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Bürste zum Auftragen und Verteilen von Anstrichmitteln,yderen Besatz
aus schräg zur Besatzfläche des Bürstenkörpers gerichtetem Besteckmaterial besteht
Die Erfindung betrifft eine Bürste zum Auftragen und Verteilen von Anstrichmitteln
auf Wänden, Decken und sonstigen Flächen. Es handelt sich um eine Bürste, welche
nach Patent goo 2o3 ausgebildet ist.
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Nach der Erfindung weist die Bürste einen Besatz auf, dessen Besteckmaterial
schräg zu der Besatzfläche des Bürstenkörpers gerichtet ist. Dabei soll das Besteckmaterial
nach einem zusätzlichen Merkmal des Hauptpatents streifenartig zusammengefaßt sein,
derart, daß diese mittels Tragleisten angebrachten Besteckmaterialstreifen sich
überlappen. Die Besteckmaterialstreifen überlagern sich also schuppenartig. Die
Zusatzerfindung ist auf eine Weiterentwicklung des Hauptpatents gerichtet. Sie zielt
vornehmlich darauf ab, den Bürstenbesatz, der in der angegebenen Weise aus sich
überlappenden Besteckmaterialstreifen zusammengesetzt ist, in seiner Dichtheit ändern,
ihn also in Anpassung an die Bedürfnisse lockern oder fester machen zu können. Aus
diesem Grunde ist gemäß der Zusatzerfindung die Ausbildung derart getroffen, daß
die Schräglage der Besteckmaterialstreifen gegenüber der Besatzfiäche des Bürstenkörpers
änderbar ist, indem die Tragleisten um ihre Längsachse schwenkbar und feststellbar
sind. Die Verstellung der Tragleisten kann durch stirnseitig am Bürstenkörper
angebrachte
Verstellglieder erfolgen, welche alle Tragleisten erfassen. Vorzugsweise finden
Tragleisten Verwendung, welche rohrförmig gestaltet und in geeignete Lagermulden
des Bürstenkörpers schwenkbar einbesetzt sind. In diese rohrförmigen Tragleisten
sind die Besteckmaterialstreifen, einen Längsschlitz der Rohrwandung durchgreifend,
eingekittet.
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Bei plattenförmigem Bürstenkörper kann die Erfindung derart verwirklicht
werden, daß an der Stirnseite des Bürstenkörpers verschiebbare Schienen angebracht
sind, welche mit im Abstand von der Schwenkachse an den Tragleisten vorgesehenen.
z. B. zapfenförmigen Kupplungsgliedern durch z. B. gabelartige Gegenkupplungsglieder
zusammenwirken. Wenn es sich um einen walzenförmigen Bürstenkörper handelt, so kann
die Ausbildung so getroffen sein, daß an der Stirnseite des Bürstenkörpers Drehscheiben
angebracht sind, «-elche mit im Abstand von der Schwenkachse an den Tragleisten
vorgesehenen Kupplungsgliedern mittels entsprechender Gegenkupplungsglieder zusammenwirken.
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Durch die Zusatzerfindung wird es möglich, die Schräglage der Besteckmaterialstreifen,
also den Winkel, unter dem diese Streifen gegen die Besatzfläche des Bürstenkörpers
gerichtet sind, zu verstellen. Wenn der Winkel verkleinert wird, so legen sich die
Besteckmaterialstreifen dichter aufeinander. als wenn der Winkel vergrößert wird.
Diese Verstellung ist namentlich dann nützlich, wenn einmal eine Bürste mit lockerem
Besatz, ein andermal eine Bürste mit dichtem Besatz benötigt wird. Namentlich bei
Walzenbürsten, bei welchen das Anstrichmittel dem Besatz aus dem hohlen Walzenkörper
von innen her zufließt, kann durch die erwähnte Verstellung eine Regelung der Menge
des auf die betreffende Fläche aufzutragenden Anstrichmittels erfolgen. Es kann
auf diese Weise auch eine Anpassung an die Dünn- oder Dickflüssigkeit des Anstrichmittels
geschehen. Insbesondere können Stauungen des Anstrichmittels im Besatz behoben werden.
Ein weiterer Vorteil der Zusatzerfindung besteht darin, daß die Reinigung des Besatzes
z. B. durch Auswaschen erleichtert wird, indem der Besatz durch Vergrößerung des
Winkels aufgelockert wird.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Zusatzerfindung
in schematischer Darstellung an Walzenbürsten veranschaulicht. Es zeigt Fig. i eine
stirnseitige Ansicht einer Walzenbürste bei teilweise abgebrochener Deckscheibe,
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A in Fig. i, Fig.3 eine Stirnansicht mit aufgelockertem
Besatz, Fig. 4. eine Stirnansicht. einer anderen Ausbildungsform, Fig. 5 einen Schnitt
gemäß Fig.2 mit anderen Kupplungsgliedern, Fig. 6 eine Stirnansicht dazu bei abgenommener
Deckscheibe, Fig. 7 eine Teilansicht einer rohrförmigen Tragleiste mit längsgeschlitzten
Kupplungsgliedern, Fig. 8 eine Teilansicht einer rohrförmigen Tragleiste mit stegförmigen
Kupplungsgliedern, Fig. 9 eine Teilansicht einer rohrförmigen Tragleiste ohne Besteckmaterial.
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Bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen handelt es sich um eine
Walzenbürste mit hohlem Bürstenkörper i, der Auslaßschlitze 2 aufweist, durch welche
das in ihn eingefüllte Anstrichmittel bei seiner Drehbewegung unter Zentrifugalwirkung
ausgetrieben wird, so daß es von innen her in den Besatz. 3 fließt. Dieser ist gemäß
dem Hauptpatent ` aus mehreren Besteckmaterialstreifen .a. zusammengesetzt, welche
sich schuppenartig überlagern. Das Besteckmaterial jedes Streifens ist an der Wurzel
an einer Tragleiste 5 befestigt, welche in Lagermulden 6 des Walzenkörpers bzw.
einer stirnseitigen Lagerplatte 7 des Walzenkörpers schwenkbar eingesetzt ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 3 ist eine flache. Tragleiste
vorgesehen, welche z. B. gemäß Fig.7 des Hauptpatents winklig gestaltet sein kann
und zwischen ihren Schenkeln die eingekitteten Wurzeln des Besteckmaterials aufnimmt.
An jede dieser Tragleisten ist an beiden Enden als Kupplungsglied ein Z-förmig gebogener
Steg 8 befestigt, der mit seinem Endteil 9 in die Löcher to einer drehbaren Scheibe
i i eingreift. Diese ist an der Deckkappe i2 befestigt, die zweckvoll nach Art eines
Handrades od. dgl. gestaltet ist und um die Längsachse des Bürstenkörpers i gedreht
werden kann. Bei ihrer Drehung werden die Stege 8 in Richtung der Pfeile X und Y
verschwenkt. Die Folge davon ist, daß die Tragstange in den Lagermulden 6 eine Schwenkbewegung
ausübt, so daß sich die Besteckmaterialstreifen mehr oder weniger flach an den Bürstenkörper
anlegen oder mehr oder weniger steil aufgerichtet `-erden (s. Fig. i und 3). Durch
eine Klemmutter 13 kann die Drehscheibe 12 in jeder eingestellten Lage festgesetzt
werden.
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Die Änderung der Schräglage der Besteckmaterialstreifen kann natürlich
auf jede sonstige geeignete Weise erfolgen. Mit besonderem Vorteil finden dabei
rohrförmige Tragleisten Verwendung, wie eine solche in Fig. 9 gezeigt ist. Die Rohrleiste
14. weist in diesem Falle einen Längsschlitz 15 auf, durch welchen das Besteckmaterial
ins Innere der Rohrleiste hineinragt, in welcher es mittels bekannter Kittmasse,
z. B. Kunstharz, eingekittet ist.
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Eine Rohrleiste der erläuterten Ausführung weist vorteilhafterweise
an ihren Enden eine Deckscheibe 16 auf, die mit einem Lappen 17 des Kupplungsgliedes
versehen ist. Gemäß Fig. 5 bis 7 kann dieser Lappen einen Längsschlitz i 8 aufweisen,
in welchen ein Mitnehmerstift i9 der Deckkappe 12 eingreift. Es ist aber auch möglich,
den Lappen 17 gemäß Fig. 8 als Steg 2o auszubilden, in welchem Falle zweckvoll an
der Deckkappe 12 Kupplungsstifte 21 vorgesehen sind, welche den Steg 2o gabelartig
übergreifen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4. ist die vorzugsweise rohrförmigeTragleiste
stirnseitig mit i einem Zahnsegment 22 versehen, das mit einem
mittigen
Gegenzahnrad 23 der Deckkappe 12 im Eingriff steht. Ein solches Planetengetriebe
zeichnet sich besonders durch seine Betriebssicherheit aus.
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So wie beim Hauptpatent braucht auch bei einer gemäß der Zusatzerfindung
ausgebildeten Bürste der Besatz nicht aus Borsten oder anderen pflanzlichen, tierischen
oder künstlichen Fasern zu bestehen. An Stelle der Fasern können dünne Stränge aus
Gummi, Kunststoffgewebe oder sonstigem geeignetem Werkstoff zur Bildung der gemäß
der Erfindung benutzten Besteckmaterialstreifen verwendet werden, welche die Fähigkeit
des Ansaugens und Abgebens des Anstrichmittels aufweisen.
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Der Besatz der Bürste kann mit einer gleichmäßigen Oberfläche versehen,
gegebenenfalls aber auch profiliert sein, z. B. derart, daß er in seinem Profil
den Ecken von Zimmerwänden oder der Rundung von Rohren angepaßt ist.