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Die
Erfindung betrifft einen Betonpflasterstein als Quaderstein mit
oder ohne oberer Fase und tiefliegenden, lotrechten Zähnen und
den Zähnen entsprechenden
Vertiefungen an den Seiten, daß die Zähne und
Vertiefungen einer jeden Seite nicht die gesamte Seitenlänge einnehmen,
daß die
Zähne und Vertiefungen
jeder Seite mindestens eine oder mehrere Gruppen, die sich im Abstand
zueinander befinden, bilden.
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Ein
derartiger Betonpflasterstein ist aus der
DE 296 02 972 U1 bekannt,
die einen Kunststein zur Befestigung von Verkehrsflächen im
Freien betrifft. Mit diesen Kunststeinen soll eine breite Fugenausbildung
erreicht werden. Die dort als Abstandsnocken bezeichneten Zähne stoßen gegeneinander
und sind in formschlüssigem
Eingriff, was dazu dient, die Steine beim Verlegen gegenseitig sauber
zu positionieren und später
ein gegenseitiges Verschieben unter Einwirken äußerer Kräfte zu verhindern. Um unterschiedliche
Nockentypen zu vermeiden, sind bei diesem Betonpflasterstein alle
Abstandsnocken gleich ausgebildet.
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Pflastersteinflächen haben
einerseits die Aufgabe, optimal befahr- und begehbar zu sein und andererseits
einer Versiegelung der Oberfläche
entgegenzuwirken, so daß anfallendes
Oberflächenwasser
optimal in den Untergrund gelangt und somit dem Wasserkreislauf
wieder zugeführt
wird.
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In
beiden Fällen
soll die Pflastersteinfläche gute
Verbundeigenschaften besitzen, so daß es bei der Benutzung zu keinen
Verformungen und Verschiebungen kommt. Weiterhin soll mit einem
Minimum an Einzelsteinen diese Aufgabe gelöst werden und ein Höchstmaß an Gestaltungsvielfalt
von Pflastersteinflächen
erzielt werden.
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Es
ist bekannt, daß für Pflastersteinflächen Rechtecksteine
zum Einsatz kommen, die an den Seiten tiefliegende Abstandshalter
angeformt haben. Die Abstandshalter gewährleisten eine gleich breite Fuge
von ca. 3 mm zwischen verlegten Pflastersteinen. Die so verlegte
Fläche besitzt
optimale Begeheigenschaften, ist jedoch für stark befahrene Flächen nicht
geeignet, da die hohen Schubkräfte
die Steine gegeneinander verschieben können.
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Ein
weiterer Nachteil ist, daß so
verlegte Flächen
das Oberflächenwasser
nur bedingt in den Untergrund ableiten können.
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Weiterhin
sind Pflastersteine bekannt, die an ihren Seiten umlaufend tiefliegende
Zähne und
Vertiefungen besitzen, was einen besseren Kraftschluß der Steine
untereinander erzielen soll. Dies hat jedoch zur Folge, daß das Oberflächenwasser
nur schlecht in den Untergrund gelangt und somit über die
Kanalisation abgeführt
werden muß.
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Durch
den Anmelder ist ein Betopflasterstein bekannt, dessen umlaufende
Verzahnungen in Teilbereichen ausgespart sind, um so das Oberflächenwasser
besser in den Untergrund abzuleiten.
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Ein
tiefliegendes System von Verzahnungen hat jedoch zur Folge, daß die Fuge
zwischen benachbarten Steinen vergrößert wird, was zu schlechten Begeheigenschaften
führt.
Weiterhin werden breite, mit Sand gefüllte Fugen durch kehren (insbesondere mit
Kehrmaschinen) leicht wieder entsandet, was zu einem Verlußt der Verbundwirkung
führt.
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In
soweit gehen die beiden letztgenannten Systeme lediglich einen Kompromiß zwischen
guter Verzahnung (breiter Fuge) und guten Begeheigenschaften (schmale
Fuge mit unwirksam werdenden Verzahnungen) ein.
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Somit
ist auch bei dem System des Anmelders ein Versickern des Oberflächenwassers
nur bedingt gegeben.
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Zu
den genannten Pflastersystemen, die aus mindestens zwei Steinformaten
bestehen wurden in letzter Zeit zusätzlich Betonpflastersteine
mit tiefliegenden Abstandhaltern entwickelt, die im Verlegezustand
eine Fuge von zwei bis drei cm erzielen, welche entweder mit Splitt
gefüllt
oder als Rasenfuge ausgebildet wird.
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Die
so verlegten Flächen
besitzen einen guten Wasserablauf in den Untergrund, haben jedoch keine
Verbundwirkung der Steine untereinander.
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Des
weiteren werden durch die Vielzahl von Formaten die Produktions-
und Lagerhaltungskosten erhöht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde einen Betonpflasterstein zu
entwickeln, der optimal befahr- und begehbar ist und andererseits
einer Versiegelung der Oberfläche
entgegenwirkt.
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In
beiden Fällen
soll die Pflastersteinfläche eine
gute Verbundwirkung der Pflastersteine untereinander besitzen.
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Weiterhin
soll mit einem Minimum von Einzelsteinen diese Aufgaben gelöst werden
und ein Höchstmaß an Gestaltungsvielfalt
von Pflastersteinflächen
erzielt werden.
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Diese
Aufgaben werden mit dem in den Ansprüchen beschriebenen Betonpflasterstein
gelöst.
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Die
Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 den
Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht,
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2 die
Darstellung einer Fuge zwischen zwei verlegten Betonpflastersteinen
vor dem Versanden,
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3 die
Darstellung der Fuge der 2 nach dem Versanden,
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4 einen
weiteren Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht,
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5 eine
verlegte Betonpfastersteinfläche mit
Betonpflastersteinen nach den 1 und 4,
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6 bis 9 Verlegemöglichkeiten
von Pflastersteinflächen
mit erfindungsgemäßen Betonpflastersteinen,
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10 unterschiedliche
Versatzmöglichkeiten
von Betonpflastersteinen nach der Erfindung,
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11 bis 15 Gestaltungsmöglichkeiten von
entsiegelten Pflastersteinflächen,
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16 Kombinationsmöglichkeiten
von entsiegelten und geschlossenen Pflastersteinflächen.
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In 1 ist
der Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht dargestellt.
Der Betonpflasterstein besitzt an jeder Seite (3) Zähne (1)
und Vertiefungen (2) welche nicht die gesamte Seitenlänge einnehmen.
Die Zähne
(1) und Vertiefungen (2) jeder Seite (3)
bilden eine Gruppe. Jede Seite (3) ist in regelmäßigen Abständen mit über die
gesamte Höhe lotrechten
Vorsprüngen
(4) versehen. Die Vorsprünge (4) liegen immer
in den Bereichen der Zähne
(1) und vermindern so die Zahntiefe (5).
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Die
Zähne (1),
Vertiefungen (2) und Vorsprünge (4) einer Seite
(3) sind im Sinne der Rotationssymmetrie um eine halbe
Phase oder ein Vielfaches davon gegenüber den Zähnen (11, Vertiefungen (2)
und Vorsprüngen
(4) der gegenüberliegenden Seite
(3) verschoben.
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Die
Vorsprünge
(4) besitzen unregelmäßige Formen,
welche sich maximal bis zur halben Fugenbreite von benachbarten
Betonpflastersteinen erstrecken.
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Die
Vorsprünge
können
auch regelmäßige Formen
aufweisen, die dann jedoch eher ein System erkennen lassen.
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Die
Rasterung der halben Phasen sind in der späteren Fugenmitte als Kreuze
dargestellt.
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Der
Betonpflasterstein nach 1 ist im Wesentlichen quadratisch
und besitzt an jeder Seite (3) eine Gruppe von zwei Zähnen (1)
und einer Vertiefung (2). Dies stellt die kleinste Gruppe
von Zähnen (1)
und Vertiefungen (2) dar.
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Der
Betonpflasterstein kann aber auch als Rechteckstein mit lediglich
einer Gruppe von Zähnen (1)
und Vertiefungen (2) an jeder Seite (3) konstruiert werden.
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2 ist
die Darstellung einer Fuge zwischen zwei verlegten Betonpflastersteinen
vor dem Versanden. Die Kreuze kennzeichnen die Fugenmitte und Rasterung
der halben Phasen. Die unregelmäßig geformten
Vorsprünge
(4), die lotrecht über
die gesamte Höhe
des Betonpflastersteines sich erstrecken verringern die Fugentiefe,
ohne über
die Fugenmitte hinauszuragen. Die Zähne (1) greifen in
die Vertiefungen (2) des benachbarten Betonpflastersteines und
bilden so mit ihrer gesamten Zahntiefe eine kraftschlüssige Verbindung
von nebeneinander verlegten Betonpflastersteinen.
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3 zeigt
die Fuge von 2 nach dem Versanden. Da die
unregelmäßigen Vorsprünge nicht über die
Fugenmitte ragen, ist kein Verbundsystem von oben zu erkennen. Die
Fuge erscheint wie eine Fuge zwischen zwei natürlich gebrochenen Steinen.
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Es
wird deutlich, daß die
Fugenbreite wesentlich verkleinert ist, während die kraftschlüssige Verbundwirkung
sich über
die gesamte ursprüngliche Fugenbreite
(in 2 gestrichelt dargestellt) erstreckt.
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4 zeigt
einen weiteren Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht.
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Er
ist ein rechteckiger Betonpflasterstein, dessen Länge die
doppelte Breite beinhaltet. An den beiden Langseiten besitzt er
jeweils zwei Gruppen von jeweils drei Zähnen (1) und zwei
Vertiefungen (21, während
die beiden Schmalseiten lediglich eine Gruppe von drei Zähnen (1)
und zwei Vertiefungen (2) besitzen. Die Gruppen von Zähnen (1)
und Vertiefungen (2) an den Langseiten befinden sich zueinander
im Abstand. Der Betonpflasterstein wird durch eine unregelmäßig geformte
Scheinfuge (6) optisch in einen kleinen und einen großen Rechteckstein
geteilt. Die Scheinfuge (6) kommt im Bereich einer halben
Phase zu liegen. Die obere Fase (7) umschreibt die beiden
durch die Scheinfuge (6) optisch getrennten Rechteckformate.
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Die 5 bis 16 sind
lediglich vereinfachte Darstellungen von Pflasterflächen mit
den erfindungsgemäßen Betonpflastersteinen.
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Die
Betonpflastersteine der 5 und 10 zeigen
lediglich das System aus Zähnen
(1) und Vertiefungen (2), nicht jedoch die unregelmäßig geformten
Vorsprünge.
Die Scheinfuge (6) wird lediglich als gerade Doppellinie
dargestellt.
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In
den 6 bis 9 und 11 bis 16 sind
lediglich die sichtbaren Umrisse und die Scheinfugen wegen der kleinen
Zeichnung als Linie dargestellt.
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5 zeigt
eine verlegte Betonpflastersteinfläche mit Betonpflastersteinen
nach der Erfindung.
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Man
erkennt, daß das
System aus Zähnen (1)
und Vertiefungen (2) bei entweder keinem Versatz oder aber
einem Halbversatz der Betonpflastersteine kraftschlüssig ineinander
greift. Die Verzahnungen sitzen immer im Abstand zueinander, was
einen gewissen Wasserablauf in den Untergrund zuläßt.
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Die 6 bis 9 zeigen
die wichtigsten Verbandmöglichkeiten
von Betonpflastersteinen nach der Erfindung. Es sind aber auch Kombinationen
der einzelnen Verbandformen durchführbar.
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In 6 ist
ein Läuferverband
dargestellt, 7 und 8 sind zwei
Blockverbände
und 9 stellt einen Fischgrätenverband dar.
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In 10 erkennt
man, welche Versatzmöglichkeiten
das System aus Zähnen
(1) und Vertiefungen (2) der Steine gegeneinander
ermöglicht.
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Da
der Versatz von zwei Betonpflastersteinen gegeneinander jeweils
um eine ganze Phase stattfindet, kommt die Scheinfuge 16),
die im Bereich einer halben Phase sich befindet, nie auf die wahre Fuge
eines benachbarten Steines zu liegen.
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Die 11 bis 13 stellen
Pflasterflächen dar,
welche die Versatzmöglichkeiten
der 10 beinhalten und somit Versickerungsöffnungen
schaffen.
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In
den 14 und 15 werden
die Versickerungsöffnungen
durch Halbversätze
der Betonpflastersteine zueinander realisiert. Die Versickerungsöffnungnen
sind gepunktet dargestellt und können
mit Splitt gefüllt
werden oder als Rasenfuge ausgebildet werden.
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In 16 ist
dargestellt, wie geschlossene Pflasterbeläge mit entsiegelten Plasterbelägen sowie unterschiedliche
Verbandformen miteinander kombiniert werden können. Durch farbiges Absetzen
von Teilflächen
können
die Effekte der unterschiedlich gestalteten Bereiche weiter gesteigert
werden.
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Nun
wird deutlich, daß mit
lediglich zwei Steinformaten (Quadratstein und Rechteckstein mit Scheinfuge)
die unterschiedlichsten Verbandformen und somit Gestaltungsmöglichkeiten
von Pflasterflächen
realisiert werden können.
Die engen Fugen lassen das System der kraftschlüssigen Verzahnung nicht erkennen
und verhindern ein Entsanden durch Kehrmaschinen. Je nach Wasserdurchlässigkeit
des Unterbodens können
auch unterschiedlich große Versickerungsöffnungen
in Pflasterbeläge
integriert werden ohne daß die
Verbundwirkung darunter leidet.
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Betonpflastersteine
nach der Erfindung werden nach dem Stand der Technik verlegt.