DE948735C - Verfahren zur Gewinnung eines therapeutisch wirksamen Stoffes aus Organismen der Klasse Crustacea und Myriapoda - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines therapeutisch wirksamen Stoffes aus Organismen der Klasse Crustacea und Myriapoda

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DE948735C
DE948735C DEV8919A DEV0008919A DE948735C DE 948735 C DE948735 C DE 948735C DE V8919 A DEV8919 A DE V8919A DE V0008919 A DEV0008919 A DE V0008919A DE 948735 C DE948735 C DE 948735C
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myriapoda
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Dr Phil Minas Logothetis
Dr Med Vlassios Vlassopoulos
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PHIL MINAS LOGOTHETIS DR
VLASSIOS VLASSPOULOS DR MED
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PHIL MINAS LOGOTHETIS DR
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/56Materials from animals other than mammals
    • A61K35/63Arthropods
    • A61K35/648Myriapods, e.g. centipedes or millipedes
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K35/612Crustaceans, e.g. crabs, lobsters, shrimps, krill or crayfish; Barnacles

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines therapeutisch wirksamen Stoffes aus Organismen der Masse Crustacea und Myriapoda Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung therapeutisch verwendbarer Stoffe aus Organismen der Unterordnung lsopoda (Klasse Crustacea, Stamm Arthropoda), die aus Oniscus murarius, Porceilio scher und Armadillidium officinarum ausgelesen werden, Organismen der Gattung Amloera physeedes oder Organismen der Gattung Glomeris marginata (Unterklasse Diplopoda, Klasse Myriapoda, Stamm Arthropoda); diese werden einer Extraktion mittels wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln unterworfen, und der so erhaltene Extrakt wird abgesondert, worauf gegebenenfalls nach Reinigung der Wirkstoff isoliert wird.
  • Die Isopoda stellen eine Unterordnung von Lebewesen der Arthostraca dar, welche eine Ordnung der Unterklasse der Leptostraca aus der Klasse der Cnustacea bilden.
  • Die Gattung Anilocra physeodes ist ein Parasit-Isopoda, ein Seefischparasit.
  • Es wurde gefunden, daß die Organismen der vorgenannten Gattungen Stoffe mit wertvoller therapeutischer Wirksamkeit enthalten, die mittels wäßriger oder organischer Lösungsmittel aus ihnen extrahiert werden können. So können die Organismen heispielsweise mit Chloroform, Äthylalkchol oder irgendeinem anderen üblichen Lösungsmittel bei normaler oder erhöhter Temperatur extrahiert werden. Um jedoch die Gefahr der Zersetzung der aktiven Stoffe möglichst klein zu halten, soll die Temperatur vorzugsweise 550 C nicht überschreiten. Die Extraktion kann in irgendeiner bekannten Form von Lösungsextraiktionsapparaten, wie z. B. einem Soxihlet-Apparat, vorgenommen werden, und die aktiven Stoffe können als solche, durch Entfernung der Extraktionsflüssigkeit aus dem Extrakt, z. B. durch Verdämpfung, gewonnen werden. Der Extrakt kann vor der Entfernung der Extraktionsflüss igkeit durch Filtrieren abgeklärt werden Die therapeutisch aktiven Stoffe können, wenn es gewünscht wird, mittels eines geeigneten Selektivverfahrens durch weitere Extraktion in konzentrierterer Form aus dem Extrakt isoliert werden. So kann der Extrakt z. B. in Wasser, das schwach alkalisch - heispielsweise mit einem pH-Wert von 7,5 bis 9 - gemacht worden ist, aufgenommen werden und mit im wesentlichen reinen, z. B. 960/oigen Äthylalkohol gemischt werden. Die ungelösten oder ausgefällten Stoffe bestehen weitgehend aus Eiweißstoffen und werden durch Filtrieren abgesondert, wonach das Filtrat konzentriert wird. Ein noch weiterer Reinheitsgrad kann durch Zusatz von Azeton oder Diäthyläther zu dem Filtrat und durch Abscheidung der erhaltenen Ausfällung, welche aus Peptiden und Aminosäuren besteht, erreicht werden. Der löslichste Bestandteil, welcher den Hauptaktivbestandteil zu bilden scheint bleibt in Lösung, aber er kann durch weiteren Zusatz von Azeton oder Äther zu dem konzentrierten Filtrat oder durch AbP dampfen der Filtratflüssigkeit als eine sehr hygroskopische Substanz abgeschieden werden. Dieser Stoff kann nach mehrtägigem Flüssigkeitsentzug in trockenem Zustand erhalten werden; er ist jedoch an der Luft instabil und sollte vorzugsweise in einem nicht lösenden Mittel, wie etwa absoluter Äther, aufbewahrt werden.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese jedoch in irgendeiner Weise zu begrenzen.
  • Beispiel I Die ausgewählten Organismen, vorzugsweise, wie oben angeführt, Oniscus murarius, Porcellio schaber, Armadillidium officinarum oder Glomeris marginata, wurden mit kaltem Chloroform, dessen Gewicht gleich dem halben Gewicht der Organismen ist, gemischt und einige Taue stehengelassen. Es bildete sich eine bräunliche, ölige, obenauf schwimmenidie Schicht, die abgenommen wurde.
  • Bei Entfernen des Chloroforms und Auflösen des Rückstandes in Wasser wurde ein therapeutisch aktiver Stoff mit folgender Analyse gewonnen: Wasser 98,870/0, trockener Rückstand 1,I3°/o (einschließlich O,I9°/o Asche).
  • Der feste Stoff hatte einen Stickstoffgehalt von 0,18%, einen Proteingehalt von I,I50/o und weist Spuren von Chlorid, Kupfer und Zink auf. Die Flüssigkeit hatte einen p-Weft von 7,7 und einen Siedepunkt von 100,130 C. Bei Behandlung mit Ätznatron entwickPlte sie Ammoniak. Sie enthielt eine geringe Menge von den behandelten Organismen eigentümlichen organischen Verbindungen von unbestimmter chemischer Zusammensetzung, welche jedoch als arthropodische Verbindungen angesprochen werden können.
  • Das therapeutisch aktive Material wurde wie nachfolgend in konzentrieftere Formen gebracht.
  • Der wäßrige Extrakt mit einem pH-Wert von ungefähr 7,6 bis 8,6 wurde mit seinem 6- bis 7fachen Volumen 960/oigen, wäßrigen Äthylalkohols gemischt. Es entstand eine erste Ausfällung, die abgefiltert wurde. Die erste Ausfällung wurde in Wasser aufgelöst, und diesem wurde dann eine größere Menge 960/oigen Åthylalkoihols zugesetzt.
  • Es bildete sich sb eine zweite Ausfällsing, die abgefiltert wurde. Der Vorgang wurde ein drittes Mal wiederholt, und die aufeinanderfolgenden Filtrate wurden kombiniert. Elektrophoreti sche Prüfungen ergaben, daß die Ausfällungen weitgehend Proteinsubstanzen darstellten. D.ie kombinierten Filtrate wurden unter Vakuum bei niedrigen Temperaturen, z. B. 30 bis 400 C, konzentriert, und es wurden 6 bis 9 Teile von gleichem Volumen aus einer Mischung aus absolutem Azeton und absolutem Diäthyläther zugesetzt. Eine weitere Ausfällung wurde gewonnen und abgefiltert. Sie bestand aus Peptiden und Aminosäuren.
  • Zu dem konzentrierten Filtrat wurde dann eine weitere Menge Azeton und Diäthyläther zugesetzt, welche die Abscheidung einer stark hygroskopischen Substanz hervorrief. Dieser Stoff, welcher die aktivsten Elemente des ursprünglichen Extraktes darstellte, war an der Luft instabil, denn es zerfloß sehr schnell und nahm eine dunkle Färbung an.
  • Er wurde jedoch nach mehrtägigem Stehen in einem Vakuumexsikkator als trockener fester Stoff gewonnen. Das zurückgebliebene Filtrat wurde eingedampft bis es trocken war und lieferte eine weitere Menge aktiver, hygroskopiseher, fester Stoffe. Durch elektrophoretische und chromatographische Untersuchung hat sich in dem so erhaltenen Produkt das Vorhandensein eines Stoffes herausgestellt, welcher eine positive Ninhydrin-Reaktion zeigte. In dem Produkt scheinen auch Monosacch£Lride vorhanden zu sein.
  • Beispiel II Organismen von der gleichen Art wie im Beispiel 1 wurden mit Chloroform in einer dem halben Gewicht der Organismen entsprechenden Menge durchtränkt und dann zur Erzielung eines Extraktes ausgepreßt. Ein so gewonnenes Extrakt erschien nach der Trocknung bei 700 C als eine braune, amorphe Substanz folgender Zus ammensetzung: 38,7% Kohlenstoff, 6,90/o Wasserstoff, 6,7% Stickstoff, 3,1 o/o Chlor, I,3°/o Schwefel, 0,33 0/o Eisen, 0,040/0 Kupfer, o,oI0/o Zink, ö,550/o Phosphor, 21,2 0/o Asche.
  • Die aktive Grundsubstanz dieses Extraktes ist in Wasser nnd verdünntem Alkohol löslich und gegen mäßige Hitze widerstandsfähig.
  • Das neue, nach der Erfindung gewonnene therapeutisch aktive Material wird im allgemeinen in Verbindung mit einem festen oder flüssigen Streckmittel, wie sie übllcherweise in pharmazeutischen Präparaten verwendet werden, benutzt werden. So kann es mit oder ohne weitere Zusätze mit einem inerten Stoff gemischt und für orale Anwendung zu Tabletten gepreßt werden, oder es kann in einem salbenbildenden Grundstoff, z. B. Lanolin oder natürlicher Vaseline, für topikale oder lokale Anwendung aufgelöst oder dispergiert werden, wobei in IOO Teilen der fertigen Salbe beispielsweise I bis 50 Teile des aktiven Stoffes in Dispersion enthalten sein können. Darüber hinaus kann eine wäßrige Dispersion oder Lösung des Stoffes (vorzugsweise in einem isotonischen Medium) für Injektionen verwendet werden, sofern sie in geeigneter Weise sterilisiert ist; der Gewichtsanteil des aktiven Stoffes kann in der Dispersion oder Lösung 0,5 bis 20°/o ausmachen.
  • Obgleich die so hergestellten, pharmazeutischen Präparate einen großen Anwendungsbereich finden, sind sie für die Behandlung von Leprageschwüren besonders wertvoll. Da der aktive Stoff nicht toxisch ist, ist eine genaue Dosierung verhältnismäßig unwichtig und kann durch den Arzt entsprechend den Umständen des vorliegenden Falles getroffen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung eines therapeutisch wirksamen Stoffes aus Organismen der Klassen Crustacea und Myriapoda, dadurch gekennzeichnet, daß Organismen der Unterordnung Isopodja (Stamm Arthropoda), die aus Oniscus murarius, Porcellio schaber und Armadillidium offloinarum ausgelesen sind, Organismen der Gattung Anilocra physeodes oder Organismen der Gattung Glomeris marginata (Unterklasse Diplopoda) mittels eines wäßrigen oder organischen Lösungsmittels extrahiert, der Extrakt abgetrennt und gegebenenfalls der extrahierte Stoff durch Entfernen des Extraktionsmittels isoliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch geken,n2eichneb, daß der extràhierte Stoff in einem wäßrigen, schwach alkalischen Medium einer Behandlung durch im wesentlichen reinen Äthylalkohdl unterworfen wird, die ungelösten und/oder ausgefällten Stoffe abgefiltert werden und der aktive Stoff aus dem Filtrat abgesondert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gewonnene Filtrat mit Azeton oder Diäthyfäther behandelt, der ausgefällte Stoff abgefiltert und der aktive Stoff aus diesem Filtrat abgeschieden wird.
DEV8919A 1955-05-18 1955-05-18 Verfahren zur Gewinnung eines therapeutisch wirksamen Stoffes aus Organismen der Klasse Crustacea und Myriapoda Expired DE948735C (de)

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