt ausgerichtet ist, wird ein Selbsteinzug mit Dämpfung zur Verfügung gestellt, der zuverlässig und dauerhaft auch bei sehr hohen Temperaturen funktioniert.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die erste Feder als Zugfeder und die zweite Feder als Dämpfungsfeder ausgeführt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel, welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Gargeräts als Einzelgerät in einer stark schematischen Darstellung;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Gargeräts als Einbaugerät in einer stark schematischen Ansicht;
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3 ein Teleskopauszug im eingeschobenen Zustand mit einer erfindungsgemäßen Selbsteinzugeinrichtung in stark schematischer Darstellung;
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4 ein Teleskopauszug im ausgezogenen Zustand mit einer erfindungsgemäßen Selbsteinzugeinrichtung in stark schematischer Darstellung;
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5 ein Teleskopauszug im eingeschobenen Zustand mit einer schematischen Darstellung der erfindungsgemäßen Selbsteinzugeinrichtung im Inneren des Teleskopauszugs;
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6 ein Teleskopauszug gemäß 5 im ausgezogenen Zustand;
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7 ein Teleskopauszug im eingeschobenen Zustand mit einer schematischen Darstellung einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Selbsteinzugeinrichtung im Inneren des Teleskopauszugs;
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8 ein Teleskopauszug gemäß 7 im ausgezogenen Zustand.
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In 1 ist in einer perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Gargerät 1 stark schematisch dargestellt, welches hier als Herd 50 bzw. als Standgerät ausgeführt ist. Das Gargerät 1 weist ein Gehäuse 5 auf, an dem ein Garraum 2 vorgesehen ist, der mit einer Tür 3 verschließbar ist. Bei geöffneter Tür 3 kann ein Gargut in den Garraum 2 eingebracht werden. In dem Garraum 2 können die Speisen dann mittels einer Heizquelle 6 gegart werden. Dazu eignet sich insbesondere die Verwendung von zum Beispiel Ober- und/oder Unterhitze, einer Umluft- oder einer Grillfunktion. Eine Heizquelle 6 ist in 1 jedoch nicht dargestellt.
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Auf dem Herd 50 ist ein Kochfeld 7 angeordnet, das in mehrere Kochzonen 8 aufgeteilt ist. Man kann die gewünschten Einstellungen für einen Garvorgang über einige Bedienelemente 9 an einer Bedienblende 10 vornehmen. Die Bedienblende 10 kann auch eine Anzeigeeinrichtung 11 wie zum Beispiel ein Display 12 beinhalten, auf dem der aktuelle Zustand des Gargerätes 1 und die eingestellten Werte angezeigt werden können.
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Durch das Sichtfenster 13 in der Tür 3 sieht man eine Aufnahmeeinrichtung 14 zum Aufnehmen von einem Träger 4. Die Aufnahmeeinrichtung 14 ist an der linken Seitenwand 16 des Garraumes 2 angeordnet und in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Teleskopauszug 120 ausgebildet. Auch andere Aufnahmeeinrichtungen 14, insbesondere verfahrbare Aufnahmeeinrichtungen 14, können sinnvoll eingesetzt werden.
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Von den vier vorhandenen Garebenen 15 sind durch das Sichtfenster 13 nur drei Ebenen 15 sichtbar. Wenn die Tür 3 geöffnet ist, kann man den Auszug 100 in der gewünschten Garebene 15 ausziehen, um einen Träger – zum Beispiel ein Blech, ein Rost oder eine Garwanne – leicht und komfortabel auf die Aufnahmeeinrichtung 14 aufzulegen. Der Träger 4 kann anschließend einfach auf dem Teleskopauszug 120 wieder in den Garraum 2 eingeschoben werden. Dadurch ist ein komfortables und auch ein sehr sicheres Einbringen eines Trägers 4 in den Garraum 2 gewährleistet.
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In 2 ist in einer perspektivischen Ansicht ein Gargerät 1 abgebildet, das hier als Einbaubackofen 60 ausgeführt ist und stark schematisch dargestellt ist. An dem Gehäuse 5 ist wieder ein Garraum 2 angeordnet, der von einer Tür 3 verschließbar ist. An der linken Seitenwand 16 des Garraumes 2 erkennt man die Aufnahmeeinrichtung 14, die hier durch einen Teleskopauszug 120 auf vier Garebenen 15 zur Verfügung gestellt wird.
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Die schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Auszugs 100 in eingeschobener Position 101 ist in 3 gezeigt. Ein solcher Auszug 100 kann wie in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine erste Schiene 103 umfassen, die ortsfest an dem Garraum 2 aufgenommen ist. Zu der ersten Schiene 103 beweglich angeordnet ist eine zweite Schiene 104 vorgesehen, die zum Bespiel über Kugeln, die hier nicht näher dargestellt sind, auf der ersten Schiene 103 verfahrbar ist. Auch Anordnungen mit mehr Schienen und andere Arten des Zusammenspiels zwischen den Schienen können je nach Anwendungsfall vorteilhaft eingesetzt werden.
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Zum Einbringen eines Trägers in den Garraum 2 eines Gargerätes 1 kann ein solcher Auszug 100 bzw. wenigstens die Schiene 104 aus dem Garraum 2 herausgezogen werden. Der Träger 4 wird dann auf die ausgezogenen Schienen 104 aufgelegt und kann dann einfach in den Garraum 2 eingeschoben werden.
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Damit ein Benutzer den Träger 4 auf dem Teleskopauszug 120 nicht zu schnell und/oder zu unsanft in den Garraum 2 einschieben kann, ist die Verwendung einer Selbsteinzugeinrichtung 105 vorteilhaft. Ein Benutzer muss dann den Träger 4 nur ein gewisses Stück in den Garraum 2 einschieben, bis der Selbsteinzug 105 aktiviert wird und den Träger komplett in den Garraum 2 einzieht. Bei dieser Art des Einzugs ist dann die Verwendung eines Dämpfers vorgesehen, um das letzte Stück abzufedern. So kann zum Beispiel ein Anschlagen des Trägers 4 an der Rückwand des Garraumes 2 vermieden werden.
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Ein Teil des Selbsteinzugs 105 ist in 4 zu sehen. In der Figur ist der Teleskopauszug 120 in der ausgezogenen Position 102 dargestellt. Am rechten Ende der ersten Schiene 103 erkennt man einen Teil der Selbsteinzugeinrichtung 105. Diese ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel an der unteren Schiene 103 befestigt. Genauer gesagt ist die Selbsteinzugeinrichtung 105 in der unteren Schiene 103 angeordnet. Man erkennt allerdings nur einen Teil des Gehäuses 121 der Selbsteinzugeinrichtung 105 und einen Teil der ersten Feder 106. Auch andere Anordnungen der Selbsteinzugeinrichtung 105 können je nach Ausführungsform vorteilhaft sein. Bei der Verwendung von mehr als zwei Schienen 103, 104 kann auch die Verwendung mehrerer Selbsteinzugseinrichtungen 105 vorgesehen sein.
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Eine detailliertere Darstellung der Selbsteinzugeinrichtung 105 ist in den 5 und 6 dargestellt. Dabei ist die gesamte Einrichtung 105 in vorteilhaften Ausgestaltungen in einem eigenen Gehäuse 121 angeordnet. So kann die Selbsteinzugeinrichtung 105 einfach montiert werden und sogar unter Umständen leicht nachgerüstet werden. Die Selbsteinzugeinrichtung 105 ist in dem hier gezeigten Beispiel in der unteren Schiene 103 aufgenommen und wird auch von der oberen Schiene 104 überbedeckt, wenn diese in der eingefahrenen Position 101 ist.
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Der Wirkmechanismus der Selbsteinzugeinrichtung 105 besteht aus einer ersten Feder 106, die als Zugfeder 108 ausgebildet ist. An einem ortsfesten Teil 115 der Selbsteinzugeinrichtung 105 ist ein erstes Ende 114 dieser Feder 106 befestigt. Die Feder 106 erstreckt sich bis zu der Führungseinrichtung 111 und ist an einem zweiten Ende 116 mit dieser verbunden.
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Die erste Feder 106 ist in 5 in einem entspannten Zustand dargestellt. In eine Aussparung 122 an der Führungseinrichtung 111 greift ein der zweiten Schiene 104 zugeordneter Mitnehmer ein. Wird die Schiene 104 ausgezogen, zieht der Mitnehmer 117 die Führungseinrichtung 111 mit, wodurch die erste Feder 106 der Selbsteinzugeinrichtung 105 gespannt wird. An einer vorbestimmten Position greift die Führungseinrichtung 111 in eine Rasteinrichtung 118 an der Selbsteinzugeinrichtung 105 ein und der Mitnehmer 117 verlässt die Aussparung 122. Die Schiene 104 kann dann ganz ausgezogen werden.
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In 6 ist der gespannte Zustand der Selbsteinzugeinrichtung 105 dargestellt. Zum Einfahren der Schiene 104 wird diese in Richtung des Garraumes 2 geschoben. Sobald der Mitnehmer 117 wieder in die Aussparung 122 der Führungseinrichtung eingreift, löst diese sich aus der Rasteinrichtung 118, wodurch die vorbelastete Feder 106, die als Zugfeder 108 ausgestaltet ist, sich zusammenzieht. Durch das Eingreifen des Mitnehmers 117 in die Selbsteinzugeinrichtung 105 wird die Schiene 104 durch die Zugfeder 108 in den Garraum 2 automatisch eingezogen.
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Um ein zu schnelles und/oder ruppiges Einschieben bzw. Einziehen der Schiene 104 zu vermeiden, ist eine Dämpfungseinrichtung 123 vorgesehen, die hier als Dämpfungsfeder 109 ausgestaltet ist und die zweite Feder 107 der Selbsteinzugeinrichtung 105 darstellt. Dabei ist die Dämpfungsfeder 109 bevorzugt als Drahtseildruckfeder 110 bzw. Mehrdrahtfeder ausgestaltet.
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Beim Zurückfahren der Führungseinrichtung 111 kommt eine der Führungseinrichtung 111 zugeordnete Kontakteinrichtung 119 in Kontakt mit der zweiten Feder 107, wodurch das Einziehen der Schiene 104 durch die Kraft der ersten Feder 106 mittels der Dämpfungsfeder 109 abgefedert wird. Dadurch wird ein gedämpfter Selbsteinzug 105 zur Verfügung gestellt.
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Es ist vorteilhaft, dass die Zugfeder 108 wenigstens eine geringfügig größere Zugkraft aufweist, als die von der zweiten Feder 107 bewirkte Dämpfwirkung. Sonst könnte ein komplettes Einziehen der Schiene 104 verhindert werden.
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Die 7 und 8 zeigen den schon zu den 5 und 6 beschriebenen Mechanismus des gedämpften Selbsteizugs einer Teleskopschiene in einem leicht modifizierten Ausführungsbeispiel.
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Es liegt weiter im Rahmen des Könnens eines Fachmanns, die beschriebenen Ausführungsbeispiele in nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um die beschriebenen Effekte zu erzielen, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Tür
- 4
- Träger
- 5
- Gehäuse
- 6
- Heizquelle
- 7
- Kochfeld
- 8
- Kochzone
- 9
- Bedienelement
- 10
- Bedienblende
- 11
- Anzeigeeinrichtung
- 12
- Display
- 13
- Sichtfenster
- 14
- Aufnahmeeinrichtung
- 15
- Garebene
- 16
- Seitenwand
- 50
- Herd
- 60
- Backofen
- 100
- Auszug
- 101
- eingeschobene Position
- 102
- ausgezogene Position
- 103
- erste Schiene
- 104
- zweite Schiene
- 105
- Selbsteinzugeinrichtung
- 106
- erste Feder
- 107
- zweite Feder
- 108
- Zugfeder
- 109
- Dämpfungsfeder
- 110
- Drahtseildruckfeder
- 111
- Führungseinrichtung
- 112
- Einzugrichtung
- 113
- Auszugrichtung
- 114
- erstes Ende
- 115
- ortsfester Teil der Selbsteinzugeinrichtung
- 116
- zweites Ende
- 117
- Mitnehmer
- 118
- Rasteinrichtung
- 119
- Kontakteinrichtung
- 120
- Teleskopauszug
- 121
- Gehäuse
- 122
- Aussparung
- 123
- Dämpfungseinrichtung