EP0560152B1

EP0560152B1 - Auf stirnwandseitigen Tragarmen abgestütztes Schwenkdach für Eisenbahngüterwagen

Info

Publication number: EP0560152B1
Application number: EP93103187A
Authority: EP
Inventors: Günter Dr. Köhler; Paul-Werner Wagener
Original assignee: ABB Henschel Waggon Union GmbH
Current assignee: ABB Henschel Waggon Union GmbH
Priority date: 1992-03-07
Filing date: 1993-02-27
Publication date: 1995-03-29
Anticipated expiration: 2013-02-27
Also published as: HRP930260A2; HU210271B; CZ22593A3; EP0560152A1; HU9300621D0; HRP930260B1; SK12493A3; NO930449L; DE4207287A1; ATE120413T1; HUT65529A; KR930019495A; SK280727B6; FI107038B; RO113963B1; PL170734B1; PL297959A1; CZ280896B6; DE59300112D1; FI930932A0

Description

Die Erfindung betrifft ein auf stirnwandseitigen Tragarmen abgestütztes Schwenkdach für Eisenbahngüterwagen, dessen Laderaum aus mindestens zwei trichterförmigen Kammern besteht und wobei das Schwenkdach aus dem geschlossenen Zustand mittels eines Betätigungsorgans zu einer Fahrzeuglängsseite hin gegen die Kraft einer Feder verschwenkbar ist.
Die Bauarten von Schwenkdächern für Eisenbahngüterwagen sind grundsätzlich in zwei Gattungen unterteilbar. Bei der ersten Gattung wird das Schwenkdach vor dem Verschwenken und dem dadurch erfolgenden Öffnen des Laderaumes über seine stirnwandseitigen Tragarme angehoben und danach zur Wagenlängsseite hin verschwenkt. Diese anhebbaren und verschwenkbaren Dächer werden nur für Spezialgüterwagen und für spezielle Ladungen angewendet, da der Betätigungsmechanismus der Dächer aufwendig und teuer ist.
Bei der zweiten Gattung von Schwenkdächern für Eisenbahngüterwagen werden diese ohne vorherige Hubbewegung des Daches direkt zu einer Wagenlängsseite hin verschwenkt. Ein solches Schwenkdach ist beispielsweise aus der DE-AS 16 05 043 vorbekannt. Bei diesem auf stirnwandseitigen Tragarmen abgestützten Schwenkdach wird dieses aus dem geschlossenen Zustand mittels eines Betätigungsorgans zu einer beliebigen Fahrzeuglängsseite hin verschwenkt, wobei die bei diesem Verschwenken frei werdende potentielle Energie einer mit beiden Stirnseiten des Schwenkdaches verbundenen Kraftspeicheranordnung zugeführt wird, die diese Energie speichert und beim Zurückschwenken in den geschlossenen Zustand wieder an das Schwenkdach abgibt. Das Betätigungsorgan (Kurbelantrieb) ist dabei mittels über an einer Stirnwand in Nähe des Obergurtes angeordneten Umlenkrollen geführter Seile oder Ketten mit der Dachschale des Schwenkdaches verbunden, wobei die Seile oder Ketten unter Zwischenschaltung eines längenausgleichenden Elementes miteinander beziehungsweise der Dachschale verbunden sind. Nachteilig bei dieser Ausführung ist der erforderliche Bewegungs- und Kraftausgleich für beide Tragarme des Schwenkdaches, die ein Verwinden des Schwenkdaches bei dessen Verschwenken verhindern sollen, damit ein Verzwängen und ungleichmäßiges Verschwenken der Längsenden des Daches vermieden wird. Diese Ausgleichseinrichtungen sind aufwendig und unwirtschaftlich und beinhalten störanfällige Bauteile.
Die Aufgabe vorliegender Erfindung bestand darin, für Schwenkdächer der eingangs genannten Art eine Betätigungseinrichtung zu finden, die mit einfachen Mitteln ein zwängungsfreies Verschwenken des Schwenkdaches gewährleistet und eine wirtschaftliche und störunanfällige Bauweise gewährleistet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Betätigungsorgan aus einem etwa in Längsmitte an dem Schwenkdach befestigtem Hebel besteht, der mit seinem anderem Ende gelenkig an dem Wagenkasten des Eisenbahngüterwagens gelagert und zum Verschwenken des Schwenkdaches durch einen Antrieb beaufschlagbar ist. Hierbei ist der Hebel als Winkelhebel und etwa z-förmig ausgebildet und im Wagenkasten des Eisenbahngüterwagens in dessen Quermitte gelagert. Vorteilhaft besteht der Antrieb aus einem Hydraulikzylinder, der mit seinem einen Ende gelenkig an dem Hebel und der mit seinem anderen Ende ebenfalls gelenkig an dem Wagenkasten gelagert ist. Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der Antrieb aus einem mechanischen Getriebe. Vorteilhaft ist an dem Hebel weiter gelenkig eine Zugfeder befestigt, die etwa entgegen dem Antrieb wirkend ebenfalls gelenkig an dem Wagenkasten gelagert ist. Die Lager der Tragarme des Schwenkdaches und das Lager des Hebels im Wagenkasten sind in einer Ebene fluchtend angeordnet.
Durch die Erfindung wird auf vorteilhafte Weise ein Antrieb für ein Schwenkdach für Eisenbahngüterwagen gefunden, der sich durch eine geringe Zahl von Bauelementen auszeichnet, der störunanfällig und vor Beschädigungen gesichert im Wagenkasten angeordnet ist und der durch die erfindungsgemäße Anordnung des Betätigungsorgans an dem Schwenkdach ein gleichmäßiges, verwindungsfreies Verschwenken des Schwenkdaches gewährleistet. Aufwendige Bauelemente zum Gleichlauf der Längsenden des Schwenkdaches sind nicht erforderlich.
Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung erläutert.
Es zeigen

Figur 1: die Seitenansicht eines Eisenbahngüterwagens mit einem Schwenkdach gemäß der Erfindung,
Figur 2: die Stirnansicht des Eisenbahngüterwagens nach Figur 1,
Figur 3: den Schnitt nach Linie III-III der Figur 1 mit dem Schwenkdach in geschlossenem Zustand,
Figur 4: den Schnitt nach Figur 3 mit dem Schwenkdach in geöffnetem Zustand.

Der Laderaum des in der Zeichnung dargestellten Eisenbahngüterwagens besteht aus zwei getrennt voneinander angeordneten, trichterförmigen Kammern 1, die über seitliche Entladeklappen 2 entladen werden können. In Wagenlängsmitte ist in dem Eisenbahngüterwagen ein Quersattel 3 angeordnet. Die Beladeöffnung 4 im oberen Scheitel des Eisenbahngüterwagens ist durch ein Schwenkdach 5 abgedeckt, das an seinen Längsenden über Tragarme 6 an den Stirnwänden 7 des Eisenbahngüterwagens schwenkbar gelagert ist. Die Tragarme 6 lagern dabei gelenkig in Lagern 8 an den Stirnwänden 7 und sind fest mit den Längsenden des Schwenkdaches 5 verbunden. In Längsmitte des Schwenkdaches 5 ist an dessen einer Längsseite fest ein Hebel 9 angeordnet, der z-förmig verkröpft in den Quersattel 3 des Eisenbahngüterwagens ragt und in dessen Quermitte in einem Lager 10 gelenkig gelagert ist. An den Hebel 9 greift gelenkig in einem Lager 11 gelagert ein aus einem Hydraulikzylinder bestehender Antrieb 12 an, der mit seinem anderen Ende ebenfalls gelenkig in einem Lager 13 des Eisenbahngüterwagens gelagert ist. Etwa entgegen dem Antrieb 12 wirkend ist über ein Lager 14 an dem Hebel 9 gelenkig eine Zugfeder 15 befestigt, die mit ihrem anderen Ende an dem Quersattel 3 des Eisenbahngüterwagens befestigt ist.
Zum Verschwenken des Schwenkdaches 5 wird der Hydraulikzylinder (Antrieb 12) beaufschlagt, der das Schwenkdach 5 zu einer Wagenlängsseite hin verschwenkt. Bei diesem Verschwenken wird die Feder 15 gespannt, die so dimensioniert ist, daß bei Ausfall der Hydraulik das Schwenkdach 5 durch die Kraft der Feder 15 in die Schließstellung zurückverschwenkt wird.
Das Schwenkdach 5 ist gegenüber der Beladeöffnung 4 des Eisenbahngüterwagens durch erfindungsunwesentliche Abdichtungen so abgedichtet, daß das Eindringen von Feuchtigkeit und Flugschnee vermieden wird.
Durch den mittigen Angriff des Hebels 9 an dem Schwenkdach 5 kann auf zusätzliche Gleichlaufeinrichtungen an den Tragarmen 6 des Schwenkdaches 5 verzichtet werden.

Claims

Auf stirnwandseitigen Tragarmen (6) abgestütztes Schwenkdach (5) für Eisenbahngüterwagen, dessen Laderaum aus mindestens zwei trichterförmigen Kammern (1) besteht und wobei das Schwenkdach (5) aus dem geschlossenen Zustand mittels eines Betätigungsorgans zu einer Fahrzeuglängsseite hin gegen die Kraft einer Feder (15) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan aus einem etwa in Längsmitte an dem Schwenkdach (5) befestigten Hebel (9) besteht, der mit seinem anderen Ende gelenkig an dem Wagenkasten des Eisenbahngüterwagens gelagert und zum Verschwenken des Schwenkdaches (5) durch einen Antrieb (12) beaufschlagbar ist.
Schwenkdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (9) als Winkelhebel und etwa z-förmig ausgebildet und im Quersattel (3) des Eisenbahngüterwagens in dessen Quermitte gelagert ist.
Schwenkdach nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (12) aus einem Hydraulikzylinder besteht, der mit seinem einen Ende gelenkig an dem Hebel (9) befestigt ist, und der mit seinem anderen Ende ebenfalls gelenkig an dem Wagenkasten gelagert ist.
Schwenkdach nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (12) aus einem mechanischen Getriebe besteht.
Schwenkdach nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hebel (9) gelenkig eine Zugfeder (15) befestigt ist, die etwa entgegen dem Antrieb (12) wirkend ebenfalls gelenkig an dem Wagenkasten gelagert ist.
Schwenkdach nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (8) der Tragarme (6) des Schwenkdaches (5) und das Lager (10) des Hebels (9) im Wagenkasten in einer Ebene fluchtend angeordnet sind.