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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Auszugssystem, insbesondere für
Schubkästen, mit mindestens einer Auszugsführung
mit einer an einem Möbelkorpus festlegbaren Führungsschiene
und einer verfahrbar gelagerten Laufschiene, und einem Ausstoßmechanismus,
um die Laufschiene aus einer Schließposition mittels eines
Kraftspeichers in eine geöffnete Position zu verfahren.
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Die
EP 1 845 821 offenbart eine
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen für
Schubladen, die einen Ausstoßmechanismus aufweist. Der
Ausstoßmechanismus umfasst eine Feder, mittels der ein
mit einer Laufschiene gekoppelter Mitnehmer in Öffnungsrichtung
bewegbar ist. In einer Schließposition ist der Mitnehmer über
einen filigranen Rastmechanismus verrastbar. Zum Entriegeln des
Rastmechanismus wird die Schublade in Schließrichtung eingedrückt,
um dann durch den Kraftspeicher in Öffnungsrichtung bewegt
zu werden. Bei dieser Vorrichtung ist nachteilig, dass eine Vielzahl
von Bauteilen notwendig ist und der Rastmechanismus filigrane Bauteile
aufweist, die leicht beschädigt werden können.
Zudem ist der Ausstoßmechanismus im Bereich der Auszugsführung
montiert, was die Baugröße beschränkt und
somit die verfügbare Öffnungskraft sowie die Länge
des Öffnungsweges begrenzt. Das Aufladen des Kraftspeichers
erfolgt in einem Bereich kurz vor der Schließposition,
so dass ein Zuschlagen der Schublade erfolgen kann.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Auszugssystem
zu schaffen, das die oben genannten Nachteile vermeidet und die Öffnung
von Schubelementen verbessert.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Auszugssystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst
der Ausstoßmechanismus einen feststehenden Aktivator und
einen teilweise mit der Laufschiene bewegbaren Mitnehmer, wobei
der Mitnehmer in einer Schließposition über den
geladenen Kraftspeicher vorgespannt ist und über den Aktivator
entriegelbar ist. Dadurch kann der Ausstoßmechanismus mit
dem Mitnehmer, dem Kraftspeicher und Führungselementen
am bewegbaren Teil des Auszugssystems montiert sein, insbesondere
unter einem Boden eines Schubkastens, so dass viel Bauraum zur Verfügung
steht, was sowohl hinsichtlich der Öffnungskraft des Ausstoßmechanismus
als auch der Länge des durch den Kraftspeicher unterstützten Öffnungsweges
von Vorteil ist. Zudem können besonders stabile Bauteile
eingesetzt werden, deren Baugröße an die zu erwartenden
mechanischen Belastungen angepasst ist.
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Vorzugsweise
ist der Mitnehmer in einer Kurvenführung bewegbar, die
am Boden eines Schubelements montierbar ist. Die Kurvenführung
kann dabei als Formkörper in einem Gehäuse angeordnet oder
integral mit diesem ausgebildet sein. Der Mitnehmer kann an der
Kurvenführung mit einem geladenen Kraftspeicher verrastbar
sein, damit in einer Schließposition für eine
Ausstoßbewegung ausreichend Energie in dem Kraftspeicher
vorhanden ist.
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Um
die Ausstoßkräfte zu variieren, von reiner Öffnungsunterstützung
bis hin zur vollen selbstständigen Öffnen des
Schubelements, können mehrere Ausstoßmechanismen
an dem Schubelement, insbesondere unter dem Boden eines Schubkastens,
festgelegt sein. Jeder Ausstoßmechanismus kann ein oder
mehrere Kraftspeicher aufweisen, die jeweils an einem Mitnehmer
fixiert sind und über eine gewünschte Länge
gespannt werden können, über die dann die Öffnungsbewegung
kraftunterstützt ist. Beispielsweise können diese
Kraftspeicher als Zugfedern ausgeführt sein. Alternativ
sind auch z. B. gummielastische Materialien als Kraftspeicher denkbar.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist ein Selbsteinzug vorgesehen, mittels dem die Laufschiene
in eine Schließposition bewegbar ist. Der Selbsteinzug kann
dabei einen Dämpfer zum Abbremsen der Bewegung der Laufschiene
und eines daran gekoppelten Schubelementes aufweisen. Dadurch wird
ein Anschlagen des Schubelementes an dem Möbelkorpus vermieden.
Dem Benutzer wird somit auch ermöglicht das Schubelement
stark zu beschleunigen um die Kraftspeicher des Ausstoßmechanismus
zu laden. Durch die Beschleunigung der Schubkastenmasse nimmt der
Benutzer den Ladevorgang nicht wahr.
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Vorzugsweise
ist beabstandet von dem Aktivator zum Entriegeln des Mitnehmers
ein Spannanschlag angeordnet, mittels dem der Kraftspeicher aufladbar
ist. Dabei kann der Abstand zwischen dem Aktivator und dem Spannanschlag
in Längsrichtung der Laufschiene etwa der Länge
des Selbsteinzuges entsprechen, so dass das Aufladen des Kraftspeichers
für den Ausstoßmechanismus vor der Aktivierung
des Selbsteinzuges erfolgt.
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Um
den Bauraum unterhalb eines Schubelementes gut zu nutzen, kann der
Aktivator einen Steg mit Vorsprüngen aufweisen, der sich
im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung der Laufschiene
erstreckt. An dem Steg können dabei mehrere Vorsprünge
als Aktivatoren angeordnet sein, die jeweils mit einem Mitnehmer
zusammenwirken, um diesen aus der Schließposition zu entriegeln.
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Dieser
Ausstoßmechanismus bietet sich insbesondere als Nachrüstlösung
für bestehende Auszugssysteme, die lediglich einen Selbsteinzug
aufweisen, an.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Mitnehmer in einer Kurvenführung
bewegbar, die an einer Laufschiene der Auszugsführung festgelegt
ist. Dann können der Ausstoßanschlag und der Spannanschlag
des Ausstoßmechanismus an einer stationären Führungsschiene
der Auszugsführung fixiert sein, so dass ein besonders
kompakter Aufbau erzielt wird. Zudem kann die Auszugsführung
zusammen mit dem Ausstoßmechanismus als Einheit ausgeliefert
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1A und 1B zwei
perspektivische Ansichten eines Auszugssystems im montierten Zustand;
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2 eine
perspektivische Explosionsdarstellung eines einseitig anbringbaren
Auszugssystems;
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3A bis 3C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 2 in der
geschlossenen Position;
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4A bis 4C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 2 bei der
Entriegelung;
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5A bis 5C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 2 bei Beginn
des Öffnungsvorgangs;
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6A bis 6C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 2 in einer Öffnungsstellung;
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7 eine
Seitenansicht des Auszugssystems der 2 in einer
geöffneten Position;
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8A und 8B zwei
Ansichten des Auszugssystems der 2 während
der Schließbewegung;
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9 ein
Kraft- und Geschwindigkeitsdiagramm des Auszugssystems der 2;
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10 eine
perspektivische Ansicht des Auszugssystems der 2 ohne
Selbsteinzug;
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11 eine
perspektivische Explosionsdarstellung des Auszugssystems der 10;
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12 eine
Draufsicht des Ausstoßmechanismus des Auszugssystems;
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13 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Auszugssystems;
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14A bis 14C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 13 in
einer geöffneten Position;
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15A bis 15C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 13 in
einer Schließposition;
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16A bis 16E mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 13 beim Öffnungsvorgang;
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17A bis 17C mehrere
Ansichten des Auszugssystems der 13 beim Öffnungsvorgang, und
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18 eine
perspektivische Ansicht eines modifizierten Ausführungsbeispiels
eines Auszugssystems.
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Ein
Auszugssystem 1 umfasst eine Auszugsführung 2 mit
einer an einem Möbelkorpus montierbaren Führungsschiene 3 und
einer verfahrbar gelagerten Laufschiene 4, zwischen denen
eine Mittelschiene 5 angeordnet ist. Um eine Öffnungsbewegung
der Laufschiene 4 zu unterstützen, ist ein Ausstoßmechanismus 6 vorgesehen,
der einen stationären Teil mit einem Halteabschnitt 7 aufweist,
der an einem Möbelkorpus oder der Führungsschiene 3 festlegbar
ist. Ferner ist ein Selbsteinzug 8 vorgesehen, mittels
dem die Laufschiene 4 in eine Schließposition
verfahren werden kann. Der Ausstoßmechanismus 6 ist
unter dem Boden 9 eines Schubelementes montiert. Das Auszugssystem 1 kann
an gegenüberliegenden Seiten des Schubelementes 30 baugleich ausgebildet
sein, es kann aber auch nur ein erfindungsgemäßes
Auszugssystem an dem Schubelement 30 montiert werden.
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Das
Auszugssystem 1 umfasst ein an dem Boden 9 montierbares
Gehäuse 10, an dem zwei Aufnahmen für
Formkörper 13 mit einer Kurvenführung 14 vorgesehen
sind. Die Kurvenführung 14 dient zur Führung
eines Mitnehmers 12, der in einer Endposition an einem
abgewinkelten Abschnitt 15 der Kurvenführung 14 verrastbar
ist. Die Mitnehmer 12 sind über Kraftspeicher 11 in
Form von Zugfedern vorgespannt, wobei die Zugfedern mit einem Ende
an einem Mitnehmer 12 und am gegenüberliegenden Ende
an dem Gehäuse 10 fixiert sind.
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Um
die beiden Mitnehmer 12 zu entriegeln, sind Aktivatoren 19 vorgesehen,
die als Vorsprünge an einem Steg 20 angeordnet
sind. Der Steg 20 ist an der Halterung 7 festgelegt.
An der Halterung 7 sind ferner Stege 16 ausgebildet,
an denen nach unten gerichtete Ausstoßanschläge 17 und
Spannanschläge 18 ausgebildet sind. Die Stege 16 und 20 erstrecken
sich im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der Laufschiene 4.
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Der
Selbsteinzug 8 umfasst ein stationäres am Möbelkorpus
oder der Führungsschiene 3 festgelegtes Gehäuse 21,
an dem eine Steuerkurve 22 für einen Einzugsmitnehmer 27 ausgebildet
ist, der mit der Laufschiene 4 über den Einzugsaktivator 25 auf einer
Wegstrecke vor der Schließposition gekoppelt ist.
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In
den 3A bis 3C ist
das Auszugssystem in Schließposition gezeigt, also in einer
Schließposition eines Schubelements am Möbelkorpus.
Der Ausstoßmechanismus 6 ist an der Kurvenführung 14 verrastet,
wobei hierfür ein Zapfen 26 an dem Mitnehmer 12 in
den abgewinkelten Endabschnitt 15 eingefügt ist.
Der Kraftspeicher 11 zwischen Mitnehmer 12 und Gehäuse 10 ist
gespannt. Der Selbsteinzug 8 befindet sich in der Schließposition,
also eine Schließfeder des Selbsteinzuges 8 ist
weitgehend entspannt. Über Langlöcher 31 und
Befestigungsmittel 32 kann die Position des Halteabschnitts 7 und
damit die Position von Steg 16, Anstoßanschlag 17,
Spannanschlag 18 und Aktivator 19 in Auszugsrichtung
reguliert werden, somit können Toleranzen ausgeglichen
werden.
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In
den 4A bis 4C ist
das Auszugssystem 1 während der Entriegelung der
Ausstoßvorrichtung 6 dargestellt. Für
die Entriegelung wird die Laufschiene 4 bzw. das Schubelement 30 in
den Möbelkorpus in Schließrichtung eingedrückt,
so dass der Aktivator 19 den Mitnehmer 12 nach
oben aus dem abgewinkelten Endabschnitt 15 herausdrückt.
Dadurch wird der Mitnehmer 12 entriegelt, da der Zapfen 26 nun nicht
mehr in dem Endabschnitt 15 angeordnet ist, sondern in
den linearen Abschnitt der Kurvenführung 14 parallel
zur Längsrichtung der Laufschiene 4 eingreift.
Der Selbsteinzug 8 befindet sich nach wie vor im Wesentlichen
in der Schließposition.
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In
den 5A bis 5C ist
eine Position des Schließsystems 1 dargestellt,
bei der eine Öffnungsbewegung von rund 20 mm stattgefunden
hat. Der Mitnehmer 12 des Ausstoßmechanismus 6 liegt
an dem Ausstoßanschlag 17 an, so dass aufgrund
des Kraftspeichers 11 das Gehäuse 10 zusammen
mit dem Boden 9 und dem Schubelement 30 in Öffnungsrichtung
gezogen wird. Der Kraftspeicher 11 besitzt eine annähernd
gleiche oder leicht erhöhte Kraft als Öffnungsunterstützung
oder eine deutlich höhere Kraft als eine Schließfeder
des Selbsteinzuges 8, so dass eine Beschleunigung des Schubelements
in Öffnungsrichtung stattfindet.
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In 6A bis 6C ist
eine Position des Schließsystems gezeigt, bei der ein Öffnungsweg von
etwa 40 mm erreicht ist. Der Mitnehmer 12 des Ausstoßmechanismus 6 liegt
nach wie vor an dem Ausstoßanschlag 17 an und
erreicht nun eine Endposition in der Kurvenführung 14.
Dadurch kann die Feder des Kraftspeichers 11 sich nicht
weiter entspannen und der Mitnehmer 12, der Kraftspeicher 11 und das
Gehäuse 10 werden nun zusammen mit dem Schubelement
in Öffnungsrichtung bewegt.
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An
dem Selbsteinzug 8 wurde der Einzugsmitnehmer 27 aufgrund
der Öffnungsbewegung entlang einer Steuerkurve 22 an
dem Gehäuse 21 verfahren, die ebenfalls einen
abgewinkelten Endabschnitt aufweist, in die ein Zapfen 28 des
Einzugsmitnehmers 27 eingefügt ist. Dabei erfolgt
die Bewegung des Einzugsmitnehmers 27 über einen Einzugsaktivator 25 an
der Laufschiene 4, der mit einem stegförmigen
Vorsprung in den Einzugsmitnehmer 27 eingreift.
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In 7 ist
eine Offenstellung des Auszugssystems 1 dargestellt, bei
der der Mitnehmer 12 beabstandet von dem Ausstoßanschlag 17 angeordnet ist
und den Spannanschlag 18 überfahren hat. Beim Überfahren
des Spannanschlages 18 kann der Mitnehmer 12 geringfügig
nach unten bewegt werden, wobei hierfür eine entsprechende
Vertiefung an der Kurvenführung 14 ausgebildet
ist. Alternativ oder zusätzlich kann der Steg 16,
an dem der Spannanschlag 18 hervorsteht, auch leicht biegbar
ausgebildet sein, so dass dieser sich beim Überfahren durch den
Mitnehmer 12 nach oben verbiegt und somit die Öffnungsbewegung
des Mitnehmers 12 und des Schubelements nicht behindert.
Als weitere Alternative ist auch ein seitliches Verschwenken des
Mitnehmers 12 beim Passieren des Spannanschlages durch
eine flexible Gestaltung der Kurvenführung 14 im
Gehäuse 21 denkbar.
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In
den 8A und 8B ist
das Auszugssystem 1 während der Schließbewegung
gezeigt. Der in der Kurvenführung 14 gehaltene
Mitnehmer 12 liegt an dem Spannanschlag 18 an.
Durch eine Schließbewegung des Schubelements mit dem Boden 9 wird der
Mitnehmer 12 entlang der Kurvenführung 14 nach
links in 8B verfahren, bis er an dem
abgewinkelten Endabschnitt 15 nach unten verschwenkt und
verrastet wird.
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Der
Einzugsaktivator 25 ist in 8B noch beabstandet
von dem Mitnehmer 27 angeordnet, da der Selbsteinzug erst
nach dem Spannen des Kraftspeichers 11 der Ausstoßvorrichtung 6 aktiviert
wird. Sobald der Mitnehmer 12 an dem Endabschnitt 15 verrastet
ist, greift der Einzugsaktivator 25 an dem Mitnehmer 27 an
und entriegelt diesen aus der verrasteten Position. Dadurch wird
der Selbsteinzug 8 wirksam, dessen Schließfeder
nun den Einzugsaktivator 25mit der Laufschiene 4 in
Schließrichtung bewegt. Der Selbsteinzug 8 kann
ferner einen Dämpfer 23 umfassen, der dafür
sorgt, dass die Schließgeschwindigkeit der Laufschiene 3 abgebremst
wird. Der Dämpfer 23 kann als Fluiddämpfer
ausgebildet sein.
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In 9 ist
ein Kraft- und Geschwindigkeitsdiagramm gezeigt, das die Schließbewegung
wiedergibt. Als Beispiel für ein Schubelement 30 wird
hier ein Schubkasten angeführt. Der Schubkasten wird unter Überwindung
geringer Reibungskräfte bis zu der Position S1 bewegt,
die in 8A und 8B gezeigt ist.
Anschließend wird der Kraftspeicher 11 des Ausstoßmechanismus 6 gespannt,
so dass beim langsamen Schließen eine höhere Schließkraft
aufgewendet werden muss, bis der Mitnehmer 12 an der Kurvenführung 14 die
verrastete Endposition erreicht hat, die der Position S2 entspricht.
Anschließend kann die Laufschiene 4 mit geringer
Kraft in Schließrichtung zu dem Punkt S3 bewegt
werden, an dem der Selbsteinzug 8 wirksam wird, indem der
Mitnehmer 27 durch den Einzugsaktivator 25 entriegelt
wird. Zu diesem Zeitpunkt greift die Kraft der Schließfeder und
zieht die Laufschiene 4 in die Schließposition
S4. In Hinblick auf die Geschwindigkeit
des Schubkastens wird die Schließbewegung zunächst
durch das Aufladen des Kraftspeichers 11 abgebremst, bis
die Position S2 erreicht ist. Anschließend
wirken nur die Reibungskräfte auf die Laufschiene, die
nur ein geringfügiges Abbremsen der Schließgeschwindigkeit bewirkt.
Nachdem der Selbsteinzug 8 wirksam geworden ist, bremst
der Dämpfer des Selbsteinzuges 8 die Schließgeschwindigkeit
ab, wobei dann der Selbsteinzug 8 kontinuierlich für
eine langsame Schließbewegung bis zur Schließposition
sorgt.
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In 10 ist
das Auszugssystem 1 ohne Selbsteinzug 8 montiert.
Die Auszugsführung 2 mit der Führungsschiene 3 und
der Laufschiene 4 kann wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel über
den Ausstoßmechanismus 6 in Öffnungsrichtung
bewegt werden. Die Schließbewegung erfolgt ohne Selbsteinzug
und entspricht aber im Übrigen der Schließbewegung
wie bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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In 10 ist
der Ausstoßmechanismus entsprechend 2 dargestellt,
wobei der Ausstoßmechanismus 6 zwei benachbarte
Mitnehmer 12 aufweist, die jeweils an einer Kurvenführung 14 verfahrbar
sind und an einem Gehäuse 10 an einem Boden 9 montiert
werden. In 11 ist der Ausstoßmechanismus 6 in
einer Unteransicht dargestellt, in dem die Lage der als Zugfedern
ausgebildeten Kraftspeicher 11 zu sehen ist, die an einer
Seite an dem Gehäuse 10 und an der gegenüberliegenden
Seite an dem Mitnehmer 12 fixiert sind. An der Führungsschiene 3 befindet
sich ein Anschlag 33 der einen in Auszugsrichtung verstellbaren
Halter 34 aufweist. An der Laufschiene 4 befindet
sich ein Anschlagselement 35, dass an dem Anschlag 33 in
Schließstellung anliegt. Über den verstellbaren
Anschlag 33 kann die Schließposition der Laufschiene 4 reguliert
werden. Durch die Weichkomponente 36 wird ein „Überdrücken”,
also das sofortige erneute Auslösen des Ausstoßmechanismus 6 verhindert.
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In 13 ist
eine modifizierte Ausführungsform eines Auszugssystems
mit einer Auszugsführung 2 gezeigt, bei dem eine
an einem Möbelkorpus montierbare Führungsschiene 3 vorgesehen
ist, an der eine Laufschiene 4 verfahrbar gelagert ist.
An der Führungsschiene 3 ist ein Gehäuse 21 eines
Selbsteinzuges 8 festgelegt, das eine Steuerkurve 22 für
einen Einzugsmitnehmer 27 aufweist. Der Selbsteinzug 8 ist
wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgestaltet,
so dass auf obige Ausführungen verwiesen wird. An der Steuerkurve 22 ist ein
Einzugsmitnehmer 27 geführt, der eine Aufnahme
für einen Einzugsaktivator 25 aufweist, damit
dieser kurz vor Erreichen der Schließposition mit dem Einzugsmitnehmer 27 gekoppelt
wird und die Laufschiene 4 in Schließrichtung
gezogen wird.
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Das
Auszugssystem umfasst ferner einen Ausstoßmechanismus 6,
der ein Gehäuse 10' mit einer Kurvenführung 14 umfasst.
In der Kurvenführung 14 ist ein Mitnehmer 12 verfahrbar
gelagert, der durch eine Feder 11 gespannt ist, um bei
einer Entriegelung des Ausstoßmechanismus 6' die
Laufschiene 4 in Öffnungsrichtung zu bewegen.
Das Gehäuse 10' ist dabei an der Laufschiene 4 fixiert,
während ein Ausstoßanschlag 17' und ein
Spannanschlag 18' an der stationären Führungsschiene 3 festgelegt
sind.
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In
den 14A bis 14C ist
die Laufschiene 4 in einer geöffneten Position
gezeigt. Der Einzugsaktivator 25 ist beabstandet von dem
Einzugsmitnehmer 27 angeordnet. Bei dem Ausstoßmechanismus 6' ist ein
an der Laufschiene 4 festgelegter Spannanschlag 18 in
Eingriff mit dem Mitnehmer 12 an der Kurvenführung 14 und
spannt diesen gegen die Kraft der Feder 11. Wird die Laufschiene 4 nun
weiter in Schließrichtung bewegt, gelangt der Mitnehmer 12 entlang der
Kurvenführung 14 an einen abgewinkelten Endabschnitt 15 und
kann dort geparkt bzw. verrastet werden. Beim Erreichen des abgewinkelten
Endabschnittes 15 gelangt der Spannanschlag 18' außer
Eingriff mit dem Mitnehmer 12 und der Mitnehmer 12 kann über
diesen hinweg weiter in Schließrichtung bewegt werden.
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Vor
Erreichen der Schließposition gelangt dann der Einzugsaktivator 25 in
Eingriff mit dem Mitnehmer 27 des Selbsteinzuges 8,
so dass die Laufschiene 4 in die Schließposition
gezogen wird.
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In
den 15A bis 15C ist
der Ausstoßmechanismus 6' sowie der Selbsteinzug 8 in
der Schließposition dargestellt. Der Mitnehmer 12 befindet
sich in der Parkposition, wobei ein Zapfen 28 in dem abgewinkelten
Endabschnitt 15 angeordnet ist. In der Schließposition
ist ein Ausstoßanschlag 17' benachbart zu dem
Mitnehmer 12 angeordnet. Der Ausstoßanschlag 17' ist
mit einem Aktivator 19' verbunden, der auf der zum Ausstoßanschlag 17' gegenüberliegenden
Seite an dem Mitnehmer 12 angeordnet ist. Durch Eindrücken
eines Schubelementes in den Möbelkorpus wird die Laufschiene 4 geringfügig
in Schließrichtung bewegt, so dass der Mitnehmer 12 gegen
den Aktivator 19' gedrückt wird und dadurch der
Zapfen 28 aus dem abgewinkelten Endabschnitt 15 der
Kurvenführung 14 gedrückt wird, so dass
der Mitnehmer 12 entriegelt wird.
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In
den 16A bis 16E ist
der Ausstoßmechanismus 6' beim Entriegelungsvorgang
gezeigt. Der Aktivator 19' wirkt auf den Mitnehmer 12 ein,
so dass dieser aus der Parkposition herausbewegt wird und anschließend
die Feder 11 den Mitnehmer 12 entlang der Kurvenführung 14 verfährt.
Beim Verschwenken des Mitnehmers 12 gelangt dieser in Eingriff
mit dem Ausstoßanschlag 17', der einen Gegenanschlag
für den Mitnehmer 12 bildet und dafür
sorgt, dass der Mitnehmer 12 stationär an dem
Ausstoßanschlag 17' gehalten ist und beim Zusammenziehen der
Feder 11 die Laufschiene 4 in Öffnungsrichtung bewegt
wird.
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Da
die Justierung des Ausstoßanschlages 17' für
die Funktionsfähigkeit des Ausstoßmechanismus 6' wichtig
ist, kann der Ausstoßanschlag 17' in Längsrichtung
relativ zu der Führungsschiene 3 verstellt werden.
Hierfür ist an dem Ausstoßanschlag 17' ein
Langloch 41 ausgebildet, in das ein Befestigungsmittel 40 in
Form einer Schraube eingedreht ist. Der Ausstoßanschlag 17' ist
dann klemmend an der Führungsschiene 3 in der
gewünschten Position festlegbar.
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Der
Aktivator 19' ist ebenfalls an der Führungsschiene 3 festgelegt,
wobei der Aktivator 19' einen C-förmigen Körper
umfasst, an dessen einem Schenkel ein Vorsprung zur Kontaktierung
des Mitnehmers 12 ausgebildet ist. Dieser Vorsprung greift in
einen Schlitz an dem Gehäuse 10' ein.
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Nach
der Entriegelung des Mitnehmers 12 zieht der Ausstoßmechanismus 6' die
Laufschiene 4 gegen die Kraft des Selbsteinzuges 8 in Öffnungsrichtung,
bis die in den 17A bis 17C gezeigte
Position erreicht ist. Der Selbsteinzug 8 mit dem Einzugsmitnehmer 27 gelangt
dann außer Eingriff mit dem Einzugsaktivator 25,
so dass dann der Ausstoßmechanismus 6' die Laufschiene 4 weiter
in Öffnungsrichtung bewegen kann.
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Für
einen Schließvorgang wird dann wieder der Spannanschlag 18' mit
dem Mitnehmer 12 gekoppelt, wie dies in den 14A bis 14C gezeigt
ist.
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Beim
Schließvorgang ergibt sich ein Kräfteverlauf,
wie er in 9 dargestellt ist.
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In 18 ist
eine weitere Ausführungsform eines Auszugssystems gezeigt,
bei dem kein Selbsteinzug 8 vorgesehen ist. Der Ausstoßmechanismus 6' ist
wie bei dem Ausführungsbeispiel der 13 bis 17 ausgebildet
und es wird auf obige Ausführungen verwiesen. Statt dem
Selbsteinzug 8 ist an der Laufschiene ein an einem verstellbaren
Halter 34 angeordnetes Anschlagselement 35 vorgesehen,
das an einer Weichkomponente 36 anliegt. Das Anschlagselement 35 kann
zum Entriegeln des Mitnehmers 12 geringfügig in
Schließrichtung gedrückt werden, wodurch die Weichkomponente 36 zusammengedrückt
wird. Der verstellbare Halter 34 und die Weichkomponente 36 bilden
insofern einen federnden Anschlag aus.
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Das
in den 13 und 18 gezeigte
Auszugssystem kann für jegliche Art von Schiebelementen,
wie Schubkästen oder Schiebetüren, eingesetzt werden.
Die Auszugsführung 2 kann mit einem Ausstoßmechanismus 6' und
optional mit einem Selbsteinzug 8 vormontiert ausgeliefert
werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auszugssystem
- 2
- Auszugsführung
- 3
- Führungsschiene
- 4
- Laufschiene
- 5
- Mittelschiene
- 6
- Ausstoßmechanismus
- 7
- Halteabschnitt
- 8
- Selbsteinzug
- 9
- Boden
- 10,
10'
- Gehäuse
- 11
- Kraftspeicher
- 12,
12
- Mitnehmer
- 13
- Formkörper
- 14
- Kurvenführung
- 15
- Abschnitt
- 16
- Steg
- 17,
17'
- Ausstoßanschlag
- 18,
18'
- Spannanschlag
- 19,
19'
- Aktivator
- 20
- Steg
- 21
- Gehäuse
- 22
- Steuerkurve
- 23
- Dämpfer
- 25
- Einzugsaktivator
- 26
- Zapfen
- 27
- Einzugsmitnehmer
- 28
- Zapfen
- 30
- Schubelement
- 31
- Langloch
- 32
- Befestigungsmittel
- 33
- Anschlag
- 34
- Halter
- 35
- Anschlagselement
- 36
- Weichkomponente
- 40
- Befestigungsmittel
- 41
- Langloch
- S1
- Position
- S2
- Position
- S3
- Punkt
- S4
- Schließposition
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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