Beschrei bung
Schaufelrad zum Auslegen von Falzprodukten
Die Erfindung betrifft ein Schaufelrad zum Auslegen von Falzprodukten entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Durch die EP 01 64 440 B1 ist eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Druckprodukten aus einem Falzapparat und zur Auslage auf einem Transportband bekanntgeworden, bei welcher die Druckprodukte jeweils zwischen zwei Schaufeln mehrerer in axialer Richtung beabstandeter Schaufelräder aufgenommen werden. In der Nähe des Grundes einer zwischen zwei Schaufeln befindlichen Schaufe l radtasche ist nabenfest jewei ls ein vorgespannter Hebelarm gelenkig angeordnet, um ein einlaufendes Druckprodukt abzubremsen.
Nachtei lig bei dieser Vorrichtung ist jedoch, daß insbesondere dünne Druckprodukte infolge ihrer geringen Masse schwierig zwischen Hebelarm und Schaufel sowohl einbringbar als auch ausbringbar sind, was zu Unregelmäßigkeiten auf dem Auslegeband führt.
Durch die gattungsgemäße EP 01 04 383 B1 ist eine Vorrichtung zum Stapeln von blattförmigen Gegenständen bekannt, bei welcher zumindest eine der untereinander beabstandeten identischen Schaufe l radschei ben so zu den anderen
Schaufe l radsche i ben verdreht ist, so daß die Räume zwischen den Schaufe l radtaschen der verschiedenen Schaufe l radschei ben nicht mehr miteinander fluchten und insbesondere die Vorderkante des blattförmigen Gegenstandes we l len l i ni enförmi g ausgebi ldet und somit festgeklemmt wird. Dies ist jedoch nur für dünne Produkte machbar, wobei diese dünnen Produkte an ihrer Vorderkante ggf. in unerwünschter Weise bleibend deformiert werden.
Nach einer anderen Ausführungsvariante in o. g. EP 01 04 383 B1 weisen die Schaufe l radtaschen mindestens einer Schaufe l radschei be elastische Begrenzungswände, z. B. Blattfedern auf, um die Produkte an der Vorderseite festzuklemmen. Hierbei ist ebenso wie der EP 01 64 440 B1 nachtei lig, daß insbesondere dünne Produkte infolge ihrer geringen Masse schwierig in einem Spalt zwischen der vorgespannten Blattfeder und einer Schaufel zu führen bzw. lagerichtig abzugeben sind. Mit dieser Vorrichtung ist es nicht möglich, Produkte variabler Dicke lagerichtig auszulegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaufelrad zum Auslegen von Falzprodukten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vortei le bestehen
insbesondere darin, daß die an die Dicke des auszulegenden Falzproduktes anpaßbare Weite der Öffnung der Schaufelradtaschen in der Nähe des Grundes der Schaufelradtaschen selbsttätig arretierbar ist. Dadurch wird eine stets dem Falzprodukt und der Maschinendrehzahl angepaßte Weite bzw. Breite des Taschengrundes eingestellt, so daß in jedem Falle eine lagerichtige übernähme bzw. Ausgabe von Falzprodukten erfolgen kann. Eine Verjüngung des Spaltes zwischen Schaufel und Leitstreifen verhindert ein Zurückprallen der Falzprodukte nach Erreichen des Schaufe lradgrundes . Insbesondere dünne Falzprodukte können nach dem Auftreffen ihrer Vorderkante auf dem Schaufelgrund ihre kinetische Energie gezieLt dadurch abbauen, daß sich die hintere Hälfte des Falzproduktes infolge des Anlegens in die sich in Richtung Schaufelspitze verbreitende Schaufe l radtasche zwischen Schaufel und Leitstreifen we l lenli ni enförmig verformt und nachfolgend wieder seine längsgestreckte Lage einnimmt. Die Schaufelradtaschen sind sowohl zur sicheren Aufnahme als auch zur lagerichtigen Abgabe von dicken oder dünnen Falzprodukten geeignet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschri eben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Querschnittes eines Schaufelrades mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung nach Fig. 1;
Fig. 3 einen ubersichtsschaltplan zur selbsttätigen Einstellung der Breite eines Taschengrundes einer Schaufe l radtasche zur Aufnahme eines Fa Izproduktes .
Ein Schaufelrad 1 ist mit seiner Nabe 2 drehfest auf einer sei tengeste l lfest gelagerten Antriebswelle 3 angeordnet. Die Nabe 2 weist radial nach außen gerichtete Speichen 5 auf, die an ihren Enden einen ringförmigen Schaufelhalter 10 tragen. Der Schaufelhalter 10 nimmt an seinem Umfang etwa in tangentialer Richtung verlaufende, gekrümmte Schaufeln 4 auf, die an ihrem Schaufelende 6 formschlüssig mit dem Schaufelhalter 10 verbunden sind. Für gleiche Teile werden jewei ls gleiche Tei lenummern verwendet. Die Schaufeln 4 überlappen einander, wobei in Uhrzeigerdrehrichtung A gesehen, zwischen der Außenseite 7, d. h. nabenfernen Seite einer Schaufel 4 und der Innenseite 8, d. h. nabennahen Seite einer vorangehenden Schaufel 4 jewei ls eine sich zum Taschengrund 9 hin verjüngende Schaufelradtasche 11 gebildet ist. Der Taschengrund 9 wird durch die Nabe 2 und einer
Innenseite 8 einer Schaufel 4 gebi ldet. In Nähe der Schaufelspitze 12 jeder Schaufel 4 befindet sich ein Durchbruch 13, z. B. in rechteckiger Form, in welchem ein erstes Ende 14 eines Lei tst rei fens 16 schwenkbar befestigt, z. B. gelagert ist. Der Leitstreifen 16 erstreckt sich auf der Außenseite 7 d. h. der nabenfernen oder einer der Nabe 2 des Schaufelrades 1 abgewandten Seite einer jeden Schaufel 4 in Richtung Taschengrund 9 und endet vor dem Taschengrund 9, d. h. in der Nähe des Taschengrundes 9, ohne diesen mit seinem zweiten Ende 17 zu berühren. Der Leitstreifen 16 kann aus Federstahl bestehen, weist in etwa die Breite einer Schaufel 4 auf und liegt im Ruhezustand mit seinem zweiten Ende 17 an der nabennahen Innenseite 8 der benachbarten Schaufel 4 an, so daß die Breite b des Taschengrundes 9 gegen Null geht. An der nabennahen Innenseite 18 sowie in der Nähe des zweiten Endes 17 des blattfederartigen Leitstreifens 16 ist der Leitstreifen 16 gelenkig mit dem Betätigungsorgan eines Stellmittels, z. B. der Kolbenstange 19 eines pneumatischen Kurzhubzylinders 21, verbunden. Somit ist der Leitstreifen 16 an seinem zweiten Ende 17 in der Nähe des Taschengrundes 9 mittels eines Antriebes oder Stellmittels, z. B. der Kolbenstange 19, in radialer Richtung c des Schaufelrades 1 heb- und senkbar angeordnet. Jeder der jewei ls mit dem zweiten Ende 18 des Lei tst rei fens 16 verbundenen Kurzhubzylinder 21 befindet sich in einer in radialer Richtung zur Nabe 2 verlaufenden Bohrung 22, so daß die Hubrichtung C der
Kolbenstange 19 des Kurzhubzylinders 21 ebenfalls in radialer Richtung der Nabe 2 bzw. des Schaufelrades 1 verläuft. Das Ende der Kolbenstange 19 ist mittels einer Gelenklasche 23, z. B. in Form eines Kettengliedes, mit dem Leitstreifen 16 verbunden. Das erste Ende 14 des Leitstreifens 16 ist abgewinkelt und halbkreisförmig ausgebi ldet, so daß das Ende 14 einen im Durchbruch 13 sich in achsparalleler Richtung zur Antriebswelle 3 erstreckenden Bolzen 24 hintergreift und somit ein Lager gebi ldet wird (Fig. 1 und 2).
Alle Kurzhubzylinder 21 weisen jewei ls einen Anschluß 26 für Druckluft auf, der mit einer Ringleitung 27 verbunden ist, die wiederum über eine Zuführ lei tung 28 mit einer Bohrung eines Achszapfens der Antriebswelle 3 in Verbindung steht. Dabei erfolgt die Druckluftzufuhr in den Kurzhubzylinder 21 vom Anschluß 26 zu einer Einströmöffnung 30, von welcher sie in den kolbenstangennahen Tei l des Kurzhubzylinders 21 einströmt. Auf dem Achszapfen befindet sich eine in Fig. 1 und 2 angedeutete bekannte Dreheinführung 29 für Druckluft. Die Dreheinführung 29 wird über ein bekanntes Druckregelventi l 31 mit Druckluft von einer zentralen Druckluftversorgung 32 versorgt, wobei das Druckregelventi l 31 mittels elektrischer Leitungen 33, 34 mit einem Vorei nste 11 rechne r 36, z. B. einem PC verbunden ist. Weiterhin ist der Vorei nste l l rechner 36 sowohl mit einem am Antrieb des Schaufelrades 1 befindlichen Drehzahlmesser 37, z. B. einem
Tachogenerator als auch mit einer z. B. aus der DE 38 38 314 A1 bekannten
Falzprodukt-Dickenmeßeinrichtung 38 verbunden. Der Vorei nste l Irechner 36 steht weiterhin mit einer Tastatur 39 in Verbindung.
Auf der Antriebswelle 3 sind mehrere, voneinander beabstandete, jedoch ni chtdargeste l Ite Schaufelräder angeordnet. Die Schaufe l radtaschen 11 eines jeden Schaufelrades nehmen von einem nichtdargestellten Falzklappenzylinder oder einem Räderfalzwerk kommende Falzprodukte auf. Die zu transportierenden Falzprodukte variieren in ihrer Dicke zwischen vier und 160 Zeitungsseiten und bei Tabloi d-Produkten zwischen acht und 160 Seiten. Um eine störungsfreie Aufnahme in die Schaufe l radtaschen 11 und ein störungsfreie Abgabe aus den Schaufelradtaschen zu gewährleisten, ist die Breite b des Taschengrundes 9 der Schaufe l radtaschen 11 wie nachfolgend beschrieben einstellbar und arretierbar. In Abhängigkeit von der Dicke der durch die Schaufelräder 1 zu transportierenden Falzprodukte und in Abhängigkeit von der Drehzahl der Schaufelräder 1 wird der Luftdruck zur Betätigung der Kurzhubzylinder 21 festgelegt und z. B. eine Breite b des Taschengrundes 9 in radialer Richtung c des Schaufelrades 1 eingestellt (Fig. 2). Der drehzahlabhängige Wert wird zur Kompensation der Zentrifugalkraft der Leitstreifen 16 benötigt. Die Eingabe von Daten zum Falzprodukt kann über die Tastatur 39 erfolgen.
Es ist jedoch auch möglich, bei NichtVorhandensein eines Vorei nste 11 rechners 36 sowie einer Falzprodukt-Dickenmeßeinrichtung 38 den Luftdruck mittels eines Fei nrege Iventi les von Hand an einer zentralen Bedieneinrichtung einzustellen, so daß dadurch die Breite b des Taschengrundes 9 ebenfalls einstellbar ist.
Weiterhin ist es möglich, als Stellmittel 21 statt eines Kurzhubzylinders zur Verstellung des zweiten Endes 17 des Leitstreifens 16 einen bekannten Stellspindelmotor einzusetzen. Der Stellspindelmotor besteht jewei ls aus einem nabenfesten Stator und einem ste l Ispi nde lfesten Rotor. Die Stellspindel wirkt in einer Führung dann jewei ls auf das zweite Ende 17 des Leitstreifens 16, wobei die Spindelstellung jeweils von einem Linearpotentiometer gemeldet wird. Stromleitungen können über den Achszapfen, z. B. über Schleifringe, hergestellt werden.
Schließlich ist es auch noch möglich, das zweite Ende 17 des Leitstreifens 16 jewei ls mittels eines als Stellmittels wirkenden Nockens zu verstellen, welcher jewei ls fest mit einem Planetenrad verbunden ist. Ein nabengroßes, vom Schaufelrad getrennt antreibbares und am Schaufelrad 1 drehbar gelagertes Sonnenrad kämmt mit an seinem Umfang befindlichen Planetenrädern, wobei jedem Leitstreifen 16 ein Planetenrad mit Nocken
zugeordnet ist
Tei leliste
1 Schaufel rad
2 Nabe (1)
3 Ant ri ebswe Ile (1 )
4 Schaufe l
5 Spei ehe
6 Schaufelende (4)
7 Außenseite, nabenfern (4)
8 Innenseite, nabennah (4)
9 Taschengrund (4, 2)
10 Schaufelhalter, ringförmig
11 Schaufe lradtasche (4, 4)
12 Schaufelspitze (4)
13 Durchbruch (12)
14 Ende, erstes (16)
15
16 Leitstreifen (4)
17 Ende, zweites (16)
18 Innenseite, nabennah (16)
19 Kolbenstange (21)
20
21 Kurzhubzylinder
22 Bohrung (2)
23 Gelenklasche (16, 19)
24 Bolzen (4, 13)
25
26 Anschluß (21)
27 Ringleitung (26)
28 Zuführleitung (27)
29 Dreheinführung (3)
30 Einströmöffnung (21)
31 Druckregelventi l
32 Druck luftversorgung, zentrale
33 Leitung (31, 36)
34 Leitung (31, 36)
35 -
36 Vorei nste l Irechner
37 Drehzahlmesser
38 Falzprodukt-Dickenmeßei nri chtung
39 Tastatur (36)
A Drehri chtung (1 )
C Hubrichtung (19)
b Breite (9)
b1 Breite