Die Erfindung bezieht sich auf einen Formstein aus Beton,
insbesondere für Pflasterungen, nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, einen Formstein
aus Beton der aus einem älteren Vorschlag gemäß der Anmeldung
G 94 04 446 bekannten Art so zu gestalten, daß diese
Steine in Verlegestellung unter Bildung eines variablen
Durchlaßes für Oberflächenwasser eine mit geringem Aufwand
an unterschiedliche Stabilitätsanforderungen anpaßbare
Fahrflächengestaltung ermöglichen, bei Verlegung auf Gehflächen
eine verbesserte Trittsicherheit aufweisen und für
ein wasserdurchlässiges Pflastersystem bei geringem Fugenanteil
eine optisch geschlossene Betonfläche darbieten.
Ausgehend von einem Formstein aus Beton gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 löst die Erfindung diese Aufgabe mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf
die Ansprüche 2 bis 12 verwiesen.
Der erfindungsgemäße Formstein mit seinen asymmetrischen,
unterhalb der jeweiligen Nutzoberfläche abgesenkte Oberflächen
aufweisenden Abstandsnocken und den sich zwischen
diesen erstreckenden Aufnahmeräumen ermöglicht unter Beibehaltung
einer hinreichenden Stützstabilität in der Verlegestellung
eine wahlweise Verhakung und/oder Aneinanderlage
von Seitenrandbereichen der als Pflasterung verlegten
Steine, wobei im Bereich zwischen den Steinen gleichzeitig
eine im Bereich der abgesenkten Oberflächen verfüllbare Abstandsfuge
gebildet ist und diese eine verbesserte Flüssigkeitsableitung
von der Pflasterung ermöglicht.
Nach der Verfüllung der Abstandsfuge ist mit der gleichmäßigen
(Rechteck-) Umfangskontur der Steine ein optisch
ansprechendes Fahrflächenbild geschaffen, das ein Rechteck-Raster
nach Art eines an sich bekannten Rasenpflaster-Verbundes
(z. B. DE 38 04 760 A1) darbietet, dessen belastungsvariable
Verhakungs-Konfiguration unterhalb des
Füllmaterials weitgehend unsichtbar ist. Das im Bereich jeweiliger
Fasen an den Abstandsnocken in deren Anlage- und/oder
Verhakungsstellung verpreßte Füllmaterial verbessert
die Verbindungs- und Stützstabilität der verlegten
Steine zueinander und mit einer Fasengestaltung im Bereich
der Nutzoberfläche ist der erfindungsgemäße Formstein auch
bei örtlichen Überbelastungen gegen Kantenausbrüche geschützt.
Bei einer optimalen Dimensionierung der asymmetrischen Abstandsnocken
können Fugenbreiten und Durchlaßöffnungen so
bemessen werden, daß mit Fugenbreiten von weiniger als 10mm
der Fugenanteil an der Gesamtfläche der Pflasterung auf weniger
als 10 % reduziert werden kann. Damit sind insbesondere
für marktübliche Standard-Steine überrschende gestalterische
Möglichkeiten dann gegeben, wenn in Pflasterungen
die Anforderungen an die Stabilität und Langlebigkeit mit
den Möglichkeiten einer Versickerung zu kombinieren sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen
Formsteines aus Beton ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen, die mehrere Ausführungsbeispiele
des Formsteins veranschaulichen. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines einzelnen Formsteins
gemäß der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Formsteins gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Formsteins gemäß
Fig. 1,
- Fig. 4 bis Fig. 7
- jeweilige Verlegestellungen von Formsteinen
in der Grundgestalt gemäß
Fig. 1,
- Fig. 8
- eine Draufsicht des Formsteins in einer
zweiten Ausführungsform,
- Fig. 9 bis Fig. 12
- jeweilige Verlegestellungen des Formsteins
gemäß Fig. 8,
- Fig. 13
- eine dritte Ausführung des Formsteins
mit einer Fase im Bereich der Nutzfläche,
- Fig. 14 bis Fig. 16
- jeweilige Verbundverlegungen der Formsteine
in Fahrflächen mit unterschiedlichen
Belastungsbereichen, und
- Fig. 17 bis Fig. 20
- jeweilige Verbundverlegungen von Formsteinen
mit Abstandsnocken in verkleinerter
Ausführung an einem Standard-Rechteckstein.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichneter Formstein 1
für eine Pflasterung P (Fig. 4) mit einer quaderförmigen
Grundgestalt dargestellt, dessen oberseitige Nutzfläche 2
durch im Bereich der beiden Längs- und Querseiten L,Q jeweils
konturgleich in Trapezform ausgeführte Aussparungen
3,4 bzw. 5,6 verringert ist. Dabei ist die jeweilige
Aussparungstiefe T und Aussparungslänge S im Bereich der
Längsseite L größer als im Bereich der Querseite Q, so daß
diese Aussparungen in den vier Eckbereichen des Formsteins
1 jeweils asymmetrisch zur Diagonale D,D' der Nutzfläche
2 verlaufende Abstandsnocken 7 begrenzen.
Der Formstein 1 gemäß der Erfindung weist asymmetrische Abstandsnocken
7 auf, die etwa ein Drittel (Abstandsmaß N)
unterhalb der Nutzfläche 2 und parallel zu dieser verlaufende,
abgesenkte Oberflächen 8 darbieten. Die abgesenkten
Oberflächen 8 sind in zweckmäßiger Ausführung mit einer am
Außenrandbereich des Abstandsnockens 7 umlaufenden Fase 9
versehen (Fig. 2, Fig. 3).
Der Formstein 1 ist für eine optimale Kombinationsfähigkeit
mit an sich bekannten Formsteinen dieser Art mit einer äußeren
Länge L von 198 mm und einer äußeren Breite Q von 163
mm ausgebildet und die umgrenzte Nutzfläche 2 verbleibt
nach der Absenkung der Oberflächen 8 als eine Rechteckkontur
mit unterschiedlichen Seitenlängen (Fig. 1, Fig. 8).
Die Rechteckkontur der Nutzfläche 2 ist dabei mit Längs- und
Querseiten versehen, die ein Längenverhältnis von
ca. 1,5 : 1 aufweisen. Die Querseitenlänge der Nutzfläche 2
beträgt dabei insbesondere 113 mm und die Längsseite ist in
der Ausführung gemäß Fig. 1 mit 160 mm und gemäß Fig. 8 mit
172 mm bemessen.
Die Ausführung gemäß Fig. 1 zeigt im Bereich der Querseite
Q einen sich im Bereich zwischen den Abstandsnocken 7
erstreckenden Simsteil 10, der in Verbindungsstellung des
Formsteins 1 in der Pflasterung (Fig. 5, Fig. 7, Fig. 16)
als Anlagebereich für einen engen Fugenaufbau vorgesehen
ist. In zweckmäßiger Ausführung ist auch der Simsteil 10
mit einer Fase 11 versehen.
Die für den Einbau des Formsteins 1 und dessen Festlegung
in Verbindungsstellung vorteilhaften Fasen 9 und 11 im Bereich
der Abstandsnocken 7 bzw. des Simsteils 10 weisen jeweils
eine Länge von 5 mm und eine Neigung von 45° auf.
In Fig. 4 bis 7 sind unterschiedliche Verlegevarianten des
Formsteins 1 dargestellt, mit dem pflasterungen P nach Art
eines Rasenpflaster-Verbundes mit unterschiedlichen Anteilen
an flüssigkeitsdurchlässigen Fugenbereichen 14,15,16
bzw. 14',15' gebildet sind. Diese Variation des jeweiligen
Fahrflächenbildes, beispielsweise in Abhängigkeit von einer
bevorzugten Belastungsrichtung, kann mit geringem Aufwand
erreicht werden, wobei die Flüssigkeitsdurchlässigkeit entsprechend
variiert ist. Im Bereich der Aussperrungen 3,4
bzw. 5,6 greifen jeweilige Abstandsnocken 7 so ein, daß eine
horizontal ineinandergreifende Verhakung der Steine ohne
zusätzliche Verbindungs- und/oder Füllelemente erreicht
ist.
In Fig. 8 ist eine zweite Ausführungsform des Formsteins 1'
dargestellt, wobei dieser ohne den Simsteil 10 (Fig. 1) eine
insgesamt vergrößerte Nutzfläche 2' aufweist. In Fig. 9
bis 12 sind entsprechend der Verlegung des Formsteines 1 in
Fig. 4 bis 7 die zweckmäßigen Verlegevarianten des Formsteines
1' veranschaulicht. Die jeweiligen Verhakungsbereiche
der Abstandsnocken 7 werden in der Pflasterfuge mit
Sand u. dgl. Füllmaterial abgedeckt, so daß in der Verlegeebene
eine Ansichtsfläche mit klassischen Rechteckkonturen
der Steine sichtbar ist.
In Fig. 13 ist eine der Verlegestellung gemäß Fig. 4 entsprechende
Pflasterung P dargestellt, wobei ein nur im Bereich
seiner Nutzfläche 2'' mit der Fase 9' versehener Formstein
1'' vorgesehen ist. Dieser Stein 1'' weist in seiner
Umfangsgestalt eine den vorbeschriebenen Ausführungen der
Steine 1 bzw. 1' entsprechende Konturform auf.
Vorteilhafte Anwendungen der vorbeschriebenen Formsteine
1,1' bzw. 1'' sind in Fig. 14 bis 16 verdeutlicht,
wobei die Pflasterung P eine Kombination von verschiedenen
Verlegebereichen 12,13 zeigt. Eine derartige Verbundverlegung
ist beispielsweise im Bereich von Grundstückseinfahrten
o. dgl. denkbar, in denen der Bereich 13 erhöhten
Belastungen durch Fahrzeugverkehr ausgesetzt ist und ein
zwischen dem Radabstand eines Fahrzeugs befindlicher Bereich
12 in einem größere Zwischenräume bildenden Rasenpflaster-Verbund
mit den vorbeschriebenen Verhakungen der
Abstandsnocken 7 ausgeführt werden kann.
Die vergrößerten Fugenbereiche 16 (Fig. 14), 16''
(Fig. 10), 16''' (Fig. 16) können auch als eine Markierung
der beiden unterschiedlichen Verlegebereiche 12 und 13 genutzt
werden. Bei der Fugenverfüllung können die Bereiche
16''' (Fig. 16) mit einer oberen Wachstumsschicht versehen
werden, so daß mittels einer Rasensaat punktuelle
Grünflächen erzeugt werden. Mit dieser gut sichtbaren Markierung
ist die Pflasterung p, beispielsweise im Bereich
eines Parkplatzes o. dgl., in jeweilige vom Nutzer erfaßbare
Stellflächen geteilt. Ebenso ist denkbar, im Bereich
16''' der Fugen eine Verfüllung nur bis zur Höhe der Abstandsnocken
7 vorzunehmen, so daß eine mit einem unverfüllten
Bereich der Fugen verbleibende Lochreihe gebildet
ist und diese beim Überfahren als ein über Reifenschwinggeräusche
erkennbare Fahrbahnmarkierung wirksam ist.
In der Ausführungsform der oberseitig als Standard-Rechteck
geformten Steine 1''' gemäß Fig. 17 bis 20 ist die rechtekkige
Nutzfläche 2''' ähnlich Fig. 1 ohne Fase ausgeführt
und die Maße T und T'der fugenseitigen Dicke der asymmetrischen
Abstandsnocken 7' (Winkelabweichung: W) ist soweit
reduziert, daß in der Verlegestellung eine Pflasterung mit
nur noch einem Fugenanteil von 10 % bei dichtester Verlegung
der Steine 1''' (Fig. 17) erreicht ist. Gleichzeitig
weist die Pflasterung mit diesen engen Fugen 14' eine verbesserte
Trittsicherheit auf, die bei Verlegung eines Gehweges
o. dgl. von Bedeutung ist.
Ausgehend von dieser engen Verlegemöglichkeit gemäß Fig. 17
kann über die in Fig. 18, 19 und 20 dargestellten Varianten
eine variable Anpassung an erhöhte Durchlaßanteile für
Oberflächenwasser erreicht werden. Vorteilhaft ist, daß eine
Versickerung einer Wassermenge von bis zu 270 Liter/s
auf einer Flächeneinheit von einem Hektar bereits in der
Verlegestellung gemäß Fig. 17 erreicht werden kann und damit
die Anwendung von flüssigkeitsdichten Betonsteinen für
eine Vielzahl von optischen Gestaltungsvarianten dieses
wasserdurchlässigen pflastersystems möglich ist.