DEA0018894MA - - Google Patents

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DEA0018894MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 2. Oktober 1953 Bekanntgemacht am 15. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 30h GRUPPE 2o3 A 18894 IVa/30 h
Dr. Josef Klosa, Berlin
ist als Erfinder genannt worden
Asal Fabrik biologischer und pharmazeutischer Präparate, Rudolf Hobl,
Berlin
Verfahren zur Herstellung eines gegen Magen- und Darmgeschwüre wirksamen, aber unschädlichen Succus-Liquiritiae-Präparates
Bekanntlich entfalten Extrakte des Süßholzes (Succus Liquiritiae) auf Magen- und Darmgeschwüre eine heilende und lindernde Wirkung, jedoch steht einer breiteren Anwendung dieser Extrakte deren Giftigkeit bzw. Nebenwirkung im : Wege. Weiterhin steht auch die Frage noch vollkommen offen, welchen Inhaltsstoffen von Succus Liquiritiae nun die eigentliche Heilwirkung zukommt und welche für die Nebenwirkungen verantwortlich gemacht werden sollen. Die diesbezüg- » liehen Angaben in der medizinischen Literatur sind außerordentlich widerspruchsvoll. Dies mag zu einem großen Teil daran liegen, daß pharmakologische und klinische Prüfungen kaum und selten mit den reinen Inhaltsstoffen von Succus Liquiritiae durchgeführt worden sind. Außerdem spielen sowohl für die Heilwirkung als auch für die Nebenwirkung die Art und Methode der Extraktionen des Süßholzes eine Rolle, so daß die Wirkung der Extrakte, Succus Liquiritiae, je nach der Herkunft der Handelserzeugnisse auch sehr verschieden sein kann.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Beobachtung, daß eine Behandlung der wäßrigen
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A 18894 IVa/30h
-Lösungen von Succus Liquiritiae mit Bolus alba und Gelatine die bekannten Nebenwirkungen des Succus Liquiritiae, wie Bildung von Ödemen usw.. praktisch zum Verschwinden bringt. Hierbei soll allerdings die Chemie der Wirkstoffe mit Heilwirkung und derjenigen, welche die Nebenwirkungen verursachen, nicht zur Diskussion gestellt werden, sondern nur die Tatsache,.daß im Tierversuch diejenigen Extrakte, welche mit Bolus alba und Gelatinie behandelt wurden, eine viel geringere Giftigkeit besitzen als solche, die nicht mit Bolus alba behandelt worden sind. Der adsorbierende' Effekt von Bolus alba ist in vitro dadurch kenntlich und nachweisbar, daß nach Behandlung der wäßrigen Lösung von Succus Liquiritiae oder der wäßrige Extrakt des Süßholzes mit Bolus alba, darauffolgende Entfernung von Bolus alba durch Filtration oder Abdekantion und Ansauerung der Filtrate mit Mineralsäure, die sauer reagierenden Bestandteile aus den Filtraten schön fest, rasch und nahezu pulverförmig gefällt werden, während ohne Behandlung mit Bolus alba die Ausfällung harzig ist, sehr oft schwer absetzbar und schwer abtrennbar. Das ist ein experimenteller Beweis, daß Bolus alba zumindest viele harzige Bestandteile adsorbiert. Wird nun aus so behandelten Lösungen die Glycyrrhizinsäure gefällt und diese reine Säure isoliert, so· zeigt es sich, daß die Reinigungsoperationen für GIycyrrhizinsäure viel einfacher sind, vor allem ist kenntlich, daß in solchen Fällen das Kalisalz der Glycyrrhizinsäure aus Eisessig in schönen, großen KristaHlen kristallisiert, während ohne Behandlung mit Bolus alba das Kalisalz in winzigen, fast amorphen Kristallen,. die mit Harzen durchsetzt sind, kristallisiert.
Die durch Bolus alba adsorbierten Bestandteile lassen sich weder mit sauren noch basischen Medien, wie Mineralsäuren und Alkalien, herauslösen, sondern nur mit organischen Lösungsmitteln, wie heißem Alkohol, Gemischen von Alkoholen mit Diätlhyläther oder Benzol. Das ist ein Beweis dafür, daß die durch Bolus alba adsorbierten Bestandteile weder in dem sauer reagierenden Magen noch im alkalisch reagierenden Darm in Freiheit gelangen können.
Der Zusatz der Gelatine unterstützt einerseits die adsorptive Bindung der harzigen Bestandteile an Bolus alba, andererseits wirkt Gelatine sozusagen als lenkbarer Lösungsvermittler für die gelösten und nicht adsorbierten Bestandteile von Succus Liquiritiae, indem die Gelatine je nach den physiologischen Bedingungen i'hre zusammenhaltenden Bestandteile von Succus Liquiritiae frei gibt. In vitro kann dieser Effekt durch die Zeitdauer von mit Bolus alba und Gelatine präparierten Succus Liquiritiae bis. zur vollständigen Auflösung verfolgt werden; z. B. erfolgt die Auflösung eines solchen Präparates in Wasser langsamer als bei einem gewöhnlichen nicht präparierten Succus-Liquiritiae-Extrakt, weiterhin bei einem pH-Wert von 3 langsamer als bei pH 5 bis 8.
Da nun die durch Bolus alba adsorbierten Bestandteile von Succus Liquiritiae weder durch Wasser noch durch Säuren noch durch Alkalien eluiert werden, sondern mir mittels 'heißer organischer Lösungsmittel, so ist es nicht nötig, Bolus alba aus dem behandelten Lösungsmittel für die Herstellung pharmazeutischer Präparate zu entfernen, sondern die gesamte Masse kann durch Zusatz von Füllstoffen eingedickt und granuliert werden. '
Darüber hinaus konnte im, Tierversuch mit den durch Bolus alba adsorbierten und durch organische Lösungsmittel extrahierten harzigen Bestandteilen des Succus Liquiritiae nach Verfütterung an Ratten festgestellt werden, daß die Tiere bei einer 30-bis 5ofach geringeren Dosis verendeten, als dies bei Succus Liquiritiae der Fall war. Weiterhin zeigte sich,. daß nicht mit Bolus alba behandelte Lösungen von Succus Liquiritiae 15- bis 25mal giftiger im Tierversuch waren als solche, deren Lösung vorher mit Bolus alba.behandelt wurde.
Wurde an Stelle von Bolus alba Tierkohle als Adsorptionsmittel verwendet, so wurde einerseits ein viel geringerer Effekt beobachtet (z. B. erfolgte die Absetzung der sauren" Bestandteile nach An- 85 ' säuerung der Lösungen langsamer), andererseits konnte kein Unterschied in der Toxizität von mit Tierkohle behandelten Lösungen und unbehandelten beobachtet werden. Durch Verwendung von Magnesiumtrisilikat sowie anderen Adsorptionsmitteln, wie Bentonit, wurde ebenso keine im gewünschten Sinne verlaufende Adsorption beobachtet.
Sowohl die rein präparativen Beobachtungen wie die Tierversuche sprechen dafür, daß nun Bolus alba (nicht aber Kohle oder Magnesiumsilikat bzw. Bentonit) Bestandteile von Succus Liquiritiae adsorptiv zu binden vermag. Diese adsorbierten Bestandteile zeichnen sich durch einen physiologischen Effekt aus, welcher die Giftigkeit von Succus Liquiritiae bei Überdosierung im Tierversuch erhöht. Dieser entgiftende Effekt von Bolus alba ist überraschend und war nicht zu erwarten. Die Behandlung der Lösungen von Succus Liquiritiae mit Bolus alba hat demnach nichts mit einfachen Misch verfahren zu tun.
Beispiel 1
9 kg Succus Liquiritiae und 1 kg Gelatine werden in 7,5 bis 8 1 Wasser von 60 bis 8o° C gelöst. In diese Lösung werden 6 kg Bolus alba portionsweise innerhalb von 2 Stunden eingerührt. Man rührt hoch 20 bis 60 Minuten. Hierauf wird die Masse durch Zusatz von Füllstoffen, wie einem Gemisch aus 12 kg Bolus alba, 10 bis 12 kg Maismehl (oder ähnliche Erzeugnisse), 3 bis 4kg Natriumbicarbonat, 3 kg Magnesiumsulfat, zu einem Granulat verarbeitet.
Beispiel2
9 kg Succus Liquiritiae, 1 kg Gelatine werden unter 7,5 bis 8 1 Wasser in 60 bis 8o° C gelöst. In diese Lösung werden 6 kg Bolus alba eingerührt. * Nach zweistündigem Rühren können noch weitere Zusätze, wie Fermente oder synthetische Spasmolytica, eingerührt werden. Die Aufarbeitung erfolgt 125, wie nach Beispiel 1.
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Claims (2)

  1. A 18894 IVa/30 h
    PATENTANSPRÜCHE:
    ι. Verfahren zur Herstellung eines Succus-Liquiritiae-Präparates, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung von Succus Liquiritiäe mit Gelatine und Bolus alba behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen von Succus Liquiritiäe, Bolus alba und Gelatine etwa im folgenden Verhältnis zueinander 8,0 bis ΐο,ο Teile (Succus Liquiritiäe) 10 5,o bis 6,o - (Bolus alba) o,5 bis i,2 - (Gelatine)
    angewendet werden.

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