Becherhalter
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Becherhalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Becherhalter werden unter anderem im Fondbereich eines Kraftfahrzeuges und hier vorzugsweise in die Mittelkonsole eingebaut. Dabei ragt die Lade in Gebrauchsstellung in den Passagierraum, mit Abstand zum Boden.
Beim Ein- und Aussteigen, insbesondere aber beim Umsteigen innerhalb des Rückraumes bildet die ausgefahrene Lade ein Hindernis, das vielfach nicht wahrgenommen wird, so daß es durch Anstoßen zu Beschädigungen des gesamten Becherhalters, insbesondere aber der Lade, kommen kann.
Da der Becherhalter auf einem relativ niedrigen Niveau angeordnet ist, wird häufig die ausgefahrene Position der Lade übersehen, so daß es, wie sich gezeigt hat, vermehrt zu den genannten Beschädigungen kommt. Dabei sind die auf die ausgefahrene Lade einwirkenden Kräfte, beispielsweise durch Treten, so groß, daß die Lade vollständig aus dem Gehäuse herausgebrochen wird, so daß eine Reparatur praktisch nicht mehr möglich ist und der gesamte Becherhalter ausgetauscht werden muß.
Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn auf dem Rücksitz des Kraftfahrzeuges Kinder transportiert werden, die erfahrungsgemäß in ihrem Bewegungsdrang eher unaufmerksam sind.
Darüber hinaus können die bekannten Becherhalter bei herausgezogener Lade eine Gefährdung der Sicherheit darstellen, wenn bei einem Aufprall oder einem abrupten
Bremsen ein Körperteil eines Insassen auf die Lade aufschlägt. Dabei kann es zu zum Teil erheblichen Verletzungen kommen, insbesondere zu Kopfverletzungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Becherhalter der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, daß er bei gleichzeitiger Reduzierung einer Verletzungsgefahr vor funktionsbeeinträchtigenden Beschädigungen weitgehend gesichert ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Becherhalter gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Durch diese Ausgestaltung des Becherhalters ist zum einen gewährleistet, daß die Lade im Normalbetrieb ihre Funktionsfähigkeit beibehält, d. h., daß sie in einer horizontalen Lage Behältnisse wie Becher oder Flaschen aufnehmen kann. Der entgegengesetzte Widerstand ist so groß, daß die Lade auch bei Belastung durch die Behältnisse in ihrer Position verharrt.
Erst bei Überwindung des Widerstandes, insbesondere durch einen Schlag, der von oben geführt wird, wird die Lade aus ihrer horizontalen arretierten Position nach unten geschwenkt, wobei gleichzeitig die Schlagkraft eliminiert wird.
Gegenüber den bisher verwendeten Becherhaltern erfolgt also ein kontrolliertes, sowohl für die Lade wie auch für gehäuseseitige Führungsteile beschädigungsfreies Absenken. Dies schafft andererseits die Möglichkeit, die Lade aus dieser Nichtgebrauchsstellung wieder in eine horizontale Gebrauchsstellung zu verschwenken.
Naturgemäß kann dadurch auf ein sonst notwendiges Auswechseln bzw. auf eine, soweit dies überhaupt möglich war, Reparatur des Becherhalters verzichtet werden, mit den sich daraus ergebenden Kosteneinsparungen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des neuen Becherhalters liegt darin, daß die hervorstehende Lade beim Aufschlagen eines verletzungsanfälligen Körperteils praktisch kein entsprechendes Risiko mehr darstellt, da sie unter Überwindung des Widerstandes, der entsprechend zu dimensionieren ist, nachgibt.
Ein weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, daß die sich gegenüberliegenden Seitenwände des Gehäuses und die Lade miteinander korrespondierende Führungsmittel aufweisen, vorzugsweise in Form einer in die jeweilige Seitenwand eingelassenen Kulissenbahn, in der ein Kulissenzapfen der Lade geführt ist. Daneben ist die Lade über einen angelenkten Schwenkhebel zusätzlich an der Seitenwandung des Gehäuses angeschlossen, so daß sich bei entsprechender Formgebung der Kulissenbahn eine Verschwenkung der Lade aus dem Gehäuse heraus in eine Gebrauchsstellung ergibt, bei der die Lade ihre horizontale Position ständig beibehält.
Eine solche Kulissenführung ist gegenüber bisher gebräuchlichen Führungsschienen leichtgängiger, da geringere Reibkräfte wirksam werden.
Der bei einer zwangsweisen, schlagartigen Verschwenkung zu überwindende Widerstand kann durch eine Barriere erreicht werden, die von der Lade oder Telfen davon überwunden werden muß, unter gleichzeitiger Abschwenkung.
Eine solche Barriere kann beispielsweise durch eine Stufe im Übergang der Kulissenbahn zu einer Nebenkulisse gebildet sein, deren Grund gegenüber dem Grund der Kulissenbahn erhaben ist, wobei der Kulissenzapfen in Normalstellung entlang der Barriere verfährt und erst bei einem Schlag auf die Lade über die Barriere hinweg in die Nebenkulisse geführt wird. Durch die Schlagkraft wird zur Überwindung der Barriere die Seitenwand des Gehäuses entsprechend nach außen verformt, was problemlos möglich ist, da der Becherhalter aus Kunststoff besteht, der die notwendige Elastizität aufweist.
Des weiteren ist vorgesehen, daß in jeder Seitenwand des Gehäuses eine entsprechend dem Schwenkradius des Schwenkhebels verlaufende Zahnbahn vorgesehen ist, die von einem Zahnrädchen gekämmt wird, das drehbar auf dem Schwenkhebel gelagert ist. Hierdurch wird ein synchroner Bewegungsablauf beim Ein- und Ausfahren der Lade gewährleistet, so daß Verkantungen verhindert werden, wie sie insbesondere dann auftreten könnten, wenn die Lade zur Aufnahme mehrerer Behältnisse vorgesehen ist und von daher eine entsprechende Länge aufweist.
Unterhalb jeder der Aufnahme eines Behältnisses dienenden Öffnung in der Lade ist ein Bodenteil vorgesehen, an den sich das eingestellte Behältnis abstützt.
Dieses Bodenteil ist schwenkbar an der Lade befestigt und funktionell so damit verbunden, daß es in Nichtgebrauchsstellung, also in das Gehäuse eingefahren, aufgeschwenkt teilweise in die Öffnung der Lade hineinragt, wodurch ein sehr geringer Raum eingenommen wird.
Darüber hinaus kann sich das Bodenteil durch die Verschwenkbarkeit beim schlagartigen Absenken der ausgefahrenen Lade beschädigungsfrei entsprechend bewegen, wobei das Bodenteil federbelastet beim Zurückführen der Lade in eine Gebrauchsstellung ebenfalls in eine Gebrauchsposition zurückgeschwenkt wird.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 einen erfindungsgemäßen Becherhalter in einer perspektivischen
Ansicht,
Figur 2 einen Querschnitt durch den Becherhalter,
Figur 3 einen Schnitt durch den Becherhalter gemäß der Linie ll-ll in Figur 2.
In den Figuren ist ein Becherhalter, vorzugsweise für den Einbau in die Mittelkonsole eines Kraftfahrzeuges dargestellt, der ein Gehäuse 1 aufweist, in dem eine ein- und ausfahrbare Lade 2 gehalten ist. Eingeschoben befindet sich die Lade 2 in Nichtgebrauchs- und ausgefahren, entsprechend der Figur 1 , in Gebrauchsstellung.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in der Lade 2 zwei Öffnungen 5 vorgesehen zur Aufnahme jeweils eines Behältnisses, beispielsweise eines Bechers oder einer Flasche.
Jede Seitenwand 3 weist, wie besonders deutlich in der Figur 2 erkennbar ist, eine bogenförmige Kulissenbahn 6 auf, deren konvexe Krümmung nach oben hin gerichtet ist.
In der Kulissenbahn 6 ist ein Kulissenzapfen 10 der Lade 2 geführt, der im übrigen mittels einer Tipp-Mechanik betätigbar ist, wobei sie beim kurzen Antippen selbsttätig, unter Wirkung einer Rollfeder aus der Nichtgebrauchs- in eine Gebrauchsstellung verfährt.
Des weiteren ist die Lade 2 über einen Schwenkhebel 11 , der mittels einer Drehachse 12 an der Lade 2 angeschlossen ist, mit der Seitenwand 3 schwenkbar verbunden, wozu der Schwenkhebel 11 über eine Schwenkachse 14 an der Seitenwand 3 angeschlossen ist.
Durch den Verlauf der Kurvenbahn 6 und des Schwenkradiuses des Schwenkhebels 11 ist eine Ausfahrbewegung der Lade 2 aus dem Gehäuse 1 gewährleistet, in der die Lade 2 immer eine horizontale Lage einnimmt.
Um eine genau gleichmäßige Bewegung der Lade 2 zu erreichen, d.h., um zu verhindern, daß die Lade beim Ein- und Ausfahren verkantet, ist in jedem Seitenteil 3 eine Zahnbahn 9 angeordnet, die von einem Zahnrädchen 13, das drehbar an dem Schwenkhebel 11 angeschlossen ist, beim Ein- und Ausfahren der Lade 2 gekämmt wird. Die Formgebung der Zahnbahnen 9 beider Seitenwände 3 sowie die Anzahl der Zähne und die Zahnteilung sind gleich.
In den Figuren 1 und 2 ist zu erkennen, daß unterseitig der Lade 2, mit gewissem Abstand, ein Bodenteil 4 vorgesehen ist, auf dem sich ein nicht dargestelltes, in die Öffnungen 5 eingesetztes Behältnis abstützt.
Dieses Bodenteil 4 ist in Pfeilrichtung einseitig gegen die Kraft einer Feder in Richtung der Lade 2 von einer Gebrauchs- in eine Nichtgebrauchsstellung verschwenkbar, wobei die Verschwenkung in eine Gebrauchsstellung durch einen Anschlag begrenzt wird. Durch den Federdruck einerseits und den Anschlag andererseits wird das Bodenteil 4 in dieser Position insoweit arretiert. Beim Einschieben der Lade 2 in das Gehäuse 1 hingegen überfährt das Bodenteil 4 eine gehäuseseitige ortsfeste Zunge 15 unter Aufschwenkung in den Bereich der Lade 2 bzw. deren Öffnungen 5.
Auch durch die Beweglichkeit des Bodenteiles 4 wird ein freies Verschwenken der Lade 2 in eine Position möglich, wie sie in der Figur 2 strichpunktiert dargestellt ist. In diese Stellung wird die Lade 2 unter Überwindung eines Widerstandes abgeschwenkt, wenn eine Kraft schlagartig auf die Lade 2 in ausgefahrener Stellung einwirkt, vorzugsweise im Bereich der Vorderkante.
Dabei bildet die Drehachse 12 den Gelenkpunkt, um den sich die Lade 2 verschwenkt, während der im hinteren Bereich angeordnete Kulissenzapfen 10 eine Barriere 8 überwindet, die den Widerstand bildet.
Nach Überwinden der Barriere 8 wird der Kulissenzapfen 10 in einer Nebenkulisse 7 geführt, deren Endbegrenzung einen Anschlag für die verschwenkte Endstellung der Lade 2 bildet.
Die Nebenkulisse 7 erstreckt sich ausgehend von dem vorderen Endbereich der Kurvenbahn 6 abgewinkelt nach oben, wobei ihr Grund gegenüber dem Grund der Kulissenbahn 6 erhaben ist. Die dadurch sich ergebende Stufe bildet die Barriere 8.
Im Normalbetrieb, also beim Ein- und Ausfahren der Lade 2, wird der Kulissenzapfen 10 auch im Bereich der Barriere 8 in der Kulissenbahn 6 geführt, d. h., der Kulissenzapfen 10 ragt in diesem Fall in Richtung des Grundes der Kulissenbahn 6 geringfügig über die Barriere 8 hinaus. Der zu überwindende Widerstand abhängig ist vom Verhältnis der Länge des Kulissenzapfens (10) zum Abstand der Barriere (8) zum Anschluß des Kulissenzapfens (10) an die Lade (2).
Erst bei einem Schlag auf die Lade 2 überspringt der Kulissenzapfen 10 die Barriere 8 und liegt dann auf dem Grund der Kulisse 7 auf unter gleichzeitiger geringer Deformierung der Seitenwand 3. Der zu überwindende Widerstand ist abhängig vom Verhältnis der Länge des Kulissenzapfens (10) zum Abstand zwischen der Barriere (8) und dem Anschluß des Kulissenzapfens (10) an der Lade (2).
Die Figur 3 zeigt, daß der Grund der Nebenkulisse 7 in Schwenkrichtung des
Kulissenzapfens 10 praktisch in Form einer schiefen Ebene ausgebildet ist, die ausgehend von der Barriere 8 zur Endbegrenzung hin abfällt. Hierdurch wird gewährleistet, daß der Kulissenzapfen 10 nur im unmittelbar der Barriere 8
benachbarten Bereich stark reibend und unter Verformung der Seitenwand 3 anliegt.
Nach einer schlagbedingten Verschwenkung der Lade 2 kann diese problemlos aus der etwa vertikalen Nichtgebrauchsstellung zurückverschwenkt werden in eine Gebrauchsstellung wie sie in Figur 2 als Volllinie gezeigt ist und in der der Kulissenzapfen 10 wieder in die Kulissenbahn 6 zurückspringt.