EP0028385B1 - Lockenwickler - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft einen Lockenwickler zum Frisieren von Haar mit einem in Fortsetzung eines Handgriffes ausgebildeten Wicklerrohr, mit am Aussenumfang dieses Wicklerrohres parallel zur Wicklerachse gelagerten Schwenkstäben, die um ihre Längsachsen drehbar und mit einer Vielzahl von Wicklerzähnen bestückt sind, mit einer das Wicklerrohr und die Schwenkstäbe umgebenden Hülse mit Durchtrittsöffnungen für die Zähne, die beim Drehen der Hülse gegenüber dem Wicklerrohr oder umgekehrt durch diese Durchtrittsöffnungen aufgerichtet bzw. umgelegt werden, sowie mit einem Freiraum zwischen Wicklerrohr und Hülse für die umgelegten Zähne.
- Bei einem bekannten Lockenwickler dieser Art (DE-A-2 551 508, Fig. 5 und 6) sind die am Aussenumfang eines Wicklerrohres gelagerten Schwenkstäbe um ihre Längsachsen drehbar und mit einer Vielzahl von Wicklerzinken bestückt. Auch eine das Wicklerrohr und die Schwenkstäbe umgebende Hülse mit Durchtrittsöffnungen für diese Zinken ist vorhanden. Durch Drehen des Wicklerrohres gegenüber der Hülse oder umgekehrt können die Zinken in einen zwischen Wicklerrohr und Hülse vorhandenen Freiraum teilweise zurückgezogen werden. Ein vollständiges Hineinziehen der Zinken in das Innere der Hülse ist aber nicht möglich, weil weder die Zinken dazu geeignet sind, noch im Inneren der Hülse genügend Platz zur vollständigen Aufnahme der Zinken zur Verfügung steht. Es sind auch keine Vorkehrungen getroffen, ein Ausschieben der Zinken durch die Hülse hindurch zu ermöglichen. Daher stehen bei diesem bekannten Lockenwickler auch die eingezogenen Drahtzinken noch aus der Hülse vor und erschweren das Entfernen des Lockenwicklers aus einer umwickelten Haarrolle, wie auch umgekehrt dieser Lockenwickler nicht in bereits gewundene Haarlocken zum Nachfrisieren eingeführt werden kann, da die Haare an den vorstehenden Zinken hängen bleiben. Bei einem anderen Haarwickelgerät (DE-C-818 549) ist in einem hülsenförmigen Aufwickeldorn ein einziger Kamm mit einer Zahnreihe auf einer Längsachse derart gelagert, dass der Kamm durch eine Dornöffnung ein- und ausgeschwenkt werden kann. Da diese Längsachse gegenüber dem Dorngehäuse lagefixiert und der Kamm sichelförmig ist, lässt sich auch nur ein einziger Kamm mit Zahnreihe im Inneren des Aufwickeldornes unterbringen. Bei einem bekannten Toupierstab (US-A-3 386 453) sind zwei Schwenkstäbe mit kammartig angeordneten Zähnen vorgesehen. Die Bewegung der Kämme erfolgt durch an den Gehäuseenden ausgebildeten Führungskulissen und darin eingreifenden Steuernocken derart, dass stets nur ein Kamm sich im Inneren des Gehäuses befindet, während der andere Kamm aus einer verhältnismässig grossen Gehäuseöffnung herausragt, wie es für einen Toupierstab erforderlich ist. Als Lockenwickler ist dieses Frisiergerät nicht brauchbar.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Lockenwickler der eingangs genannten Art so auszubilden, dass eine Vielzahl von Zahnreihen sich gleichzeitig und vollständig in das Innere des Wickeldornes einziehen und auch wieder aufrichten lassen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Lockenwickler der eingangs genannten Art gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen der Hülse und dem Wicklerrohr vorhandene Freiraum zur vollständigen Aufnahme der umgelegten Zähne ausgebildet ist und dass an den Anschlagkanten der Durchtrittsöffnungen zum Aufrichten der auszuschiebenden Zähne Gleitflächen vorgesehen sind, die bis zu den Enden der umgelegten Zähne in den Freiraum hineinragen.
- Durch die drehbare Lagerung der mit Zahnreihen ausgestatteten Schwenkstäbe um ein Wicklerrohr und der Ausbildung eines entsprechenden Freiraumes können in einem Lockenwickler viele Zahnreihen untergebracht werden. Mittels der einfach zu betätigenden Hülse werden sämtliche Wicklerzähne gleichzeitig und ohne merklichen Widerstand bewegt, weil die Durchtrittsöffnungen mit ihren Gleitflächen ein leichtes Aufrichten und Umklappen der Zähne gewährleisten. Da die Zähne dieses Lockenwicklers sich vollständig in das Innere des Aufwickeldornes hineinziehen lassen, kann dieser aus jeder eingerollten Haarrolle ohne Behinderung und ohne die Haarform zu zerstören herausgezogen werden. Schliesslich ermöglicht die erfindungsgemässe Ausbildung des Wicklerrohres auch die Unterbringung eines Heizstabes in seinem Innern.
- Besonders leicht lassen sich Zähne bewegen, wenn sie entgegen der Aufrichtbewegung konvex gebogen sind. Zur Verbesserung der Führung ist für jeden Zahn eine Durchtrittsöffnung in der Hülse ausgebildet.
- Ein dickwandiges Wicklerrohr lässt sich dann verwenden, wenn darin zur Lagerung der Schwenkstäbe nach aussen offene Längsmulden und zur Aufnahme der umgelegten Zähne Ringnuten ausgebildet sind. Ein solches Wickelrohr kann einen Heizstab aufnehmen und mit seiner Aussenfläche mit der Hülse in direkten Kontakt treten, wodurch der Wärmeübergang vom Heizstab auf die Hülse gefördert wird.
- Weitere Merkmale der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
- Eine bevorzugte Ausführungsform eines Lockenwicklers gemäss der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es stellen dar:
- Fig. 1 einen Längsschnitt,
- Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1, vergrössert, und
- Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Wicklerrohrabschnittes, vergrössert.
- An einem Handgriff 1 eines Lockenwicklers ist ein rohrförmiger Fortsatz 2 ausgebildet, in den ein Wicklerrohr 3 eingesteckt und mittels einer Schraube 4 darin drehsicher gehalten ist. In einem Hohlraum 5 dieses Wicklerrohres befindet sich ein Heizstab 6 mit einem Anschlusskabel 7. Auf das offene Ende des Wicklerrohres ist eine Lagerkappe 8 aufgesteckt, die mittels einer Schraube 9 und einer Sperrfeder 10 am Wicklerrohr festsitzt. Diese Lagerkappe stösst mit ihrer Lagerscheibe 12 an das Wicklerrohr an und bildet einen Lagerring 13, in den die Enden von Schwenkstäben 15 hineinragen, die mit ihren anderen Enden in einen Lagerspalt 16 zwischen der Muffe 2 und einem Steckfortsatz 14 des Wicklerrohres 3 eingreifen. Die Schwenkstäbe 15 verlaufen somit parallel zur Wicklerachse und sind um die eigene Längsachse dreh- bzw. schwenkbar. Auf jeden der Schwenkstäbe ist eine Vielzahl von Wicklerzähnen 17, jeweils in einer Reihe ausgerichtet, ausgebildet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schwenkstäbe 15 in Längsmulden 18 (Fig. 2 und 3) des Wicklerrohres 3 gelagert. Zur Aufnahme der von den Schwenkstäben abstehenden Zähne 17 weist das Wicklerrohr noch Freiräume in Form von Ringnuten 19 auf, in die diese Zähne vollständig umgelegt werden können (Fig. 2, gestrichelter Zahn 30). Aus diesem Grunde sind die Ringnuten zweckmässig etwas tiefer als die Längsmulden. Das so mit Schwenkstäben 15 bestückte Wicklerrohr ist von einer in diesem Fall drehbaren Hülse 20 umschlossen, die mit ihm in Berührung steht, um so einen direkten Übergang für die vom Heizstab 6 abgegebene Wärme zu gewinnen. Die Hülse übergreift auch die Lagerscheibe 12 und sitzt mit ihrem Ende 21 auf einem Drehgriff 22 fest. Dieser kappenförmige Drehgriff ist mittels eines inneren Führungsringes 23 in einer Nut 24 der Lagerkappe gegen axiale Verschiebung fixiert, jedoch um seine Längsachse in beiden Richtungen drehbar gelagert. Das andere Ende 25 der Hülse endet nahe dem Fortsatz 2. Es kann von einer Schutzmuffe 26 abgedeckt sein. Die Hülse 20 weist, beim Ausführungsbeispiel für jeden Zahn 17 der Zahnreihen eine Druchtrittsöffnung 28 auf, die in Drehrichtung der Hülse etwas grösser als die Zähneabmessungen ist. Durch diese Öffnungen stehen die Zähne in Arbeitsstellung hoch (Fig. 2). Diese hochstehenden Zähen werden aber umgeklappt, wenn die Hülse in Pfeilrichtung gemäss der Fig. 2 gegenüber dem Wicklerrohr gedreht wird, weil dabei die Anschlagkanten 29 der Durchtrittsöffnungen an die Zähne anstossen und sie umlegen, bis sie auf der Ringnut 19 im Wickler-,- rohr 3 aufliegen (Fig. 2, gestrichelter Zahn 30). In dieser Stellung befinden sich die Zähne im Inneren der Hülse und auch die freien Enden 31 stehen nicht aus den Durchtrittsöffnungen vor. Sollen die Zähne wieder aufgerichtet werden, genügt eine Gegendrehung. Dabei stossen die freien Zahnenden an die angrenzenden Anschlagkanten 32, die zu Gleitflächen 33 erweitert sind. Entlang dieser Gleitflächen werden beim Weiterdrehen der Hülse die Zähne aufgerichtet, bis sie wieder die Betriebsstellung einnehmen. Weil die Durchtrittsöffnungen 28 etwas grösser als die Umrisse der durchstehenden Zähne sind, sind diese in Aufricht- bzw. Betriebsstellung in einem gewissen Umfang beweglich. Um auch dies zu verhindern, braucht nur die Hülse so weit zurückgedreht zu werden, bis die Zähne in leichter Schrägstellung nach inten (Fig. 2 gestrichelter Zahn 35) zwischen den beiden Anschlagkanten der Durchtrittsöffnung eingeklemmt sind. Die in das Wicklerrohr hineinstehenden Gleitflächen 33 müssen natürlich schmäler als die Ringnuten 19 sein, um die Drehbewegung nicht zu behindern.
- Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Bewegung der Hülse gegenüber dem Wicklerrohr durch einen im Wicklerrohr 3 verankerten Anschlagstift 36 zu begrenzen, der in einen entsprechend langen Schlitz 37 in der Hülse eingreift und dessen Anschläge die Dreh-Endstellungen bestimmen. Um diese Drehstellungen auch zu fixieren, kann an diesem Stift 36 oder an dessen Stelle noch eine Rastung oder eine Klinke (nicht gezeichnet) angebracht sein.
- Der Gebrauch des Lockenwicklers ist einfach und leicht ausführbar. Sind die Zähne des Wicklers aufgestellt, dann kann er wie jeder andere Wickler eingesetzt werden. Soll er nach Beendigung einer Behandlung abgenommen werden, wozu er in der Regel aus einer eingedrehten Haarlocke bzw. -rolle herausgezogen werden muss, dann werden zunächst die hochstehenden Zähne durch Gegendrehung des Drehgriffes 22 gegenüber dem Handgriff 1 aus den Haaren zurückgezogen, bis sie auf das Wicklerrohr umgelegt sind und nicht mehr aus der Hülse vorstehen. In dieser Stellung lässt sich dann der an seiner Oberfläche im wesentlichen glatte Wickler ohne Behinderung aus der Haarlocke entfernen.
- Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. So könnten die Durchtrittsöffnungen 28 sich auch auf die ganze oder einen Teil der Länge der Hülse erstrecken und so mehrere oder alle Zähne einer Reihe erfassen. Die Schwenkstäbe 15 brauche nicht in Längsmulden eines verstärkten Wicklerrohres untergebracht zu sein, wenn das Wicklerrohr nur eine Wanddicke aufweist, die zwischen dem Rohr und der Hülse einen Freiraum schafft, in dem dann die Schwenkstäbe, beispielsweise mit ihren Enden, gelagert sind. Die Zähne der einzelnen Reihen können zueinander ausgerichtet oder aber auch gegeneinander versetzt sein.
- Wenn in der vorstehenden Beschreibung nur von der Drehung des Drehgriffes 22 die Rede ist, so schliesst dies nicht aus, dass zum Umlegen bzw. Aufrichten der Zähne auch nur der Handgriff oder beide Griffe entsprechend gedreht werden. Anstelle der stiftförmigen Zähne können auch einzelne oder Bündel von Borsten vorgesehen sein. Sofern diese genügend elastisch sind, lassen sie sich bei entsprechender Ausbildung der Gleitflächen an der Hülse oder am Wicklerrohr umlegen und aufrichten.
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