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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Öffnungs- und Schließvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die
EP 2 174 572 offenbart eine Öffnungs- und Schließvorrichtung für ein Schubelement, bei dem eine Laufschiene über eine Ausstoßvorrichtung aus einer Schließposition in eine Öffnungsposition bewegbar ist. Beim Schließen des Schubelementes wird die Ausstoßvorrichtung in einem Öffnungsbereich wieder gespannt, damit nach dem Spannen der Ausstoßvorrichtung ein Selbsteinzug wirksam werden kann, mittels dem das Schubelement in eine Schließposition gezogen werden kann. Der Einsatz eines Selbsteinzuges für eine definierte Position einer Frontblende des Schubelementes sowie die Kopplung mit einer Ausstoßvorrichtung hat sich an sich bewährt. Beim Schließen muss der Benutzer eine Kraft aufwenden, um bei der Einfahrbewegung die Ausstoßvorrichtung zu spannen. Erst nach dem Spannen der Ausstoßvorrichtung wird der Selbsteinzug wirksam und der Benutzer kann das Schubelement loslassen. Zudem muss bei einem versehentlichen Entriegeln der Ausstoßvorrichtung zunächst das Schubelement eine gewisse Wegstrecke in Öffnungsrichtung bewegt werden, damit dann durch erneutes Spannen des Kraftspeichers der Ausstoßvorrichtung das Schubelement wieder geschlossen werden kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Öffnungs- und Schließvorrichtung für ein Schubelement zu schaffen, die einen Selbsteinzug und eine Ausstoßvorrichtung umfasst und komfortabel in der Handhabung ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Öffnungs- und Schließvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Öffnungs- und Schließvorrichtung kann durch einen Kraftspeicher des Selbsteinzuges ein Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtung aufgeladen werden. Dadurch muss der Benutzer lediglich einen Kraftspeicher aufladen, nämlich den des Selbsteinzuges. Es ist nicht notwendig, dass bei einer Schließbewegung auch der Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtung aufgeladen wird. Dadurch ist es möglich, dass der Benutzer nach dem Ablegen oder Aufnehmen eines Gegenstandes aus dem Schubelement bzw. auf das Schubelement diesem einen Kraftimpuls in Schließrichtung gibt und das Schubelement dann leichtgängig bis in die Schließposition bewegt wird, ohne dass der Benutzer dann manuell eine weitere Kraft aufbringen muss. Dies wird als besonders komfortabel empfunden, da der Benutzer den Schließvorgang manuell nicht begleiten muss. Lediglich in Öffnungsrichtung wird zum Aufladen des Kraftspeichers des Selbsteinzuges eine Kraft aufgebracht, wobei der Benutzer beim Öffnen des Schubelementes ohnehin mit einer Hand am Schubelement angreift, um dieses zu betätigen. Das Aufbringen einer Kraft in Öffnungsrichtung wird als weniger störend empfunden.
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Vorzugsweise ist mittels der Ausstoßvorrichtung die Laufschiene bzw. das Schubelement aus einer Schließposition in eine erste Öffnungsposition bewegbar, danach kann die Laufschiene durch einen Benutzer in Öffnungsrichtung unter Aufladung des Kraftspeichers des Selbsteinzuges bewegt werden. Die erste Öffnungsposition kann dabei so angeordnet sein, dass der Benutzer das Schubelement bequem greifen kann, beispielsweise an einer Frontblende eines Schubkastens. Dadurch kann die Frontblende mit einer grifflosen Optik gestaltet werden. Es ist jedoch auch möglich einen Griff zu montieren.
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Vorteil der Öffnungs- und Schließvorrichtung ist, dass beim Schließen ohne weiteren Eingriff des Nutzers zuerst der Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtung geladen wird und dann das Schubelement über eine bevorzugt gedämpfte Selbsteinzugsvorrichtung in die Schließstellung bewegt wird. Das Schubelement kann auch ohne Nutzung der Ausstoßfunktion genutzt werden, dann tritt beim Schließen lediglich die bevorzugt gedämpfte Selbsteinzugsvorrichtung in Aktion. Ein Öffnen des Schubelementes ist aus jeder Position zerstörungsfrei für die Öffnungs- und Schließvorrichtung möglich.
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Für ein sicheres Aufladen der Öffnungs- und Schließvorrichtung bei einer Schließbewegung ist die Federkraft des Kraftspeichers des Selbsteinzuges vorzugsweise größer als die Federkraft des Kraftspeichers der Ausstoßvorrichtung, beispielsweise um mindestens 20 %.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ein Rastmechanismus vorgesehen, der den Selbsteinzug mit der Ausstoßvorrichtung koppelt. Dadurch kann die Öffnungs- und Schließvorrichtung besonders kompakt ausgebildet sein. Der Rastmechanismus kann dabei eine Kurvenführung und ein in der Kurvenführung geführtes Schaltelement aufweisen. Dabei kann ein erster Kraftspeicher mit der Kurvenführung verbunden sein und ein zweiter Kraftspeicher mit dem Schaltelement. Je nach Ausgestaltung des Rastmechanismus kann der Kraftspeicher des Selbsteinzuges oder der Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtung mit der Kurvenführung verbunden sein und der jeweils andere Kraftspeicher mit dem Schaltelement. Vorzugsweise ist die Kurvenführung an einem Gehäuse verschiebbar gelagert, so dass eine Relativbewegung des Schaltelementes zur Kurvenführung sowohl durch das bewegbare Schaltelement als auch durch die bewegbare Kurvenführung realisiert werden kann. Das Schaltelement ist jedoch an einem schlaufenförmigen Abschnitt der Kurvenführung an einer Rastaufnahme verrastbar, so dass Schaltelement und Kurvenführung in einer vorbestimmten Position eine verrastete Einheit bilden. Das Schaltelement ist dabei mit einem Mitnehmer verbunden, der entlang mindestens einer Führungsbahn an einem Gehäuse verfahrbar ist.
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Für einen stabilen Aufbau ist an der Laufschiene ein erster Aktivator festgelegt, der mit einem Mitnehmer der Ausstoßvorrichtung eine vorbestimmte Wegstrecke in Eingriff bringbar ist. Ferner ist an der Laufschiene ein zweiter Aktivator festgelegt, der mit einem Steuerelement des Selbsteinzuges in Eingriff bringbar ist, vorzugsweise um über das Steuerelement einen Kraftspeicher des Selbsteinzuges zu spannen. Das Steuerelement kann dabei über eine Kurvenführung schaltbar sein, bevor oder wenn die Kurvenführung eine Endposition durch den Kraftspeicher des Selbsteinzuges erreicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ein Dämpfer vorgesehen, mittels dem die Schließbewegung der Laufschiene vor Erreichen der Schließposition abgebremst wird. Dadurch können laute Anschlaggeräusche beim Schließen des Schubelementes vermieden werden und zudem wird eine Entkopplung des Rastmechanismus vermieden, wenn durch den Dämpfer eine gleichmäßige und langsame Bewegung der Kurvenführung gewährleistet wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Öffnungs- und Schließvorrichtung;
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2 eine perspektivische Ansicht der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1 mit abgenommenem Gehäuse;
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3 eine Vorderansicht der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1;
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4 eine Draufsicht auf die Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1;
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5 eine Detailansicht der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 4;
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6 eine perspektivische Detailansicht der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1 ohne Auszugsführung;
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7 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Ausstoßvorrichtung und des Selbsteinzuges der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1;
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8 eine Draufsicht auf die Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1 ohne Auszugsführung, und
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9A bis 19 mehrere Ansichten der Ausstoßvorrichtung und des Selbsteinzuges der Öffnungs- und Schließvorrichtung der 1 in unterschiedlichen Positionen.
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Eine Öffnungs- und Schließvorrichtung umfasst eine Auszugsführung 1, die eine an einem Möbelkorpus, einem Haushaltsgerät oder anderen stationären Körper montierbare Führungsschiene 2 aufweist, an der eine Laufschiene 3 verfahrbar gehalten ist. Die Laufschiene 3 kann dabei unmittelbar an der Führungsschiene 2 geführt sein, es können jedoch auch eine oder mehrere Mittelschienen zwischen der Führungsschiene 2 und der Laufschiene 3 angeordnet sein, um die Auszugslänge der Auszugsführung 1 zu erweitern.
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An der Auszugsführung 1 ist eine Ausstoßvorrichtung 4 vorgesehen, die ein Gehäuse 7 aufweist, an dem ein Mitnehmer 6 verschiebbar geführt ist. Der Mitnehmer 6 umfasst eine Aufnahme, in die ein stegförmiger Aktivator 5 eingreift, der an der Laufschiene 3 festgelegt ist. Die Ausstoßvorrichtung ist über einen Kraftspeicher in Form einer Zugfeder 8 gespannt.
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Ferner ist ein Dämpfer 9 vorgesehen, der die Laufschiene 3 bei einer Schließbewegung vor Erreichen der Schließposition abbremst. An der Laufschiene 3 ist rückseitig ein Haken 13 ausgebildet, an dem ein Schubelement, beispielsweise ein Schubkasten, montiert werden kann.
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An der Laufschiene 3 ist ferner ein zweiter Aktivator 10 festgelegt, der mit einem Selbsteinzug 14 zusammenwirkt.
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Wie in 3 gezeigt ist, werden die Aktivatoren 5 und 10 beabstandet voneinander durch die Laufschiene 3 geführt. Die Laufschiene 3 ist dabei über Wälzkörper 11 an einem Führungsabschnitt 12 der Führungsschiene 2 verfahrbar gehalten.
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Das Gehäuse 7 ist an einem Bodenabschnitt 20 der Führungsschiene 2 festgelegt, wobei hierfür entsprechende Rastvorsprünge 78 an dem Gehäuse 7 ausgebildet sind.
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Wie aus der vergrößerten Ansicht der 5 erkennbar ist, befindet sich in dem Bodenabschnitt 20 der Führungsschiene 2 eine Führungsbahn 21, die einen mittleren geradlinigen Abschnitt aufweist und am vorderen Ende einen abgewinkelten Endabschnitt 22 und am hinteren Ende ebenfalls einen abgewinkelten Endabschnitt 23. In der Führungsbahn ist ein Vorsprung 31 eines Steuerelementes 30 geführt.
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Die Einzelteile der Ausstoßvorrichtung 4 sowie des Selbsteinzuges 14 sind in den 6 und 7 dargestellt. Der Selbsteinzug 14 umfasst einen als Zugfeder ausgebildeten Kraftspeicher 15, wobei der Kraftspeicher 15 eine stärkere Federkraft besitzt als der Kraftspeicher 8 der Ausstoßvorrichtung 4. Der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges 14 ist mit einem Ende an einer Kurvenführung 16 fixiert, die in einer Aufnahme 74 des Gehäuses 7 verschiebbar gehalten ist. In der Kurvenführung 16 ist eine nutförmige Führungsbahn ausgebildet, an der ein Schaltelement 17 verschiebbar geführt ist. Das Schaltelement 17 ist als gebogener Draht ausgebildet und greift mit einem abgebogenen Endabschnitt 18 in die nutförmige Führungsbahn der Kurvenführung 16 ein. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schaltelementes 17 ist ein Haken 19 ausgebildet, der an einer Öse 61 des Mitnehmers 6 fixiert ist. Der Mitnehmer 6 umfasst eine Aufnahme 60, in die der stegförmige Aktivator 5 eingreift und Kräfte sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung übertragen kann. Ferner ist an dem Mitnehmer 6 ein Halter 62 ausgebildet, an dem ein Ende des Kraftspeichers 8 der Ausstoßvorrichtung 4 festgelegt ist.
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Der Kraftspeicher 8 ist auf der zum Mitnehmer 6 gegenüberliegenden Seite an einer Aufnahme 79 festgelegt, die an dem Gehäuse 7 ausgebildet ist. Ferner ist an dem Gehäuse 7 eine erste Führungsbahn 70 und eine zweite Führungsbahn 80 ausgebildet, an denen der Mitnehmer verschiebbar geführt ist. Die erste Führungsbahn 70 umfasst einen abgewinkelten Endabschnitt 71, so dass der Mitnehmer 6 bei Erreichen des abgewinkelten Endabschnittes verschwenkt wird. Dadurch kann der Aktivator 5 die Aufnahme 60 an dem Mitnehmer 6 verlassen und frei bewegt werden.
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Das Gehäuse 7 umfasst ferner nach oben gerichtete Rastvorsprünge 78, die zur Festlegung an dem Bodenabschnitt 20 der Führungsschiene dienen. Zudem ist eine seitliche Aufnahme 75 ausgebildet, in der ein scheibenförmiges Steuerelement 30 verschiebbar geführt ist. Das Steuerelement 30 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet und umfasst an seiner Oberseite einen Vorsprung 31, der in die Führungsbahn 21, 22 und 23 der Führungsschiene 2 eingreift. Der Vorsprung 31 des Steuerelements 30 gelangt in Eingriff mit dem zweiten Aktivator 10. Das im Wesentlichen kreisförmig ausgebildete Steuerelement 30 umfasst an seiner Unterseite eine Rückstellkontur 32, die beim Schließvorgang mit dem Anschlag 36 in Eingriff gelangt und so das Steuerelement 30 in seine Ausgangsposition zurückdreht. Im Bereich des Auslösehubes befindet sich der Dämpfer 9 im Freilauf und bietet daher kaum Widerstand.
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An dem Gehäuse 7 ist ferner eine Hülse 72 ausgeformt, an der ein zylindrischer Abschnitt 73 des Dämpfers 9 verrastet werden kann. Der Dämpfer 9 ist als Lineardämpfer ausgebildet und umfasst eine bewegbare Kolbenstange 99, an deren Ende ein Rastelement 63 angeordnet ist, das mit dem Mitnehmer 6 verrastbar ist. Der Dämpfer 9 wirkt lediglich in Schließrichtung, also wenn die Kolbenstange 99 in das Gehäuse des Dämpfers 9 bewegt wird, während in die gegenüberliegende Richtung ein weitgehend kraftfreies Herausziehen der Kolbenstange 99 möglich ist.
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Die Kurvenführung 16 umfasst einen Ausleger 33, der in die seitliche Aufnahme 75 eingreift, in der auch das Steuerelement 30 verschiebbar gehalten ist. Ferner ist in der Kurvenführung 16 ein Anschlag 34 ausgebildet, der mit einem Anschlag 35 an dem Gehäuse 7 zusammenwirkt, um die Kurvenführung 16 bei Erreichen der Schließposition zu fixieren. Die Kurvenführung 16 ist durch den Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges in Schließrichtung vorspannbar, wobei der Kraftspeicher 15 mit einem Ende 77 an einem Halter 76 des Gehäuses 7 festgelegt ist.
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In den 6 und 8 sind die Ausstoßvorrichtung 4 und der Selbsteinzug 14 in der zusammengebauten Position dargestellt, wobei erkennbar ist, dass sämtliche Bauteile an dem Gehäuse 7 fixiert sind, das an der Führungsschiene 2 montierbar ist. Dadurch können der Selbsteinzug 14 und die Ausstoßvorrichtung 4 als vormontierte Einheit hergestellt werden.
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Die Funktion der Öffnungs- und Schließvorrichtung wird anhand der 9 bis 19 näher erläutert:
In den 9A und 9B befindet sich die Öffnungs- und Schließvorrichtung in einer Schließposition, die auch in den 6 und 8 gezeigt ist. Ein mit der Laufschiene 3 gekoppeltes Schubelement wurde durch den Kraftspeicher 15 in eine Schließposition gezogen, wobei die Kurvenführung 16 über den Anschlag 34 in einer Endposition angeordnet ist. Die Kurvenführung befindet sich in einer verrasteten Position, da der abgebogene Endabschnitt 18 des Schaltelementes 17 an einer Rastmulde 91 anliegt. Die Rastmulde 91 ist an einem schlaufenförmigen Abschnitt einer nutförmigen Führungsbahn 90 ausgebildet. Das Schaltelement 17 wird über den Mitnehmer 6 und den Kraftspeicher 8 der Ausstoßvorrichtung 4 in Öffnungsrichtung vorgespannt. Da der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges 14 stärker ist als der Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtung, bleibt das Schubelement mit der Laufschiene 3 in der Schließposition.
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In den 10A und 10B ist eine Position bei der Entriegelung der Ausstoßvorrichtung gezeigt. Das Schubelement wurde geringfügig in einen Möbelkorpus eingedrückt, so dass die Laufschiene 3 eine geringe Wegstrecke, beispielsweise 2 bis 4 mm, in Schließrichtung bewegt wurde. Diese Bewegung sorgt dafür, dass der Mitnehmer 6 mit dem Schaltelement 17 ebenfalls in Schließrichtung bewegt wird und dadurch der abgebogene Endabschnitt 18 des Schaltelementes 17 gegen eine Anlaufschräge 92 der Führungsbahn 90 und aus der Rastmulde 91 heraus bewegt wird. Der Endabschnitt 18 ist nun seitlich versetzt zu der Rastmulde 91 angeordnet und kann entlang der Führungsbahn 90 frei in Öffnungsrichtung bewegt werden. Da der Rastmechanismus entriegelt wurde, kann nun der Kraftspeicher 8 die Laufschiene 3 zusammen mit dem Mitnehmer 6 und dem Schaltelement 17 in Öffnungsrichtung bewegen, bis die in 11 gezeigte Position erreicht ist.
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In 11 ist das Schubelement in einer leicht geöffneten Position angeordnet, beispielsweise 3 bis 5 cm vor dem Möbelkorpus, so dass eine Frontblende vom Benutzer einfach gegriffen werden kann. In dieser ersten Öffnungsposition befindet sich der Mitnehmer 6 am Ende der Führungsbahn 70 und 80 und wurde verschwenkt, so dass der Aktivator 5 freigegeben wurde und nun in Öffnungsrichtung 5 bewegt werden kann. Die Kurvenführung 16 befindet sich noch in der Ausgangsposition und wurde nicht bewegt. Durch das Verfahren der Laufschiene 3 ist nun der zweite Aktivator 10 bis zu dem Vorsprung 31 des Steuerelementes 30 bewegt worden. Will der Benutzer nun das Schubelement weiter in Öffnungsrichtung bewegen, wird der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges über den zweiten Aktivator 10 und das Steuerelement 30 gespannt. Dadurch gleitet das Schaltelement 17 wieder entlang der Führungsbahn 90 in der Kurvenführung 16.
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In den 12A und 12B hat der Benutzer das Schubelement in Öffnungsrichtung gezogen, so dass über den zweiten Aktivator 10 der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges 14 gespannt ist. Dabei wurde das Schaltelement 17 mit dem abgebogenen Endabschnitt 18 entlang der Führungsbahn 90 so weit bewegt, dass der Endabschnitt 18 wieder benachbart zu der Rastmulde 91 angeordnet ist. Durch ein weiteres Bewegen des Schubelementes in Öffnungsrichtung gelangt das Steuerelement 30 mit dem Vorsprung 31 an den abgewinkelten Endabschnitt 22, so dass das Steuerelement 30 nun gedreht wird, bis die in 13 gezeigte Position erreicht wird. Durch das Drehen des Steuerelementes 30 wird der Vorsprung 31 nach oben verschwenkt und gelangt außer Eingriff von dem zweiten Aktivator 10. Dadurch kann der zweite Aktivator 10 nun in Öffnungsrichtung kraftfrei bewegt werden, so dass nur noch Reibungskräfte wirken, nicht jedoch der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges. So lange der zweite Aktivator 10 noch benachbart zu dem Steuerelement 30 angeordnet ist, ist der Vorsprung 31 an dem abgewinkelten Endabschnitt 22 fixiert und der Kraftspeicher 15 kann die Kurvenführung 16 nicht in Schließrichtung ziehen.
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Wird der zweite Aktivator 10 durch eine weitere Öffnungsbewegung des Schubelementes an dem Vorsprung 31 des Steuerelementes 30 vorbei bewegt, kann sich das Steuerelement 30 wieder drehen und durch die Kraft des Kraftspeichers 15 geringfügig in Schließrichtung bewegen. Dadurch kann das Schaltelement 17 wieder an der Kurvenführung 16 verrastet werden, indem der abgewinkelte Endabschnitt 18 zur Anlage an der Rastmulde 91 gelangt, wie dies in den 14A und 14B dargestellt ist. Das Schubelement ist nun vollständig von der Ausstoßvorrichtung 4 und dem Selbsteinzug 14 entkoppelt und die Aktivatoren 5 und 10 können frei bewegt werden.
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Für einen Schließvorgang wird das Schubelement einfach in Schließrichtung angestoßen, so dass die Laufschiene 3 in Schließrichtung bewegt wird und der zweite Aktivator 10 zunächst in Eingriff mit dem Steuerelement 30 gelangt und an dem Vorsprung 31 anschlägt. Das Steuerelement 30 ist jedoch kraftfrei in Schließrichtung bewegbar, also nur durch geringe Reibungskräfte gehalten, so dass die Schließbewegung des Schubelementes, das ein wesentlich höhere Masse besitzt, nicht beeinträchtigt wird. Das Steuerelement 30 wird entlang der Führungsbahn 75 in dem Gehäuse 7 verschoben, wie dies in 15 gezeigt ist. Erreicht das Steuerelement 30 mit dem Vorsprung 31 den hinteren abgewinkelten Endabschnitt 23, verschwenkt das Steuerelement 30 und dreht den Vorsprung 31, so dass dieser außer Eingriff mit dem zweiten Aktivator 10 gelangt, wie dies in 16 dargestellt ist.
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In 17 ist die Position gezeigt, wenn der erste Aktivator 5 den Mitnehmer 6 entriegelt, so dass der Selbsteinzug 14 aktiviert wird. Der Mitnehmer 6 wird aus dem abgewinkelten Endabschnitt 71 verschwenkt und kann nun über das Schaltelement 17, das an der Rastmulde 91 mit der Kurvenführung 16 verrastet ist, und den Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges 14 in Schließrichtung bewegt werden. Dabei wird der erste Aktivator 5 an der Aufnahme 60 des Mitnehmers 6 gekoppelt und kann Kräfte in Schließrichtung auf das Schubelement übertragen. Beim Bewegen des Mitnehmers 6 in Schließrichtung wird gleichzeitig der Kraftspeicher 8 der Ausstoßvorrichtung 4 gespannt, wobei der Kraftspeicher 15 des Selbsteinzuges 14 eine größere Federkraft besitzt als der Kraftspeicher 8 der Ausstoßvorrichtung 4, beispielsweise um mehr als 20 %, insbesondere mehr als 30 %. Durch die Bewegung des Mitnehmers 6 in Schließrichtung wird zudem der Dämpfer 9 aktiviert, der das Schubelement abbremst, um überschüssige Energie durch den Schließvorgang zu eliminieren und ein lautes Anschlagen zu vermeiden. Zudem wird ein versehentliches Entriegeln des Rastmechanismus durch harte Stoßbewegungen vermieden. Das Schubelement kann nun in abgebremster Form in Schließrichtung bewegt werden.
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In 18 ist gezeigt, dass durch die Schließbewegung die Kurvenführung 16 mit dem Ausleger 33 zu dem Steuerelement 30 bewegt wird. An dem Ausleger 33 ist ein Anschlag 36 ausgebildet, der eine Anlaufschräge besitzt und dafür sorgt, dass der Vorsprung 31 aus dem abgewinkelten Endabschnitt 23 heraus in die geradlinige Führungsbahn 21 bewegt wird. Dadurch dreht sich das Steuerelement 30 durch die lineare Bewegung der Kurvenführung 16.
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In 19 ist die Schließposition gezeigt, in der das Steuerelement 30 wieder in die Ausgangsposition gedreht wurde und an dem Ausleger 33 anliegt. In der Schließposition ist der Anschlag 34 an der Kurvenführung 16 wieder in Kontakt mit dem Anschlag 35 an dem Gehäuse 7. Der Benutzer kann nun die Ausstoßvorrichtung 4 wieder durch Eindrücken des Schubelements entriegeln, so dass ein neuer Öffnungs- und Schließzyklus eingeleitet wird.
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Falls der Benutzer das Schubelement nur versehentlich öffnet, kann unmittelbar ein Schließen des Schubelementes erfolgen, da dann nach der Entriegelung des Schaltelementes 17 an der Kurvenführung 16 das Schubelement wieder eingedrückt wird und der abgebogene Endabschnitt in der nutförmigen Führungsbahn 90 wieder zu der Rastmulde 91 bewegt wird. Es ist daher nicht notwendig, den Selbsteinzug 14 für einen sofortigen Schließvorgang wieder zu spannen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Rastmechanismus eine Kurvenführung 16 und ein Schaltelement 17. Natürlich können auch andere Rastmechanismen vorgesehen werden, um den Selbsteinzug mit der Ausstoßvorrichtung zu koppeln.
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Die erfindungsgemäße Öffnungs- und Schließvorrichtung wird vorzugsweise für Schubkästen eingesetzt, bei denen an gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Auszugsführung 1 angeordnet ist. Aber auch andere Anwendungsfälle, beispielsweise für Haushaltsgeräte, Apothekerschränke etc. sind möglich.
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Ein Öffnungsvorgang kann auch durch direktes Ziehen am Schubelement erfolgen. Dabei bleibt die Ausstoßvorrichtung in verriegelter Position und wird somit nicht ausgelöst.
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Die Öffnungs- und Schließvorrichtung kann auch am Schubelement montiert werden, dann werden die Aktivatoren an einem feststehendem Element montiert, beispielsweise an der Führungsschiene oder am Korpus.
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Die Führungsbahn 21 kann auch an der Öffnungs- und Schließvorrichtung ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auszugsführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Laufschiene
- 4
- Ausstoßvorrichtung
- 5
- Aktivator
- 6
- Mitnehmer
- 7
- Gehäuse
- 8
- Kraftspeicher
- 9
- Dämpfer
- 10
- Aktivator
- 11
- Wälzkörper
- 12
- Führungsabschnitt
- 13
- Haken
- 14
- Selbsteinzug
- 15
- Kraftspeicher
- 16
- Kurvenführung
- 17
- Schaltelement
- 18
- Endabschnitt
- 19
- Haken
- 20
- Bodenabschnitt
- 21
- Führungsbahn
- 22
- Endabschnitt
- 23
- Endabschnitt
- 30
- Steuerelement
- 31
- Vorsprung
- 32
- Rückstellkontur
- 33
- Ausleger
- 34
- Anschlag
- 35
- Anschlag
- 36
- Anschlag
- 60
- Aufnahme
- 61
- Öse
- 62
- Halter
- 63
- Rastelement
- 70
- Führungsbahn
- 71
- Endabschnitt
- 72
- Hülse
- 73
- zylindrischer Abschnitt
- 74
- Aufnahme
- 75
- Aufnahme
- 76
- Halter
- 77
- Ende
- 78
- Rastvorsprung
- 79
- Aufnahme
- 80
- Führungsbahn
- 90
- Führungsbahn
- 91
- Rastmulde
- 92
- Anlaufschräge
- 99
- Kolbenstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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